Wie schaffe ich es mir selbst zu genügen

Hallo Zusammen,

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Die Kategorie Psychologie zu geben. Zu meinem Problem:

Ich bin ein eher introvertierter Typ. Daraus folgend kann ich nur schwer und selten erfolgreich dauerhafte Kontakte knüpfen. Dementsprechend ist mein Freundeskreis und Bekanntenkreis auch relativ klein. Von denen sind zudem die einen leider Stubenhocker die, wenn überhaupt, sich zwei mal im Jahr für nen halbes Stündchen zum Café treffen und die anderen sind verheiratet und unternehmen lieber etwas zweisam oder mit anderen Pärchen.

Ich verbringe also die meiste Zeit für mich allein und vereinsame zunehmend.

Bis vor kurzem war ich selbst noch in einer Beziehung. Diese dauerte etwas weniger als zwei Jahre. Sie hatte zwei Kinder, 6 und 8 Jahre alt, die mich vom ersten Tag annahmen und mir bis zum letzten Tag freudig entgegenliefen wenn ich kam und wir hatten immer viel Spaß zusammen. Bei der Frau bin ich, ebenfalls vom ersten Tag an, voll aufgegangen. Als Zuschauer der uns nicht kennt, hätte man zu dem Schluss kommen können ich wäre der extrovertiertere von uns beiden. Wir hatten immer was zu erzählen ich sogar mehr als sie. Sie mochte meinen Humor und ich hab sie regelmäßig zum lachen gebracht.

Ich bin vielseitig interessiert und bin sehr gern unterwegs. Ein ruhiger Spaziergang im Wald ist mir genau so lieb, wie eine Stadttour. Eine Städtereise wie ein Erholungsurlaub in den Bergen. Strandurlaube wie Skiurlaube, Konzerte wie Musicalbesuche, Kino wie Theater, Kochkurse wie Tanzkurse. Tanzen kann ich also auch und Museen ziehen mich genau so magisch an wie Vergnügungsparks. Und zudem verdiene ich genug, so dass solche Unternehmungen keine Ausnahmen sind.

Mir fällt kaum was ein wofür ich nicht zu haben wäre und wir haben auch oft, je nach Situation, mit oder ohne Kinder etwas unternommen. Uns war selten langweilig und wenn doch, haben wir auch die genossen.

Beendet hat sie die Beziehung, weil ich ihr in der Gegenwart ihrer Freunde, mit denen wir ohnehin nur ein paar mal im Jahr zusammenkamen zu ruhig war und sie es störte, dass ich in deren Gegenwart so wenig aus mir herauskomme.
Fakt ist auch, dass soviel ich auch immer, meiner Freundin zu erzählen hatte, In grösseren fällt mir so gut wie was ein was ich sagen könnte, selbst meiner damaligen Freundin nicht. Kaum waren wir wieder alleine, war alles wie eh und je.

Es wird ihr nicht leicht gefallen sein, denn als wir das letzte mal auseinander gegangen sind umarmte und küsste sie mich unter Tränen noch Minuten lang und wollte kaum von mir loslassen.
Und in den folgenden 2 Tagen schrieb sie mir noch drei mal das sie mich liebe.

Wie schon geschrieben, hab ich durch meine Introvertiertheit ohnehin schon Probleme Menschen kennenzulernen bei denen ich mich öffnen kann. Wenn jetzt aber auch noch, neben Humor, Zuverlässigkeit, Einfühlsamkeit, Treue Unternehmensfreude, gemeinsame Interessen, finanzielle Sicherheit und was man sonst noch so als Voraussetzung für eine Partnerschaft von Frauen genannt wird, das Kriterium, den Freundeskreis das Partners bespassen zu können eine Rolle in einer Beziehung spielt, kann ich einpacken. Da kann ich beim besten bemühen nicht mithalten.

Ein weiteres Problem ist, dass mich trotz meiner vielseitigen Interessen kaum etwas erfüllt wenn ich es alleine mache und die Freude daran mit niemandem teilen kann oder mich mit niemandem darüber austauschen kann.

Irgendwann sitzt man dann wieder alleine Zuhause und die Einsamkeit hält schneller Einzug als man was neues unternehmen kann. Oft zieht der Gedanke daran bald wieder alleine zu sein einen runter während man noch unterwegs ist. All dies ist im Grunde nur der Versuch eine innere Leere zu füllen die sich zur Zeit genau so wenig füllen lässt wie ein Fass ohne Boden.

Ich bin ein Mensch der zwar weniger Gesellschaft braucht als extrovertierte Menschen. Dennoch brauche ich sie, bin aber neurologisch bedingt kaum fähig soziale Kontakte aufzubauen. Dies stellt mich vor eine für mich unlösbare verzweifelte Situation die ich aber nach 35 Jahren auch nicht mehr ertragen will und kann.

Nach 35 Jahren bin ich mittlerweile an einem Punkt, dass mich mein jetziger Zustand und mein Leben so ankotzt das ich den Tag verfluche, an dem ich geboren bin. Tod wäre schöner als Leben, denn dann wäre endlich (innere) Ruhe.

Den Vorraussetzungen einer Beziehung offensichtlich nicht genügend, frage ich mich jetzt, und das ist glaube ich, meine letzte Hoffnung ein halbwegs zufriedenes Leben zu führen: Wie schaffe ich es mir selbst zu genügen? Was ist das Geheimnis der Menschen, die ihr ganzes Leben mit sich alleine und dennoch glücklich verbringen können.

Lg

Anmerkung: Von Medizin->Depressionen nach Psychologie verschoben
DropDeadDiva, Mod

Heirate mich!

:smile_cat:

PS: Du solltest erst einmal etwas Abstand von der jüngst beendeten Beziehung bekommen. Nicht jede Frau erwartet von ihrem Partner, dass dieser ihren Bekanntenkreis bespaßt, und ein „Versagen“ diesbezüglich erscheint mir auch als gar seltsamer Trennungsgrund. Nur weil deine Ex-Freundin dies als Aufhänger/Anlass für die Trennung benutzt hat, musst du dir noch lange nicht den Schuh anziehen, dass du irgendwie mangelhaft oder ungenügend seist.

Hallo,

das Geheimnis meiner zahlreichen Affären kann ich Dir und jedem andern hier gern verraten. Ich achte auf mein Äußeres und gebe meinem Leben Struktur.

Ich will mir nicht genügen.

Sieh Dich um: Glück kommt nicht von allein. Alles eine Frage von Vorbereitung und Zufall.

Gruß mki

Es erscheint auch mir unwahrscheinlich, dass es an mangelnder Unterhaltung deinerseits im Bekanntenkreis lag. Wenn ich Deinen Aussagen folge, hätte sie sich fast das Herz zerrissen, um sich von Dir zu trennen?
Da fehlen noch Informationen. Denn Introvertiertheit hat nichts mit neurologischen Problemen zutun.
Kann es sein, dass Du an einer Krankheit leidest, die sie überfordert hat? Verwandte und Bekannte haben dann auf sie eingeredet, sie müsste an sich und die Kinder denken?
Evtl., nur vielleicht.
Übrigens gibt es nicht so sehr viele Menschen, die mit dem Alleinsein gut zurechtkommen.
Wer alleine ist, der wünscht sich den Partner des Lebens, wer in Partnerschaft ist, sieht es schon wieder etwas anders.

Sie liebt Dich, hat sie Dir versichert, trotzdem noch. Das alleine ist ein lebenswertes Luxusgut.
D.h., Du wirst geliebt und das, obwohl Ihr nicht aufeinandergluckt.
Lebe mit ihrer Liebe und Deiner Liebe im Herzen und genieße das stressfreie Alleinsein, was kein wirkliches Alleinsein ist,

Dürfen die Kinder Dich noch kontaktieren?

Von der Introvertiertheit abgesehen bin ich kerngesund und Meister mein Leben selbständig und ohne Probleme. Wäre die Einsamkeit nicht, würde ich einen Traum leben. Ihre Worte waren sinngemäß" 'mich stört es immer mehr, dass du beim gemeinsamen unternehmungen immer so ruhig bist. Meine Freunde fragen mich immer ob du immer so ruhig bist und worüber ich denn mit dir Rede und ich finde es schade, dass die dich nicht so kennen wie ich " Die lästerei über mich in ihrem Freundeskreis kann ich mir schon ausmalen. Andererseits kann ich von ihrem Bruder mal abgesehen auch nicht behaupten dass da jemand zu beginn auf mich zukam und ein interesse an einem Gespräch signalisierte. Was allerdings keine Entschuldigung sein soll.

Ich Weiss von ihr das der Junge vorgestern Fragte ob sie denn schon genug Geld hat damit sie wieder nächstes Jahr mit mir in den Urlaub fliegen können. Die wissen also noch nichts. Wir sind nicht im Streit auseinander gegangen. Ich denke schon das die mich kontaktieren dürfen, wenn sie diesen Wunsch äußern werden.

Danke, Seife benutze ich und einen Friseur hab ich auch. Das Geheimnis für Affären kenne ich. Gut erzählen können und Frau zum Lachen bringen. Das Geheimnis wie man alleine glücklich wird suche ich

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Mein Lieber, jetzt muss ich Dir einen Vorwurf machen. Da machen sich Menschen hier einen Kopf um Dich

Und dann kommt dieser Kommentar von Dir?

Was willst Du?!

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Ja steht doch da. Die Introvertiertheit ist doch mein Problem die das allein sein zur Folge hat. Wie lerne ich jetzt das allein sein zu lieben?

Indem Du Dich nicht allein fühlst.
Du kannst doch nicht „neurologisch“ schreiben wenn Du introvertiert meinst.
Introvertiertheit ist eine charakterliche Konstellation und keine neurologische Sache. Die neurologische Sache wäre pathologisch.
Deine Introvertiertheit überwindest Du mit Charme, Freundlichkeit, Zuvorkommenheit und und und. Das musst Du lernen.

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geistundgegenwart.de/2011/07/die-chemie-in-introvertierten-kopfen.html?m=1 [Beitrag editiert - Mod Kreszentia]

Ok, Danke. Und wenn ich das alles gelernt hab, wie vermittel ich das dann ohne kommunikativen Kontakt mit anderen?

Was genau meinst Du damit- Deine Beschreibung „introvertiert“??- oder gibt es eine Diagnose von einem Neurologen??

Meine Meinung:
Entweder Du befasst Dich einmal gründ- lich (von GRUND auf) mit Introversion und Extraversion oder Du lässt diese Zuschreibung in Deinem Leben einfach los.

Du magst Dich und Dein Verhalten verstehen wollen- spürst Du nicht, wie sehr dieses Etikett Dich bindet und Dir damit auch die Chance auf Entwicklung nimmt?

1 bedeutet introvertiert nicht, dass man schwer Kontakte knüpft und damit verdammt in der Einsamkeit sitzen muss.
2. kann man sich auch gut dahinter verstecken :wink:

Wie wäre es, wenn Du statt dessen dieses Etikett mal wegsteckst und Dir die Möglichkeiten ansiehst, die Du hast!!

Werde selbstwirksam und spüre, dass Du kein Opfer bist sondern in der Lage Dein Leben selbstbestimmt zu leben.
Was kannst Du dafür tun?
Hol Dir professionelle Hilfe- und sei es ein Berater oder Coach.
Schau einfach DICH konkret an und lerne Dich erst einmal richtig kennen.
Du denkst, Du kennst Dich??..ich wette dagegen ;-)…dann sähe Deine Prognose sicher anders aus!

Ich lese in Deinen Zeilen viel Frust und Verzweiflung-- aber als ob Du schon jeden Weg gegangen bist um aufzugeben!!!
Ganz klar braucht jeder Mensch Kontakte nach außen- der Mensch ist in soziales Wesen. Gleichzeitig bringen uns erst solche Phasen an Punkte in unserem Leben, wo wir uns in Bewegung setzen müssen- was letztlich immer eine Entwicklung in unserem Leben bedeutet.

Sei gefrustet, genervt, verzweifelt- und nimm diese Energie als Motor Dich kennen zu lernen und Dein Leben neu anzusehen.
Such Dir zB einen systemischen Berater und lass Dich von dem überraschen, was Du von Dir noch herausfinden wirst.

Du hast noch alle Wege offen- und Du hast den Schlüssel um die Tore dazu zu öffnen :smile:
lg kitty

Nein, diesen Schuh müsste er sich nicht anziehen, er tut es aber faktisch und kann es auch nicht vermeiden, das zu tun, nur weil wir ihm sagen, das er das nicht tun müsse.

Deshalb gehts aus meiner Sicht auch nicht um Introvertiertheit (die genau damit eben nichts zu tun hat), sondern um eine zu wenig wohlgesonnene Selbstbewertung. Das ist dann schon sein Packerl, nicht das seiner Ex-Partnerin.
Entsprechend hat er mit der ursprünglichen Brettwahl (oder wurde die Frage mehrfach hin und her geschoben?) so Unrecht nicht gehabt, auch wenns nicht um eine manifeste Depression gehen mag. Aber es geht mit Sicherheit um eine Selbstwertproblematik.

Gruß
F.

Hallo FBH,

Aber es geht mit Sicherheit um eine Selbstwertproblematik.

ich muss der Katze aber recht geben.
Der UP steht ja aktuell unter dem Eindruck dieser Situation, in der seine Freundin ihn verlassen hat, mit der Begründung, er sei zu ruhig.
Das beschäftigt und bedrückt ihn verständlicherweise, und ehrlich gesagt fände ich es eher unnormal, wenn sein Selbstwertgefühl nicht wenigstens kurzfristig darunter leiden würde, angesichts einer solchen, wie ich finde recht brutalen Ansage. Die ja auch mit Verlust gekoppelt ist.
Scheinbar kann der UP ja auch gesprächig sein, wie er selbst schreibt, ist diesbezüglich ein vielleicht widersprüchlicher Mensch, was durchaus nichts negatives ist.

oder mich mit niemandem darüber austauschen kann.

Der Up redet also gerne über Dinge die ihn berühren.

An den UP:
Mir mutet eher der Freundeskreis der Frau und die Frau selbst etwas seltsam an, wenn es darum gehen muss, einen guten Unterhalter abzugeben.
Oder du passt einfach nicht in diese Gruppe, denen du scheinbar nichts zu sagen hast.
Das kann in einem anderen Umfeld von Leuten, die deine Persönlichkeit mehr wertschätzen, schon ganz anders sein.
Wenn das Leute sind, die generell gerne „lästern“, solche Konstellationen gibt es ja, verstehe ich schon, dass Vertauen und Offenheit bei einem sensiblen Menschen nicht so recht aufkommen.
Das kann sich dann hochschaukeln, wenn du das Gefühl bekommst, dass über dich geredet wird und dann magst du dich erst recht nicht mehr einbringen.
So in etwa könnte ich mir das vorstellen.

Mir wirkt auch die geschilderte Abschiedsszene suspekt, als ob die Frau unter einem Einfluss ihres Freundeskreises stand.

Ich vermute, die Freundin hat nicht besonders gut zu dir gepasst. Du bräuchtest vielleicht eine Quasselstrippe, der gar nicht auffällt, wenn du wenig sagst :smile: .
Oder eben eine Frau, die mit deiner Persönlichkeit besser zurecht kommt. Wenn du im Moment so drauf bist zu glauben, das Glück in der ewigen Einsamkeit suchen zu müssen, dann vermute ich, dass du quasi noch unter Schock stehst.

Mit „neurologisch“ meinst du vielleicht sowas wie „Keiner kann heraus aus seiner Haut“.
Das ist bedingt so. Aktuelle Negativerfahrungen beeinflussen das Selbstbild.
Es könnte auch sein, nur so meine Gedanken, dass du Leute suchst, die etwas haben, wovon du glaubst es nicht zu haben. In Wirklichkeit passen die aber nicht zu dir.
Es gibt bestimmt auch Leute, bei denen du dich aufgenommen und wohl fühlst. Dann ändert sich auch dein Verhalten. Ob du tatsächlich ein dauerhaftes oder umfassendes Problem mit deiner Introvertiertheit hast, kannst du eigentlich nur außerhalb einer solchen aktuellen Schmerzsituation beurteilen.

Viele Grüße
Heidi

Das ist natürlich verständlich und „normal“ sowieso.
Um etwas Pathologisches gehts hier gar nicht!

Mein Punkt ist schlicht der, dass verschiedene Persönlichkeitstypen unterschiedlich mit solchen Situationen umgehen. Der eine wertet die Ex vollkommen ab, den nächsten tangiert das oberflächlich gar nicht groß, der dritte trauert, der vierte dekompensiert total, der fünfte …
Mir gings also keinesfalls darum, dass es unverständlich wäre, dass er heftig auf die Situation reagiert, sondern lediglich um die „Kerbe“ in die das bei ihm schlägt. In Krisensituationen wird diese Kerbe halt extrem sichtbar, aber sie ist nicht erst in der Krise entwickelt.

Ich halte es nicht für „widersprüchlich“, sondern sehe einen deutlichen Unterschied in dyadischen und triadischen Situationen (wo es, du weißt das eh, nicht unmittelbar um die Zahl der beteiligten Personen geht, sondern um etwas Strukturelles).

Aber auch „Widersprüchlichkeit“ wäre nicht negativ.

Ich habe für mich ein ziemlich klares erstes Bild gewonnen und sehe vor dem Hintergrund mehr grundsätzlichen Leidensdruck als die Katze oder du (Leidensdruck, nicht „Störung“ oder sonstwas Pathologisches!) bzw. anders gesagt: Ich nehme z.B. den letzten Absatz seines Ursprungspostings als brauchbare ‚Selbst-Auskunft‘, wie sie vielleicht nur unter dem Vergrößerungsglas einer Krisensituation möglich ist, wenn man sich gerade -regrediert- den Frust von der Seele schreibt.

Der „Vergrößerungseffekt“ dabei ist mir schon bewusst, auch dass er selbst -mit reflektierendem Abstand- diese Passagen nachvollziehbarerweise wieder zurückgenommen hat zu „nur die Introvertiertheit ist mein Problem“.

Gruß
F.

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Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Ich habe mir meinen Anfangsbeitrag nochmal durchgelesen und musste leider feststellen, daß meine Problematik leider nicht wirklich zum Ausdruck kommt. Daher möchte ich nochmals kurz erläutern:

Ich leide zwar auch unter dem Verlust meiner Freundin, aber mein Problem um das es mir hier geht sind mangelnde Kontakte und meine Unfähigkeit Kontakte zu knüpfen und die damit verbundene Einsamkeit. Zum Beispiel nahm mich vor meiner letzten Beziehung ein Arbeitskollege und begnadeter Netzwerker 2 Jahre lang jedes Wochenende mit auf Tour.

Sein Freundes- und Bekanntenkreis ist riesig so kam ich regelmäßig mit unzähligen Menschen in den zwei Jahren in Kontakt. Doch daraus entwickeltein sich kein einziger engerer Kontakt zu auch nur einer einzigen Person.

Ich konnte staunend beobachten wie leicht Menschen neue Kontakte knüpfen und sich Freundschaften bilden. Und vor allen Dingen, wie schnell Menschen die sich zuvor nicht gekannt haben ins Gespräch kommen.

Mir ist sowas leider nicht möglich. In dieser Zeit entstand nicht ein engeren Kontakt. Ich war zwar dabei aber konnte michnie wirklich in die Gemeinschaft integrieren. Ich stand dabei hörte zu, hatte aber selten mal was zu sagen gehabt. Mir viel schlicht weg nichts ein was ich sagen oder erzählen könnte. Das gleiche gilt selbst bei Familienzusammenkünften. Und wie beschrieben, bei dem Freundeskreis meiner Ex.

Dabei gelte ich bei den wenigen Menschen die mich näher kennen, wie meiner ex und 2 Freunden, von denen einer weggezogen und der andere mit Familie beschäftigt ist und wenigen engeren Arbeitskollegen, denen ich aber komischerweise den ganzen Tag die Ohren vollreden kann, als vielseitig interessiert und belesen (was soll ich auch sonst alleine machen).

Ich habe also sehr wohl etwas zu erzählen. Das kommt mir in Gesellschaft aber nur leider selten in den Sinn.

Dieses Problem, trage ich seit meiner Kindheit mit mir, und konnte es bis heute nicht lösen. Die Frustration darüber, sowie auch die Einsamkeit steigt zunehmend und, dass der Schluss der letzten Beziehung ebenfalls auf das gleiche Problem zurückzuführen ist, macht es nur noch schwerer zu ertragen.

Daher Frage ich mich jetzt, wie ich mit mir alleine glücklich werden und das Einsamkeitsgefühl abschütteln kann.

Danke für eure Aufmerksamkeit.

Ganz ehrlich, gar nicht.
Und zwar schlichtweg deshalb, weil bei dir der Bereich der Kontaktfähigkeit und des Kontaktwunsches absolut gut entwickelt ist, und dir lediglich in einem eng umgrenzten Bereich zu schaffen macht (eng umgrenzt im psychologischen Sinn, wo es m.E. schlicht und einfach um die sog. „Triangularisierung“ geht, wie die Psychoanalytiker das nennen würden; dass sich das auf viele unterschiedliche, aber ähnliche Situationen in deinem Alltag auswirkt, ist schon klar).

Es ist zwar nicht sonderlich einfallsreich von mir, wenn ich dir als Psychotherapeut zur Psychotherapie oder ähnlichem rate, aber ich ich habe halt den Eindruck, dass bei dir die Voraussetzungen dafür gut gegeben sind, so etwas sehr zielgerichtet und erfolgsversprechend angehen zu können (ich meine damit meine Erstgesprächs-Checkliste im Kopf: ausreichende Fähigkeiten zu Mentalisierung, Symbolisierung, therapeutischen Ich Spaltung, ausreichende Beziehungsfähigkeit, ausreichende Kränkungstoleranz usw.). anstatt diese in der Therapie erst mühsam und langwierig aufbauen zu müssen und am Ende dann oft doch nicht viel erreicht ist.

Nur eine -für mich- naheliegende Idee.
Für zwingend therapiebedürftig halte ich dich sicher nicht. Du wirst auch so durchs Leben kommen, wie du es bisher ja auch geschafft hast.

Gruß
F.

Hallo auch.

Du schreibst, dass es Dir nicht gelingt, Freundschaften und Kontakte zu anderen herzustellen oder zu halten und machst das an Deiner introvertierten Art fest. Ich halte den direkten Schluss für falsch, auch wenn der Trennungsgrund, der Dir von Deiner Freundin genannt wurde, in diese Richtung geht.

Kontakte ergeben sich ja nicht (nur) durch Zurschaustellung der eigenen Person, sondern (der andere Part) durch Interesse am Anderen.
Du gehst davon aus, dass Du keine Kontakte hast > weil Leute Dich uninteressant finden > weil Du nichts erzählst/beisteuerst

Du kritisierst Dich deshalb, stufst Dich sogar als krankhaft ein. Irgendwas stimmt da nicht, denn ein selbstbewusster kluger Schweiger und guter Zuhörer zu sein wäre doch mehr als ok. Selbstdarsteller und Clowns laufen doch reichlich umher.

ein paar praktische Überlegungen.
Du interessierst dich doch offensichtlich für andere Menschen, für Kunst und vieles.
Zeigst Du das auch? Oder denken die Leute vielleicht, Du bist Misanthrop, beruflich erfolgreich und hast weitere Sozialkontakte gar nicht nötig?
Man vertut sich ja leicht mit der eigenen Aussenwirkung.

Interesse kann man ja durch Zuhören und Nachfragen signalisieren, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen. Mir geht es auch so, daß ich, außer in Zweiergesprächen ( und nicht mal da ) ein guter Erzähler bin oder etwas beizusteuern hätte. Ich finde es aber spannend, wenn andere erzählen, keine tollen Sachen wenns geht, gerne Alltagsdinge, etwas von Rotkohlrezepten,
ihren Bienenstöcken oder ähnlichem, interessiert mich das wirklich. Ich will dann auch wissen, was ich nicht weiss und frage dann einfach.

Du schreibst, nur der Bruder hätte Dich mal was gefragt. Fragst Du? Zeigst Du Interesse, wenn Du welches hast oder wartest Du?

Aktiv zu fragen habe ich mich früher nicht so getraut und dann wohl sehr arrogant gewirkt. Wenn man sich mal davon löst, dass man selber interessant sein müsste oder vom jeweiligen Metier Ahnung haben muss, stelle ich meist fest, dass viele das sehr schätzen, wenn man sich interessiert. Ob man dann mal was zusammen kochen mag oder die Bienenstöcke angucken kommen kann, ist dann nur noch ein kleiner Schritt.
Und Tanzen ist doch super. Muss man gar nicht reden.

Grüße
orangegestreift

Voraussetzung ist ein relativ gepflegtes Äußeres. Du öffnest der alten Dame die Haustür, sie sagt, ach schön und danke, und ihr kommt ins Gespräch.
Erlaube Dir bitte nicht den Luxus, die Menschen nach Deinem Geschmack auszuwählen, die Du kontaktierst. Jeder Mensch ist es zunächst einmal wert.
Ich meine selbstverständlich nicht, dass Du die alte Dame nehmen sollst. Sie fühlt sich aber doch auch nur allein!
So tastest Du Dich an die Lösung Deines Problems heran.
Es ist Quatsch, dass Du hier vermittelst, Du könnest gar keine Kontakte knüpfen.
Von der alten Dame erfährst Du unglaublich spannende Geschichten, da brauchst Du keinen TV und PC mehr.
Wirklich

Die Problematik dieser Frage lässt sich in einem Forum sicher nur andeuten, unmöglich in all den intimen Details untersuchen, die erforderlich wären, um einen für Dich annehmbaren Lösungsweg zu entdecken. Wie oben von jemand anderem gesagt:

Dem schließe ich mich also an.