Hi Desperado,
- Frage:
kann man nicht sagen. Wenn die Fahrtweise nach den Kaltstarts schonend ist, kann die Maschine auch 500.000 Km halten.
Beim Diesel wird man im Kurzstreckenbetrieb irgendwann Ärger mit DPF und AGR bekommen.
Probleme mit OPFs im Kurzsgtreckenbetrieb sind mir bislang nicht zu Ohren gekommen.
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Frage:
Die Größe des Autos und des Motors ist in Bezug auf den Kaltstart nicht allzu spannend.
Wichtig ist eine niedertourige, schonende Fahrweise nach dem Kaltstart bis der Motor und somit dann spätestens auch die Abgasreinigungssysteme auf Betriebstemperatur sind.
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Frage:
Ein älteres Auto ist nicht per se haltbarer als ein neueres, insbes. in Bezug auf den Motor.
Speziell Mercedes V8 Saugmotoren sind bekannt für astronomische Laufleistungen bei normaler Pflege (Literleistung 50-70 PS), während ein Fiat 2-Zylinder mit einer Literleistung von 105 PS natürlich schneller verschleißt. Aber heute sind die Qualitätsstandards bei den Motoren für Massenautos höher als früher, allein schon wegen der höheren Literleistungen. Z.B. ein Ford Focus 1.0 3-Zylinder mit 100 PS wird bei vernünftiger Fahrweise mindestens genauso lange halten wie früher ein Ford Focus 1.6 Saugbenziner mit ähnlicher Leistung (ich bemühe den Ford, weil er im Gegenstz zu VW keine Serienfehler über mehrere Motorengenerationen und -Klassen mitschleppt).
Bei vernünftigen Fahrzeugen gilt nach wie vor, dass der Motor bei normaler Behandlung und Pflege den Wagen üblicherweise überlebt.
Frage 4:
Ein Auto wie einen Mercedes W126 280 SE, der mit seinem 180 PS Reihensechszylinder-Motor und gut 60 PS Literleistung, seiner trägen, soliden Wandlerautomatik und seinem insgesamt hohen Qualitätsstandard auch bei Fahrwerk, Karosserie, Sitzen, Elektrik, Klimatisierung u.s.w. über Jahrzehnte wirtschaftlich genutzt werden konnte, gibt es heute nicht mehr.
Der alte Benz kann auch heute noch mit einfachen Mitteln fit gehalten und ggf. repariert werden.
Ein neues Auto, selbst eine aktuelle S-Klasse, werden schon nach 10 Jahren unwirtschaftlich. Elektronikfehler häufen sich, Komfortfeatures „sterben“, Fahrwerke sind wegen der höheren gewichte heute irgendwann verschlissen und die auch schon in der Kompaktklasse immer öfter auftauchenden adaptiven Stoßdämpfer sind sehr teuer im Austausch.
Doppelkupplungsgetriebe halten 50.000 - 180.000 Km. Dann sind sie für mindestens 1.500 Eur zu warten (neue Kupplungen). Das ist dann oft schon ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Auch Ausfälle der vielen Steuergeräte werden im Alter zum teuren Problem. Vieles wird in Zukunft nur noch die vorgeschriebenen 10 Jahre als Ersatzteil lieferbar sein, wenn überhaupt.
Es profitieren heute die Vielfahrer, würde ich sagen. Die 30.000 Km Serviceintervall und 5L / 100 Km Dieselverbrauch bei sportwagenähnlichen Fahrleistungen eines BMW 320d z.B. gab es noch vor 10 Jahren nicht. Solch ein Auto kann man in 10 Jahren 500.000 Km fahren und dann immer noch für ein paar Tausender als Teileträger veräußern.
Ein BMW 320i aus 1981 war da schon seit 350.000 Km auf dem Schrott…
Hilft das?
Gruß,
M.