Wie verhalte ich mich richtig

Hallo. Ich wende mich an euch da ich langsam nicht mehr weiter weiss.
Ich bin derzeit bei einer Spedition angestellt in welcher es Gang und gäbe ist, dass geleistete Überstunden einfach unter den Tisch fallen und einfach nicht gezahlt werden obwohl es im Arbeitsvertrag drin steht.

Nun habe ich mir nach 2 jahren mal erlaubt 3 tage krank zu sein (Stimmband- und Mandel- Entzündung).

Nun ist mein AG der Meinung er könne 1/4 meines Gehalts einbehalten da ich ja nicht gearbeitet habe.

Mit reden bin ich bisher nicht weiter gekommen. Im Arbeitsvertrag steht nirgends dass ein Teil des Gehalts bei Krankheit einbehalten wird.

Des weiteren mache ich mir Gedanken um mein Auto da mein AG das Fahrzeug gekauft hat.
Allerdings steht mein Name sowohl im FahrzeugBrief als auch in der Zulassung und ich trage alle Kosten. Mein AG hat nur den brief in Verwahrung.

Ich würde gern kündigen da ich inzwischen ein besseres Angebot bei einer Spedition bekommen habe welche mich auch gerecht für meine Arbeit bezahlt.

Nun mache ich mir halt sorgen dass mein bald ehemaliger AG versucht mir das Auto weg zu nehmen und auch die ganzen offenen Posten wie gehalt und Urlaubstage (21 Tage aus 2016) nicht zahlt.

Was kann ich tun um dort heil aus der sache raus zu kommen. Mit meinem Auto und meinem Geld?

Was ich vergessen habe: Ich habe eine mündliche Ratenvereinbarung für das Auto mit meinem AG getroffen

Hallo Apoc194,

da scheinen mir strafrechtliche Aspekte mit eine Rolle zu spielen.

Meine Empfehlung: Zunächst die neue Stelle antreten. Den Namen der neuen Firma braucht der alte AG nicht zu wissen.

Danach beim alten AG noch einmal nachfühlen. Im ultimativ mitteilen, was Dir noch aussteht. Als zweiten Schritt mit Anwalt und Anzeige drohen. Danach zur Staatsanwaltschaft und zum Anwalt.

Den Kredit für Dein Fahrzeug wirst Du Deinem alten AG zurück erstatten müssen. Womöglich in einer Summe.

Grüße mki

Wenn er mir alles zahlt was mir zu steht ist das ja das geringste Problem… FALLS er überhaupt etwas zahlt

Hallo Du Armer, Kopf hoch!

Was für´n Problem denn noch?

Gruß mki

Gibt kein weiteres Problem. Sollte nur verdeutlichen dass die rest summe kein Problem wäre wenn mein AG alles zahlt

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Hallo!

Solche Regelung wäre nichtig. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gilt in D für ausnahmslos alle abhängig Beschäftigten.

Mit dem gesamten Sachverhalt und allen greifbaren Unterlagen (Anstellungsvertrag, Nachweis betrieblich veranlasster Überstunden und Gehaltsabrechnungen) gehst Du zum Arbeitsgericht, dort zur Geschäftsstelle und reichst Klage ein. Das machst Du tunlichst sofort während der noch laufenden Anstellung. Also nicht erst abwarten, bis Du eine neue Anstellung hast.

Zum strittigen Gerichtsverfahren wird es vorhersehbar nicht kommen, statt dessen zum kurzfristig angesetzten Gütetermin. Ein Lohnfortzahlung im Krankheitsfall verweigernder Arbeitgeber hat dort überhaupt keine Chance. Falls sich der Arbeitgeber rechtlich beraten lässt, wird ihm auch jeder Anwalt sagen, dass er lieber freiwillig und sofort zahlen sollte. Falls er sich nicht rechtlich beraten lässt und auch die Ladung zum Gütetermin ignoriert, ergeht ein Versäumnisurteil. Du wirst jedenfalls so oder so Dein Geld bekommen.

Gruß
Wolfgang