Wie momentan geld anlegen?

hallo.

angenommen, jemand möchte eine größere summe geld (> 100.000,- euro) anlegen (nicht neidisch sein: ich habe das geld nicht! :smile: ).
(inflations)sicherheit ist dem anleger wichtiger als schnelle verfügbarkeit oder hohe rendite.
was wäre momentan zu empfehlen, wenn immobilien nicht in frage kommen?

gruß

michael

Hallo Michael,

ich habe am 1. 11. 2012 etwa die doppelte Summe, die Du angibst, an der Börse angelegt. Bis zum 1. 10. 2013 bin ich mit 26240 Euro (13,1%) im Plus. Vor Steuern.

Ein Teil dieses Gewinns liegt auf einem Tagesgeldkonto mit höheren Zinsen als bei einer „normalen“ Bank. Der Rest wurde reinvestiert.

Ich mache nichts Kompliziertes. Einzelne Aktien Deutschland, Spanien (!) und USA, ein Indexzertifikat auf den Dax.

Vor der Investition habe ich mich monatelang in die Materie eingelesen. Jetzt kümmere ich mich an Handelstagen vier bis sechs Stunden um mein Geld. Ich lese sehr viel. Ich handle sehr wenig. Ich glaube garnichts. Mein Ziel ist es, die Investition in zehn Jahren zu verdoppeln.

Sicher ist heute nichts mehr, außer der Tatsache, dass Du auf einem normalen Sparkonto Dein Geld vernichtest. Daher kann ich Dir auch zu nichts raten. Lass Dich von Stiftung Warentest zu einem unabhängigen Vermögensberater vermitteln, den Du bezahlst.

Gruß

HJS

Hallo Michael,
Sicherheit und Schutz vor Inflation sind grundsätzlich unterschiedlich zu bewerten. Sicher ist das Geld auch, wenn Du es festverzinslich bei einer Bank anlegst, die einer entsprechenden Einlagensicherung angehört. Aber im Falle einer Inflation ist das Geld auch nichts mehr wert.

Schutz vor Inflation bieten i.W. Sachwerte, also Gold, Immobilien etc. Wertschwankungen sind die aber auch unterlegen. Es gibt aber auch Zertifikate, deren Verzinsung sich nach der Inflation richtet, also je höher die Inflation desto höher der Zins.

Grundsätzlich gilt, Geld immer in mehreren Anlagen (Aktien Wertpapiere, Immobilien etc.)
zu streuen. Je nach persönlicher Risikoneigung sollte dann die eine oder andere Anlageform überwiegen.

Gruß
Thomas

Hallo,

Vor der Investition habe ich mich monatelang in die Materie
eingelesen. Jetzt kümmere ich mich an Handelstagen vier bis
sechs Stunden um mein Geld. Ich lese sehr viel.

was liest man denn so zum Thema „liquiditätsgetriebene Hausse“? Ich will Dir ja nicht in Deine Anlagestrategie hineinreden, aber bist Du Dir wirklich sicher, daß Du den richtigen Moment erwischst, um abzuspringen? Seit rund fünf Jahren machen die Marktteilnehmer kaum etwas anderes als sich Sorgen darüber zu machen, wo sie nur das ganze Geld unterbringen, das die Zentralbanken billig unters Volk werfen. Daß das keine Grundlage für die Geldanlage über 10 Jahre sein kann, sollte eigentlich offensichtlich sein.

sehr wenig. Ich glaube garnichts. Mein Ziel ist es, die
Investition in zehn Jahren zu verdoppeln.

Mein Ziel war der Werterhalt, mein Mittel eine extrem konservative Anlage und herausgekommen ist eine Rendite von 15% p.a. über die letzten 5 Jahre. Was auch schon wieder Bände spricht.

Langfristige Aktienanlage ohne große Hektik ist in normalen Zeiten das richtige, für einen langfristigen Vermögensaufbau. Ich bezweifle nur, daß wir uns in normalen Zeiten bewegen.

Sicher ist heute nichts mehr, außer der Tatsache, dass Du auf
einem normalen Sparkonto Dein Geld vernichtest.

Einen jährlichen Wertverlust von etwa 1,5% halte ich für einen relativ geringen Preis für eine relativ sichere Geldanlage. Interessanterweise halten ja sogar professionelle Geldanleger eine negative Rendite vor Inflation derzeit mitunter für ein gutes Geschäft.

Gruß
C.

hallo.

Sicher ist das Geld auch, wenn Du
es festverzinslich bei einer Bank anlegst, die einer
entsprechenden Einlagensicherung angehört. Aber im Falle einer
Inflation ist das Geld auch nichts mehr wert.

mit inflation meine ich die „normale“ teuerungsrate, nicht etwa eine geldentwertung wie in den 1920ern :smile:

gruß

michael

Hallo Michael,

als sichere Anlagen gelten in der Regel Sachwerte. Das sind zum Beispiel offene Immobilienfonds, Edelmetalle wie Gold und Silber oder auch Diamanten. Aber auch diese Anlagen unterliegen Risiken wie zum Beispiel Kursrisiko, Konjukturrisiko, Inflationsrisiko oder auch Marktrisiko. Um zur Zeit einen Inflationsausgleich zu erreichen ist eine Verzinsung von ca. 2,7% nötig.

Grundsätzlich sind bei einer Vermögensanlage folgende Fragen zu klären: Welche Anlageformen gibt es bisher schon, wie ist die Lebenssituation, welche Ziele und Wünsche existieren hinsichtlich der persönlichen und beruflichen Entwicklung u.s.w. . Geldanlagen sollten sich immer nach den Wünschen und Bedürfnissen des Anlegers richten. Eine Struktur nach Risiko, Laufzeit und Verfügbarkeit ist sinnvoll und wichtig. (Sprichwort: Nicht alle Eier in einen Korb legen)

Es gibt keine Geldanlage die gänzlich ohne jedes Risiko ist.
Am besten den Bänker seines Vertrauens fragen. 

Hallo,

ich habe am 1. 11. 2012 etwa die doppelte Summe, die Du
angibst, an der Börse angelegt. Bis zum 1. 10. 2013 bin ich
mit 26240 Euro (13,1%) im Plus. Vor Steuern.

soll das ein Hinweis auf eine sichere Geldanlage sein?
Ich kenne auch Anleger, die sehr viel Geld an der Börse verloren haben, obwohl sie sich gründlich informiert hatten.

Jetzt kümmere ich mich an Handelstagen vier bis
sechs Stunden um mein Geld. Ich lese sehr viel. Ich handle
sehr wenig.

Wenn du sehr wenig handelst, aber du dich trotzdem so viele Stunden handelstäglich um dein Geld kümmerst, bedeutet das, dass du es nur in deinem Geldspeicher umschaufelst? :wink:

Gruß
Pontius

Hallo C.,

Deine Einwände treffen genau zu. Leider bin ich mir nicht sicher, ob ich rechtzeitig den Absprung schaffe. Das ist der Grund, weshalb ich mich ständig informiere. Es gibt schon genügend warnende Stimmen. In Urlaub fahren würde ich nur nachdem ich an der Börse ausgestiegen wäre.

Auch was Du über den Werteverlust sagst ist sicher richtig. Aber dann sollte man wenigstens die Zinsen vergleichen, bevor man ein Festgeld- oder Tagesgeldkonto eröffnet.

Gruß

HJS

Hallo,

genügend warnende Stimmen. In Urlaub fahren würde ich nur
nachdem ich an der Börse ausgestiegen wäre.

ehrlich gesagt, glaube ich, daß Du mit weniger Verlust/mehr Gewinn aus der Sache herauskommst, wenn Du nur alle zwei Wochen nachschaust. Bei zwei Tagen mit insgesamt 3% Minus steigen nämlich die wenigsten aus und die nehmen dann konsequenter- und häppchenweise die nächsten 40% Verlust auch noch mit. Siehst Du nach 2 Wochen 15% Minus, dann ist der Mut zum Ausstieg größer.

Gruß
C.

Hallo Michael,
ich empfehle:
Anlagedauer feststellen,
Sachwerte, z. B. Immobilien ohne die Risiken einer Einzelimmobilie,
Streuung, auch in mehrere Anlageklassen,
unabhängigen Berater fragen.
Ich rate zur Vorsicht bei
offenen Immobilienfonds (manche waren schon für längere Zeit geschlossen worden),
Bankberatern (sind nicht unabhängig, empfehlen Produkte ihres Arbeitgebers),
bei Einlagensicherungsfonds (erst die Satzung bezüglich der Rechtssicherheit lesen!).
GRUNDSÄTZLICH:
unabhängigen Berater fragen und sich das empfohlenen Geschäftsmodell genau ansehen (Prospekt).
Gruß
Rudi

Hallo C.,

im Februar bin ich mal ausgestiegen und habe Geld verloren. Ich starre auch nicht stur auf die Realtimekurse von Dax und Dow sondern verfolge spezielle Themen. Heute zum Beispiel hat mich die Meldung interessiert, dass US-Hedgefonds Aktien griechischer Banken kaufen. Das ganze läuft übrigens meist im Hintergrund meiner Arbeiten am PC (Bild, Text, Layout für Printmedien).

Am meisten interessiert mich aber, ob es einen Weg raus aus der Geldschwemme der Notenbanken gibt, und zwar ohne große Verwerfungen. Siehst Du da noch einen Weg?

Gruß

HJS

Wenn Du ruhig schlafen willst, dann leg es als Festgeld an oder kauf Sparbriefe.
Je nach Dauer erzielt man im Moment allerdings nur ca. 2 % Rendite
Eine Auswahl findest Du bei www.biallo.de
Lg Franzilein

Hallo C.

Mein Ziel war der Werterhalt, mein Mittel eine extrem
konservative Anlage und herausgekommen ist eine Rendite von
15% p.a. über die letzten 5 Jahre. Was auch schon wieder Bände
spricht.

Glückwunsch! Kannst Du „extrem konservativ“ näher beschreiben? 75% seit 2008 lässt doch mindestens auf Aktieninizes (vom Risiko her) schließen.

Gruß
achim

hallo.

Wenn Du ruhig schlafen willst,

is ja (leider) nicht mein geld :frowning:

dann leg es als Festgeld an oder kauf Sparbriefe.
Je nach Dauer erzielt man im Moment allerdings nur ca. 2 % Rendite

nicht viel, aber besser als nix. zumindest ein teil wird wohl in festgeld wandern.

danke & gruß

michael

hallo.

ich habe am 1. 11. 2012 etwa die doppelte Summe, die Du
angibst, an der Börse angelegt. Bis zum 1. 10. 2013 bin ich
mit 26240 Euro (13,1%) im Plus. Vor Steuern.

klingt nicht schlecht, aber hier ist mir das risiko zu groß, bzw. die zeit / das verständnis fehlt dem „investor“. aber ein paar „systemrelevante“ aktien mit guter dividende kämen evtl. schon in frage.

gruß

michael

Hallo,

Am meisten interessiert mich aber, ob es einen Weg raus aus
der Geldschwemme der Notenbanken gibt, und zwar ohne große
Verwerfungen. Siehst Du da noch einen Weg?

im Moment nicht. Wie ich schon seit Jahren schreibe: man kann ein Problem, daß durch zu viel zu billiges Geld und durch zu viele Schulden entstanden ist, durch noch mehr billigeres Geld und noch mehr Schulden lösen. Das Ergebnis ist eine Blase bei den Staatsanleihen, die jede Blase der vergangenen Jahrhunderte deutlich übertrifft. Um ein Zitat zu bemühen: der Fall kommt später, aber er wird höher ausfallen.

Gruß
C.

Hallo,

Glückwunsch! Kannst Du „extrem konservativ“ näher beschreiben?

das ist natürlich eine Frage der subjektiven Interpretation von „konservativ“. Ich habe insbesondere Silbermünzen bestimmter Serien gekauft, bei denen sich in der Vergangenheit der Sammlerwert sehr erfreulich entwickelt hat. Ich werde die Strategie, die ursprünglich auf den reinen Werterhalt ausgerichtet war, aufgrund der geplanten Erhöhung der Umsatzsteuer auf Silbermünzen allerdings anpassen müssen.

Gruß
C.

Hallo Micha,

breit gestreut in mehrere ETF sowohl in Aktien, als auch Anleihen, Währungen, Pfandbriefe usw.
Core-Sattelite-Prinzip: Großer Kern konservativer ETF, dazu gewinnbringende Themen beimischen.

http://www.extra-funds.de/

Strubbel
€:open_mouth:)

Paß nur auf. Auch Multimillionäre können alles verlieren. So wie der aus Brasilien.

http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtscha…

Top Infos dazu unter : [email protected]