Also einen Währungskorb bauen, das kann jeder. Die SDRs habe ich nur als eine mögliche Gewichtung in den Raum geworfen (das wäre ja dann sicher Deine zweite Frage gewesen).
Ja, es gibt Vorteile, aktiv am Zahlungsverkehr in XDR teilzunehmen, allerdings nicht für Privatpersonen mit Parkabsichten. Zinsen verdient der IMF (eventuell) unten drunter im Korb. Man kann die SDRs allerdings gut als Kollateral verwenden. Insgesamt ist das eher etwas für Finanzdienstleister.
Für den Privatgebrauch habe ich (für die Streuung) ein Konto bei einer großen Schweizer Online-Bank, geführt in 23 Währungen. Gehandelt wird über deren Forex-Marktplatz. Ein ähnliches Produkt bietet auch ein großer amerikanischer Broker für API-basiertes Handeln. Letzteren benutze ich geschäftlich, funktioniert genauso, allerdings ist deren Forex-Markt etwas teurer.
Das ganze funktioniert so: Man zahlt einmal in irgendeiner Währung aufs Konto, dann tauscht man sich munter einen Währungskorb zusammen. Vom Finanzprodukt her sind es in der Regel Tageseinlagen, bei einigen Währungen mit Verkehrsbeschränkung (TWD, KRW) auch Wochen- und Monatseinlagen. CNY können beide nur als CNH (die Offshore-Variante). Zinsen gibt’s bei beiden Anbietern den Tages-, Wochen- und Monatsraten (deposit rates) entsprechend.
Wenn Du sehr viel Lust auf Geldmarkt hast (oder viel Wert darauf legst, das Geld optimal anzulegen, viele Währungen zahlen für längere Leihzeiten höhere Zinsen), dann kannst Du auch längerlaufende deposits (~Festgeld) vereinbaren und sogar einfache Swap-Angebote (Vanilla) annehmen, der Zugang hierzu für Privatpersonen ist meines Wissens einmalig.
Wenn man irgendeiner (sagen wir mal G7-)Währung vertraut, kann man die Streuung noch viel günstiger direkt per Forex-Konto (offiziell ECN Account) haben. Man tauscht seine ganzen EUR in die besagte Währung, hinterlegt diese als Kollateral im ECN-Konto und tauscht sich dann wieder seinen Währungskorb zusammen. Dabei fließt physikalisch kein Geld in eigenem Namen, sondern man kauft und verkauft Geld des Brokers, der einem die Gewinne und Verluste dann gutschreibt bzw. in Rechnung stellt. Zinsen gibt’s in dieser Variante nur standardisiert per Basis-Swap (übernacht/overnight).
Der Vorteil sind die extrem günstigen Handelskosten (Spread + ca. 18 USD per Million), man kann also den Korb oft umbalancieren oder z.B. sein Engagement vor großen Ankündigungen erhöhen und herunterfahren. Vor- und Nachteil zugleich: Man handelt mit Hebel, z.B. für je 100k eingelegte Euro kann man 10 Mio. bewegen. Ebenfalls Vor- und Nachteil: Man handelt in Lots, kann also nicht genau 12500 EUR kaufen, sondern nur 10000 oder 20000 (0.1 Lot oder 0.2 Lots); der Vorteil ist, daß es dadurch billiger wird, denn die sogenannte Odd-Lot-Gebühr entfällt. Hier sollte man genau hinschauen, einige Broker erlauben nur ganzzahlige Lots, andere auch Zehntellots, bei wieder anderen sieht man nicht, was sie erlauben, sie zeigen einfach ein anderes Orderbuch bei Kleinst- oder Krummbeträgen an.
Und bevor Du Dich auf die Suche machst: Deine Hausbank ist wahrscheinlich auch am Interbankenmarkt tätig und bietet Dir sicher eine Lösung, wenn Du exakte Vorgaben machst. Ich würde da einfach mal fragen, was die z.B. für folgende Aktion haben wollen: 1 Mio. EUR, je 125k AUD, CAD, CHF, EUR, GBP, JPY, NZD, USD. Jeweils OIS-Swap 12 Monate eventuell Fixed-for-Float Swap 12M (falls Du lieber feste Zinsen hast). Könnte so rein für Spread und Gebühren am Markt 0.02% und sicher nochmal so um die 80 bis 100 EUR fürs Deponieren und verschicken sein. Macht also 0.03% Minimum-Kosten p.a.