Anläßlich der unaufhörlichen Meldungen über den Dioxin-Skandal kriege ich wieder einmal zunehmend die Wut über unsere Politik und die gesamte Presse bei so viel gezielter und organisierter Falschmeldung.
Es wird uns immer wieder berichtet, daß durch kriminelle Machenschaften Dioxin in unsere Nahrungskette gelangt ist. Und man behauptet, daß jetzt nur noch Bio-Produkte vor diesem Gift schützen können und daß man wieder einmal strengere Kontrollen einführen will.
Was man aber in Wikipedia und anderen seriösen Quellen nachlesen kann und was man als Information in der gesamten hysterischen Berichterstattung todtrampelt, ist, daß wir mit Dioxinen genauso umgeben sind wie mit Bakterien, Viren, Schimmelpilzsporen, Vitaminen etc. Dioxine entstehen nicht nur durch uns Menschen verursacht in chemischen Prozessen und von uns ausgesprühten Pestiziden und angelegten Verbrennungen sondern in sehr großen Mengen auch ganz natürlich durch die großen Wald- und Steppenbrände, verursacht durch Blitzschlag, und durch Vulkanausbrüche. - Sie entstehen überall bei Verbrennungen im Temperaturbereich zwischen 300 und 900 °C. Sie binden sich an Staubpartikel in der Luft und gelangen so bereits in unsere Atemluft und auf den Boden - wo sie dann besonders von den Tieren aufgesammelt werden, die ihre Nahrung vom Boden suchen.
Und so sind die Dioxine überall und vor allem in den Produkten, die besonders „Bio-ökologiisch“ hergestellt werden. Man berichtete, daß Bio-Eier aus ökologischer Freilandhaltung der Hühner oft einen höheren Dioxingehalt haben als die Eier von Hühnern aus Boden- oder Käfighaltung und Industriefutter. Das Fleisch von „gesunden“ Kühen, Schafen und Geflügel, die ihr Futter selber auf „gesunden“ Wiesen suchen, darf 3 mal so viel Dioxin enthalten wie das Fleisch von den „verseuchten“ Schweinen. Der Dioxingehalt in Fisch darf sogar 4-mal so hoch sein wie der in Schweinefleich. Man setzte die Richtwerte nicht nach gesundheitlichen Gesichtpunkten fest sondern nach der Häufigkeit des „natürlichen“ Vorkommens in den einzelnen Nahrungsmitteln. Selbst Muttermilch enthält oft mehr Dioxin als in Kuhmilch zugelassen ist. Schon Babys nehmen täglich etwa 0,25 bis 0,4 Nanogramm Dioxinwerte mit der Nahrung auf - wo viel wie in 2 großen Schweinesteaks zulässig ist. (ein Nanogramm ng ist ein Milliardstel Gramm)
Das alles verschweigt man uns dämlichem Volk um uns erfolgreich zu manipulieren wie vor einem oder zwei Jahren etwa mit der „so gefährlichen“ Schweinegrippe, an der die Pharmaindustrie Milliarden verdient hat.
Und wenn doch einer mal ein Gegenteil behauptet, so wird er in der gesamten Presselandschafft einfach ignoriert und todgeschwiegen. Unsere Presse will den Skandal und lebt von ihm. Da gehören Gegendarstellungen nicht rein.
Deshalb nun meine Frage:
Weiß jemand, wie und wo wir uns für eine breitere Masse Gehör verschaffen können, damit derartige Lügen-Kampagnen schon zu Zeiten ihrer Entstehung auch für eine Breite Masse aufgedeckt und widerlegt werden kann?
Was man aber in Wikipedia und anderen seriösen Quellen
nachlesen kann und was man als Information in der gesamten
hysterischen Berichterstattung todtrampelt, ist, daß wir mit
Dioxinen genauso umgeben sind wie mit Bakterien, Viren,
Schimmelpilzsporen, Vitaminen etc.
Sorry, aber dieser Vergleich hinkt doch vorne und hinten. Bakterien in deinem Darm sind überlebenswichtig. An Viren usw hat sich unser Körper über Jahrmillionen angepasst und ein entsprechendes Immunsystem entwickelt, dass ihm hilft sich dieser zu erwehren. Vitamine sind ebenfalls überlebenswichtig und erstmal positiv. Dioxin dagegen ist schlicht ein Gift, dass nur negative Auswirkungen hat und wo unser Körper keinerlei Mittel hat, um sich dagegen zu wehren.
Dioxine entstehen nicht nur durch uns Menschen verursacht in
chemischen Prozessen und von uns ausgesprühten Pestiziden und
angelegten Verbrennungen sondern in sehr großen Mengen auch ganz
natürlich durch die großen Wald- und Steppenbrände, verursacht durch
Blitzschlag, und durch Vulkanausbrüche.
Auch dieser Vergleich hinkt doch. Die Mengen an Dioxin die auf natürliche Weise in der Umwelt sind, sind verglichen mit den vom Menschen erzeugten Mengen winzig. Das steht übrigens auch in den von dir zitierten Quellen:
„Im Vergleich zu den anthropogenen Emissionen tragen natürliche Quellen nur in geringem Maß zur Dioxinbelastung der Umwelt bei“
Sie binden sich an Staubpartikel in der Luft und gelangen so
bereits in unsere Atemluft und auf den Boden - wo sie dann
besonders von den Tieren aufgesammelt werden, die ihre Nahrung
vom Boden suchen.
Das ist richtig, aber die von dir so viel gescholtene Politik hat es durch unzählige Regelungen geschafft, diese Belastung in den letzten Jahrzehnten entscheidend zu minimieren. Viele der größten Ursachen für Dioxin wie Müllverbrennung, Verkehr oder Papierherstellung konnten entscheidend minimiert werden durch entsprechende Filter, Verzicht auf verbleites Benzin oder das Bleichen mit elementarem Chlor usw usf…
Wo ist ein Lob für die Politik für all die Dinge die sie seit Jahren zur Senkung der Dioxin-Belastung unternommen hat? Stattdessen kommst du hier mit hinken Vergleichen und betreibst Politik-Bashing auf Stammtisch-Niveau…
Und so sind die Dioxine überall und vor allem in den
Produkten, die besonders „Bio-ökologiisch“ hergestellt werden.
Man berichtete, daß Bio-Eier aus ökologischer Freilandhaltung
der Hühner oft einen höheren Dioxingehalt haben als die Eier
von Hühnern aus Boden- oder Käfighaltung und Industriefutter.
Das stimmt ja auch. Aber das ist doch wieder nur die halbe Wahrheit. Erstens ist das industrielle Fleisch oder Ei dafür durch andere Dinge stärker belastet als das Bio-Ei wie z.B. durch Antibiotika oder Salmonellen und das industrielle Ei verursacht größere ökologische Belastungen. Zweitens: Dioxine nimmst du durch die Luft, durch dein Essen und überall auf. Ein gewisser Dioxin-Gehalt lässt sich gar nicht vermeiden, ein zu hoher Dioxin-Gehalt ist aber gefährlich. Wie immer macht die Dosis das Gift. Und aus genau diesem Grund gibt es Grenzwerte, die das Dioxin in deinen Lebensmitteln auf einem möglichst ungefährlichen Niveau halten sollen.
Man setzte die Richtwerte
nicht nach gesundheitlichen Gesichtpunkten fest sondern nach
der Häufigkeit des „natürlichen“ Vorkommens in den einzelnen
Nahrungsmitteln.
Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Die Grenzwerte richten sich vor allem auch nach der Verzehrsmenge. Der Grenzwerte für Aale ist z.B. nich nur deshalb vergleichsweise hoch, weil Aale generell stärker mit Dioxin belastet sind, sondern auch, weil die Menge an Aal, die ein Mensch täglich verzehrt, sehr gering ist und deshalb der Dioxin-Eintrag aus Aalen nicht sehr hoch ist. Der Eintrag von Dioxin aus Schweinefleisch ist deshalb trotz niedrigerem Grenzwert höher als der durch Aale. Wäre der Grenzwert für Aale der gleiche wie für Schweine, dann könntest du keinen Aal mehr kaufen, weil es praktisch keine so gering belasteten Aale gibt.
Ein für alle Lebensmittel gleicher Grenzwert wäre schlicht schwachsinnig, weil diese eben schon ganz natürlich sehr verschiedene Dioxinwerte aufweisen. Die Grenzwerte sind deshalb für jedes Nahrungsmittel so festgelegt, dass sie die Dioxinbelastung daraus auf ein verträgliches Maß reduzieren.
Bei dem aktuellen Dioxin-Skandal im Futtermittel wurden die Grenzwerte aber z.B. um das mehr als hundertfache überstiegen. Das ist eine ganz andere Kategorie als der etwas höhere Dioxinwert z.B. von Eiern aus Freilandhaltung, der aber trotzdem unter dem Grenzwert liegt. Und bei Eiern ist der Grenzwert der gleiche, egal ob sie aus Bio- oder Käfighaltung kommen.
Das alles verschweigt man uns dämlichem Volk
um uns erfolgreich zu manipulieren
Och, jetzt kommt natürlich auch noch die böse Verschwörungstheorie. Für was glaubst du bezahlst du als Steuerzahler das Umweltsbundesamt, damit dieses einen über 200 Seiten umfassenden Bericht über die Dioxinbelastung erstellt? Wozu bezahlst du es, dass es dir Informationen über Dioxin in Lebensmitteln und all die von dir genannten Punkte im Internet anbietet?
Jeder der will - also auch wir, das „dämliche Volk“ - können diese Informationen jederzeit abrufen. Dass es die meisten nicht machen liegt einfach daran dass sie dafür zu faul sind.
Wie wärs wenn du dich erst mal darüber informierst, dass die Dioxinbelastung seit Jahren SINKT und dass eben gerade wegen der Regelungen die die Politik abseits des Fokus des aktuellen Dioxin-Hypes seit Jahrzehnten erlässt und erlassen hat. Darüber gibts aber eben keinen Medien-Hype. Den gibts nur bei schlechten Nachrichten und Skandalen.
vg,
d.
P.S: Sicher gibt es einiges zu verbessern, z.B. stärkere Kontrollen oder obligatorische Information auf Verpackungen besonders dioxin-belasteter Lebensmittel. Aber im wesentlichen hat sich in den letzten Jahren hier vieles zum Positiven verbessert und das was du uns dagegen hier auftischt sind lediglich irreführende Halbwahrheiten und keine Aufklärung!
In der Sache gebe ich Dir in weiten Teilen recht. Mir ging es so ähnlich bei der irrationalen Schweinegrippen-Hysterie. Dennoch glaube ich, dass Du über das Ziel hinausschießt: Hinter diesem Sensationsjournalismus eine Verschwörung zu vermuten, die es zu zerschlagen gilt, dient nicht der Lösung des Problems, sondern führt eher dazu, dass Deine Kritik als Exotenmeinung abgelehnt wird.
Ich glaube, dass die Ursache viel banaler ist: Der Beruf des Journalisten ist vor allem für Menschen attraktiv, deren Stärken mehr im sprachlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich liegen als im mathematischen und naturwissenschaftlichen. Ein Mensch, der in seiner Schulzeit Naturwissenschaften, so gut es ging, abgewählt hat und danach nie wieder ernsthaft damit in Berührung kam, wird nie seriös und fundiert über technische und naturwissenschaftliche Probleme schreiben können. (Nicht weil ihm das Hintergrundwissen fehlt, denn man kann sich viel anlesen, sondern weil er sich nie Gedanken über die Aussagekraft von Experimenten machen musste und nie am eigenen Leib erlebt hat, was naturwissenschaftliches Arbeiten ist).
Das ist kein Vorwurf an die Journalisten, denn ich wäre mit meiner Begabung und meiner Ausbildung ein lausiger Journalist. Es ist viel mehr der Wunsch an die Naturwissenschaftler mehr in die Öffentlichkeit zu gehen und die Aufgabe der Information nicht allein den Journalisten zu überlassen. Ranga Yogeshwar macht vor, wie wissenschaftliche Themen seriös und trotzdem verständlich und unterhaltsam vermittelt werden können.
Was das Thema konventionelle vs. ökologische Landwirtschaft anbetrifft: Es mag ja sein, dass die konventionelle Landwirtschaft gewisse Grenzwerte deutlicher unterschreitet. Aber Grenzwerte werden stets für einzelne Substanzen erlassen, deren Gefährlichkeit man bereits erkannt hat. Andere Risiken, die nicht durch einen Grenzwert beziffert werden können, weil sie noch nicht bekannt sind (siehe damals BSE) oder weil sie nicht quantifizierbar sind (Aussterben von Nutztierrassen), werden von der konventionellen Landwirtschaft jedoch jederzeit bereitwillig eingegangen.
Da graust es mir - und ich esse ein Lebensmittel einfach mit einem besseren Gefühl, wenn ich glauben kann, dass bei seiner Produktion auf Nachhaltigkeit Wert gelegt wurde.
… aber die von dir so viel gescholtene Politik
hat es durch unzählige Regelungen geschafft, diese Belastung
in den letzten Jahrzehnten entscheidend zu minimieren.
… aber die von dir so viel gescholtene Politik
hat es durch unzählige Regelungen geschafft, diese Belastung
in den letzten Jahrzehnten entscheidend zu minimieren.
Wo steht dort irgendwo dass die Dioxin-Belastung zugenommen hat? Die hat abgenommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten! In deinem Artikel geht es um die Frage ob Kontrollen durch Lebensmittelkonzerne oder Mastbetriebe besser wären als staatliche Kontrollen. Das ist aber eine ganz andere Frage und ehrlich gesagt teile ich die Antwort des Autors hier überhaupt nicht, weil Lebensmittelkonzernen sonst auch überhaupt nicht das Wohlergehen der Kunden am Herzen liegt. Oder wer verarbeitet denn immer mehr Geschmacksverstärker und andere Dinge in ihren Produkten, damit man nicht merken soll, dass immer weniger hochwertige Rohstoffe durch minderwertige ersetzt werden um das Produkt billiger in der Herstellung zu machen? Und dann wird natürlich auf der Packung noch wunderbares Obst oder so abgebildet, obwohl das nur in Spuren darin enthalten ist. Wenn jemand Verbrauchertäuschung beherrscht, dann wohl die Lebensmittelindustrie. Und denen willst du dann ernsthaft die Kontrolle über die Lebensmittelsicherheit übergeben?
erst mal sehr gut geschrieben und auch faktisch komplett richtig.
Auf ähnliche Weise, aber noch nicht mit so genauen Fakten, versuchte ich meine Mutter zu beruhigen- sie war dabei ihre eventuell „verseuchten“ Lebensmittel zu entsorgen! Ich nahm dann alles selbst mit einem Grinsen- „ich werd mich dann mal selber vergiften aber Danke für die Gaben“
Aber wie willst Du in dieser Welt verhindern, daß es zu solchen Situationen kommt? Der Mensch lebt von seinen Ängsten schon seid es ihn gibt, da er ja sonst nix hat und wird über die sensationsgeilen Medien heutzutage immer fleißig gefüttert. Wenn da gerade mal nix läuft, ja dann machen die Medien aus irgendeiner Mücke nen riesen Elefanten (Aufmacher)- was da nicht schon den Weg auf die Titelseiten geschaft hat?!- unglaublich!!!
Aber das gemeine Volk ist Informationskonsument ohne eigenen Denkapparat und läst sich lenken- das war immer so und wird wohl auf immer und ewig so sein. Ich nenne das die Evulotion des Glaubens. Mit der Veränderung vom Grundwissens des zu lenkenden Volkes verändern sich auch die Methoden der Prediger (Lenker).
Nun muß man sich nur noch fragen wer dann im Einzelfall ein Interesse an einer bestimmten Meldung hat. Da gibt es verschiedenste Interessengruppen, welche oft weit vorab bestimmte Szenarien entwickeln wie sie ihre Interessen in Zukunft umsetzen können. Diese wissen schon sehr genau wo sie die Hebel ansetzen müssen, wenn der richtige Moment gekommen ist und werfen dann Meldungen der Presse vor, die nur „halbe Wahrheiten“ sind. Die Medien fressen es und bringen es unter´s gemeine Volk- alles ungeprüft und dann eher noch dramatisiert. Aber wie sagt man so schön: „Die halbe Wahrheit ist die ganze Lüge!“
Das hast Du hier auch eindrucksvoll belegt.
Jeder, der sich in einem Thema sagen wir mal ein bißchen auskennt kennt das, wenn eine Presseaufmachung sein Fachgebiet betrifft- „was schreiben die denn da???“
Ich möchte da mal nur als Beispiel die Zeitschriften wie diese postmodernernen Naturwissenschaftszeitschriften der freien TV-Sender erwähnen- tolle Aufmachungen- zugegeben! Aber was da manchmal steht? Da streuben sich einem die Haare!
Ja das sind die „Bildzeitungen“ der Wissenschaft.
Ein kleines Stückchen Wahrheit steckt in ihren Beiträgen- viel mehr oft nicht.
Zu guter letzt bleibt einem doch nur übrig sich mit der Gesellschaft, so wie sie ist, zu arangieren. Mal trifft´s den Bauern und mal den Handwerker (gibt ja auch tolle Sendungen zur „Bauherrenverängstigung“ und mal den nächsten.
Wir bekriegen uns gegenseitig und merken´s nicht!
ganz natürlich durch die
großen Wald- und Steppenbrände, verursacht durch Blitzschlag,
und durch Vulkanausbrüche.
ah ja, natürlich. Dann können wir ja auch wieder Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Staub, Asche etc. in die Luft blasen. Entsteht schließlich alles durch o.g. Vorgänge ganz natürlich.
Anläßlich der unaufhörlichen Meldungen über den Dioxin-Skandal
Es gibt keinen Dioxin-Skandal.
Es gibt ein Verbrechen eines einzigen Mannes, der aus nackter Geldgier minderwertige Rohwaren für die Produktion verwendet hat.
Das ist eine Sauerei, aber ein Skandal?
Es gibt immer und überall ehrliche Menschen, und solche, die ohne Rücksicht auf Verluste arbeiten. Wer ist eigentlich auf die bescheuerte Idee gekommen, das für die Menschen in der Lebensmittelproduktion andere Regeln gelten würden, als für Menschen, die Waschmaschinen reparieren oder gebrauchte Autos verkaufen?
Wenn überhaupt, dann sind wir alle mit unserer Geiz-ist-Geil-Mentalität dran Schuld. Den solange wir nur billig-billig-billig kaufen, solange zwingen wir die Produzenten dazu, so billig wie irgend möglich zu produzieren - und das hat nun mal Konsequenzen.
Und dafür braucht’s keine Aufklärung, sondern nur eine Portion gesunden Menschenverstand - aber der geht in unserer Gesellschaft ja den Bach runter, denn dabei müsste man sein Gehirn ja selber nutzen.
Das alles verschweigt man uns dämlichem Volk um uns erfolgreich zu manipulieren
Nein.
Das meiste verschweigt man dem Volk, weil es die Aufmerksamkeit einer Stechmücke hat.
Alles, was der Pöbel versteht, ist „Da ist Gift drin“.
Egal, in welcher Menge und ob harmlos oder nicht (denn „denen da oben“ kann ma ja eh nicht vertrauen). Wenn du allgemein bekannt gibst, das in Bio-Eiern aus natürlichen Gründen höhere Dioxin-Werte als in Käfigeiern vorkommen, dann haben die Bio-Bauern bereits morgen einen massiven Umsatzrückgang. Der Pöbel differenziert nicht, der behält nur eine griffige Formel im Hinterkopf, nämlich „Bio-Eier = Gift“
Das Problem ist nicht die Presse, das Problem ist das Desinteresse der Leute - keiner hat Lust, sich auch nur 10 Minuten mal zu informieren. Und wenn man seine Meinung erst mal hat, dann lässt man sich auch nicht mehr davon abbringen.
Sonst hätte das Volk nämlich schon längst gemerkt, das selbst Zeitschriften wie Öko-Test ihre „Skandale“ selbst produzieren.
Weiß jemand, wie und wo wir uns für eine breitere Masse Gehör verschaffen können, damit derartige Lügen-Kampagnen schon zu Zeiten ihrer Entstehung auch für eine Breite Masse aufgedeckt und widerlegt werden kann?
Viel Glück - die Ergebnisse dürften dich überraschen.
Das klingt jetzt vieleicht alles ziemlich bitter - aber ich hab täglich mit sonnem Mist zu tun.
Wenn überhaupt, dann sind wir alle mit unserer
Geiz-ist-Geil-Mentalität dran Schuld.
das wird gerne behauptet, ich bezweifele aber, dass das in dieser Einfachheit stimmt.
Den solange wir nur
billig-billig-billig kaufen, solange zwingen wir die
Produzenten dazu, so billig wie irgend möglich zu produzieren
und das hat nun mal Konsequenzen.
Anders herum wird ein Schuh draus. Solange die Produzenten an Gewinnmaximierung ohne Rüchsicht auf Verluste denken, wird so billig wie möglich produziert. Oder anders gefragt: Ist der Preis jetzt hoch, weil es Qualität ist oder weil der Produzent versucht, seinen Gewinn zu maximieren.
Ich denke, die Problematik ergibt sich aus einer Kombination von mangelndem Qualitätsbewusstsein bei den Kunden, Gewinnstreben bei den Produzenten und Skrupellosigkeit bei ein paar Herstellern.
Letzteres ist völlig unabhängig von den Marktpreisen.
Anders herum wird ein Schuh draus. Solange die Produzenten an
Gewinnmaximierung ohne Rüchsicht auf Verluste denken, wird so
billig wie möglich produziert.
Das ist ein Trugschluß.
Nicht die Produzenten machen die Preise, sondern der Handel. Genauer: Aldi, Rewe, Lidl. Die Prodzenten können mitziehen, oder es lassen. Aber weil es sich kaum ein Produzent leisten kann, auf diesen Massenmarkt zu verzichten, können die Discounter die Preise diktieren.
Die Rohmarge ist teilweise auf unter 2% vom Endhandelspreis gesunken - und der Handel versucht immer weiter zu drücken, um seine bunten Prospekte mit Sonderangeboten füllen zu können.
Und unsere Schnäppchenmetalität gibt Ihnen ja recht mit dieser Strategie.
Ich hab’s vor zehn Jahren bei der Jobsuche live erlebt:
Da hatte ich mich bei einem kleinen Fleischproduzenten beworben. Das war ein altgedienter Metzger, der sich zu einer kleinen Fabrik hochgearbeitet hatte.
Der hat für seine Frikadellen eine Knorpel-Aussortier-Anlage entwickelt, eine hochwertige Kräutermischung benutzt, und die dann nicht einfach in heissem Öl frittiert, sondern über eine Teflon-Bratstrasse laufen lassen (Okay, heute machen das viele, damals war es nicht Stand der Technik).
Die Dinger waren um Längen besser als alles andere. Aber halt auch 10 Pfennige teurer. Zwei Wochen nach meinem Vorstellungsgespräch dort hab ich diese Frikadellen zufällig in einem Supermarkt gesehen - direkt neben den einfacheren (knorpelhaltigen, fetttriefenden). Ich hab mich mal aus Neugierde eine halbe Stunde unauffällig daneben gestellt - die lagen wie Blei im Regal, der Pöbel hat nur zu den 10 Pfennig billigeren geriffen.
Ich denke, die Problematik ergibt sich aus einer Kombination von mangelndem Qualitätsbewusstsein bei den Kunden, Gewinnstreben bei den Produzenten und Skrupellosigkeit bei ein paar Herstellern.
Ich mag dir nicht völlig widersprechen, aber du kannst mir glauben, das sich ein Hersteller, der auf die großen Discounter angewiesen ist, kein nenneswertes Qualitätsbewusstsein über das absolut notwendige (wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben) mehr leisten kann.
Man kann davon natürlich leben, einigermaßen gut sogar, aber Reserven für Pannen, Modernisierungen oder gar technische Innovationen sind da nicht nennenswert drin.
Und dann kneift man schon mal ein Auge zu, wenn irgendwas nicht astrein läuft oder eine Rohware nicht tadellos in Ordnung ist . . .
Viele von den kleinen Herstellern haben mittlerweile das Handtuch geworfen und werden von den Großen geschluckt - wobei ich mit groß immer noch brachnenspezifische Firmen meine, die ihr wahrscheinlich nicht kennen werdet. Die ganz Großen wie Knorr und Nestle können da natürlich anders auftreten, weil sie viele Vertriebskanäle haben. Aber die sind ja auch eher selten an den „Skandalen“ beteiligt.
Wenn überhaupt, dann sind wir alle mit unserer
Geiz-ist-Geil-Mentalität dran Schuld.
das wird gerne behauptet, ich bezweifele aber, dass das in
dieser Einfachheit stimmt.
Wieso nicht? Du hast viele Menschen die z.B. Fleisch für 2 EUR pro Kilo nachfragen und wunderst dich dann, dass dieses nicht mehr unter vernünftigen Bedingungen hergestellt werden kann. Das ist doch schizophren.
Den solange wir nur
billig-billig-billig kaufen, solange zwingen wir die
Produzenten dazu, so billig wie irgend möglich zu produzieren
und das hat nun mal Konsequenzen.
Anders herum wird ein Schuh draus. Solange die Produzenten an
Gewinnmaximierung ohne Rüchsicht auf Verluste denken, wird so
billig wie möglich produziert.
Das macht aber keinen Sinn. Dem Produzenten ist es letztlich egal, ob er 4 EUR für einen Liter Milch investiert, den er für 1 EUR Gewinn verkauft oder ob er 2 EUR für einen Liter Milch investiert, den er für 0,50 EUR Gewinn verkauft. Die Rendite ist in beiden Fällen gleich.
Die Produzenten haben also per se kein Interesse an kleinen Preisen. Das hat der Verbraucher mit seiner „ich-will-immer-mehr-zeug-für-weniger-geld“-Mentalität. Und die Konsequenz ist, dass die Firmen entsprechend billigere Rohstoffe verwenden müssen, um den Preiskampf mitgehen zu können. Viele gehen dann pleite (oder frag mal wieviele normale Bauern wegen der niedrigen Milchpreise längst das Handtuch geworfen haben), oder müssen immer größer werden um die Kosten durch möglichst hohe Stückzahlen zu senken, oder du musst billigere (und damit schlechtere) Rohstoffe verwenden, auf Kontrollen verzichten, usw usf… Vereinzelt haben manche hier auch versucht die Kosten illegal zu drücken. Und natürlich hätten das manche mit der nötigen kriminellen Energie bei höheren Preisen auch getan. Kriminelle wird es immer geben. Aber die Hemmschwelle wird von den Verbrauchern entscheidend heruntergesetzt.
Oder anders gefragt: Ist der Preis jetzt hoch, weil es Qualität ist
oder weil der Produzent versucht, seinen Gewinn zu maximieren.
Weder noch. Der Preis ist niedrig, die Qualität auch, die Rendite pro Stück auch. Geld verdienen lässt sich gerade im Lebensmittelbereich oft nur noch über riesige Absatzmengen.
Ich denke, die Problematik ergibt sich aus einer Kombination
von mangelndem Qualitätsbewusstsein bei den Kunden,
Gewinnstreben bei den Produzenten und Skrupellosigkeit bei ein
paar Herstellern.
Sicher. Aber das kannst du alles unter „Gier“ oder „Geiz-ist-Geil“ einordnen. Der Kunde kriegt den Kragen nicht voll, der Produzent kriegt den Kragen nicht voll und der Hersteller kriegt den Kragen nicht voll. Beim Kunden ist es jedoch die überwiegende Mehrheit auf die das zutrifft, sonst hätten die Discounter nicht den größten Marktanteil. Bei den Produzenten und Herstellern bin ich mir hier nicht so sicher. Gerade die vielen Kleinen unter diesen (Bauern, mittelständische Betriebe etc) kämpfen eher mit dem Überleben als mit der Frage, wo sie ihren vielen Gewinn hin tun sollten.
ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Was ich eher damit sagen wollte war, dass höhere Preise nicht zwangsläufig vor Ramsch schützen. Bei ausreichend hohem Gewinnstreben wird auch bei hohen Preisen schlechte Qualität auf den Markt kommen, weil das eben höhere Margen verspricht.
Das lässt sich dann eben nur mit entsprechendem Qualitätsbewusstsein vermeiden.
ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Was ich eher damit
sagen wollte war, dass höhere Preise nicht zwangsläufig vor
Ramsch schützen.
Schon, absolut betrachtet stimme ich dir ja zu. Aber die Versuchung zu pfuschen ist viel geringer und v.a. ist dann auch Geld da um überhaupt realistisch (für die „Guten“ unter den Produzenten) vernünftig diese Produkte hochwertig und tiergerecht zu erzeugen. Je geringer der erzielte Preis desto weniger kann es sich ein Hersteller - auch wenn er keinerlei böse Absichten hat - leisten, auf so Dinge wie tiergerechte Haltung, Schlachtung usw zu achten. Der immer niedrigere Preis zwingt daher die Landwirtschaft ja gerade dazu immer mehr Tiere zusammen zu pferchen und sie mit immer billigerem Zeug zu ernähren.
Bei ausreichend hohem Gewinnstreben wird auch
bei hohen Preisen schlechte Qualität auf den Markt kommen,
weil das eben höhere Margen verspricht.
Klar, gibt es auch bei höheren Margen dann „schwarze Schafe“, die auch dann die Kosten auf kriminelle Weise senken würden, nur um noch mehr zu verdienen. Die Gier hört schließlich dort nicht auf. Aber das wäre dann zumindest nicht mehr der Normalfall und könnte durch entsprechende Kontrollen zumindest begrenzt werden.
Das lässt sich dann eben nur mit entsprechendem
Qualitätsbewusstsein vermeiden.
Ja, aber ich glaube viele Landwirte würden gerne mehr Qualität oder einen humaneren Umgang mit ihren Tieren pflegen, wenn sie könnten. Der Preis lässt es aber nicht zu und alle können auch nicht Bio-Produkte herstellen, weil es dafür keinen ausreichend großen Markt gibt. Also sind viele gezwungen ihr Auskommen mit der Produktion für den Massenmarkt der Discounter zu erwirtschaften und da musst du eben auch nach deren Regeln spielen…
Ich glaube so weit dürftest du mit deiner Meinung hier ja auch nicht entfernt liegen?