Wie Möbelpacker verpflegen? Anwesend sein?

Liebe Leute,

in den FAQ steht ja geschrieben, wie viel Trainkgeld man einem Möbelpacker geben sollte (1 Euro/Stunde).

Es steht bei uns nun ein zweitägiger Umzug an (Von Berlin nach Herzogenaurach (nahe München). Die Möbelpacker werden 2 Möbelstücke auseinander bauen und wieder zusammen bauen. Ansonsten sind die Kisten, etc. schon gepackt und abholbereit.

Ich denke, dass ich so 10-20 Euro pro Person Trinkgeld geben werde (wenn gut gearbeitet wurde). Ich bin mir allerdings über ein paar Verhaltensregeln unsicher. Ich habe 2 Fragen:

  1. Ist es üblich, die Möbelpacker zu verpflegen? Wen ja, wie? Schnittchen und 2 Flaschen Wasser? Oder Pizza bestellen? Was ist hier üblich?

  2. Ist es üblich, dass man während des Umzugs (je 5-6 Stunden je Wohnung) anwesend ist und mithilft (Tragen, etc.?). Sollte man nur anwesend sein um Fragen zu beantworten? Oder ist es den Möbelpackern am liebsten wenn man ihnen einen Schlüssel in die Hand drückt, sie arbeiten lässt und 5 Stunden später zurückkommt?

Vielen Dank im Voraus für Antworten.

Grüße
Carsten

Servus,

  1. Ist es üblich, die Möbelpacker zu verpflegen?

Das war üblich. Nun ist es zunehmend schwieriger geworden, weil es ungefähr so viele verschiedenen Nahrungsmitteltabus gibt wie Weltreligionen. Fünf Ringe Fleischwurst und Fünfzehn Wecken treffen ggf. auf eine Mannschaft, von der drei kein Schweinefleisch essen, einer kein Weizenmehl und der Fünfte vielleicht nur Nahrungsmittel, die bei Neumond dreimal um eine Statue des allerheiligsten Pünzelghon getragen worden sind.

Mit Schnittchen täte ich einem Möbelpacker nicht kommen, das ist grad recht für den hohlen Zahn. Pizza ist irgendwann kalt und dann auch nicht so lecker.

Man kann z.B. hergehen und dem Vorarbeiter morgens zwanzig oder dreißig Euro in die Hand drücken „Ist es Euch recht, wenn Ihr euch selber ums Frühstück kümmert? Drüben steht eine Kiste Sprudel und bissel was an Cola, da könnts Ihr Euch bedienen“.

  1. Ist es üblich, dass man während des Umzugs (je 5-6 Stunden
    je Wohnung) anwesend ist und mithilft (Tragen, etc.?).

Wenn vereinbart ist, dass der Kunde packt, soll gepackt sein, wenn die Mannschaft anrückt. Wenn vereinbart ist, dass der Spediteur packt, sollte der Kunde möglichst raumsparend zusammengeklappt irgendwo in der Ecke stehen - dann gehts nämlich rund, und überall, wo er steht, steht er im Weg. Sowie er mit dem Vorarbeiter Einzelheiten abgesprochen hat und sich davon überzeugt hat, dass die Mannschaft vertrauenswürdig ist, braucht er nicht mehr dabei zu sein.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Verpflegung kannst Du halten wie die Dachdecker, nur nicht so hoch :wink: Ich habe so einige Umzüge und Räumungen hinter mir, und die Möbelpacker sind da sehr unterschiedlich drauf gewesen. Normalerweise sind sie aber schon auf eigene Verpflegung eingestellt, freuen sich aber, wenn es was gibt, wo man nebenbei mal zulangen kann.

Anwesenheit sehe ich nach diversen Erfahrungen als absolut zwingend notwendig an. Die Jungs sind immer recht „robust“ in ihren Ideen spezielle Situationen zu lösen, und da ist es gut, wenn man in der Lage ist dies bei Gelegenheit einzubremsen. Auch kommt es immer mal wieder zu Fragen, die man besser beantworten können sollte, bevor sich da jemand „selbst etwas denkt“. Leider habe ich auch schon einzelne Packer erlebt, die man keine Sekunde aus den Augen lassen durfte, weil da jemand ganz offensichtlich vor hatte, lange Finger zu machen. Beim letzten Mal war ich kurz davor einen Packer aus diesem Grund vor die Tür zu setzen, weil ich ihn mehrfach an Schubladen und Schränken erwischte, die so ganz und gar nichts mit dem Auftrag zu tun hatte (k.A. ob es Zufall war, dass das Unternehmen neben einer JVA beheimatet ist :wink:.

Als wichtiger sehe ich zuvor allerdings die Auswahl des Unternehmens an. Es gibt da massenhaft schwarze Schafe, die nur aus klapprigen Gebrauchtfahrzeugen und Aushilfen ohne jegliche fachliche Qualifikation bestehen. Ein guter Umzug bei einem ordentlichen Unternehmen kosten natürlich mehr, aber dafür darf man dann auch davon ausgehen, dass man seine Sachen auch - heile - wieder sieht. Ich hatte auch schon einen Fall, in dem so ein windiges Unternehmen mit dem Umzugsgut für Monate verschwand.

Gruß vom Wiz

Hallo Carsten,

nachdem ich bereits 7 mal mit Möbelspeditionen umgezogen bin, nachfolgend eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrungen.

Ich denke, dass ich so 10-20 Euro pro Person Trinkgeld geben
werde (wenn gut gearbeitet wurde).

Das ist denke ich, immer eine Frage der Verhältnismäßigkeit, die ganz wesentlich von den nachfolgenden Punkten abhängt:

  1. Aus welchem Stockwerk (mit / ohne Aufzug) in Berlin muss das Umzugsgut transportiert werden?
  2. In welches Stockwerk (mit / ohne Aufzug) in Herzogenaurach wird das Umzugsgut gebracht?
  3. Wird ein Piano, Flügel oder (von Möbelpackern gefürchtet) gar ein amerikanischer Kühlschrank transportiert?
  4. Sind Bücherkisten bis zum Rand gefüllt (dann wiegen sie so um 100 kg), oder hat man sie (Möbelpacker-freundlich) nur etwas über die Hälfte befüllt?
  5. welche Außentemperaturen herrschen an diesen sommerlichen Tagen?
  6. Umfang des Umzugsgutes
  7. Wie verhalten sich die Möbelpacker generell - Auftreten / Umgang mit dem Umzugsgut / etc.?

Wie Du siehst eine Menge Kriterien die man bei der Bemessung des Trinkgeldes beachten sollte. Kleines Beispiel meines letzten 2-Tage-Umzugs:

Ausgangslage: Erdgeschoss, Ziellage: 3. Stock Altbau ohne Aufzug, Außentemperaturen 1. Tag unter 30°C, 2. Tag über 30 °C, kein amerikanischer Kühlschrank!:wink:, sympatisches Auftreten der Umzugstruppe, obwohl nicht im Auftrag enthalten, wurden auf Nachfrage noch 3-4 Dinge in der Wohnung an die Wand gebohrt (ersparte mir eine Menge Zeit, außerdem habe ich keine Bohrmaschine)- Trinkgeld am letzten Tag nach Fertigstellung für die 3-Mann-Truppe:

Koordinator 75 €, 1. Möbelpacker 50 €, 2. Möbelpacker 50 €

und nein: ich bin keine Millionärin:wink:, aber eine Verfechterin des Satzes, wenn gute Arbeit getan wird, dann soll sie auch honoriert werden.

  1. Ist es üblich, die Möbelpacker zu verpflegen? Wen ja, wie?
    Schnittchen und 2 Flaschen Wasser? Oder Pizza bestellen? Was
    ist hier üblich?

Üblich? - davon kann man lt. Aussagen derer, um die es hier geht, wohl kaum die Rede sein. Hier wurde nur gelegentlich von Verhaltensweisen der Auftraggeber berichtet, die ich mir kaum vorstellen konnte…

Ich habe es so gehalten:

  1. Tag
    Morgens Kaffee - Mittags belegte Brötchen, oder Fleischpflanzerl / Bouletten mit Brötchen, oder würzige Würstchen, Essiggurken, Getränke: Wasser, Cola, kein Alkohol!

  2. Tag siehe oben - und weil es an diesem Tag besonders heiß war, gab es am Nachmittag noch ein Eis für jeden

  1. Ist es üblich, dass man während des Umzugs (je 5-6 Stunden
    je Wohnung) anwesend ist und mithilft (Tragen, etc.?). Sollte
    man nur anwesend sein um Fragen zu beantworten? Oder ist es
    den Möbelpackern am liebsten wenn man ihnen einen Schlüssel in
    die Hand drückt, sie arbeiten lässt und 5 Stunden später
    zurückkommt?

Mithelfen im Sinne von Tragen? - eindeutiges Nein
Anwesenheit? - absolutes Ja

Denn selbst wenn die Kartons bereits von Euch gut vorbeschriftet wurden mit Küche - Büro - Schlafzimmer, etc. okay Küche und Bad lassen sich gut identifizieren, aber dann wird es schon schwieriger.

D.h. nur Du kannst sagen, in welche Zimmer welche Kartons und Möbelstücke gebracht werden sollen. Außerdem muss man unbedingt darauf achten, dass weder beim Aus- noch beim Einzug Wände in der Wohnung, im Treppenhaus, o.ä. beschädigt werden.

Desweiteren muss man beim Einzug nochmals alle Geräte und auch Möbelstücke auf neue Beschädigungen hin überprüfen, dann wird das am Ende auch im Umzugsprotokoll festgehalten und ersetzt.

Mein Fazit:
Meine letzten 3 Umzüge haben ich immer mit dem gleichen Umzugsunternehmen durchgeführt und bin demzufolge außerordentlich zufrieden. Denn das Ganze war sehr gut organisiert - stressfrei - einfach so wie es sein sollte, und das ist viel wert in der heutigen Zeit.

Viele Grüße
Eve*

hu martin,

Das war üblich. Nun ist es zunehmend schwieriger geworden,
weil es ungefähr so viele verschiedenen Nahrungsmitteltabus
gibt wie Weltreligionen.

zu buletten aus rinderhack hat aber noch kein möbelpacker nein gesagt (und vegetarier, laktoseintolllllerante oder andere zuckerpüppchen gibt es nicht unter ihnen :wink:. dazu ein eimer pommes aus der nächsten frittenbude und ein großes glas majonaise und dito senf. ich glaube, so werden möbelpacker aretgerecht ernährt.

die trinkgelder würde ich aber auch etwas in richtung eve* anpassen.

schöne grüße
ann

2 Like

Hi,

du weißt aber schon wo Herzogenaurach (nahe München???) liegt oder?

Dresden ist genauso weit weg von Berlin wie Herzogenaurach von München

grüße
miamei

Hmjo, in dem Metier sind wohl noch nicht so viele Inder beschäftigt…

Schöne Grüße

MM

Hmjo, in dem Metier sind wohl noch nicht so viele Inder
beschäftigt…

*gnagnagna*

lol

Vielen Dank für die Antworten!

Ich werde das jetzt so halten:

An beiden Orten steht ne Kiste Wasser und ein paar Flaschen Cols. Zu Essen gibts Brötchen (Frikadelle, Wurst Käse). Als Trinkgeld gibts 10-20 Euro pro Person. Je nachdem wie zufrieden ich war.

Ich werde anfangs da sein und mit dem Vorabeiter absprechen was gewünscht ist. Wenn ich denke, die haben alles im Griff, dann verdrücke ich mich.

Grüße
Carsten