Allgemein:
Eine gut geladene Batterie hat einen BE-Wert von 1,28-1,34. Nun ist die Frage wie die Zellen selbst aussehn. Hat die Batterie ein durchsichtiges milchiges Gehäuse ? Wenn ja dann schau doch mal seitlich rein und prüfe ob sich schon viel Schlamm auf dem Boden der Batterie abgestetzt hat. Wenn nicht dann ist die Batterie noch ziemlich lange Lebensfähig, bei entsprechender Pflege.
Optische Durchsicht:
Nun mach oben mal die Verschlüsse der Zellen auf und schau rein…
Ist eine der Zellen schon trübe, ist die Flüssigkeit bereits milchig? Wenn ja hat diese Zelle einen Treffer. Du darfst die Batterie dazu aber nicht schütteln !! Am besten die Batterie längere Zeit stehen lassen und dann nachschaun. Wenn eine der Zelle bereits milchig ist dann lebt die Batterie nicht mehr lange, dann ist es besser sie gleich auszutauschen.
Pflege:
Leider hast Du nicht geschrieben ob Du einen Garagenwagen hast oder einen Laternenwagen. Wenn Du ein Laternenparker bist dann besorge Dir im Fachhandel einen „wärmenden Mantel“ für Deine Batterie. Da gibt es so Schalen die man um die Batterie herumlegt um sie vor zu starker Auskühlung zu schützen. Fast besser, aber mehr Arbeit, sind selbstgebaute Wärmeschalen aus Styroporplatten. Autobatterien haben nämlich leider die blöde Angewohnheit das sie sehr stark an Leistung verlieren wenn es kalt wird.
Pole:
Die Polkappen (Stromanschlüsse) sollten immer sauber und gut eingefettet sein. Ein weißer pulveriger Belag auf den Polkappen ist schlecht für den Stromfluß. Das zu verwendende Fett gibt es auch im Fachhandel zu kaufen und ist aber leider ziemlich teuer da es da es säurebeständig ist, es nennt sich Polkappenfett.
Laden:
Das laden einer Batterie ist eigentlich eine Wissenschaft für sich. Eine Batterie immer ausbauen zum laden. Nie im Motorraum laden. Die aufsteigenden Gase (Knallgas - ziemlich heftig Explosiv) und die Spritzer die durch das „kochen“ der Batterie beim laden enstehen zerfressen alles was irgendwie in der Gegend ist. Das mittlerweile sehr beliebte schnellladen einer Batterie bedeutet auch ihren schnellen Tod. Je langsamer eine Batterie geladen wird desto länger lebt sie und umso mehr Kapazität kann sie speichern. Ich persönlich lade meine Batterien immer über mind. 24 Stunden in einem warmen Raum. Wenn ich mich recht entsinne sollte man eine Batterie mit max. 1/10 ihrer Kapazität laden. Bei Dir wäre das 6,1 A. Besser ist es jedoch diesen Wert nochmals zu halbieren falls dies möglich ist. Eine Batterie hat bereits nach ca. 2-3 Stunden ihre volle Voltzahl erreicht aber voll ist sie dann immer noch nicht. Man sollte eine Batterie immer nur nach BE-Einheiten laden, also bei 1,28 BE oder darüber ist eine Batterie voll, sie sollte dann kaum noch „köcheln“. Batterien reagieren empfindlich auf Zug beim laden. Also wähle einen Platz zum laden wo es nicht gerade durchpfeift wenn jemand die Türe aufmacht.
Was tun wenn die Batterie nicht mehr will: Wiederbelebungsversuch:
Du hast nun zwei Möglichkeiten deiner Batterie neues Leben einzuhauchen:
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Du entlädst sie ziemlich stark und läßt sie dann übers Wochenende am Ladegerät hängen. Also Freitag Nachmittag hinhängen und am Sonntag Abend einbauen. (den „wärmenden Mantel“ nicht vergessen) Dies ist eigentlich die bessere Variante.
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Du hängst die Batterie gleich ans Ladegerät und verfährst wie unter Punkt 1.
Welche Batteriegröße:
Es ist eigentlich nie verkehrt eine größere Batterie einzubauen.
Bei meiner BMW (Motorrad) ist es z.B. so das der Anlasser soviel Strom zieht das es jedesmal beim anlassen fast zu einen Zellenschluß kommt weil sich die Platten aufeinander zu bewegen. Das geht aber leider auch nicht anders… da passt keine größere Batterie rein. Das Problem ist das in die meisten PKW’s keine größere Batterie reinpasst. Es gibt aber mittlerweile kapazitiv größere Batterien die die Maße der nächstkleineren Batterie haben. Allerdings habe ich keine Erfahrungen mit solchen Batterien.
Wartungsfreie Batterien:
Kaufe nie wartungsfreie Batterien die taugen nix.
Also nicht die mit dem grünen Auge oben drinnen sondern die mit den abschaubbaren Zellenverschlüssen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Man kann in die Zellen reinschaun, kann Säuregehaltsmessungen machen und man kann destiliertes Wasser nachfüllen bei Bedarf.
Neue Batterie füllen:
Wenn Du die eine neue Batterie kaufst kannst Du bei einigen Händlern unbefüllte Batterien beziehen, also Du bekommst die Batterieflüssigkeit einzeln dazu und mußt es selbst in die Zellen kippen. Der Vorteil an solch einer Batterie ist das sie nicht im teilgeladenen Zustand (sobald die Flüssigkeit in der Batterie ist beginnt sie zu arbeiten und sich selbst bis zu einem bestimmten Maß zu laden) in der Gegend rumkutschiert wird und zig Schläge abbekommt. Harte Schläge mag so eine Batterie nämlich auch nich soo sonderlich…
Beim befüllen einer Batterie ist folgendes zu beachten:
Der Raum sollte beheizt und belüftet sein. Die Flüssigkeit langsam in die Zellen schütten, dabei die Zellen nicht überfüllen. Nach dem befüllen die Batterie erstmal zur Beruhigung stehn lassen. Nach einer guten halben Stunde Beruhigungszeit die Batterie ans Ladegerät hängen und ganz langsam laden bis sie 1,28 BE oder mehr hat. (Diese Phase nannt man auch „Formen der Batterie“. Eine Batterie ist wie ein Elephant. Hier einen Fehler gemacht, das vergißt die
Batterie nie). Nach dem laden die Batterie wieder beruhigen lassen und einbauen.
Fazit
Meine älteste Batterie hatte übrigens knapp 11 Jahre auf dem Buckel bevor sie wirklich den Geist aufgegeben hat.
Gute Pflege eben.