Wie möglichst viele muslimische Partner für interreligiöse Webinare und gegenseitige Landesbesuche finden?

Salam aleikum und Hallo

ich hatte schon einmal eine ähnliche Frage gepostet

und zwar unter dem Link:

allerdings beziehe ich den gleichen Text und die gleichen Fragen auch auf Muslime, da wir auch muslimische Partner (neben christlichen) für den interreligiösen Austausch suchen…das kann interreligiöse Webinare beinhalten, als auch gegenseitige Besuche in Deutschland und im Ausland…Ich arbeite in einer theologischen Online-Universität im Ausland

Wie sollte ich vorgehen, was machen, um möglichst viele, positive Antworten zu erhalten/um möglichst viele Dialog/Trialog und Austausch-Partner von muslimimischer Seite zu finden?
An wen sollte ich mich wenden? Welche Einrichtungen, Vereine, Organisationen, Arbeitskreise oder Studentengrupppen, Schulen, Hochschulen usw. anschreiben? Gibt es da spezielle googlegroups, von denen man mehr positive Antworten erhalten könnte? In welchen speziellen Foren einen Gesuch eintragen? Wonach googeln? (leider habe ich fast nur die Möglichkeit über Internet und email zu suchen) wen und was könnt ihr mir empfehlen?
Habt ihr da spezielle Ideen,Ratschläge oder Erfahrungen?

Vielen Dank

PS: die Partner müssen nicht unbedingt von einer akademischen Einrichtung sein/müssen nicht Akademiker sein und auch nicht unbedingt Geistliche oder Theologen/Theologiestudenten, sie können dies zwar alles sein, aber dies ist kein Muss!!!

1 Like

… und Hallo

Theoretisch hinge die Möglichkeit zu einem Erfolg von Euren Lehren ab, die Ihr (im Internet?) verbreitet, aber auch nur theoretisch!

Es gibt in den Koranen einen Vers, der einem Gläubigen verbietet, sich Juden oder Christen zu Freunden bzw. Beschützern zu nehmen → Sure 5,51

"O die ihr glaubt! Nehmet nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind Freunde gegeneinander. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg."
[Übersetzung: Ahmadiyya-Mission, hier mit geänderter Verszählung]

Arabischer Koran in der Lesart nach Hafs → Sure 5,51
Arabischer Koran in der Lesart nach Duri → Sure 5,56 (gleicher Vers, andere Zählung)
Arabischer Koran in der Lesart nach Warsch → Sure 5,53 (gleicher Vers, andere Zählung)
[Schriftzeichentabelle: Maghreb-Schrift ]

Das arabische Wort ﺍﻭﻟﻴﺎ („Freunde“/„Verbündete“ & „Beschützer“/„Schutzherren“) in diesem Vers ist mehrdeutig → ولى

A. Wahrmund, Handwörterbuch der neu-arabischen und deutschen Sprache, 1887²

Es wäre verboten, das Gewicht willkürlich auf nur die eine oder nur die andere Bedeutung zu verlagern:

"Er ist es, Der das Buch zu dir herabgesandt hat; darin sind Verse von entscheidender Bedeutung - sie sind die Grundlage des Buches und andere, die verschiedener Deutung fähig sind. Die aber, in deren Herzen Verderbnis wohnt, suchen gerade jene heraus, die verschiedener Deutung fähig sind, im Trachten nach Zwiespalt und im Trachten nach Deutelei. Doch keiner kennt ihre Deutung als Allah und diejenigen, die fest gegründet im Wissen sind, die sprechen: «Wir glauben daran; das Ganze ist von unserem Herrn» - und niemand beherzigt es, außer den mit Verständnis Begabten - "
[→ Sure 3,7 Übersetzung: Ahmadiyya-Mission, hier mit geänderter Verszählung]

Es wären aber auch nicht beide Bedeutungen verbindlich, d.h. sowohl „Beschützer“ (da von den Muslimen verlangt wurde, selbst für ihre Sicherheit zu sorgen → Sure 8,60), als auch „Freund“ … nur hört es sich hier mit den Kenntnissen über den Koran bei den meisten Muslimen in Europa auf – auch wenn Ihr Euch als „Machmut“ o.ä. verkleidetet, würde man Euch nicht ernst nehmen, denn diese Menschen glauben mehr an ihre Scharia (und an neueres salafistisches Geschwätz aus Wahabistan) als an den Koran!


In der (verbotenen → Sure 24,63) sunnitischen Sunna gäbe es kein Thema, zu dem nicht ein Hadith mit einer ebenso „glaubwürdigen“ aber anderslautenden, widersprechenden Aussage existieren würde, so beispielsweise …

„Der Muslim, der mit den Menschen verkehrt und den Schaden davon geduldig erträgt, ist besser als der, welcher nicht mit ihnen verkehrt und den Schaden davon nicht geduldig erträgt.“
[Überliefert von Abdallah ibn Umar (Sohn von Umar ibn al-Chattab) in der sunnitischen Hadithsammlung von Muhammad ibn Isa at-Tirmidhi – auch nicht von allen sunnitischen Rechtsschulen anerkannt]

… das Verbot, mit (den) ungläubigen Christen zu verkehren, würde aber wohl schwerer wiegen, wäre zumal auch vom Koran gedeckt → Sure 5,57

Es gäbe (theoretisch) aber nicht nur ungläubige Christen (→ Sure 5,80-85) und ohne dass diese vorher konvertiert wären (→ Sure 5,46.47) … aber auch nur theoretisch!

Aus der schiitischen Sunna, vom siebten Imam Musa ibn Dschafar al-Kazim, in der Hadithsammlung „Wasail asch-Schia“ von Muhammad ibn Hasan al-Hurr al-Amili:

"Wäre die Falschheit stärker als die Wahrheit, dann wäre es keinem erlaubt, Gutes über andere zu denken, bevor er Gewissheit darüber hat."


Es läge allein an Euch, mit einer Art „Online-Glaubensbekenntnis“ wenigstens die intellektuellen Muslime in Europa anzusprechen … von einem tatsächlichen Erfolg mal ganz abgesehen!