Hallo,
nun sind wir recht weit vom Thema abgeschweift und im
großen und Ganzen auch durchaus analoger Meinung.
Ich bin mir da nicht so sicher.
Abgesehen davon behaupten natürlich die meisten Eltern von
sich,
das sie es selbst recht gut wissen und natürlich auch fast
alles richtig machen in der Erziehung
Ich selbst bin mir durchaus verschiedener Probleme bewusst, die meine Art der Erziehung mit sich bringt - das größte von allen ist, dass meine Kinder nur schwer einen Platz in unserem Bildungssystem finden.
Ja, habe auch so ein Exemplar. Mit etwas über 3J. hat sie sich
eines Tages dafür entschieden, daß sie nicht mehr mit Windel
herumlaufen will. Seit dem Tag hat es mit dem selbstständig
pullern geklappt.
Wir sprechen tatsächlich von zwei unterschiedlichen Dingen: Mein 3jähriger versteht nicht nur Ironie, sondern wendet sie auch praktisch an; und derzeit bringt er sich gerade - gegen meinen erklärten Willen selbst das Lesen bei. Meine Tochter hat sich damit etwas länger Zeit gelassen; dafür hat sie sich zur großen Irritation unserer Umwelt im Alter von 3 mit Themen wie dem Sonnensystem beschäftigt und dabei Fragen gestellt wie ‚Und warum fallen die Leute auf der anderen Seite der Erde nicht runter?‘
Auch hat sie eines Tages festgelegt, daß sie den Schnuller
nicht mehr braucht. Ab dem Tag war keiner mehr da und wurde
auch nicht vermisst Meine Frau hat den im Beisein vom
Kind eingegraben und am nächsten Tag wuchs da ein Blümchen an
der Stelle
Schnuller mochten beide nicht, mein Sohn von Anfang an nicht und meine Tochter ab ca. einem halben Jahr nicht mehr - hätte aber auch beim Reden gestört… ;o) (die übliche Reaktion von Leuten, die mit meinem Sohnemann zu tun haben, ist: ‚Hört der auch einmal auf zu reden?‘)
Sei zufrieden, wenn du ein Kind hast, welches deinen
Vorstellungen entspricht und keine großen Probleme macht. Wenn’s
volle Gegenteil wäre, müßtest du auch damit zurechtkommen.
Meine Kinder sind beide ganz, ganz anders geworden, als ich erwartet und erhofft hatte. Und wenn Du denkst, bei uns ist alles Friede, Freude, Eierkuchen, dann irrst Du Dich; bei uns fliegen mitunter heftigst die Fetzen - aber eben letztendlich immer konstruktiv. Wir diskutieren über alles - so es ihn auch nur ansatzweise betrifft, auch der 3jährige!
Ja, wenn ich erst die Autonome Volksrepublik Südbaden
ausgerufen habe, lass ich auch nicht mehr jeden Dummdussel mit
einem IQ knapp über Zimmertemperatur wählen… ;o)Och, hör uff, vorher werdet ihr doch der
„Bayuvarischen Autonomen Republik“ einverleibt.
nene, meine erste Amtshandlung wird sein, den Landkreis Lörrach gewinnbringend an die Schweiz zu verhökern - danach kann uns niemand mehr etwas… ;o)
Was ich sagen wollte: Die meisten Eltern behandeln ihre
Kinder, als wären diese dumm - tja,Es gibt solche Eltern, aber ob’s nun gleich die Mehrheit ist ?
Man sollte sich da nicht zu weit aus’m Fenster lehnen.
Nun, ich habe keine Statistik zur Hand - aber meiner persönlichen Erfahrung nach ja. Und umgekehrt widerfährt es mir auch öfter, dass ich angestarrt werde wie ein kleines grünes Marsmännchen, wenn Leute, die uns noch nicht kennen, erleben, wie meine Kinder und ich miteinander umgehen.
Es gibt da hübsche Untersuchungen dazu - ab einem
gewissen Alter kommen die Eltern tatsächlich nicht mehr gegen
die Peer Group an. ;o)Was ein deutliches Symptom für noch ungefestigten Charakter
und Weltanschaaung ist. Gleich nach dieser Phase (12-16)
kommt die Zeit, wo plötzlich die Individualität entdeckt wird.
Während die Teenis als 16-Jährige nur genau das machen und
anziehen, was die Clique vorgibt, sind sie plötzlich mit
17-18 bemüht, sich aus der Masse durch einen persönlichen
Style hervorzuheben. Dann kommt die Zeit, wo nicht mehr nur
die Clique die persönlichen Anschauungen diktiert, sondern der
eigene Kopf. Ist auch eine sehr interessante Entwicklung.
Solche Teenager mag es geben, allerdings habe ich meine Zweifel, dass sie wirklich die Mehrheit ausmachen, auch wenn diese Cliquen natürlich ‚öffentlichkeitswirksamer‘ sind als die anderen; nur weil die Peer Group einen größeren einfluss auf einen Jugendlichen hat als die Eltern, heißt das noch lange nicht, dass er als eine Art Klon herumläuft.
Der Sohn hat sich noch mit 17 darüber lustig gemacht, wie wir
„alten Leute“ herumlaufen - eben nicht mit heruntergelassnener
Borderhose, wo der Arsch hinten rausschaut. So würde er sich
nie anziehen …
Ähnliches erlebe ich jetzt gerade mit meinem Sohn - er ist wild entschlossen, der coolste 3jährige aller Zeiten zu werden (inkl. Wunschhaarschnitt!)
Ja, aber die frühkindliche Phase ist trotzdem sehr
entscheidend
und in dem Alter sind nun mal die Eltern die
Hauptbezugspersonen.
Das stimmt. Dabei geht es aber um frühkindliche Bindung; diese mag für den weiteren Lebensverlauf zwar ungemein wichtig sein, hat aber mit dem Weltbild, das am Ende dabei rauskommt, nur bedingt etwas zu tun.
Tatsächlich glaube ich, daß Kinder ihre Grundprägung bezüglich
Religion schon sehr zeitig bekommen. Wer mit 7 nicht wirklich
an Gott glaubt, wird wahrscheinlich nie mehr ein echter
Gläubiger.
Ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht - stehen dem nicht diverse ‚Bekehrungsberichte‘ entgegen? Und müsste das nicht auch umgekehrt funktionieren? Wie erklärst Du Dir dann meinen tiefen Unglauben - ich bin erzkatholisch erzogen worden, inkl. eines von Nonnen geleiteten Kindergartens und einer katholischen Mädchenschule… ;o)
Über die Welt an sich konnte
ich als 7-jähriger nicht viel wissen und das ist wohl heute
auch noch so.
Du weißt auch heute noch nicht viel über die Welt? ;o) *duck*
7jährige wissen soviel über die Welt, wie sie von der Welt zu sehen bekommen!
Warte mal ab. Das kann nächstes Jahr auch schon wieder vorbei
sein.
Ich fürchte nicht… :o( Mein Sohn hat leider zu allem Überfluss auch noch ein Gedächtnis wie ein Elephant und einen Willen wie ein Rammbock!
Wenn du keinerlei Religion vorlebst, ist der Junge auch
eher wenig gefährdet.
Diese Aussage finde ich sehr nett… ;o)))
(so sehr, dass im Familienkreis bereits das Gerücht die Runde
macht, er würde der nächste deutsche Papst).Solche Bemerkungen können natürlich auch regelrecht anstacheln
Außer einen Radikalindividualisten wie meinen Knilch. Zitat: ‚Ich will aber nicht Papst werden!!!‘ (und ja, man kann dabei die Ausrufezeichen hören…)
Und ja - meine Tochter hat ein gefestigtes Weltbild, welches
auch in vielen Punkten deutlich von dem meinen abweicht,
jenseits aller pubertärer Gemütsschwankungen.Ich glaube, in dem Punkt wirkt der Stolz der Eltern und
die Fähigkeiten der Kinder werden oft etwas überbewertet.
In unserem besonderen Falle kann ich nur sagen, dass mir erst dadurch bewusst wurde, wie ungewöhnlich mein Erziehungsstil ist (zumindest seit ich aus meiner linksintellektuellen Nische herausgekrochen und in meinen Heimatort im schönen Badnerland zurückgezogen bin), dass mir dies von den Erzieherinnen bzw. Lehrerinnen meiner Kinder widergespiegelt wurde - von den Reaktionen anderer Eltern ganz zu schweigen…
Alle müssen sie durch die Pubertät, und glaube mir, die Art
wie sie da durchkommen ist leider sehr unabhängig von der
bisherigen Erziehung und der Intelligenz der Kinder.
Wenn du eine Tochter hast, die da recht harmlos agiert, sei
froh.
Wie gesagt, es geht bei uns mitunter hoch her - aber auf einer ganz anderen Ebene als der, die Du meinst. Und ich habe den Verdacht, diese Art des Familienlebens ist sogar noch anstrengender als die allseits übliche… ;o)
Es kann nämlich auch ganz schön bequem sein, sich einfach innerlich auf den Elternstuhl zu setzen und nur zu beobachten, wie der Nachwuchs so vor sich hin pubertiert (was aber wenigstens Stoff liefert zum gemeinsamen Jammern und Klagen mit anderen Tennie-Eltern).
Unser Großer hat sich immer extrem viel zugetraut und sich
sehr
zeitig vom Elternhaus abgenabelt. Leider stand das meist
konträr
zu seinen wirklichen Fähigkeiten
Und wieviel hast Du ihm zugetraut?
Wenn du Glück hast, geht Pubertät recht
reibungslos
über die Bühne, wenn du Pech hast kannst du vertrauensvoll
sein
und unterstützen wie du willst. Dann wird die Pubertät
trotzdem
eine extrem belastende Zeit und nix wird ausgelassen
(Unflätiges Benehmen, Alkohol, Drogen, Kriminalität,
Schulverweigerung, unkontroliertes Rumtreiben, Prügeleine
usw.,
sicher nicht alles zusammen aber einiges davon und gerne auch
wechselnd).
Derlei fällt doch nicht schicksalhaft vom Himmel!!!
Da hat Mutter absolut kein Stimme mehr und jegliche
vertrauensvolle
Äußerung wird als persölicher Angriff ausgetragen.
Ja, es wird wohl eine Vorgeschichte dazu geben.
In solchen Fällen kann man abwarten und hoffen, daß es bald
vorbei geht.
Na, ob das die richtige Lösung dafür ist?
Beachte den Unterschied zwischen „Weltanschauung und Religion“!
Ich habe absichtlich nicht nur Wort Religion benutzt.Du weichst meiner Frage aus… ;o)))
Nein, du hast meine Aussage uminterpretiert, so daß der Sinn
verloren gegangen ist.
Nein, ich habe nur versäumt, das eine oder andere *grins* oder *zwinker* einzustreuen… ;o)
Beste Grüße
=^…^=
Katze