Hallo!Seit einigen Monaten bin ich in einem neuen Unternehmen tätig. Was ich beobachten muß, finde ich abartig. Da gibt es einen Azubi, der sicher nicht der Hellste ist und mehr Zeit zum Denken und Lernen braucht, als andere. Letztens lese ich im Protokoll der Dienstberatung (jeder im Unternehmen ist verpflichtet , es zu lesen!), dass dieser Lehrling die schlechtesten Noten aller bisheriger Lehrlinge seit Bestehen des Betriebes hat und wahrscheinlich die Prüfung nicht bestehen wird. Man solle helfen. Mir gab es einen Stich in’s Herz! Wie mag sich der Azubi erst gefühlt haben?! Alle wissen jetzt, dass er der „Betriebs-Dümmste“ ist und es sowieso keinen Zweck hat, sich mit ihm Mühe zu geben.Ich bin entsetzt, dass die Betriebsleitung soetwas tut! Wie seht Ihr das?Danke für Eure Meinung und
Grüße - Chris
Hallo Christina,
ob es Mobbing ist, mag und kann ich nicht beurteilen. Es ist sicherlich nicht die eleganteste Art und Weise, jemandem helfen zu wollen, aber nun gut.
Vielleicht sprichst du das mal direkt bei der Firmenleitung an?! Gibt es denn jemanden, der dem Azubi weiterhelfen kann, damit er seine Prüfung vielleicht doch bestehen wird.
Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, sich mit ein paar Kollegen zusammenzusetzen und sich mit dem Azubi zu beschäftigen.
=HALLO()
dass dieser Lehrling die
schlechtesten Noten aller bisheriger Lehrlinge seit Bestehen
des Betriebes hat und wahrscheinlich die Prüfung nicht
bestehen wird. Man solle helfen.
Ist doch prima. Der Azubi hat Probleme, die Leitung kümmert sich und fordert die Kollegen auf, ihn zu unterstützen. Besser, als alles friedefreudeeierkuchenmäßig zu verschweigen und der Azubi fällt durch die Prüfung…
=TSCHÜSS()
Hallo Christina!
Da gibt es einen Azubi, der sicher nicht der Hellste ist und mehr Zeit
zum Denken und Lernen braucht, als andere. Letztens lese ich
im Protokoll der Dienstberatung (jeder im Unternehmen ist
verpflichtet , es zu lesen!),
Solche Verpflichtung geht absolut in Ordnung.
dass dieser Lehrling die schlechtesten Noten aller bisheriger Lehrlinge seit Bestehen
des Betriebes hat…
Da urteilt jemand nicht aus dem Bauch heraus, hat den Vergleich und begründet seine Sicht.
… :bestehen wird. Man solle helfen.
Diese Aufforderung ist doch gut und richtig!
Wie mag sich der Azubi erst gefühlt haben?!
Streicheleinheiten fühlen sich vermutlich anders an. Aber wie hättest du es denn gerne? Gewählt wurde nicht die vorsichtige Form durch die Blume, sondern eine Tonart, die vielleicht hart ankommt, dafür aber den Vorzug hat, inhaltlich von allen verstanden zu werden. Gut möglich, daß der Azubi dringend die deutlichen Worte braucht. Aber auch die übrigen Mitarbeiter. Es geht ja nicht um Kleinkram, sondern immerhin um den erfolgreichen Abschluß einer Berufsausbildung. Wenn so ein wichtiges Ziel in Frage gestellt ist, wird Herumeiern wenig bringen. Alle sollen ihm helfen und der junge Mann soll die Arschbacken zusammenkneifen, sich verschärft um seinen Berufsabschluß kümmern.
Ich finde die gewählte Form völlig in Ordnung. Da wird klar angesagt, was zu tun ist, es wird begründet und Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Azubi und dem mit ihm abgeschlossenen Ausbildungsvertrag gezeigt.
Vielen (leider nicht allen) Ausbildenden sind gute Abschlüsse ihrer Lehrlinge wichtig. Manche entdeckten gute Ausbildungsergebnisse sogar als Marketinginstrument mit in Einzelfällen geradezu unbezahlbarem Erfolg. Einige Meister im Handwerk ziehen in recht kurzen Abständen ihren feinsten Zwirn an, um zuerst im rappelvollen großen Saal der Handwerkskammer mit Funk und Fernsehen, sodann beim Ministerpräsidenten oder regierenden Bürgermeister oder irgendwelchen Senatoren und schließlich beim Bundespräsidenten nebst Azubi anzutanzen - wieder mal einen Landes- oder Bundessieger hervorgebracht. Das alles mit so viel Presse, die der Inhaber per Anzeigenkampagne niemals hätte bezahlen können.
Auch in den Berufsschulen weiß man schon, was ungefähr zu erwarten ist, wenn man den Stall kennt, aus dem der Azubi kommt. Manche Lehrherren investieren Geld, Manpower und Förderungen aller Art schier ohne Ende aus persönlichem Ehrgeiz, aber auch für den Ruf ihres Unternehmens in der Branche. Das ist auch gut so, denn richtig gute Fachleute werden nun mal gebraucht. Naturgemäß hat man es aber mit Menschen in einem Lebensalter zu tun, die schon mal ganz anderen Interessen nachgehen, so daß hin und wieder deutlich spürbar auf Kurs getrimmt werden muß. Wenn man sich manche jugendliche Schlaftablette nach ihrem Schulabschluß anguckt und nach 3 oder 3 1/2 Jahren mit dem dann herangewachsenen Fachmann vergleicht, zückt man vor den Ausbildern dankbar den Hut.
Leider gibt es auch die anderen Fälle, die nur billige Hilfskräfte brauchen, denen die Ausbildungsergebnisse gleichgültig sind, die z. B. nicht mitbekommen, wenn über Jahre kein Berichtsheft geführt wird, die Berufsschule für störend halten und deren Notengebung nicht zur Kenntnis nehmen. Aber zu dieser Sorte scheint der Betrieb nicht zu gehören. Was war es noch gleich, was du beanstandest?
Gruß
Wolfgang .
Moin,
ich bin entsetzt,
dass die Betriebsleitung soetwas tut! Wie seht Ihr das?Danke
für Eure Meinung
wärst Du weniger entsetzt, wenn durch Untätigkeit des Betriebes der Herr durch die Prüfung rauscht?
Es wurden zwar nicht die Samthandschuhe angezogen, aber eine Böswilligkeit kann ich beim besten Willen nicht erkennen, eher eine Art Hilflosigkeit. Aber auch eine starke Bereitschaft, den Herrn erfolgreich durch die Ausbildung zu kriegen.
Bei uns wurden Auszubildende, deren Berufschulleistungen bzw. die Noten der Zwischenprüfung nicht in Ordnung waren, oder wenn die Rückmeldungen der Leute, bei denen die Azubis eingesetzt wurden eher ins Negative tendierten vom Ausbilder zu einem persönlichen Gespräch geladen, wo es auch keine roten Rosen regnete.
Das ist m.E. fair dem Auszubildenden gegenüber, damit einer Chance hat etwas zu ändern.
Gandalf
Hört sich nicht nach Mobbing an, sonder eher nach einem Fall des Umgangs mit persönlichen Daten.
Hallo,
meiner Meinung nach wird der „Fall“ nicht gerade mit Samthandschuhen behandelt. Jedoch wird gehandelt. Und das ist immer noch besser, als gar nichts zu machen.
Da es dich doch sehr stört, sprich mit deinen Kollegen bzw. gleich mit dem Chef über den Fall.
Hallo Christina,
Mobbing wird auch unter dem Begriff „Psychoterror am Arbeitsplatz“ behandelt. Im weiteren Sinne bedeutet es ein ständiges oder wiederholtes schikanieren und verletzen einer Person. Das kann sich äußern durch ständige Kritik oder die Verbreitung von falschen Tatsachen.
In ihrem Sachverhalt wird eine bestimmte Situation beschrieben, dass einen Meinung über die Person schon gebildet wurde. In ihrer Darstellung habe Sie geschrieben: „…der sicher nicht der Hellste ist und mehr Zeit zum Denken und Lernen braucht, als andere.“ Anhand dieser Aussage haben Sie ebenso sich eine Meinung über diese Person gebildet, asl das was Sie in ihrer Anfrage als Antwort haben wollten.
Ein Betrieb darf eine Ausbildung durchführen, wenn er dafür gewisse Voraussetzungen geschaffen hat, bspw. Meisterbetrieb, Ausbilder (AdA) etc. Der verantwortliche Ausbilder hat dafür zu sorgen, dass alle notwendigen Fähigkeiten gem. der Ausbildungsordnung (HwK/IHK) dem Azubi vermittelt werden, um den Berufsabschluss zu erlangen.
Eine öffentliche Bekanntgabe einer subjektiven Meinung, indem persönliche Daten (noten etc.) als Allokations- und Selektionsfunktion dienen. Subjektiv oder Befangenheit wird ein Zustand gegenüber einer Person aufgrund einer ihm speziellen Sachlage einseitig bewertet.
Noten und Beurteilungen von Angsstellten sind personenbezogene Daten und unterliegen dem Datenschutz. Datenschutz ist nach einer rechtssprechung ein Grundrecht. Es besagt das recht auf informationelle Selbstbestimmung. Danach kann jeder Betroffene selbst bestimmen, wann, was und wie öffentlich gemacht werden darf.
Ein Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen wird in BDSG sowie in dem Landesverfassungen wiedergegeben.
Helfen Sie dem Azubi, indem Sie mit ihm zu dem veranworltichen Ausbildungsleiter gehen und die Sachlage aus einer neutralen Sichtweise darstellen.
Viel Erfolg!
Mfg
OB