Schwierig. Generell wird hier ja leider dazu geneigt, Gewichtszunahmen reflexhaft irgendwelchen medizinischen Ursachen zuzuschreiben, anstatt einer ungünstigen Relation von Verbrauch und Zuführung. Die wenigsten Menschen haben aber einen krankhaft gestörten Stoffwechsel, sondern es mangelt an der realistischen Betrachtung dessen, was ein Mensch so an Nährwert braucht und vor allem, was man so verzehrt.
Eine Bekannte von mir hat über die Jahre zugelegt und begegnete dieser Entwicklung höchst erfolgreich mit dem Weight Watchers-Programm. Von Januar bis September verlor sie über 20 Kilo, was dann zu einem Übergewicht von nur noch 10 oder 15 Kilogramm führte. Nur: von September bis Dezember waren die 20 Kilogramm fast komplett wieder drauf. Was war geschehen? Die Frau bekam es nicht realisiert, daß mittelgroße Butterberge und größere Zuckerhügel auch noch alorien enthalten, wenn man sie in Weihnachtskekse transferiert.
Genauso kenne ich jemanden, der Stein und Bein schwor, sich gesund zu ernähren, der sich aber nicht darüber im Klaren war, daß auch Vollkornprodukte bzw. -snacks, Rübenkraut, und was sonst noch so als gesund verkauft wird, Kalorien enthalten und das nicht zu knapp. In dem Kontext fällt mir gerade noch die einzige Szene aus „Abnehmen in Essen“ ein, die ich mal gesehen habe. Dort fiel einem der Protagonisten auf, daß Mulitvitaminsäfte 70 kcal/Liter enthalten. Bei zwei Litern am Tag kommt da ganz schön was zusammen, stellte man dann fest.
Was ich damit sagen möchte: es kommt nicht auf das Kalorienzählen an, sondern zunächst einmal auf die vollständige und selbstreflektierte Erfassung dessen an, was man so am Tag in sich hineinfuttert und -trinkt. Dann ist es auch ganz einfach, abzunehmen. Zumindest, wenn man den Verzicht mit seinem inneren Schweinehund vereinbart bekommt.
Gruß
C.