Hallo liebe Handwerker,
mein neu gebauter Balkon (1,50 x 5,00 m, Stahlrahmen) wurde
abgedichtet (Holzplatten auf dem Rahmen, auf diesen eine Bahn aus einer
fertigen Dichtungsmasse). In die äußere innere Ecke (also am Rand
zwischen Balkonende und Haus) wurde ein Loch gebohrt, das als Abfluss
dienen soll. Jetzt, beim ersten Regen, sehe ich, dass das Wasser nicht
abfließt, da keine Neigung vorhanden ist. Bevor ich das nun reklamiere,
meine Fragen an Euch: 1) Wie führt man eine Balkonabdichtung aus, so
dass ein auf diese Länge funktionierendes Gefällt herrscht? 2) Müsste
der Abfluss nicht in der dem Haus abgewandten Ecke sein? Denn das
Gefälle soll ja zum Abfluss hinführen, aber vom Haus weg - oder?
Herzlichen Dank!
Clara
PS: Bei Bedarf kann ich Fotos hochladen.
hi,
mal allgemein:
Eine Dichtebene wird kein Gefälle herstellen. Das ist bestenfalls mit Schaumglas möglich.
Die Entwässerung vom Haus weg ist vorzuziehen, aber nicht zwingend.
Eine Balkon und dergleichen muss sich nicht zu 100% entwässern, es reicht hier durchaus, wenn aufstauendes Wasser abfließen kann, damit (und das ist der Sinn der Abdichtung) die Bauteile geschützt werden.
Die Abdichtung kann für dauerhaft stehendes Wasser ausgelegt sein, das ist nicht ganz selten.
Die Frage ist also: kann ein Bauteil schaden nehmen?
Um den Balkon sauber zu entwässern, wäre man mit dem Gefälle schnell bei 3%, also etwa 15 cm Höhenunterschied. Man sieht hier: macht keinen Sinn, wenn es technisch unnötig ist.
grüße
lipi
Hallo Lipi,
danke für deine Antwort!
Das Wasser darf m. E. aus zwei Gründen nicht stehen bleiben. Erstens weil da noch Balkonbretter draufgelegt werden. Diese werden auf den Stahlrahmen gelegt. Dieser ragt 2 cm über die Abdichtung. Nun soll ja zwischen der Abdichtung und den Balkonbrettern Luft zirkulieren können. Die Wassersäule, die bei dem nichtablaufenden Regen entsteht, ist jedoch 1,8 cm hoch! Ich befürchte daher, dass die Bretter von unten faulen werden. Zweitens habe ich Angst, dass das Wasser im Winter gefrieren könnte (mit unabsehbaren Schäden durch das sich ausdehnende Eis). Was meinst Du dazu?
Schöne Grüße
Clara
Dann mach mal, das kann für Überblick nützlich sein.
Und beschreibe auch mal die Balkonkonstruktion ? Ist das ein nachträglich aufgestellter Balkon ? Stahlgestell bis zum Boden ?
Und der Balkonboden (tragend !) ist aus Holz ?
Allgemein, Gefälle immer weg vom Haus. Und bei den üblichen mindestens 3 % Gefälle auf der kurzen Seite bräuchte man lediglich 4,5 cm Höhenunterschied Hausseite zur Brüstungsseite.
Das sieht man nicht einmal. Und ein Tisch stünde auch nicht sichtbar schief oder die Kaffeetasse läuft über.
Und auch von dort aus kann man in ein Fallrohr an der Hauswand einleiten.
grundsätzlich kommt es auf die Schwellenhöhe der Terrassentür an, wie man entwässern muss um ein Anstauen an der Tür zu vermeiden. Da man oft möglichst niedrige Schwelle haben will ist das nicht so ohne weitere möglich. Man nimmt dann Entwässerungsrinnen(Linienentwässerung) direkt vor der Türseite.
Sicher ist immer eine möglichst hochgezogene Schwelle und Abdichtung an der Hauswandseite.
MfG
duck313
hi,
Hab mir da mehr flache Holzplatten vorgestellt, mit einer Dichtbahn. Das wäre in sich relativ eben.
Wie kommt man zu einem Gegengefälle von knapp 2 cm?
kann man so selten messen. Der Abstand müsste schon direkt ermittelt werden.
Zum Holz: mit Gefälle würde sich das Problem aber nicht auflösen. Man wird kaum den Stahlrahmen neu erstellen.
Das ist aus meiner Sicht ein üblicher Aufbau. Die 1,8 cm Wasser finde ich nur merkwürdig. mach doch mal ein Foto wo sich da Wasser stauen kann.
Hat die Dichtbahn Falten geworfen?
grüße
lipi
Hallo lipi, hallo duck,
hier Bilder zum besseren Verständnis der Situation. Es handelt
sich um einen Stahlrahmen OHNE Boden. Der Boden wurde erst von dem
Betrieb hergestellt, der die Abdichtung gemacht hat, und zwar mit
Holzplatten. Auf diese kam eine Matte und auf diese dann die
Abdichtungsmasse. Mein Bodenleger (der später den Holzbelag
verlegen soll), ist der Meinung, die Firma hätte das nötige
Gefälle mittels der Holzplatten herstellen müssen. Statt dessen
wurden diese waagrecht angebracht, so dass das Wasser kaum
abfließt. Zudem wurde der Abfluss falsch positioniert. Folge:
Gestautes Wasser über fast die gesamte Balkonfläche. Laut
Bodenleger kann so viel Wasser unter dem Holzbelag, der später
aufgebracht wird, kaum verdunsten und der Holzbelag wird Schaden
nehmen. Ich habe das mündlich und schriftlich reklamiert, aber die
Firma (ein schwäbischer Meisterbetrieb!) meldet sich seit 2 Wochen
nicht... Ich gehe daher davon aus, dass die Sache ungemütlich
wird. Was kann ich denn jetzt verlangen? Dass mittels der
Holzplatten ein Gefälle hergestellt wird? Dass das Abflussloch von
rechts nach links versetzt wird? Etwas anderes?
Lieben Dank & schöne Grüße!
Clara