Wie sieht es mit dem Gesundheitsystem in Griechenland aus?

Hallo zusammen

ich möchte wieder mal Urlaub in Griechenland machen und habe natürlich auch eine Auslandskrankenversicherung.
Meine Frage wäre, ob das Gesundheitssystem im Land immer noch im „Fall der Fälle“ zuverlässig funktioniert.
Hat jemand Erfahrungen in der Sache, die er teilen kann?

Danke und Grüße

Das Gesundheitssystem wird auch weiterhin so funktionieren, wie bisher, was dann auch an der (derzeitigen) Devise „Nur bares ist wahres“ für den Ausländer liegen könnte …

Diese Devise gilt bei den üblichen Auslands-KV sowieso. Solltest du allerdings eine EU-Krankenversicherungskarte EHIC meinen, so würde ich nicht wirklich darauf setzen, dass diese akzeptiert wird.

Und natürlich können die Preise - wie in vielen Urlaubsländern - völlig überzogen sein, weshalb auch eine Auslands-KV davon ggf. nicht alles tragen wird.

Gruß
HH

Doch doch, die tragen das schon. So kostet eine Nacht in einer Intensivstation in den USA ja auch bis zu 10.000 EUR. Da sagt keine Auslands-KV „Wir zahlen aber nur die 2000 die das auch hier kosten würde“. Nur wenn es wirklich utopisch wird wie z.B. eine Zahnfüllung für 5000 EUR, dann machen die nicht mehr mit und wittern Betrug. Das Problem hast du bei der EHIC, da zahlen die Kassen dann nur die hier üblichen Beträge. Daher NIE ohne private Auslands-KV ins Ausland!!

Nun ja, wie oft hast du dir im Ausland mal die Preise der Ärzte (für Ausländer) angeschaut. Die sind nicht nur in den USA utopisch, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemen bei der finalen Abrechnung kommt daher hoch (und ja, ich habe seit Jahren eine private Auslands-KV, hauptsächlich aber wegen potentieller „großer Fälle“ oder des Rücktransports in einem grauen Kasten)

Der letzte Arzt im Ausland wollte von mir umgerechnet 200 Euro haben für 2 Minuten Aufwand und das Ausstellen eines Rezeptes, denn alles andere hatte ich ihm schon abgenommen (Er wollte meine Diagnose noch nicht einmal gegenprüfen).

Da war ein wenig Lächeln und das Einladen der Apothekenangestellten (einer!) zu einem Dinner um Größenordnungen günstiger :wink:

Besuch in einem Krankenhaus in einem Schwellenland in Asien (niedergelassene Ärzte gab es da nicht). Westler gehen in die VIP-Abteilung weil da eben auch englischsprachiges Personal ist, man nicht 4 Stunden warten muss und sich die öffentliche Toilette nicht neben einem der Behandlungsräume befindet. Da ausserhalb der normalen Geschäftszeiten hat das schon mal 150 EUR Zuschlag gekostet. Handschlag des Arztes und „consultation“ die auch nur 2 Min. gedauert hatte 60 EUR, Medikamente nochmal 30 EUR. Hat meine Auslands-KV anstandslos übernommen. Ich hätte auch „unten“ hingehen können wo die Einheimischen hingehen. Da hätte mich das Ganze sicher nicht mehr als 30 EUR gekostet. Aber wie sagt meine Auslands-KV:

"Erstattungsfähig sind die Aufwendungen zu 100 Prozent aus einer medizinisch notwendigen Heilbehandlung im Ausland für

  • Leistungen der Ärzte. Die versicherte Person kann einen Arzt frei wählen. Dieser muss nach dem im Aufenthaltsland geltenden Recht zur Heilbehandlung zugelassen sein. (…)"

Und da steht nichts von „du musst aber erst Preise vergleichen und dann den Günstigsten nehmen“. Wäre auch etwas doof mit einem akuten Blinddarmdurchbruch.

Hallo,

ich selbst nicht, aber ich kenne jemanden, der kürzlich in Griechenland einen Unfall hatte und im Krankenhaus landete. Ärztliche Behandlung war wohl gut. Aber: In Griechenland scheint es üblich zu sein, dass Angehörige das Essen bringen, die Patienten waschen, auf die Toilette begleiten usw. Pflegepersonal in unserem Sinn gab es anscheinend nicht, und die Betreffende war erstmal ziemlich aufgeschmissen, bis eine Angehörige anreiste.
Es dauerte dann noch ein paar Tage, bis der Transport in ein deutsches Krankenhaus bewilligt und organisiert war.

Also evtl. schon vor dem Urlaub überlegen, wen man im Fall der Fälle benachrichtigen und um Hilfe bitten will.

Viele Grüße,

Jule

nicht nur in Griechenland, Jule :wink: Das ist in vielen anderen Ländern auch so, bei einigen muss man sogar die Medikamente selbst aus der Apotheke holen … Je nachdem, wie schwer man tatsächlich verletzt und wie akut das Ganze ist, kann man entsprechende Hilfe aber auch in diesen Ländern organisieren (gegen Zahlung eines Obolus natürlich. Inwieweit dieser auch von Kasis KV getragen wird, kann ich nicht sagen, denn diese Kleinsummen übernehm’ ich immer selbst).

Gruß
HH

na, da hast du ja Glück gehabt. Oftmals kann man in SOA (sofern das gemeint war) nicht wirklich von „englischsprachig“ reden (Phils ausgenommen) …

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Bei einer akuten Appendizitis kannst du idR gar nicht mehr selbst zum Arzt gehen und kommst auch nicht mit 240 Euro davon ab.

Es bleibt aber im Endeffekt jedem selbst überlassen, wie er das handelt.

Zu 100%:

"Erstattungsfähig sind die Aufwendungen zu 100 Prozent aus einer medizinisch notwendigen Heilbehandlung im Ausland für

(…)

  • Unterkunft und Verpflegung, ärztliche und sonstige medizinisch notwendige Leistungen in einem Krankenhaus. (…) Anstelle von Kostenersatz können Sie ein Krankenhaus-Tagegeld von 30,00 Euro pro Tag wählen."