Wie umweltbelastend sind alte Busse?

Hej ihr Autoexperten,

meine Freundin zieht im Sommer hierher nach Frankfurt zum Studieren (jippie!) und um ihr die Stadt zu zeigen, möchte ich mit ihr zusammen eine Stadtrundfahrt machen (in etwa so etwas). Na jedenfalls hab ich erst vor einer Weile einen dieser Busse gesehen und das sah nach einer ziemlichen Dreckschleuder aus. Mein Freund und ich achten in unserem Leben sehr auf Nachhaltigkeit und in diesem Zusammenhang bin ich mir gerade nicht sicher, ob ich dann mit gutem Gewissen in so einem Bus mitfahren kann. Ich meine, klar sind Gemeinschaftsfahrten besser, als wenn jeder in seinem eigenen Auto unterwegs ist. ABer wer weiß, was so ein alter Bus in die Umwelt bläst. Hat da jemand ne Ahnung und kann mich (hoffentlich) beruhigen?

MAN in den besten Jahren
Servus,

auf dem von Dir verlinkten Bild sehe ich keinen alten Bus. Was meinst Du genau?

Die „Cabrio-Doppeldecker“ sind umgebaute MAN SD 202 der BVG, Baujahr 1985 und damit mal grade 30 Jahre alt - das ist für einen PKW ein hohes Alter, aber nicht für einen ordentlich zusammengeschraubten Bus. Sie wurden als Fahrzeuge, die Euro 1 bei deren Einführung erfüllten, vor 2008 mit Dieselpartikelfiltern nachgerüstet und gelten damit als Euro 3 gleichgestellt.

Sonst dürften sie in Ffm gar nicht in der Innenstadt fahren.

„Alt“ könnte man bei Bussen etwa einen Setra S9 von 1959 nennen, der beiläufig immer noch zichmal luft- und ressourcenfreundlicher fährt als ein Blechritter in seiner Einzelbox.

Schöne Grüße

MM

… ist ein älteres Fahrzeug , selbst wenn es noch so eine
Dreckschleuder hoch 7 ist , vom Umwelttechnischen und von der
Nachhaltigkeit besser anzusehen , also z.b. ein neueres
Fahrzeug das nach 6 jahren ausgemustert wird und ein neues
angeschafft wird .

Das ist eine Milchmädchenrechnung. Ein sechs Jahre altes Auto kommt nicht zugunsten eines Neuwagens in die Presse, sondern wird weiterverkauft und ersetzt beim Käufer in der Regel eine noch ältere Möhre, die vom Schadstoffausstoß noch ein bißchen schlechter war. Genauso kommt es zustande, daß die Fahrzeugflotte über die Jahre hinweg immer in etwa gleich alt bleibt, aber trotzdem jünger wird. Und nichts anderes kann Ziel der Übung sein.

Eine Darstellung für die letzten 10 Jahre:
http://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/Fah…

Wenn man Umweltschutz in seiner extremsten Form sehen würde
, müsste die Produktion von neuen Fahrzeugen sofort
eingestellt werden und es dürften nur noch Ersatzteile
verwendet werden die aus Unfallfahrzeugen stammen

Das hat mit Umweltschutz nichts zu tun, sondern eher mit einer sehr eindimensionalen Sicht der Dinge. Niemand bei Verstand würde wollen, daß es heute auf Deutschlands genauso aussähe wie noch vor 20 oder 40 Jahren - und am allerwenigsten die Umwelt, wenn sie sich artikulieren könnte.

2 Like

Hi

Mal davon abgesehen davon …, das der Vorredner schon schrieb , das es nur äusserlich alte Busse sind , aber wenn die täglich im Stadtverkehr unterwegs sein sollen den neueren Umweltvorschriften entsprechen müssen

… ist ein älteres Fahrzeug , selbst wenn es noch so eine Dreckschleuder hoch 7 ist , vom Umwelttechnischen und von der Nachhaltigkeit besser anzusehen , also z.b. ein neueres Fahrzeug das nach 6 jahren ausgemustert wird und ein neues angeschafft wird .

Zur Herstellung eines Fahrzeuges werden ein vielfaches von Abgasen , Verbrennungsrückständen , Chemie und Sondermüll produziert , was ein Fahrzeug in seinem üblichen Fahrzeugleben von ca 6 - 15 jahre ( je nach Hersteller und Type ) nie erreicht

Wenn man Umweltschutz in seiner extremsten Form sehen würde , müsste die Produktion von neuen Fahrzeugen sofort eingestellt werden und es dürften nur noch Ersatzteile verwendet werden die aus Unfallfahrzeugen stammen

gruss

Hallo,

Zur Herstellung eines Fahrzeuges werden ein vielfaches von
Abgasen , Verbrennungsrückständen , Chemie und Sondermüll
produziert , was ein Fahrzeug in seinem üblichen Fahrzeugleben
von ca 6 - 15 jahre ( je nach Hersteller und Type ) nie
erreicht

Das kann man gar nicht oft genug sagen!

Wirklich? Mein Mazda selig, den ich mit 220.000 km verkaufte (nicht verschrottete; er fährt also wohl heute noch irgendwo auf der Welt herum) hat im Laufe der Zeit ca. 14.000 Liter Superbenzin verbrannt. Das sind ein Haufen Abgase und ein Haufen Kohlenwasserstoffe und eine Energiemenge von ca. 140 Megawattstunden. Ich glaube kaum, daß die Produktion ebensoviele Kohlenwasserstoffe und Energie verschlang.

Lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Grüße TG

1 Like

Der „UP“ hat genau genommen zwei Fragen gestellt.

I ‚Ich sehe, daß meine Erfahrung zeigt (beweist), daß manche Busse, vielleicht in besonders hohem Maße die, die In puncto Ausführung zum „rartitätenartig-schubladenhaften“ Schubfach tendierenden, selten zu sehen sind/waren, Dreckschleudern sind - und wenn ich mir anschaue, was laut Prospekt/Internet UNS BLÜHT, habe ich den Eindruck, wir sitzen dann in einer Dreckschleuder. Richtig?‘

II ‚Hat der Veranstalter einen umweltmäßig nicht neuen Bus? IN Frankfurt eingesetzt?‘ Das sind ZWEI Fragen.

Egal.

Bis etwa frühe 80er Jahre sind in meiner Heimatstadt noch http://i.ytimg.com/vi/9T-CsKEDNXI/0.jpg diese oder ihnen sehr ähnliche eingesetzt worden. BJe ca. 1967-79. Ab etwa 78 eine Version (die Zeiten haben sich also überschnitten - Übergangszeit) in genau der gleichen Form aber Automatik. Die Vorgängerversion also die, die ich den Herstellungsjahren 1967-79 zuordnete, hatte Halbautomatik. Kein Kupplungspedal. Gang mußte aber der Fahrer wählen.

Jetzt habe ich vergessen, was ich schreiben wollte.

1 Like

Hallo,

Zur Herstellung eines Fahrzeuges werden ein vielfaches von
Abgasen , Verbrennungsrückständen , Chemie und Sondermüll
produziert , was ein Fahrzeug in seinem üblichen Fahrzeugleben
von ca 6 - 15 jahre ( je nach Hersteller und Type ) nie
erreicht

Das kann man gar nicht oft genug sagen!
Daran denkt nämlich i.d.R. kein Mensch.
Schade, dass ich dafür nur ein * vergeben kann!

Grüßle,
Tinchen

Hallo Ü.,

  • und wenn ich mir anschaue, was laut Prospekt/Internet UNS BLÜHT, habe ich den Eindruck, wir sitzen dann in einer Dreckschleuder. Richtig?’

Nein. Die Teile waren schon, als sie gebaut wurden, mit (für damalige Verhältnisse) relativ sauberen Dieseln ausgestattet (wie übrigens alle Motoren von MAN - keiner hat sonst die im Kolben ausgesparte Brennkammer, außer dem Büssing, von dem MAN diese Konstruktion hatte), und sie sind dann nachträglich noch mit Partikelfiltern ausgerüstet worden.

II ‚Hat der Veranstalter einen umweltmäßig nicht neuen Bus? IN Frankfurt eingesetzt?‘

Wenn man sowas täglich macht, kümmert sich das Auge des Gesetzes schon darum, ob man die nötigen Zettel hat - zumindest in der mittleren Umgebung der Konstablerwache.

Wenn man mit einem Ikarus 55 den Schaumainkai entlang führe, wäre das sicherlich nicht gewährleistet - die fraglichen Obermeister (oder was auch immer ihre Nachfolge angetreten hat) wären mehr bemüht, eine Fotoperspektive von dem seltenen Schauspiel zu erhaschen.

Aber mit dem MAN SD 202 gibt es hinsichtlich beider Fragen keine Schmerzen: Weder sind die für Frankfurter Touristenbetrieb umgebauten SD 202 besonders schmutzig im Betrieb, noch werden dort heimlich Busse für diesen Touristenbetrieb eingesetzt, die gar nicht in der Frankfurter Innenstadt fahren dürften.

Ganz unabhängig davon, das auf einem gscheiten Bus natürlich Saurer stehen muss, so wie hier.

Ach, wer da mitreisen könnte -

MM