Gibt es einen Trick, wie ich meine Küchenmesser auch ohne Schleifstein wieder scharf bekomme?
Guten Abend!
Ein Wetzstahl gehört in jede Küche, z. B. so etwas http://www.wuesthof.com/international/wissen/wetzen-und-schaerfen/so-schaerfen-sie-ihre-messer/index.jsp . Muss kein teures Markenprodukt sein. Jeder handelsübliche billige Wetzstahl tut’s. Einige Male die Klinge beidseitig drübergezogen, wird aus einem unbrauchbaren Messer, das nur noch warm Wasser schneidet, ein gefährlich scharfes Instrument, das wie von allein durch die Tomate gleitet.
Wird schnell zur Gewohnheit, Messer vor Benutzung kurz über den Wetzstahl zu ziehen. Bewahre aber den Wetzstahl nicht so auf, dass er mit Messerklingen in Berührung kommt. Bei falscher Berührung von Wetzstahl und Messerklinge wird dieselbe nämlich stumpf oder erhält auf dem gehärteten Stahl eine dauerhafte Macke.
Für Küchenmesser nicht ganz so handlich und auch nicht so effektiv wie ein Wetzstahl ist ein Wetzstein. Zur Not tut’s auch der nicht glasierte Rand eines Porzellan- oder Tontellers. Nicht zum Schärfen, aber für ein letztes Finish nach dem Schärfen dient das Abziehen auf einem Lederstreifen. Damit wurden früher Rasiermesser behandelt. Ein Schleif- bzw. Schärfvorgang hinterlässt nämlich je nach Beschaffenheit des Schleifwerkzeugs feine Riefen auf der bearbeiteten Klinge, die z. B. auf nackter Haut höchst unangenehm sind und kleine Verletzungen bewirken können.
Rasiermesser und Leder-Abzieher hört sich altväterlich an, findet aber bis heute für ganz fein geschliffene Klingen in der Technik Anwendung. So hat man in einer gut ausgerüsteten Werkstatt Schleifsteine unterschiedlicher Körnung bis hin zu so feinen Oberflächen, dass man mit der Fingerkuppe oder dem Fingernagel kaum noch Rauigkeit fühlt. So etwas ist nur für besondere Stähle geeignet und muss vor unberufenen Händen und Laien geschützt werden, weil die nämlich solchen (nicht ganz billigen) Stein binnen Sekunden ruinieren, wenn sie damit irgendeinen weichen Stahl bearbeiten. Schließlich wird mit so feiner Körnung geschliffen, dass man nur blanke Flächen und sogar unter der Lupe keine sichtbaren Spuren erzeugt. Und dann noch einmal mit Leder drüber. In manchen Klingen spezieller Werkzeuge steckt viel Arbeit und laufende Pflege, aber für Küchenmesser reicht der Wetzstahl.
Gruß
Wolfgang
Moin,
bei glatten Klingen kenne ich Porzelanteller, d.h. die Unterseite, oder Blumentöpfe aus Ton, die man als Schleifstein-Ersatz nutzt.
Viel Erfolg!
Gruß Volker
Guten Morgen!
So richtig schleifen kann man seine Küchenmesser mit dem Rücken eines anderen Küchenmessers, besonders jene mit Wellenschliff; wenn Du Deine Messer schärfen wolltest, nimm die Innenseite von einem Ledergürtel und bestreiche sie mit dem Messer wie man ein Butterbrot schmieren würde.
Gruß
Semsi
Sehr umfangreich und hilft sehr! Merci Dir!