Bolo2L, 2.9.02
" Hallo Jim Beam,
(der Gleichnamige eignet sich übrigens nicht für Rumtopf! *g*).
Wie unten schon steht, fängt man klassischer Weise mit den
Erdbeeren an (am allerbesten sind natürlich Walderdbeeren, die
bringen am allermeisten Aroma, hilfsweise die kleinen
„Monatserdbeeren“ aus dem Garten). Alle Früchte sollen optimal
reif sein, aber noch nicht angegammelt. Und Wildfrüchte sind in
der Regel besser als das hochgezüchtete Zeugs aus dem Supermarkt.
Gartenbesitzer sind fein heraus. Unverzichtbar sind weiter
Himbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, auch Zwetschgen.
Gut kommen weiterhin nach meiner Erfahrung Mirabellen, auch etwas
rote Johannisbeeren, Heidelbeeren. Mit Kirschen habe ich keine so
schlechten Erfahrungen gemacht (kommt sicher auf die Sorte an -
ich hatte Sauerkirschen drin). Die Zwetschgen werden ziemlich
fest im Rumtopf, bringen aber ein prima Grundaroma hinein. Sehr
wichtig ist die Zuckerzugabe (fehlte im ersten Posting). Im
anderen aber war wieder zu viel genannt!
Es geht so: Die Früchte immer lagenweise in den Topf geben und
mit h a l b so viel Zucker überstreuen (auf 500g Früchte also
250 g Zucker). Gut schmeckt brauner Zucker, aber weißer tut’s
auch. Dann vorsichtig Rum zugießen, damit der Zucker nicht gleich
nach unten geschwemmt wird, sondern zum großen Teil auf den
Früchten liegen bleibt. Und: Der Rum sollte von einer Qualität
sein, wie man ihn auch pur trinken würde, also weich im
Geschmack. Da darf man nicht sparen! (Gute Erfahrungen habe ich
mit Rum gemacht, den ich aus La Palma und aus Madeira mitgebracht
habe, wo heute noch Zuckerrohr angebaut wird. Aber auch da muss
man die bessere Sorte kaufen, die auch schon abgelagert ist).
Wenn die nächste Obstsorte reif ist, kommt wieder eine Lage davon
rein, Zucker drüber und immer so viel Rum, dass die Früchte nicht
rausschauen. Und niemals nicht umrühren! Angepackt wird der
Rumtopf dann traditionell zu Weihnachten.
Wohl bekomm’s!
Bolo2L"
Ordnazo , 30.8.2002
"…hier mein Rezept:
Ich fange mit Erdbeeren an, und dann alles was mir unter die Finger kommt, außer Kirschen, die
werden hart und schmecken dann nicht mehr. Also die Erdbeeren, nur immer ganz gute Früchte
nehmen, waschen und gut trocknen und dann ab in den Topf. Darauf kommt die gleiche Menge
Zucker und gut Rum. Das Ganze wiederholt sich dann. Also gleiche Menge Früchte und Zucker
und immer mit Rum bedecken.
Rum nimmt man am besten 56% oder 40% Weniger nicht, da sonst der Alkoholanteil nicht
ausreicht, um die Früchte zu konservieren.
Prost Ordnazo"
Nachtrag auf Nachfrage vom 30.8.02" Wir setzen den Rumtopf im Juni an, wenn die ersten Erdbeeren kommen und getrunken wird er im November, wenn es draußen richtig ekliges Wetter ist.
Unsere bevorzugten Früchte sind Erdbeeren, Himbeeren, Aprikosen, Pfirsiche, Joannisbeeren,
Nektarinen, Brombeeren."
Sibylle, 29.8.2002
"…hier das „Rezept“ meines Nachbarn:
(er fängt Mitte September an)
Ein großer Topf
je eine Handvoll der aktuellen Früchte (zur Zeit Beeren aller Art, Trauben, Äpfel, Birnen (je eine))
Waschen, putzen, die großen zerschneiden (Apfel, Birne) die kleinen so in den Topf, mit Rum
bedecken - also soviel reinschütten, daß die Früchte eben bedeckt sind. Deckel drauf, in’ne kühle
Ecke stellen.
Sind die nächsten Früchte reif, die rein sollen (z.B. Pflaumen, Kirschen), wieder 'ne Handvoll
gesäubert und entkernt, dazu, mit Rum aufgießen - ab in die Ecke.
So geht dann das Jahr rum (im Frühjahr kann man z.B. Rhabarbar reintun *schauder*, im
Frühsommer Erdbeeren, Stachelbeeren…)
und dann ist wieder September, sein Geburtstag *uiiii-hicks* und er setzt danach einen neuen
Topf an…
er nimmt übrigens „Captain Morgan“-Rum
Das einzige, worauf Du achten musst, ist, daß die Früchte jederzeit mit Rum bedeckt sind (notfalls
eben nachschütten)
Achtung! Die Früchte sind verlockend lecker…
Prost (oder hier wohl eher Guten Appetit)
Sibyllein Arbeit"
Cypsy, 22.5.02
„Hallo ich möchte einen Rumtopf ansetzen und bin mir nicht klar wieviel % der Rum haben
soll.Ich habe einen 60%igen gekauft ,jetzt aber gelesen man soll einen 54%igen nehmen.Den
gibt es aber nicht bei mir nur noch 38 % und 80%:Kann ich den 60%igen mit Wasser
verdünnen oder soll ich ihn so lassen.Ist das zu stark?? Bitte um Rat.Grüße von Cypsy“
Antwort 1:
Deborah, 23.5.02
" Hallo Cypsy,
Rainer hat recht, die 6% machen es nicht aus.
Wenn Du es aber genau wissen willst, dann kann man mit Hilfe des Mischungskreuzes
ausrechnen, wieviele Teile Wasser (0% Alkohol) Du zu wieviel Teilen 60% Rums tun musst,
damit Du auf 54% kommst:
60 54
\ /
\ /
54
/ \
/ \
0 6
Das heisst: 60 minus 54 = 6
54 minus 0 = 54
6 Teile 0% (Wasser) plus 54 Teile (60%Rum)= 60 Teile 54 %iger Rum.
Du siehst, es sind also (hochrechnet auf 100ml) 10ml Wasser, die Du 90 ml 60%igem Rum
zusetzen müsstest, um auf 100ml 54%igen Rum zu kommen (Fehler durch unberücksichtigete
Dichten lassen wir mal beiseite)."
Antowrt 2:
Reinhard Kraasch, 22.5.02
"Die 6% werden keinen großen Unterschied machen. Wenn du allerdings 80%igen nehmen
würdest, werden die Früchte zu stark entwässert und hart, und bei unter 50%igem Rum
besteht die Gefahr, dass dir die Angelegenheit verschimmelt…
(Wichtig ist aber die Gesamtmenge Alkohol je kg Früchte - wenn du also etwas stärkeren
Rum nimmst, dann halt entsprechend weniger - und schon stimmt das Verhältnis wieder…) "