Oppa erzählt von Deutschland
Servus,
das erste Mal in einem Haus - d.h. nicht im Schwimmbad oder der Turnhalle - geduscht habe ich 1973 im Alter von zwölf Jahren, zu Besuch bei einem Schulkameraden, dessen Vater ein Häuslein gebaut hatte - dieses war mit allen möglichen Dingen ausgestattet, die ich von daheim nicht kannte: Fernseher, Dusche, Ölheizung, Autogarage usw.
Bei uns zu Hause gab es keine Dusche, sondern Waschbecken und eine Badewanne. Einmal in der Woche, am Samstag, wurde der Badofen angeheizt; im Sommer gingen wir häufig abends in den knapp zwei Kilometer entfernten See zum Schwimmen. Das übliche Waschen ein bis zwei Mal täglich besorgten wir am Waschbecken mit Seife und Waschlappen. Meine betagte Großmutter hatte auf ihrem Zimmer ein Waschbecken mit dem kleinen Luxus eines elektrischen Boilers, die übrigen Waschbecken hatten kein warmes Wasser.
Gestunken haben wir übrigens nicht, und nebenbei: Mein Vater war Arzt.
Heute erlebe ich die tägliche morgendliche Wechseldusche immer noch als einen kleinen Luxus und ein großes Vergnügen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder