Wie trennt man sich, wenn beide aus der Wohnung müssen? Wie macht man das mit gemeinsam angeschafften Dingen (KFZ)?

Folgendes Problem:
Ich möchte mich von meinem Lebensgefährten nach 9 Jahren trennen. Im Moment wohnen wir gemeinsam in seiner Wohnung, die Miete teilen wir 50:50
Da die Wohnung sehr teuer ist, kann er sich diese nicht allein leisten und muss die Wohnung kündigen und sich eine neue suchen, sobald ich ausziehe.
Wie mache ich das jetzt? Suche ich bereits jetzt eine Wohnung und mach dann Schluss und ziehe direkt in die neue Wohnung? Ist es unfair, ihn auf der gesamten Miete sitzen zu lassen, oder soll ich „meine Kündigungsfrist“ - also 3 Monate - noch die Hälfte der Miete bezahlen? Ich möchte ihn schließlich nicht in den finanziellen Ruin treiben, vor allem wenn er selbst dann auch eine neue Wohnung benötigt.
Ich komme mir aber selbst sehr berechnend vor, wenn ich jetzt schon weiß, dass ich mich trennen will, aber noch damit warte bis ich eine Wohnung habe (was ja bekanntlich sicherlich noch 1-2 Monate oder länger dauert).
Aber anders herum, wenn ich mich trenne und weiter bei ihm wohne: Ist das nicht furchtbar ungut? Es geht ja nicht um eine oder zwei Wochen - das kann sich ja ziehen, bis ich eine Wohnung gefunden habe.

Außerdem gibt es ein weiteres Problem: Das Auto
Wir haben uns das Auto gemeinsam auf Leasing gekauft. Die Anzahlung hat er geleistet, ich zahle die Raten und die Versicherung - im Moment sind wir ungefähr „gleich“. Also ich habe ca. gleich viel in das Auto gesteckt wie er.
Er benötigt das Auto für den Arbeitsweg, ich eig. nur um zB größere Einkäufe zu tätigen oder meine Familie/Freunde zu besuchen. Da er es sich nicht leisten kann, mich aus dem Auto raus zu zahlen und ich das Auto auch nicht wirklich möchte/brauche, ist es da sinnvoll eine Art „Sorgerecht“ zu vereinbaren?
Also, er hat das Auto unter der Woche und ich bekomme es zB jeden zweiten Mittwoch und jedes zweite Wochenende. Service/Reperaturen sollen wie gehabt 50:50 bezahlt werden, wenn jemand einen Schaden verursacht oder eine Strafe wegen Schnellfahrens bekommt muss dieser allein bezahlt werden (so haben wir das jetzt auch).
Oder ist das lächerlich?

Ich komme mir einfach schlecht vor, mir „Vorteile“ heraus zu picken. Natürlich will ich nicht als Verlierer die Beziehung beenden, aber ich möchte auch nicht, dass einer von uns zu Unrecht etwas aufgibt. Schließlich habe ich - materiell gesehen - auch viel in die Wohnung und das Auto gesteckt und ich möchte einfach nicht bei Null anfangen.
An und für sich könnte das ja alles einfach sein - aber ich kann mir noch so viele Gedanken machen, er wird sehr gekränkt sein, wenn ich ihn verlasse und ich möchte auf keinen Fall einen Rosenkrieg. Schließlich sind wir beide erwachsen - aber ich weiß einfach nicht wie er darauf reagieren will (Trotzig? Traurig? Aggressiv? Erleichtert?..)

Hat einer von euch Erfahrungen?
Wie trennt man sich, wenn beide aus der Wohnung müssen?
Wie macht man das mit gemeinsam angeschafften Dingen (KFZ)?

Einigt Euch !

Klar sollte sein, dass derjenige die Musik auch bezahlt, der sie bestellt. Sollte Dein Lebenspartner nicht mitziehen wollen, würdest vornehmlich Du die Trennungskosten zu hebeln haben. Aller Voraussicht nach wirst Du daher selbst in die Kakteen greifen müssen. Anders bei der Aufteilung des Vermögens. Hier gilt grundsätzlich 1:1. Mach Dir klar, ob Du einen klaren Strich (Linie) ziehen oder die Gemeinschaft auf bestimmte Art und Weise weiterleben lassen willst. Du denkst vielleicht ans Auto. Ja klar. Warum aber nicht auch an Sex?! Wer weiß? Sei jedenfalls auf die räumliche Trennung vorbereitet, so gut Du nur sein kannst. Dir sollte es nur noch um das „wann?“ gehen. Dann geh. Alles andere gibt sich. Es muss NICHT unbedingt das endgültige AUS sein. Aber klar ist, es kann.

Grüße mki

Na, so wird das in den seltensten Fällen ablaufen. Wie sieht denn überhaupt das Mietverhältnis aus. Sind beide Parteien Vertragspartner des Vermieters?

Gruß
HH

HI

Vielleicht solltest Du ehrlich sein, dann kann man diese Themen auch zusammen besprechen!
Wenn man 9 Jahre zusammen ist/war, sollte das doch in einer vernünftigen Weise möglich sein.

z. b. könnte man die Wohnung gemeinsam aufgeben, wenn jeder für sich suchen geht…
Die Frage ist auch, ob ihr beide als Mieter eingetragen seid oder nur einer von beiden (Änderung des Mietvertrags - Kündigung).

Es kommt eben auf Euch persönlich an. Könnt Ihr damit umgehen?
Meine Ex (wir waren 7 Jahre zusammen) wohnte aufgrund ihrer finanziellen Situation solange noch in unserer gemeinsamen Wohnung, bis Sie eine Wohnung hatte und den Umzug organisiert hatte. Das dauerte etwas länger, als geplant (ca. 6 Monate) aber da sie weiter weg zog war es nicht einfach eine Wohnung zu organisieren.

Natürlich war es nicht gerade prickelnd, aber wir konnten aber immer noch freundschaftlich miteinander umgehen und z.B. zusammen essen/kochen oder abends auf dem Sofa sitzen. Sonst ging man eben seine eigenen Wege (z.B. an den Wochenenden)

Ich wollte die Wohnung nicht aufgeben und habe seit dem einen Mitbewohner (WG), allerdings entstand das eher zufällig und zum Unterschied zu Eurer Situation hätte ich die Miete auch alleine stemmen können.
Das Auto gehörte meiner Freundin - ich hatte vorher keins und brauchte kein eigenes - für gelegentliche Fahrten gibt es Carsharing oder meinen Mitbewohner (Einkaufen fahren) ;).

Bei gemeinsamen Anschaffungen muß man sich halt einigen. Es sind eher die Stücke, an denen Erinnerungen und Emotionen hängen, die dann für Diskussionen sorgen. Einen Fernseher kann ich mir wieder neu kaufen… ein schönes Souvenir aus dem gemeinsamen Urlaub oder ein schönes Bild weniger (aber vielleicht will man auch nichts mehr, was einen an gemeinsame Zeiten erinnert…).

Alles Gute,
vordprefect

Im Mietvertrag steht nur ER - also wenn ich morgen weg bin, bin ich weg. Ich möchte aber kein „Arsch“ sein, schließlich sind wir seit über 9 Jahren zusammen und ich fühle mich auch irgendwie schuldig, wenn ich ihn allein sitzen lasse.
Mir ist klar, dass ich auch zahlen muss dafür - dachte an so eine Art „Kündigungsfrist“ - ich zahle nach Auszug noch 3 Monate die Miete.

Wenn eine Trennung, dann so richtig. Also keine „Extras“ mehr :wink:

Bezüglich Vermögen gibt es nicht viel. Meine Sachen gehören mir, seine Sachen gehören ihm. Es gibt eben nur das Leasing-Fahrzeug - das hat er angezahlt und ich zahle die Raten. Versicherung Teilen wir. Das heißt, das Auto gehört ihm genau so wie mir. ER BRAUCHT das Auto aber (für die Arbeit). Also überlasse ich es ihm und schau durch die Finger (weil ich ja auch bereits Geld für die Raten, Reifen, Service,… investiert habe)?

Naja, die wichtigste Frage ist immer noch nicht beantwortet (und JA ich suche mittlerweile seit 7 Monaten nach einer EIGENEN Wohnung!) - soll ich jetzt Schluss machen?! Ich habe jeden Tag Schuldgefühle weil ich ihn ja anlüge …

Meine Liebste Lösung: Ich mache Schluss. Er kündigt die Wohnung. Wir haben 3 Monate Zeit und suchen uns jeder eine eigene Wohnung. Dann geht jeder seinen Weg…
Aber macht man das so? Ich suche einfach nach Erfahrungen:
Ich wohne bei ihm. Wenn ich ausziehe kann er sich die Wohnung nicht allein leisten. Er muss sich selbst eine Wohnung suchen - und das dauert ECHT lang, weil es bei uns einfach soooo furchtbar teuer ist (Ortswechsel kommt aufgrund des Berufes nicht in Frage)
… Was mach ich bloss???

Er steht alleine im Mietvertrag. Die Wohnung kann er sich aber alleine nicht leisten (ist zu zweit schon knapp)

Das Problem ist, ICH kann damit umgehen. Wenn ich - wie ich ja jetzt bereits seit März (!) - bei ihm wohne obwohl ich nichts mehr empfinde, geht das. Ich kann Schluss machen und mir eine Wohnung suchen. Bisher hatte ich einfach nur kalte Füße.
Ich kann nur absolut nicht einschätzen, wie er reagiert. Er ist sehr jähzornig und impulsiv - es kann vermutlich passieren, dass er mich vor die Tür setzt und die Sachen beim Fenster runter schmeißt. Es kann aber auch sein, dass er erwachsen reagiert und mir noch „Asyl“ gewährt, bis ich was habe und ausziehe. Die Chancen stehen ziemlich 50:50

Darum die Frage: Ist es wirklich verwerflich, wenn ich jetzt eine Wohnung habe und zu ihm sage „Sorry, ich mach Schluss. Ich zieh am Wochenende aus.“ - natürlich würde ich ihm noch Geld geben (dachte an so 3 Mieten, wie bei einer Kündigung), damit er sich nicht komplett verschuldet wegen mir.

Er steht im Mietvertrag, ich habe nur meinen Wohnsitz bei ihm.

Er kann sich die Wohnung aber nicht alleine leisten - also, auch wenn ich keine rechtliche Bindung habe, ich zahle immer die Hälfte der Miete. Und wenn ich dass nicht mehr mache, dann ruiniere ich ihn finanziell - die Wohnung kann er sich nie und nimmer alleine leisten und dann macht er Schulden. Das möchte ich natürlich nicht. Ich möchte ihm nichts verbauen oder sonst was.

Die Frage ist eben: Kann ich ausziehen, ihm für 3 Monate die Miete im voraus bezahlen und er muss sich dann selbst überlegen, ob er auch auszieht, eine WG gründet oder sonst was?
Ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl, wenn ich den Mietvertrag für eine neue Wohnung unterschreibe, ausziehe und er dann wirklich einfach so da steht.
Oder mache ich mir da zu viele Gedanken??

Objektiv - subjektiv. An sich - für sich. Letzteres ist es, das Deine Beweggründe ins rechte Licht rücken könnte. VERSTÄNDNIS, trotz allem. Aber in wessen Licht?

Verständnis ist KEINE Unabdingbarkeit. Etwas was Du in Deinem Fall wirklich nötig hättest, ohne dem es weder vor noch zurück ginge. Primär hängt es davon ab wie viel man selbst dem, eingestanden, erwünschtem Verständnis zumisst. So gesehen oder so, es geht weiter

Grüße mki

Hi,
das erste Mal hattest Du vor 5(!) Monaten geschrieben. In der Zeit hat sich nichts geändert?? Bis jetzt wäre es möglich gewesen, schon was Neues zu suchen oder nicht?

Sag ihm, daß Du Schluß machst, Dir schnellst möglichst eine neue Wohnung suchst und bis zum Ablauf der Kündigungsfrist ihn in der gemeinsamen Wohnung unterstützt oder noch wohnen bleibst. Wenn er Dich rausschmeißt - bleibt er eben auf den Kosten fürs Auto und Miete sitzen - das (finanzielle) Risiko sollte ihm klar sein. Und wenn er Dir das Auto nicht mehr geben will, dann würde ich hier auch die Zahlung der Leasingraten einschränken.

lg,
vordprefect