Wie spreche ich den Leser in einer Arbeit an?

Hallo!

Wenn ich darlegen möchte, wie die bspw. Hausarbeit im folgenden aussehen wird, sage ich dann zum beispiel „wir werden chronologisch vorgehen müssen“ oder sage ich „man muss“ oder sage ich „ich möchte“? Was ist den stilistisch am schönsten, ansprechendsten?
und kommt man sich als leser vielleicht dumm vor, wenn man die ganze zeit mit „wir“ angesprochen wird, stelle ich den professor dann mit mir auf eine ebene? ist das unfreundlich, gar respektlos? denn er weiß ja schließlich schon über die fakten bescheid die ich ihm da unterbreite… und wirkt die „ich-form“ dann zu selbstbezogen, als hätte man als einziger die voraussetzungen das thema zu erläutern? und ist „man“ vielleicht zu langweilig, wenig ansprechend?
bitte helft mir! :smile:

Gar nicht
Hallo,

in akademischen Arbeiten wird niemand angesprochen. Kein „Sie“, kein „wir“. Nur im Vorwort und in einer Schlussnote darf ein „ich“ kommen.

und ist „man“ vielleicht zu langweilig, wenig ansprechend?

Tja, das ist leider so. Wobei auch „man“ nicht hineingehört, geht aber manchmal nicht anders.

Gruß

Stefan

Hallo,

ich stimme nicht ganz mit der Antwort von Stefan überein. Denn in der Einleitung, also wenn Du Dein Vorgehen erläuterst, ist es möglich(!), Dich als Autor zu kennzeichnen. Ich persönlich finde es ehrlicher: da es eben nicht um objektivierte Sachverhalte geht, sondern um eine persönliche Arbeit, also Deine Sicht, die intersubjektiv (und dadurch die Illusion des Objektiven bekommt) geprüft wird/wurde/werden muss. Sicherlich kennt Dein Prof. die Fakten, aber die Kompilation der Arbeit ist neu und individuell (und dadurch auch für ihn evtl. emergent und „anders“).

Also durchaus: „Die Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut. Im ersten Teil werde ich die verschiedenen Theorien entfalten, danach…“. Und auch das „wir“ ist denkbar. Egal wie, begründen musst Du es ohnehin, ob wir, ich, oder man.

Gutes Gelingen!

Hallo,
sowas

„wir werden chronologisch vorgehen müssen“ oder sage ich „man muss“
oder sage ich „ich möchte“? lässt sich umgehen, bspw. so:

„Hier empfiehlt es sich chronologisch vorzugehen“ oder
„Die chronologische Betrachtung zeigt, daß…“

Gruß, Senada