Kunst meine ich damit. Sollte man sich vorher die Künstler durchlesen und deren Werke im Internet angucken oder findet ihr, dass man es einfach auf sich wirken lassen soll und danach erst nachlesen?
Wenn du kunstinteressiert bist würde ich sagen weder noch. Je nach dem für welche Kunst du dich interessierst, besuche ein passendes Museum, Ausstellung oder wie auch immer. Lass die Impressionen auf dich wirken. Spätere Infos nachlesen kann kein Fehler sein. Sicherlich weißt du was in etwa interessant für dich ist und auch Künstler in diese Richtung sollten bekannt sein. Daher denke ich, das vorab Infos zu gewissen Werken nicht sonderlich Sinn machen. Erkunde und genieße die erstmal für dich selbst ohne vorherige Fremdinfos.
Ich würde in ein Museum gehen, das vermutlich ungefähr das zeigt, was mich interessiert.
Dort würde ich entweder eine Führung mit machen (ca. 1,5 Stunden - Preise unterschiedlich) oder einen Audio-Guide mieten (ca. 2-3 €)
Bei beiden Möglichkeiten werden nie alle Kunstwerke erklärt, sondern nur die besonderen oder die wichtigsten.
Das reicht für den Anfang. Nachlesen kann man zuhause noch - und wenn es besonders war, würde ich einen 2.Besuch in Erwägung ziehen.
LG
Eigentlich geht man doch nur in eine Ausstellung oder ins Museum, wenn es einen interessiert oder? Also ich würde mich vorher auf jeden Fall über die Person informieren ggf. auch Werke ansehen
Hi,
es kommt darauf an…
Wenn ich in einer Stadt zu Besuch bin, besichtige ich schon mal ein Kunstmuseum ohne zu wissen, was gerade aktuell ist - einfach auch, weil die Architektur des Gebäudes interessant ist. Ich habe ein Museum auch schon nur wg. der Lage besucht - weil das Ambiente so toll war.
Viele Kunstmuseen haben eigene Sammlungen, die über verschiedene Epochen / Stile gehen - da ist man dann nicht auf einen Künstler/ Thematik festgelegt. Das macht es auch interessant, wenn man aufgeschlossen für Kunst ist. Das kann spannender sein, weil man nicht weiß, was einen erwartet.
Meistens gehe ich in eine Ausstellung, wenn ich schon etwas über den Künstler oder die Ausstellung in Erfahrung gebracht habe oder die Thematik interessant finde.
Empfehlenswert z.B. fand ich die Ausstellung „I Got Rythm“ in Stuttgart - da gehts um Jazz der 20iger Jahre und wie Jazz Künstler beeinflußt hat. Einerseits hat mich die Musik interessiert, andererseits auch welche Künstler hier den Jazz wie aufgenommen haben - die Künstler und Musiker kannte ich teilweise (noch) gar nicht. Aber mir ist die Musik besser im Gedächtnis geblieben, als die Informationen über die Künstler und die Bilder…
lg,
vordprefect
Servus,
unvoreingenommener ist der Blick, wenn man sich nicht gezielt vorbereitet, sondern schaut, ohne sich von jemandem bei der Hand nehmen zu lassen. Nützliches Wissen über Zusammenhang und Hintergrund ergibt sich dann mit der Zeit.
Sehr interessant kann es sein, wenn man sich die Zeit nimmt und (in kleinere Sammlungen oder Ausstellungen) an einem Tag zweimal oder (in größere) an zwei Tagen nacheinander reingeht und geeignete Literatur bei sich hat, so dass man einen „eigenen“ und einen „erläuterten“ Blick hat.
Hängt auch davon ab, wie die Sachen gehängt sind - es gibt Museen, die auch ohne Dauerbehämmerung mit tertiären und quartären Meinungen und Ansichten allein durch die Hängung erläutern, was man an Zusammenhang braucht; vorbildlich hier z.B. das Musée Picasso in Paris (vor Totalrenovierung - ich weiß nicht, wie es jetzt ist). Für solche „Idealfälle“ braucht es weder vorher noch nachher „Hintergrundlektüre“. In anderen Ausstellungen ist man bemüht, gerade durch die Hängung neue Aspekte zu eröffnen, da wäre Vorablektüre eher hinderlich - z.B. Espace d’Art Contemporain Fernet Branca.
Schöne Grüße
MM
Audio - Guide würde ich gerade im Kunstmuseum nicht nehmen. Bildende Kunst ist für´s Auge.
Es geht um Originalität und Kreativität, die über das Kunstwerk auf uns wirken können.
Warum sollte ich mir da mittelmäßige Kommentare anhören, die mir sagen, was ich sehen soll?
Zuerst Kunst auf mich wirken lassen, interessante Aspekte / Namen notieren, danach evtl recherchieren, das ist meine Strategie.
sind keineswegs in allen Museen und Ausstellungen vom Audio-Guide zu hören.
Es gibt durchaus genügend davon, in denen die Texte von beschlagenen Fachleuten stammen und beim Betrachten (nicht: gegen das Betrachten) hilfreiche Hinweise geben. Da ist es dann sehr viel besser, wenn man die Texte über Kopfhörer bekommt (und in seinem eigenen Rhythmus hören kann), als wenn sie à la mode „multimedial“ durch die „Erlebniswelt“ posaunt werden, ob man sie hören will oder nicht.
Schöne Grüße
MM
Also ich würd auf keinen Fall vorher mich schlau machen schließlich sollte man ein echtes Kunstwerk auf sich wirken lassen und nicht auseinandernehmen und es analysieren.
Servus,
warum sollte nur die romantische „spontane“ Betrachtungsweise erlaubt sein? Sowohl vergleichende Betrachtung als auch Analyse unter Berücksichtigung von Kontext und Theorie sind legitim und hilfreich.
Hübsches Beispiel: Wenn man glaubt, Gewänder in Blau und in Purpur seien bis in die Neuzeit hinein in der Malerei zu sehen, weil die Künstler sie „schön fanden“, fehlt einem eine für das Verständnis der Darstellungen zentral wichtige Information, die man nicht erhalten kann, wenn man die Werke bloß spontan „wirken“ lässt.
Schöne Grüße
MM
Also die Kunst, für die ich mich interessiere, für die hab ich auch einen gewissen Background. Da stellt sich die Frage eigentlich nicht.
Ansonsten informierte ich mich schon vorher über neue Künstler, bevor ich deren Ausstellungen besuche.
Ich glaube am meisten Wirkung hat Kunst, die unvoreingenommen gesehen wird!
Also am besten rein ins Museum, keine von diesen Kopfhörern aufsetzen und dann einfach ein bisschen schlendern.
Besonders spannend finde ich dann sich im Nachhinein durchzulesen wo man war und auf einmal sieht man Dinge nochmal ganz anders.
Ich bin auch schon öfter mit unterschiedlicher Begleitung in Ausstellungen gegangen - weil meine Mutter einfach immer noch andere Kommentare raushaut, als meine Mädels!