Wie verhalte ich mich gegenüber einem Kleinkind?

Hi,

ich weiß, das ist eigentlich eine recht seltsame Frage… Ich habe überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit Kindern und nun habe ich eine junge Mutter kennengelernt und würde gerne etwas „glänzen“ :smile: und nicht völlig unbeholfen als Wohnungsdekoration rumstehen. Die Tochter ist 2 Jahre alt und spricht eben schon ein wenig. Was machen?

Danke und Grüße

B.

Hallo!
So seltsam finde ich Deine Frage eigentlich gar nicht.
Ich denke, Du solltest einfach ganz normal nit dem Kind reden, also nicht in Babysprache oder so.
Ein zweijähriges Kind versteht Dich sehr gut, wenn Du sprichst, wie mit anderen Leuten auch.
Man denkt ja immer, daß ein Kind auch schlecht versteht, nur weil es selber noch nicht so einen großen Wortschatz hat. Dem ist aber nicht so.
Ich selber rede „normal“ mit meinen Kindern und mag es nicht, wenn andere anfangen in der Babysprache mit ihnen zu reden, aber vielleicht ist das ja nur meine Meinung und andere sehen das anders.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.
Liebe Grüße, Daniela.

Hallo,

erstamal nicht „mit der Tür ins Haus fallen“. Viele Kinder brauchen
ein bisschen Zeit um Fremdem gegenüber aufzutauen - ein freundliches
Hallo, ohne zu erwarten etwas gleich zurück zu bekommen ist erstmal
gut. Wenn Du ihr ein kleines Geschenk (am besten in Absprache mit der
Mama) mit bringst, dann warte erst mal damit bis das Kind aufgetaut
ist (meistens geht das gnaz schnell wenn sie merkt, dass die Mama
dich auch gern mag und die Situation entspannt ist).

Wenn Du mit dem Kind sprichst geh auf Augenhöhe des Kindes (in die
Hocke) und nimm es ernst. Höre zu (auch mit den Augen) und rede mit
ihm wie mit einem Erwachsenen. Das mögen Kinder. Ich kenne wenige,
die dieses dudelidada von Erwachsenen schätzen. Erwarte nicht zu
viel, hab Geduld und nimm Dinge, die dir vielleicht erstmal nicht so
gefallen nicht perönlich. Kinder sind geradeaus und ehrlich.

Viel Spaß beim Lernen und Türen öffnen!

Hi,

um es vorweg zu sagen, ich würde von etwaigen Geschenken bei den ersten ein, zwei Treffen abstand nehmen und auch eher einen neutralen Boden gegenüber deiner (voraussichtlich nicht kinderfreundlichen, da Spielzeug fehlenden) Wohnung bevorzugen.

Kinder in dem alter kommen nach einer mehr oder weniger langen Anlaufzeit von alleine an und wollen dieses oder jenes und je nachdem wie das Kind auf die Mutter fixiert ist braucht es ein bisschen Zeit.

Geht auf einen Spielplatz, wippe mit ihr oder gebe ihr Anschwung auf der Schaukel, setzt dich mir ihr in den Sand oder dergleichen. Akzeptiere wenn sie „anfangs“ noch eine körperliche Distanz sucht (machen Erwachsene ja auch). Wenn du dich wirklich ein bisschen einschleimen möchtest geht hinterher noch ins Cafe, einen Kakao trinken oder ein Eis essen.

Wichtig ist, das zwischen euren Kennlernphasen keine all zu großen Zeiten liegen, es wird dir, der Mutter und dem Kind nichts nützen, wenn du alle paar Wochen wider von Null anfangen musst. Das Herz eines Kindes muss man sich jeden Tag auf´s neue erobern.

Viele Grüße und viel Glück
Me

offen und ehrlich
Hallo Bonkers,

verhalte Dich einem Kind (gleich ob „Kleinkind“ oder „Großkind“) gegenüber offen und ehrlich.
Kinder haben einen überaus wachen Verstand und einen geschärften Sinn für das Echte und das Falsche. Sie vermögen sehr wohl zu unterscheiden ob Du ihnen etwas „vorspielst“ oder ob Du es ehrlich meinst - wesentlich besser als „Erwachsene“.
Wenn das Kind erkennt (und das wird es - mit Sicherheit), dass Du seine Mutter magst, ihr wohlgesonnen bist, wird Dir auch das Kind wohlgesonnen sein. Wenn das Kind erkennt, dass Du nur egoistische Ziele verfolgst, wird Dir das Kind mit Argwohn begegnen.
Wenn Du das Kind selbst auch magst (was ja, wenn Du die Mutter magst, nicht auszuschliessen ist) zeig es ihm.
Wenn Du das Kind aber nicht magst (obwohl Du meinst die Mutter zu mögen), solltest Du Deine Position überdenken: Magst Du sie (die Mutter als auch das Kind) wirklich oder hast Du nur egoistische Absichten?
Es heißt nicht umsonst, dass der Weg zum Mutterherz über das Kind führt…
Eine Mutter mit Kind gibt es nicht allein - immer nur im Doppelpack (gilt übrigends auch für alleinerziehende Väter).
Ansonsten sind die anderen Vorschläge/Ratschläge samt und sonders richtig und zutreffend.
Verhalte Dich also dem Kind gegenüber offen und ehrlich und unverkrampft.

Ich hoffe, diese Einlassungen waren hilfreich im Sinne der Anfrage.

Freundliche Grüsse
Ray

Hallo Bonkers,

eigentlich kann ich nicht viel mehr, als Chilis Antwort zu bekräftigen:

  • Geh mit dem Kind auf Augenhöhe, also runter auf den Teppich oder zumindest in die Hocke. Frag es, wie es heißt, was es am liebsten macht, welchen Namen sein Schmusetier hat. Irgendetwas aus seiner Welt.

  • Wenn das Kind nicht will, dann will es nicht. Lass ihm seinen Willen. Versuch’s nach einer Zeit nochmal. Wenn immer noch nicht, dann eben nicht. Ein Kind in Ruhe lassen zu können zeugt auch von Einfühlungsvermögen.

  • Sei spontan und plane nichts. Kinder sind unplanbar.

  • Verzeih dem Kind alles. Du bist nicht derjenige, der das Kind erzieht und der für es verantwortlich ist.

Gruß
Hardey

Hallo,

lass Dich einfach auf die Situation ein. Es gibt kein Kind nach Muster 08/15. Viele Kinder in dem Alter sind zunächst ziemlich schüchtern gegenüber Fremden, drehen aber nach mehr oder weniger kurzer Zeit dann ganz schön auf. Manche in sehr lustiger/liebevoller Weise, andere eher durchsetzungsstark und den eigenen Rang verteidigend. Abwarten, was da auf einen zukommt, ist insoweit immer eine gute Strategie.

Ein freundliches „Hallo“, ein kleines Geschenk sind immer ein guter Einstieg. Aber bloß nichts erwarten oder einfordern, sich nicht aufdrängen, wenn die Kleine noch nicht so weit ist. Handgeben, ein Danke erwarten, zwanghaft versuchen ein Gespräch aufzubauen, oberflächliche Komplimente, kommen üblicherweise gar nicht gut an. Natürliche körperliche Distanz überwinden ist absolutes Tabu. Also niemals ohne eindeutige Signale Kinder auf den Arm nehmen, drücken, küssen, …

Wenn also das Geschenk unbeachtet bleibt und der Gruß nicht erwidert wird, sich jemand hinter Mama verstehist das zunächst mal vollkommen OK. Taut dann jemand früher oder später auf, kann es sein, dass Du fünf Minuten später mit geballter kindlicher Liebe überfallen wirst und dich schneller als Du denkst tobend auf dem Boden wiederfindest. Kann aber auch sein, dass dies erst nach Wochen oder auch gar nicht passiert. Ehrliches Interesse zeigen, wenn Du angesprochen wirst, oder sich jemand am Gespräch der Erwachsenen beteiligen will, hin und wieder das ein oder andere kleine Angebot können aber so oder so zu einem harmonischen Miteinander führen.

Gruß vom Wiz

Hallo Bonkers,

ich weiß, das ist eigentlich eine recht seltsame Frage… Ich
habe überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit Kindern und nun
habe ich eine junge Mutter kennengelernt und würde gerne etwas
„glänzen“ :smile: und nicht völlig unbeholfen als
Wohnungsdekoration rumstehen. Die Tochter ist 2 Jahre alt und
spricht eben schon ein wenig. Was machen?

nö, das ist eine sehr sinnvolle Frage, weil es schon der erste Schritt dahin ist, das Kind ernst zu nehmen.

Also, ich verhalte mich fremden Kindern gegenüber gar nicht. Das sind dann zwar oft Kinder von Nachbarn, Vereinsfreunden oder so, aber auch in der Situation, dass Du mit der Mutter näher befreundet bist, kann das ein guter Einstieg sein. Wenn Du dann noch nicht die Aufmerksamkeit des Kindes aktiv zu wecken versuchst, kommt das Kind oft viel schneller auf Dich zu.

Das ist zumindestens meine Beobachtung: Kind in größerer Runde, (fast) alle stürzen sich auf das Kind und versuchen sich zu übertreffen mit Späßchen, Kind hier, was willst Du spielen da, ich sitze in der Ecke, und wohin kommt das Kind? Zu mir.

Bei einem Kind, mit dessen Mutter Du eine Beziehung eingehen möchtest oder hast, wäre vielleicht noch wichtig, dass Du Dich beim Kennenlernen des Kindes eher wie ein „normaler“ Bekannter benimmst.

Gruß, Karin

Du hast keine Chance.

Kinderkontakt stellt sich ganz von selber ein, wenn die Chemie stimmt. Dann ergibt sich auch, worüber du dich mit dem Kinde „unterhältst“.

HM

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Vielen Dank!
Vielen Dank für die vielen guten Tips. Ich werde versuchen diese zu kombinieren und @Ray: Nein, ich handel nicht aus Egoismus, ich mag die Mutter sehr und wünsche mir das es einfach funktioniert. Das es sie nur zu dritt gibt ist mir bewußt.

VG Bonkers