Wie organisiert

Organisiertes Chaos
Liebe aria,

ich bin im Alltag ein recht „chaotischer“ Mensch. Ich schiebe es darauf, dass ich im Job sehr akkurat sein muss und auch bin. Wenn ich dann mit meinen Gedanken beim Job bin, finde ich mich auch mal in der Küche wieder und frage mich: Was wolltest Du jetzt noch mal?

Schreibwerkzeug habe ich grundsätzlich ausreichend auf meinem Schreibtisch (ein Kulli ist definitiv immer unter meinen Papierbergen/Büchern verkramt).

Ob meiner Wohnsituation (Einliegerwohnung im Elternhaus) habe ich drei Schlüssel. Da ich ständig hin und her renne und mich so häufig fragen musste, wo die Schlüssel sind, habe ich sie mittlerweile um meinen Hals gehängt. Sieht zwar blöd aus, ist aber überaus praktisch.

Meine Brille werde ich nie verlegen können - dazu bin ich zu „blind“. Lach, einen Gruß an Barbara: Die Dusch-Situation kenne ich allerdings auch!

Andererseits bin ich bei anderen Menschen unbewusst viel aufmerksamer. Wenn mich mein verstorbener Mann gefragt hat, ob ich wüsste, wo er dies oder jenes gelassen hat, wusste ich es immer sofort. Lach, daher zweifele ich (noch) nicht an meiner Hirnfunktion.

Außerdem bringen einen eben auch Mitbewohner manchmal zum Selbstzweifel: Mein bekloppter Kater schmeißt leidenschaftlich gern Dinge vom Tisch.

Natürlich wünschte ich mir manchmal auch, immer direkt die Dinge an ihren Platz zurückzulegen (ist ja auch eigentlich gar nicht so schwer), aber in meinem organisierten Chaos finde ich auch (fast) alles wieder.

Habe ich vielleicht Verlustängste oder bin ich nur schlecht
organisiert?

Mein Chaos führe ich eher auf mangelnde Verlustängste zurück! :smile:

Liebe Grüße

Kathleen

Guten Tag Kathleen,

alles zusammen gefasst, bist Du eine positive Chaotin.

Na ja, da hab ich aber Glück gehabt. Mir gings genauso. Ständig suchte ich meine Kugelschreiber, die sich irgendwie verkrochen hatten.
Glück insoweit, daß ich Keramikerin bin. Nun denn, ich baute mir eine Kugel, die unten platt ist. Diese Kugel hat oben ein Loch, das etwas größer ist als ein Kugelschreiber. Dort steckt seit Jahren immer ein Kuli und ich brauche ihn nicht mehr zu suchen.

Du kannst ja auch eine Schachtel nehmen und die hübsch bekleben. Die steht dann immer am selben Fleck und dort ist IMMER ein Schreibwerkzeug drin.

Mit der Brille hab ich kein Problem, die hab ich immer auf der Nase oder auf dem Nachtschränkchen.

Gruß von Calima

Hallo Calima3,

stell dir vor:
einen Stift in der Hand und einen Zettel, du schreibst deine Einkäufe auf.
Im Nebenraum säuselt jemand „kannst du das…noch für mich…“
Bei dieser Gelegenheit marschierst du zum Frager. Dann fällt dir noch etwas ein, du schreibst wieder.
Am anderen Ende klingelt das Telefon. Du telefonierst, dabei steckst du den Zettel in die ? Hosentasche. Kuli bleibt beim Telefon liegen.
So sammeln sich die Stifte immer auf andere Weise und an anderen Orten.
Nun, ich habe nur eine Wohnung, aber wundern muß ich mich schon ab und an über mich.

LG aria

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Liebe Kathleen, danke für den Beitrag! Amüsant zu lesen, beruhigend für gleichartig Gestrickte, Spitzenklasse das Argument „Mangel an Verlustängsten“. Da hab ich jetzt was zum Nachdenken. Denn wenn man weiß daß Verlustängste im zwischenmenschlichen Bereich existieren wäre das bei Gegenständen der Gegenpol. Sozusagen der harmonische Ausgleich. Herzliche Grüße, Moni