Im letzten Winter (Norddeutschland, kaum Frost, aber dunkel und nasskalt) hat es drinnen aber eher kühl gewohnt. Aber alle Blätter abgeworfen. Ich habe das auf den ehr dunklen Standort in der Wohnung vermutet und es trotz Winter gelegentlich bei Sonne nach draußen ins Licht transportiert. Dann kamen Blätter vorsichtig wieder. Dieses Jahr möchte ich nicht jeden Tag transportieren.
Kann die Überwinterung klappen, wenn ich das Bäumchen am Ballen gut isoliert auf einer südlichen Fensterbank außen mit viel Licht unterbringe?
LG und Merci vielmals
Amokoma1
Hallo R-Ponkt,
ja, kann sie. Wenn der Olivenbaum aus Italien nördlich von Rom oder aus dem spanischen Binnenland stammt, ist er auf Temperaturen um Null im Wurzelbereich und leichten Frost oberhalb eingestellt, das muss er z.B. in Arezzo oder in Burgos auch mal abkönnen.
Schöne Grüße
MM
Weiß der Geier, woher es stammt. Die müssen ja auch im Mutterland mal Frost aushalten. Ich hoffe, ich krieg das zur Anpassung. Wär ja gelacht, wenn nicht. Für praktische Tipps bin ich aber dankbar.
Am Bodensee ist es sehr einfach , sie zu hältern. Fängt man halt einen Kranich ein und überredet ihn zum lichtdurchfluteten Bebrüten.
Viele Rebekka
Au Obacht!
Fünfzig Kilometer vom See weg habe ich als Bub gelernt, dass man minus 13 Grad daran erkennt, dass man bei Einatmen die Eisnadeln in der Nase spürt. Und ab ungefähr minus 18 Grad begrüßt man sich da morgens mit „Heit isches aber a bitzle frisch!“ Während sich ein heißer Sommertag ganz ähnlich wie im Nordwesten durch schweißtreibende 28 Grad auszeichnet . In meiner jetzigen Wahlheimat bin ich von wechselwarmen Leuten umgeben, die bei dieser Temperatur aufhören, mit den Zähnen zu klappern, bei zweiunddreißig Grad die Heizung abstellen und bei fünfunddreißig Grad vorsichtig den Pulli ausziehen - ich werde dieses Volk glaub ich in dieser Hinsicht nie verstehen!
Der See selber ist das letzte Mal im Februar 1963 vollständig zugefroren - zum Höhepunkt der damaligen ‚Seegfrörne‘ fuhren Leute mit Autos auf dem See herum und es starteten und landeten Sportflugzeuge darauf. Leider war ich damals dann doch noch zu klein, um mit an und auf den See zu dürfen - ich könnte mich wohl eh nicht mehr daran erinnern, also ist es dann doch egal.
Wie auch immer: Ein einzelnes Bäumchen kann man da nicht individuell anpassen - wenn es aus einem „Pool“ aus den genannten Gebieten (gibt sicher auch in Griechenland und vielleicht auch in Portugal welche) stammt, bringt es die nötige Kältetoleranz genetisch mit, wenn es aus dem Süden des Stiefels oder von einer spanischen Küstenregion kommt, eher nicht.
Italienische Olivenbäume haben übrigens eine ganz interessante Eigenschaft: Wenn es in besonders kalten Wintern staatliche Hilfen für erfrorene Olivenkulturen gibt, erfrieren dort regelmäßig mehr Olivenbäume, als es vorher gegeben hat - in kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben erfolgt die Besteuerung pauschal nach Anzahl der Bäume.
Schöne Grüße
MM
Weiß ich doch im Wesentlichen. Geht aber nix über Anpassungsversuche.
LG
Amokoma1
Hi,
von den Teilen stehen seit Jahren bei uns auch 3 Stück im Winter meist auch etwas trostlos herum. Ende Oktober kommen sie in der Küche, innen aufs Fensterbrett auf der Westseite. Das hat ihnen bisher am besten behagt, nur die Sache mit der Wasserversorgung ist nicht so einfach; etwas zu wenig und die Blätter fallen, etwas zu viel und die Blätter fallen. Meist handhabe ich es so: wenn mir das ein oder andere Blatt auf der Fensterbank auffällt, gibts mal wieder ein Schluck Wasser. So überstanden die Oliven die letzten Winter mit nur ca. 30 - 40% Blattverlust.
Draußen überwintern ist bei uns absolut nicht drin, denn hier kann es schon mal länger unter -10 Grad haben.
Tschau
Peter
Guten Tag Amokoma,
man soll es ja vielleicht nicht verallgemeinern, aber zumindest sind die Erfahrungen wichtig:
Wir haben seit vielen Jahren ein Olive (wie von Freund Aprilfisch definiert: aus der Gegend nördlich von Rom), jetzt etwa 120 cm hoch, die immer auf einer südlich orientierten Terrasse steht. Im Sommer wie im Winter. Dann packe ich nur den Topf mit dem Erdballen gut ein – das ist alles.
Hat noch nie im Winter Blätter verloren, auch nicht bei minus zehn Grad.
Gruß Walter VB
So habe ich das vor. Das Lorbeerbäumchen hat die letzten Jahre auch draußen überwintert: Ballen gut eingepackt und vor Südwand.
Danke.