Wie Siebdruck-Motiv auf gefrostetem Glas entfernen?

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo,

ich möchte von der schüsselförmigen Deckenleuchte im Bad das Siebdruck-Motiv (für die Fachleute: könnte auch Tampondruck sein) entfernen, weil es nicht mehr zeitgemäß ist und die Leuchte mir so nicht mehr gefällt.

Allerdings ist die Schüssel aus gefrosteten Glas, also matt. Das bedeutet wohl einerseits eine leider bessere Haftung der Farbe - andererseits verbietet das den Einsatz von scheuernden Gegenständen wie Glitzi, Stahlwolle, abrasive Reiniger o.ä.

Versucht habe ich es bisher mit Spiritus, Nitroverdünnung, Schwefelsäure und Abbeizer grün (Fa. Kluthe). Die Wirkung war gleich null. Aber irgendwie muss ich das verflixte Zeugs doch runterkriegen.

Hat wer sachdienliche Hinweise?
Gruß, Pit

#2

Hallo!

Schon mit Dichlormethan und Aceton probiert? Wenn das nichts wird, geht mutmaßlich gar nichts (außer Flußsäure, aber damit wird auch das Glas aufgelöst).

Gruß
Wolfgang

#3

Ist es auch wirklich aufgedruckt ? kann man es probeweise mechanisch (Cuttermesser) abschaben ?

dann nimm Aceton, wenn es geht lege die Glasschale komplett in ein Glas-,Metall- oder Kunststoffgefäß ( aus PE !, wie die Verpackung in der das Zeug geliefert wird. Es löst PVC und ähnlich an !) so dass es untertaucht und lasse es lange einwirken.
Am besten zugedeckt und im Freien, es stinkt und ist gesundheitsgefährdend (beim einatmen) und feuergefährlich obendrein.

es ist aber nicht gesagt, es geht ab. Wer weiß was das ist, eine Art Email ?
Deine Vorversuche sprechen dafür, es geht nicht ab.
bei Nitro hätte ich eine Wirkung erwartet, beim Abbeizer auch.

MfG
duck313

#4

ME wäre eine niedrig konzentrierte Flusssäure (6% habe ich gerade auf einer Webseite zu entsprechenden Experimenten gelesen) durchaus einen Versuch wert. Denn diese arbeitet recht langsam in Bezug auf Glas, und sorgt dabei ja gerade zunächst für den Effekt, den das Glas hier ohnehin schon hat.

Ist natürlich kein Spielzeug. Man sollte sich also vorher über passende Ausrüstung und Entsorgung der Reste informieren (findet man aber auf den entsprechenden Seiten wie: http://illumina-chemie.de/glas-aetzen-mit-flusssaeure-t1088.html)

1 Like
#5

Wenn der Druck im Glas eingebrannt ist, also der übliche Ablauf in der Glasdekoration, ist die Wahrscheinlichkeit gleich null. Dazu dann noch die mattierte Oberfläche…

Es hängt dann noch von der Art der Farbe ab, organisch oder keramisch. Bei keramisch kann es so funktionieren:

Die eingebrannte Glasur auf den Flaschen ist aus einer Mischung von Zitronensäure (ist auch in Entkalkertabs enthalten), ein Schlückchen Verdünner (Nagellackentferner müßte auch funktionieren) und einem Geschirrspültab (+ ca 2 Liter Wasser) zu entfernen. Dazu die Flaschen einzeln in einem Metallgefäß etwa 30 Minuten in der Lösung einweichen und mit einem Schwamm sauber rubbeln. Ich arbeite DRAUßEN, mit BRILLE und fasse nicht in die LÖSUNG!!! Nicht einatmen, GEFÄHRLICH
Quelle: https://libellein.blogspot.de/2015/09/machdichnackischbaby.html

Aber: ich habe das noch nicht ausprobiert und es scheint mir auch nicht ganz ohne.

Ich würde es lassen und lieber nach einer neuen Lampe oder -glas Ausschau halten.

Gruss,
Little

#6

Hallo,

Das ist ein richtig esoterisches Entfernerrezept: Zitronensäure und Geschirrspüler neutralisieren einander- nur der Fettlöseranteil (Tensid) des Geschirrspülmittels wird wirksam bleiben! Und Nagellackentferner: das Tüflelchen auf dem i, denn z.B. Azeton ist zwar wassermischbar, andere NL-Entfernerstoffe wie Amylazetat fast nicht, und oft ist Öl zugesetzt - damit wird das Tensid vom Spülertab auch noch beschäftigt!
So ein Gemisch kann eventuell organische Druckfarben angreifen, niemals aber keramische!

LG
Silberloewe99

#7

Ich bin mir eh ziemlich sicher, dass man das Glas bei solchen Aktionen nur verhunzt. Ich würde auch diese Mischung nicht an meinem Gläsern ausprobieren, aber ich arbeite auch bei einem Glashersteller, somit habe ich keinen Grund irgendwelche Dekore von irgendwelchen Gläsern zu entfernen :wink:

#8

angesichts des aufwandes (beschaffung, sicherheitsaspekte, ggf. entsorgung) schien mir dann doch der versuch der mechanischen entfernung (schmirgelpapier) am sinnvollsten, weil da das verhältnis erfolgschancen / zerstörungsrisiko dem wert der leuchte in genügendem maße rechnung tragen.

das ergebnis bewerte ich jetzt mal als befriedigend - nur noch ein leichter rand des druckmotivs ist zu erkennen, und das glas ist auch innen wie außen gefrostet und in sich noch mit weißlichen schlieren. also auch die spuren des schmirgelpapiereinsatzes fallen nicht auf.

danke allen postern.