Wie umgehen mit dem Erfolg der Rechtsnationalen in Frankreich?

Hallo,

wie greift Ihr den Erfolg der Rechtsnationalen in Frankreich auf?

Für mich ist das absolut nicht unverständlich. Moralisch ist das aber ein Schwächegeständnis.

Zum Fremdschämen.

mki

Hi,

Ich finde das schon unverständlich, wenn man Nationalisten wählt.
Es gibt genug kleinere demokratischere Parteien, die man aus „Protest“ wählen könnte.

Wie wäre es mit einem Krisentreffen?

Zum Fremdschämen ist es aber trotzdem alle mal…

Gruß,

Hanzo

Von den beeindruckenden 27 Prozent der FN kann der Geert Wilders nur träumen (ist also wohl nicht überall zugunsten der Autarkieparteien gelaufen).

Wahrsch. hat Geert Wilders sich zu sehr mit seinem Islamisierungsproblem (Marokkanerproblem) beschäftigt was weniger europarelevant war.

Für mich wäre interessant wie das Votum in den kleineren und ärmeren Ländern des Baltikums, Slowakei usw. aussieht, die alle ihre Wirtschaftskrisen hatten aber zu anständig waren Staatshilfe bei der EU zu beantragen. Denn die müssen auch den laxen Lebensstil der Griechen mitfinanzieren.

Hallo,

der erdrutschartige Erfolg der Rechtsnationalen hat seinen Ursprung in der völligen Schwäche und Konzeptionslosigkeit der Etablierten. Ich kann es nicht nur nachvollziehen, sondern verzichte auch auf das Fremschämen. Die französische Gesellschaft hat sich ihre eigenen Probleme selbst geschaffen und eine Betonung der „nationalen Werte“ wird diese Probleme auch nicht lösen können.

Wahrscheinlich wird Hollande sich im Elfenbeinturm seiner Präsidentschaft einmauern und das Ende abwarten. Seine eigene Partei ist ihm keine Stütze. Nationale Neuwahlen wird es nicht geben, auch wenn dies von der FN gefordert wird/würde. Dafür ist F ein viel zu präsidentiales System.

Von mir aus kann F auch aus der Eurozone und dem Schengen-Abkommen ausscheren. Sie werden schon sehen, dass sich dadurch nur wenig ändern wird.

Gruß
vdmaster

wie greift Ihr den Erfolg der Rechtsnationalen in Frankreich
auf?

Für mich ist das absolut nicht unverständlich. Moralisch ist
das aber ein Schwächegeständnis.

Zum Fremdschämen.

Kannst du gerne tun, nützt aber nichts. Die Franzosen wussten schon vor der Wahl, was der FN für ein Wahlergebnis erzielen würde, die Spatzen pfiffen es ja von den Dächern, aber sie haben trotzdem so gewählt, es war also Absicht und Wille.

Vielleicht muss man sich einfach auch mal vor Augen führen, dass NL, GB und Frankreich uns gesellschaftlich etwa 15 Jahre voraus sind, um Wahlerfolge wie die jetzigen zu verstehen. Da wir keine typische Ex-Kolonialmacht sind, treffen uns die Spätfolgen auch nicht, d.h. was wir uns an afrikanischer und forder(sic!)asiatischer Problemklientel ins Land holen, geschieht daher auf rein mutwilliger Basis und daher in einem deutlsch schwächeren Maßstab. Was zwar nichts daran ändert, dass über kurz oder lang auch unsere freiheitliche Zivilisation daran eingehen wird - aber eben zeitversetzt zu unseren westlichen Nachbarn.

Wer’s noch nicht glaubt, dass die schon viel weiter mit wertvollen Talenten und Fachkräften bereichert sind als wir, läuft zur Probe mal nach 22 Uhr, wenn sich die arbeitende Bevölkerung allmählich zur Nachtruhe begibt, durch eine Pariser Banlieue. Danach weiß er’s.

s.

Hallo,

Hi,

Ich finde das schon unverständlich, wenn man Nationalisten
wählt.

Hm. Verständnis signalisiert lediglich Dialogbereitschaft. Zum Dialog sollten bin ich prinzipiell bereit sein, denn auch ich muss mir gefallen lassen, von denen, die ich hinterfrage, hinterfragt zu werden.

Es gibt genug kleinere demokratischere Parteien, die man aus
„Protest“ wählen könnte.

Ich wüsste nicht, welche der kleineren Parteien „in Frage“ kommt und was könnte das wieder heißen?.

Wie wäre es mit einem Krisentreffen?

In welche Form? Reicht das FORUM nicht?

Zum Fremdschämen ist es aber trotzdem alle mal…

Schönen Gruß mki

Hallo ,

der erdrutschartige Erfolg der Rechtsnationalen hat seinen
Ursprung in der völligen Schwäche und Konzeptionslosigkeit der
Etablierten.

Auch, aber nicht nur. Jeder Mensch trägt eine Teilverantwortung. Niemand sollte sich damit herausreden können, dass er nicht zu den Etablierten gehört.

Ich kann es nicht nur nachvollziehen,

Bei allem Verständnis, das hielte ich nicht für gut, wenn es so wäre. Und bei Deinem Niveau glaube ich das auch nicht…

sondern:verzichte auch auf das Fremschämen.

Dann warst Du noch nie in das Land oder in eine seiner Menschen verliebt.

Die französische Gesellschaft hat sich ihre eigenen Probleme selbst geschaffen
und eine Betonung der „nationalen Werte“ wird diese Probleme auch nicht lösen können.

Die Generationen zuvor haben die Probleme geschaffen, die heutigen Generationen müssen damit klar kommen.

Schöne Grüße mki

Hallo,

Vielleicht muss man sich einfach auch mal vor Augen führen,
dass NL, GB und Frankreich uns gesellschaftlich etwa 15 Jahre
voraus sind, um Wahlerfolge wie die jetzigen zu verstehen. Da
wir keine typische Ex-Kolonialmacht sind, treffen uns die
Spätfolgen auch nicht, d.h. was wir uns an afrikanischer und
forder(sic!)asiatischer Problemklientel ins Land holen,
geschieht daher auf rein mutwilliger Basis und daher in einem
deutlsch schwächeren Maßstab. Was zwar nichts daran ändert,
dass über kurz oder lang auch unsere freiheitliche
Zivilisation daran eingehen wird - aber eben zeitversetzt zu
unseren westlichen Nachbarn.

Oha, da schwant mir nichts gutes für die Stimmungsschwankungen vor jeder Wahl bei uns hier im Land.

Wer’s noch nicht glaubt, dass die schon viel weiter mit
wertvollen Talenten und Fachkräften bereichert sind als wir,
läuft zur Probe mal nach 22 Uhr, wenn sich die arbeitende
Bevölkerung allmählich zur Nachtruhe begibt, durch eine
Pariser Banlieue. Danach weiß er’s.

Da brauchts kein Verständnis. Das ist gut nachvollziehbar.

Gruß _ mki _

Hallo,

Für mich wäre interessant wie das Votum in den kleineren und
ärmeren Ländern des Baltikums, Slowakei usw. aussieht, die
alle ihre Wirtschaftskrisen hatten aber zu anständig waren
Staatshilfe bei der EU zu beantragen. Denn die müssen auch den
laxen Lebensstil der Griechen mitfinanzieren.

Ja, das ist interessant.

Gruß _ mki _

Hi,

Ich finde das schon unverständlich, wenn man Nationalisten
wählt.

Hm. Verständnis signalisiert lediglich Dialogbereitschaft. Zum
Dialog sollten bin ich prinzipiell bereit sein, denn auch ich
muss mir gefallen lassen, von denen, die ich hinterfrage,
hinterfragt zu werden.

Verständnis bedeutet, dass man sich in die Lage des Anderen versetzen kann und seinen Standpunkt versteht.

Das kann Ich nicht. Ist mir unbegreiflich. Ich muss akzeptieren, dass andere so wählen, Ich bin bereit sogar mit ihnen zu diskutieren, aber bisher ist es mir unbegreiflich.

Eine Diskussion entsteht, wenn 2 Meinungen aufeinander Treffen, welche Unterschiedlich sind.

Es gibt genug kleinere demokratischere Parteien, die man aus
„Protest“ wählen könnte.

Ich wüsste nicht, welche der kleineren Parteien „in Frage“
kommt und was könnte das wieder heißen?.

Warst du wählen? Wie sieht es denn mit der Tierschutzpartei aus? Den Piraten? Die PARTEI? ÖDP? Evtl. noch Familie und wenn sie ganz komisch drauf sind dann auch meinentwegen die BüSo…
Das bedeutet für mich, dass man sich nocht informiert hat oder nicht den Mut rüber bringt z.B. den Sonneborn zu wählen und lieber sich von Hassgefühlen leiten lässt (á la Star Wars) und sein Kreuz bei den Hassern setzt.

Wie wäre es mit einem Krisentreffen?

In welche Form? Reicht das FORUM nicht?

Forum? Das hier oder wie? ^^
Sich an einen Tisch setzen, Krisen-Analyse machen und in den jeweiligen Ländern versuchen was zu bewegen…?!

Gruß,

Hanzo

Hallo,

ich würde mich nicht als frankophil bezeichnen (und schon gar nicht als frankophob). Und ich war schon in eine Französin verliebt. Aber das ist sehr, sehr lange her und hat mit der heutigen politischen Landschaft Frankreichs rein gar nichts zu schaffen.

der erdrutschartige Erfolg der Rechtsnationalen hat seinen
Ursprung in der völligen Schwäche und Konzeptionslosigkeit der
Etablierten.

Auch, aber nicht nur. Jeder Mensch trägt eine
Teilverantwortung. Niemand sollte sich damit herausreden
können, dass er nicht zu den Etablierten gehört.

Ich bin nicht sicher, ob Du meine Antwort richtig verstanden hast. Ich meinte die Konservativen und die Sozialisten mit den Etablierten. Also die bisherigen Hauptakteure im politischen Spiel. Die haben beide in den letzten Jahrzehnten keine sonderlich gute Politik gemacht. Es liegt aber auch am französischen Volk, dass diese Politik verhindert hat. Bspw. wehren sich die Franzosen verbissen gegen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. Angesichts des demographischen Wandels ist das völliger Blödsinn.

Und bei Deinem Niveau glaube ich das auch nicht…

Oh, ich habe ein Niveau? Das allein sagt ja noch gar nichts :wink:.

Die französische Gesellschaft hat sich ihre eigenen Probleme selbst geschaffen
und eine Betonung der „nationalen Werte“ wird diese Probleme auch nicht lösen können.

Die Generationen zuvor haben die Probleme geschaffen, die
heutigen Generationen müssen damit klar kommen.

Naja, das ist eine Binsenweisheit. Mit die Gesellschaft meine ich natürlich die Gesamtheit der französischen Bürger in ihrer historischen Entwicklung. Damit hat jede Generation ihren Anteil beigetragen.

Ich glaube, dass F auch die FN überlebt. Aber der Druck auf die etablierten Parteien wird natürlich zunehmen. Und die FN wird wahrscheinlich eine dauerhafte dritte Konstante im Staat bleiben.

Die etablierten Parteien werden die „nationalen Werte“ selbst verstärkt in den Vordergrund bringen müssen, um der FN den Wind aus den Segeln (=Wähler) nehmen zu können. Dadurch wird die Politik Frankreichs zwangsläufig EU-kritischer werden.

Gruß
vdmaster

Hallo Hanzo,
es muss einen Grund geben, warum diese Parteien zugelassen werden!
Frage dich mal warum?

gruss peke

Hallo mki,
falls du dir Ergebnisse anschaust, beachte bitte die teilweise geringe Wahlbeteiligung.
Soweit ich mich erinnere Polen 20 % und Lettland 22 %,

grusspeke

Moralisch ist das aber ein Schwächegeständnis.
Zum Fremdschämen.

Ja, das geht mir genauso, ich schäme mich auch für die Dummheit Anderer, weil ich von meiner eigenen Dummheit nichts merke.
Merlin2013

Zum Fremdschämen.

Ich sehe das nicht unbedingt so. Zum einen sind die Arbeitsmarktdaten in Frankreich nicht so gut wie in Deutschland. Da kann man schlecht mit dem Finger auf die Franzosen zeigen, wenn sie frustrierter sind als wir. Zum anderen sind die Probleme in Frankreich mit den nicht gelösten Integrationsproblemen deutlich spürbar.

Sarkozy hatte deswegen auch versprochen, mit dem Kärcher die Banlieus zu säubern. Geschehen ist wenig. Hollande dagegen hat es nicht mal geschafft, die Diskussionen um ein einziges Roma-Mädchen („Affäre Leonarda“) politisch zu lösen. Sich angesichts dessen nun über dieses Wahlergebnis zu echauffieren, halte ich für verfehlt. Das gilt auch für die Europawahlen, denn angesichts der kritischen innenpolitischen Situation wird man die teuren Brüsseler Institutionen nicht gerade als Hoffnungsträger wahrnehmen.

Hi,

tja, was noch nicht (deutlich) ist, kann ja noch werden…siehe Geschichte.

Gruß,

Hanzo

Hallo

wie greift Ihr den Erfolg der Rechtsnationalen in Frankreich auf?
Für mich ist das absolut nicht unverständlich. Moralisch ist das aber ein Schwächegeständnis.

Ähnlich denke ich über Merkels Erfolg. Und das nachdem sie sich gegenüber den USA so weggebückt hat.

Zum Fremdschämen.

Absolut!

Aber zurück zu rechtsaussen. Ich frage mich, welche Möglichkeiten, denn Personen haben, die die europäische Einigung in der aktuellen Form nicht befürworten? Hat Hollande denen ihre Ängste irgendwie nehmen können? Oder hat er sie einfach „links liegen und rechts wählen“ lassen?
Ich hätte in Deutschland ebenso mit einem größeren Erfolg der AfD gerechnet, persönlich finde ich es nämlich zweifelhaft „immer noch größere Rettungspakete zu schnüren“ auch die Bilder von ghettoähnlichen Zuständen in Dortmund dürfen dem Wähler zu denken geben. Ich finde es zu einfach, das Thema totzuschweigen und sich darauf zu verlassen, dass „schon nicht zu viele rechts wählen werden“.

Ich finds gar nicht so schlimm, dass im europäischen Parlament auch einige kritische Stimmen vorhanden sind, das gehört zu einer guten Demokratie halt dazu.

Bommel

Hallo,

so dramatisch sehe ich das nicht. Der FN ist nicht mit unserer NPD zu vergleichen, es wird auch auf europäischer Ebene keine Zusammenarbeit geben.
Nationalistische, Europafeindliche Kräfte gibt es hier auch, u.a. die aufstrebende AfD.
Die AfD ist schon eher mit dem FN vergleichbar. Nach meiner persönlichen Meinung sind die nicht so weit rechts, wie die CSU und die ist Regierungspartei.

Gruß Chewpapa