Hallo Oliver,
ich habe deine Frage schon gestern gesehen, konnte aber nicht gleich antworten, weil ich mein Passwort nicht dabei hatte.
Zunächst einmal: Englisch ist nicht schwer. Generell bedeutet das Lernen einer Sprache sowieso nur, dass man die nötige Zeit investiert und sich einfach hinsetzt und lernt - auch wenn es frustrierend ist, wenn man nicht so recht voranzukommen scheint. Irgendwann kann man es dann doch.
Ich finde es manchmal ein bisschen schade, wenn jemand voll Elan anfängt, eine Sprache zu lernen (in meinem Bekanntenkreis z.B. Spanisch) und dann nach wenigen Monaten entmutigt wieder aufgibt, obwohl er durchaus Fortschritte gemacht hat und auf dem richtigen Weg war.
Jetzt weiß ich leider nicht, wie / wo ich am besten anfangen
soll? Mir fehlt sozusagen der „Masterplan“.
In der Schule lernt man die schwierigsten Dinge ganz einfach dadurch, dass man sich regelmäßig jede Woche zu einer bestimmten Zeit damit beschäftigt. Das ist es, was ich auch dir empfehle: Plane Zeit für das Englischlernen ein. Ich weiß nicht, wie viel Zeit du hast und wie schnell du vorankommen musst/möchtest, aber du könntest z.B. planen, Mo, Mi, Fr und So jeweils von 19:00 h bis 21:00 h Englisch zu lernen. Und wenn dir dann irgendwas dazwischenkommt (die Tochter oder ein Anruf oder was auch immer), dann musst du diese „ausgefallene“ Stunde natürlich nachholen.
Plane die Zeit realistisch. Auch wenn du dir vornimmst, „den ganzen Sonntag nachmittag“ Englisch zu lernen - das machst du dann doch nicht, oder? Also besser eine Zeit mit Anfang und Ende. Ideal wäre es, wenn du in dieser Zeit ungestört wärst.
Zusätzlich
erschwerend kommt hinzu, dass ich, aufgrund meiner
Arbeitslosigkeit ab 01.08. 2008 mich auch zunehmend um unsere
kleine Tochter (14 Monate) kümmern muss. Meine Freundin
arbeitet unregelmäßig jedoch Vollzeit in der Gastronomie. Mir
fällt es aus diesem Grund schwer irgendwas zu organisieren und
ich komme zum Kernproblem zurück, dass ich nicht weiß wo ich
anfangen soll.
Das klingt, als wäre Geld nicht gerade im Überfluss vorhanden. Und ein VHS-Kurs oder ähnliches fällt da auch aus, weil du nicht immer zur gleichen Zeit weg kannst.
Trotzdem denke ich, dass es ohne Lehrer schwer ist. Sicher ist Privatunterricht teurer als ein VHS-Kurs, aber du könntest z.B. ein oder zwei Mal pro Monat eine Stunde Privatunterricht nehmen und sozusagen den „Lernstoff“ für die Zeit dazwischen planen. Ich finde es auch deshalb wichtig, damit sich keine Fehler einschleichen und du nicht an irgendeinem Punkt völlig auf dem falschen Dampfer bist. Außerdem ist man durch so einen Lehrer auch „gezwungen“, etwas zu tun, denn du willst demjenigen dann ja nicht sagen, „also ich habe in den letzten vier Wochen leider nur eine Lektion geschafft“, oder?
Ich habe mir ein paar Sprachkurse für den PC besorgt und will
mich auch dahinter klemmen.
Ein paar gleich? Zu Sprachkursen für den PC kann ich nichts sagen. Die kamen leider erst auf den Markt, als ich längst Englisch konnte.
Aber wenn du die Kurse nun schon einmal da hast, dann arbeite sie doch einfach Schritt für Schritt in deiner nun festgelegten „Lernzeit“ (siehe oben) durch. Du kannst ja mal jemanden, der gut Englisch kann, einen Blick darauf werfen lassen, ob die auch was taugen.
Ach ja, eine letzte Anmerkung noch: Ich denke, es hilft, die Sprache auch einfach mal zu hören, auch wenn man noch nicht sehr viel versteht. Hast du DVDs zu Hause? Dann lass doch mal einen Film, den du schon kennst, auf Englisch laufen. Hier und da wirst du wohl schon etwas verstehen, und irgendwann verstehst du immer mehr. Wer weiß, vielleicht lernt deine Tochter so auch gleich Englisch
Kinder lernen ja eine Sprache einfach dadurch, dass sie sie immer wieder hören. Bei Erwachsenen klappt das leider nicht mehr ganz so gut, aber schaden kann es ja trotzdem nicht.
Schöne Grüße und viel Erfolg
Petra