Wie Umgehen mit nicht hilfsbereiten Kollegen und eigene Unkozentriertheit bekämpfen

Bildung & Beruf Arbeitsplatz
#1

Hallo zusammen,

ich bin seit 2,5 Monate in einem neuen Unternehmen. Mir macht der Job Spaß und ich bin froh da zu sein. Der Abteilungsleiter hat meine Probezeit vorzeitig als beendet erklärt.

Mein Problem war schon immer, dass mein Gedächtnis wie ein Sieb ist und ich gehe da auch sehr selbstkritisch und verantwortungsbewusst heran. Ich versuche viele Notizen zu machen und Abläufe aufzuschreiben. Nun ist es auch so, dass man an einer neuen Stelle sehr viele neue Abläufe, Programme, Ansprechpartner, Kunden etc. hat. Jetzt hat der Kollege, der mich einarbeitet nicht wirklich Lust auf meine Fragen einzugehen und wenn ich noch das eine oder andere verwechsele der vergesse gibt’s ein Spruch. Er ist für die Einarbeitung zuständig und fängt bei den Erklärungen nicht am Anfang an, sondern erzählt aus dem Prozess gerissen. Ich muss das Puzzle also selbst zusammensetzen :smile:. Das Macht die Sache nicht einfacher. Ich weiß nicht wie ich hier souverän reagieren soll. Bei dem Kollegen weiß man auch nicht ob er etwas ernst meint oder Scherzt und bei jeder Frage fühlt man sich wie ein Vollidiot. Kein schönes Gefühl… :frowning:

#2

Wurdest du übernommen oder nicht?

#3

Hallo,

nach dem, was Du schreibst, ist es durchaus denkbar, daß Du Fragen mehrfach stellst. Hinzu kommt, daß Du vielleicht auch Fragen stellst, zu denen Du Dir die Antworten hättest selber zusammenreimen können, wenn Du alles, was Dir schon erzählt wurde, berücksichtigt hättest. Worauf ich jedenfalls hinaus will: vielleicht ist der Kollege gar nicht „nicht hilfsbereit“, sondern inzwischen ob Deiner Fragen genervt, weil sie über das normale Maß hinausgehen bzw. sich wiederholen bzw. seiner Ansicht nach teilweise auch überflüssig sind. Außerdem sollte man berücksichtigen, daß neue Leute üblicherweise nicht da eingestellt werden, wo nichts zu tun ist. Mit anderen Worten: der Kollege hat vielleicht selber auch ein paar Sachen während seiner Arbeitszeit zu erledigen und wird dabei von Dir „gelegentlich“ gestört bzw. unterbrochen.

Es kann also durchaus sein, daß objektiv und/oder subjektiv das Problem nicht von ihm verursacht wird.

Gruß
C.

#4

Sag doch einfach, dass es dir im Augenblick noch schwerfällt, dir Einzelprozesse einzuprägen, da du noch keinen Überblick über die Gesamtstruktur hast.
Sag ihm, dass du ihn entlasten möchtest, wenn er dir nur die Gelegenheit gibt, dass du dich richtig einzarbeitest. Äußere Verständnis, dass er sich im Einzelfall vielleicht schon etwas genervt fühlst.
Schlage vor, dass ihr einen Tag abwartet, wo vielleicht nicht ganz so viel zu tun ist, damit er dir den Zusammenhang der Prozesse von vorn bis hinten erklären kann. Lade ihn mal zum Kaffee in die Kantine ein.
Redet er sehr schnell oder kommst du sonst nicht mit, mach Notizen. Frag ihn, ob es okay ist, wenn du ein Diktiergerät mitlaufen lässt. Geht das klar, werte das aus und mach „Schritt- für -Schrittlisten“. Mach dir Musterkopien und hefte sie in einen Ordner. Leg eine Kartei mit dem Glossar an.

Es gibt natürlich auch Arschlöcher oder Sadisten. Check das über andere Kollegen vorsichtig ab. Ist das der Fall, bleibt dir nichts anderes übrig, als den Chef, zu bitten jemand anderen für die Einarbeit abzustellen, da es dir unangenehm sei, den Kollegen immer wieder bei seiner Arbeit zu unterbrechen. Vermutlich erhält er dann eine Ansage vom Chef und muss sich mehr Mühe mit dir geben.

Gruß
rakete

#5

Spiel mit offenen Karten…schildere dein Problem dem Kollegen und auch deinem Chef und leg gleichzeitig dar welche Hilfsmittel du benutzt um klarzukommen.
Ja ich weiß, daß ist peinlich und auch nicht ganz „ungefährlich“. Aber es nimmt den „Angreifern“ den Wind aus den Segeln wenn man sich outet.

Verständnisvolle Grüße

#6

Hallo,

nur mal so am Rande

Da stellt sich die Frage, ob dieser „Abteilungsleiter“ überhaupt die Berechtigung für derartige arbeitsrechtlich relevanten Aussagen hat und falls ja, ob diese „Erklärung“ auch schriftlich abgegeben wurde.
Falls nicht beides Mal „ja“ die Antwort ist, war die Aussage völlig wertlos und Du solltest Dich nicht darauf verlassen.

&Tschüß
Wolfgang

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