Wie verpacke ich diesen Murks im Lebenslauf und Bewerbung?

Hallo all, 

ich muss eben etwas weiter ausholen, damit man meine Situation versteht. Bin weiblich, 27 und habe einen indischen Elternteil, welchen ich beschloss besser kennenzulernen. So kuendigte ich mein unbefristetes Arbeitsverhaeltnis, welches ich seit Ende meiner Ausbildung hatte und zog ohne weiteren Plan 2010 zu meiner indischen Familie. Dummerweise brachen dort dann genau zu der Zeit Unruhen aus, so dass wir ca. 10 Monate mehr oder weniger mit Ausgangssperre lebten . Ich wollte in Indien eigentlich ein Studium anfangen, das ging aber auf Grund mehrerer buerokratischer Hindernisse nicht so einfach. Arbeit finden war unter diesen Umstaenden unmoeglich. Auf Grund der Situation pendelten wir auch noch zwischen mehreren Bundesstaaten hin und her.

Im April 2011 hielt ich das alles nicht mehr aus und suchte mir in Suedindien Arbeit und bekam den Job im Mai.

  1. Wie kann ich diese sehr ungewoehnliche Zeit in den Lebenslauf schreiben? Wie im Anschreiben?

Dann lernte ich dort sofort den Mann meines Lebens kennen. Der Job war nicht meiner und ich war schrecklich ungluecklich. Ich kuendigte zu November 2012 und ging wieder nach Deutschland, wollte dort neu anfangen und plante mit meinem jetzigen Mann die Hochzeit fuer Juni 2013 in Indien, da dort die buerokratischen Hindernisse geringer sind. 4 Monate verstrichen und ich fand keine Arbeit, ich wurde depressiv und die Trennung zu meinem Freund setzte uns enorm zu. Ich buchte den Flug fuer Anfang Maerz und war wieder in Indien. 
Dann fingen familiaere Probleme an und unsere Hochzeit kam nicht zu Stande. Ich hatte eigentlich den Plan schnell zu heiraten und dann schnell wieder zurueck und meinen Mann dann nachholen, aber so gingen die Tage ins Land und es wurde Oktober, bis die Hochzeit endlich durch war.
Eine Arbeit zu bekommen war nicht moeglich, da ich keinen Bachelorabschloss oder aehnliches habe und sowas in den meisten Firmen Einstellungsvoraussetzung ist. In meiner alten Firma anzufangen war undenkbar.

Nun gehe ich im Februar wieder nach Deutschland zurueck, mein Mann kommt kurze Zeit spaeter nach.

  1. Wie schreibe ich diese daemliche Zeit in meinen Lebenslauf und wie umschreibe ich das im Anschreiben?
    Im Prinzip war ich einfach nur Hausfrau, habe mich aber intensiv Sport gewidmet. 

Ich waere dankbar, wenn mir jemand Tipps geben koennte, wie ich das alles in der Bewerbung unterbringe.

LG
Lini

Welchen Murks?
Hi!

Im April 2011 hielt ich das alles nicht mehr aus und suchte
mir in Suedindien Arbeit und bekam den Job im Mai.

2011?

  1. Wie kann ich diese sehr ungewoehnliche Zeit in den
    Lebenslauf schreiben? Wie im Anschreiben?

Warum im Anschreiben?
Und: Das kommt natürlich auf die Stelle an, für die Du dich bewirbst, da solltest Du nach Argumenten suchen, um Deinen Auslandsaufenthalt positiv zu verkaufen.
Ein auslandsaufenthalt beinhaltet viele positive Argumente, die solltest Du herausstellen: Flexibilität, Mobilität, Anpassungsbereitschaft an fremde Kulturen, Fremdsprachenkenntnisse, Selbständigkeit, Beharrlichkeit, Entschlossenheit, Organisationstalent etc.
Evtl. sieht man an Deinem Namen schon, dass Du indischer Herkunft bist und da ist die Begründung ja auch naheliegend.

Als Erstes solltest Du alles persönliche aus Deinem Vokabular streichen. Ob es Dir in Deinem Job oder hier und da „gut“ ging oder nicht ist für die Bewerbung nicht von Interesse.
Ich habe bei Deinen Beschreibungen schnell den Überblick verloren.

2010 Kündigung und nach Indien
2011 im Mai: Job in Indien
2012 zurück nach Deutschland
März 2013 wieder nach Indien
Februar 2014 nach Deutschland

Also, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Wie wäre es mit nach mehreren Auslandsaufenthalten in Indien" und das Höchste, was ich äußern würde wäre „aus familiären/persönlichen“ Gründen. Ich würde die Zeiten nicht im einzelnen aufführen (die berufliche Tätigkeit aber schon), das wirkt sehr unstet und der zukünftige Arbeitgeber wird die Befürchtung hegen, dass Du schon morgen wieder Deine Koffer packen könntest. Den Eindruck gilt es zu vermeiden.

Wir leben ja in einer Zeit, in der sich das Leben wohl ausschließlich nach der Verwertbarkeit für den Arbeitsmarkt drehen soll. Und ich persönlich finde, dass man da schon eine Haltung zeigen darf, die sagt: Ich habe ein Privatleben und das ist mir auch wichtig. Das ist nämlich die Grundlage für die berufliche Tätigkeit. Ein stabiles, geregeltes Privatleben lässt mich im Beruf leistungs- und einsatzfähiger sein als eine ausschließliche Ausrichtung auf wirtschaftliche Interessen ohne Ausgleichsmöglichkeit.

Außerdem darf man nicht vergessen: Unstete Lebensläufe sind nicht mehr ganz so häufig wie noch vor 20 Jahren. Manche Unternehmen finden genau das auch interessanter als ein 0 8 15 - Lebenslauf. Das hat alles sein Für und Wider - Du solltest Dich auf die positiven Seiten konzentrieren.

Wie ich das machen würde, hängt sehr von der angestrebten Tätigkeit ab.
Und: Du solltest bei Dir selber klar Schiff machen, so innerlich. Das schreibe ich aus eigener Erfahrung.

Grüße und viel Erfolg
kernig

Ganz lieben Dank schonmal, kernig!

Zu allererst: Man scheint ja zu merken, dass da bei mir irgendwas im Argen liegt. Dem ist so, da muss ich dran arbeiten und moechte das auch, allerdings ist das bei mir alles so tief verwurzelt, dass ich ohne therapeutische Hilfe da nicht weiterkomme. Da ich nicht noch laenger „fehlen“ kann, muss ich sehen, wie sich das in Deutschland mit dem Beruf vereinbaren laesst… also keine stationaere Therapie, sondern nur nachmittags nach der Arbeit oder so.

Aber so, zum Rest: Also, die Zeiten waren genaugenommen so:

Juli 2010 Kuendigung und nach Indien
Mai 2011 Arbeitsaufnahme
November 2012 Kuendigung, 14 Tage spaeter nach DE zurueck
Maerz 2013 - keine Arbeit gefunden, zurueck nach Indien
bis Februar 2014 - keine Arbeit und zurueck nach DE.

Warum im Anschreiben?

Im Anschreiben muesste ich es ja durchaus erwaehnen oder kurz anreissen, dass ich „Hausfrau“ war, oder nicht? Ich bin verdammt schlecht im Bewerbungen schreiben. Hab in meinem Leben nur eine geschrieben und das war fuer die Ausbildung. Fuer den Job danach nicht und alle danach im letzten Jahr waren Absagen, daher denke ich, da passt irgendwas nicht.

Als Erstes solltest Du alles persönliche aus Deinem Vokabular
streichen.

Ok, das war auch mehr nur zur Erklaerung fuer hier.

Also, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Wie wäre es
mit nach mehreren Auslandsaufenthalten in Indien" und das
Höchste, was ich äußern würde wäre „aus
familiären/persönlichen“ Gründen. Ich würde die Zeiten nicht
im einzelnen aufführen (die berufliche Tätigkeit aber schon),
das wirkt sehr unstet und der zukünftige Arbeitgeber wird die
Befürchtung hegen, dass Du schon morgen wieder Deine Koffer
packen könntest. Den Eindruck gilt es zu vermeiden.

Ok, das mit „nach mehreren Aufenthalten in Indien“ koennte irgendwo rein, jedoch muss ich diese Zeiten doch im Lebenslauf auffuehren, oder? Ich wuerde ja gern rauslassen, dass ich zwischendurch in DE war und das nicht klappte, aber ich frage mich bereits jetzt, was ich spaeter im Gespraech sagen soll, warum ich gekuendigt habe… und wenn ich dann sage, dass es persoenliche Gruende sind, dann wird sicherlich gleich gedacht, dass ich etwas verschleiern moechte oder ich einfach nur faul war.

Wir leben ja in einer Zeit, in der sich das Leben wohl
ausschließlich nach der Verwertbarkeit für den Arbeitsmarkt
drehen soll. Und ich persönlich finde, dass man da schon eine
Haltung zeigen darf, die sagt: Ich habe ein Privatleben und
das ist mir auch wichtig. Das ist nämlich die Grundlage für
die berufliche Tätigkeit. Ein stabiles, geregeltes Privatleben
lässt mich im Beruf leistungs- und einsatzfähiger sein als
eine ausschließliche Ausrichtung auf wirtschaftliche
Interessen ohne Ausgleichsmöglichkeit.

Ich stimme dir schon zu, aber wie schon erwaehnt habe ich grad hierbei das Gefuehl, dass wenn ich sage: „aus privaten Gruenden habe ich das Arbeitsverhaeltnis aufgegeben“, dass die dann gleich denken, ich war lange krank oder sowas… oder faul, oder, oder oder…

Außerdem darf man nicht vergessen: Unstete Lebensläufe sind
nicht mehr ganz so häufig wie noch vor 20 Jahren. Manche
Unternehmen finden genau das auch interessanter als ein 0 8 15

  • Lebenslauf. Das hat alles sein Für und Wider - Du solltest
    Dich auf die positiven Seiten konzentrieren.

Hmm, das mag sein. Ich wuerde mich gern „nochmal“ fuer den nichttechnischen mittleren Dienst bewerben - haette damals schon als Verwaltungsfachangestellte anfangen koennen, habe aber die Ausbildung woanders (dummerweise) vorgezogen.
Bei diesen Institutionen fuer Beamte habe ich den Eindruck, dass alles so gradlinig wie moeglich und extrem logisch zu erklaeren sein muss. Gerade in solchen Berufen wird ja sehr darauf Wert gelegt, dass man aus geordneten Verhaeltnissen kommt.
Hab jetzt schon das Gefuehl, als waere es sinnlos, aber probieren moechte ich es trotzdem.

Ich hatte bisher bei der ersten Pause fuer 2010 bis 2011 sowas wie: Orientierung und Reisen in Nordindien (Stadt x, Stadt y, Stadt z).
Waere das ok?

Ach so und gelernt habe ich Kauffrau fuer Buerokommunikation.

Hatte das die ganze Zeit vergessen zu erwaehnen… peinlich! :smile:

Hi!

Wirklich gern, ich stecke ja in einer ähnlichen Situation und ziehe da für mich schon auch was draus.

Zu allererst: Man scheint ja zu merken, dass da bei mir
irgendwas im Argen liegt.

Ja. Deutlich. Zu deutlich :smile: (für eine Bewerbung)

da muss ich dran
arbeiten und moechte das auch, allerdings ist das bei mir
alles so tief verwurzelt, dass ich ohne therapeutische Hilfe
da nicht weiterkomme.

gute Idee.

Da ich nicht noch laenger „fehlen“ kann,

warum nicht? Wie wäre es, die Dinge nacheinander anzugehen? Wie aussichtsreich ist eine Bewerbungsphase, wenn Du nicht so richtig einsatzfähig bist? Noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt?

muss ich sehen, wie sich das in Deutschland mit dem Beruf
vereinbaren laesst… also keine stationaere Therapie, sondern
nur nachmittags nach der Arbeit oder so.

Boah. Also, ich glaube, Du verschätzt Dich da ein wenig. Je nachdem, wie Deine Probleme gelagert sind. Aber einen neuen Job anzufangen und mal so nebenher eine Therapie nachmittags? Das klingt nach Burn-Out, in naher Zukunft.
Wie wäre es (wenn ein Arzt das für sinnvoll erachtet) mit einem Aufenthalt in einer Tagesklinik - 8,10 oder 12 Wochen. Und dann starten.
Und ja, ich weiß von was ich spreche.

Juli 2010 Kuendigung und nach Indien
Mai 2011 Arbeitsaufnahme
November 2012 Kuendigung, 14 Tage spaeter nach DE zurueck
Maerz 2013 - keine Arbeit gefunden, zurueck nach Indien
bis Februar 2014 - keine Arbeit und zurueck nach DE.

Warum im Anschreiben?

Im Anschreiben muesste ich es ja durchaus erwaehnen oder kurz
anreissen, dass ich „Hausfrau“ war, oder nicht?

Ich denke nicht.
Ist aus Deinem Zeugnis ersichtlich, dass Du gekündigt hast? Ich vermute: ja. Im Lebenslauf steht ja nirgends, wer ein Arbeitsverhältnis gelöst hat…

Ich bin
verdammt schlecht im Bewerbungen schreiben.

Das ist keine Schande, das solltest Du aber ändern. Bist Du beim Arbeitsamt zugange? Hast Du dort einen guten Arbeitsvermittler? Sprich mit ihm darüber - die haben Seminare im Angebot, die teilweise echt gut sind. Bewerbertraining oder sowas. Meine Stärken-Schwächen-Analyse, die ich mal in einem erstellt habe, war echt gut, ich nutze sie noch heute gern.

Ok, das war auch mehr nur zur Erklaerung fuer hier.

War mir grundsätzlich klar - das war aber so stark, dass ich meinte, nochmal daran erinnern zu müssen, dass die nichts in einer Bewerbung zu suchen haben.

Ok, das mit „nach mehreren Aufenthalten in Indien“ koennte
irgendwo rein, jedoch muss ich diese Zeiten doch im Lebenslauf
auffuehren, oder?

Nein, nicht so detailliert. Je mehr Details, desto mehr Anknüpfungspunkte für Fragen. Und Du willst ja nicht über Deinen Indien-Aufenthalt sprechen, sondern über Deine Stärken.

Ich wuerde ja gern rauslassen, dass ich
zwischendurch in DE war und das nicht klappte, aber ich frage
mich bereits jetzt, was ich spaeter im Gespraech sagen soll,
warum ich gekuendigt habe… und wenn ich dann sage, dass es
persoenliche Gruende sind, dann wird sicherlich gleich
gedacht, dass ich etwas verschleiern moechte oder ich einfach
nur faul war.

Jemand, der faul ist, geht doch nicht nach Indien??? Ich weiß ja nicht, was los war, aber „Pflegefall in meiner Familie“ oder sowas kann man ja kurz anreißen - im Gespräch.

Ich stimme dir schon zu, aber wie schon erwaehnt habe ich grad
hierbei das Gefuehl, dass wenn ich sage: „aus privaten
Gruenden habe ich das Arbeitsverhaeltnis aufgegeben“, dass die
dann gleich denken, ich war lange krank oder sowas… oder
faul, oder, oder oder…

Weil Du triftige Gründe hattest, nach Indien zu gehen.
Interessehalber: War eine lange Beurlaubung in der alten Firma nicht möglich?
Und diese privaten Gründe würde ich im Anschreiben nicht anführen, sondern das im Gespräch erläutern, auf Nachfrage.

In der Bewerbung reicht dieses „mehrere Aufenthalte in Indien“ und die dortige Beschäftigung.

Bei diesen Institutionen fuer Beamte habe ich den Eindruck,
dass alles so gradlinig wie moeglich und extrem logisch zu
erklaeren sein muss. Gerade in solchen Berufen wird ja sehr
darauf Wert gelegt, dass man aus geordneten Verhaeltnissen
kommt.

Zum Trost: Mein Mann hat vor einem Jahr in einer Behörde einen Job bekommen, gerade weil sein Lebenslauf nicht geradlinig war. Man weiß es nie. Und Du wirst aus Deinem Lebenslauf keinen schnurgeraden mehr machen können. Also bleibt die Flucht nach vorn: Steh dazu und verkaufe es gut und selbstbewusst.

Hab jetzt schon das Gefuehl, als waere es sinnlos, aber
probieren moechte ich es trotzdem.

Das kenn ich :smile:

Ich hatte bisher bei der ersten Pause fuer 2010 bis 2011 sowas
wie: Orientierung und Reisen in Nordindien (Stadt x, Stadt y,
Stadt z).
Waere das ok?

„Orientierung“? „Reisen“? Ich weiß nicht, ob das triftige Gründe sind. „Ich hatte mal bock auf Indien“ klingt irgendwie nciht so gut wie „ich hatte gute Gründe nach Indien zu gehen“.
Kommt natürlich auf Deine Gründe an, die Du hattest.
Aber „Ich habe Verantwortung für meine Familie in Indien und der bin ich nachgekommen“ wäre mir sympatischer als „Reisen und Orientierung“. Und die Orte sind uninteressant btw.

Wobei da auch gilt: Wenn du den Lebenslauf „aufblasen“ musst, dann kann man sowas aufführen. Ist er eh zu lang, dann muss man ja was weglassen.

Grüße
kernig

Wirklich gern, ich stecke ja in einer ähnlichen Situation und
ziehe da für mich schon auch was draus.

Ok, das ist gut :smile:

Da ich nicht noch laenger „fehlen“ kann,

warum nicht? Wie wäre es, die Dinge nacheinander anzugehen?
Wie aussichtsreich ist eine Bewerbungsphase, wenn Du nicht so
richtig einsatzfähig bist? Noch mit ganz anderen Dingen
beschäftigt?

Na weil ich dann ja eine noch laengere Luecke im Lebenslauf haette. Dann kommt sicher gleich die Frage, warum ich nicht sofort schon was angefangen habe, als ich wieder im Lande war (2014 dann).

muss ich sehen, wie sich das in Deutschland mit dem Beruf
vereinbaren laesst… also keine stationaere Therapie, sondern
nur nachmittags nach der Arbeit oder so.

Boah. Also, ich glaube, Du verschätzt Dich da ein wenig. Je
nachdem, wie Deine Probleme gelagert sind. Aber einen neuen
Job anzufangen und mal so nebenher eine Therapie nachmittags?
Das klingt nach Burn-Out, in naher Zukunft.
Wie wäre es (wenn ein Arzt das für sinnvoll erachtet) mit
einem Aufenthalt in einer Tagesklinik - 8,10 oder 12 Wochen.
Und dann starten.
Und ja, ich weiß von was ich spreche.

Oh, echt? Ich hab leider gar keine Ahnung, weil ich sowas noch nie gemacht habe. Ich moechte aber auch nur ungern „krankgeschrieben“ sein, denn dann kommen Fragen in der Famiilie auf, warum ich denn noch keine Arbeit gefunden habe und diese Vorwuerfe mit „je laenger du raus bist aus der Arbeitswelt, desto eher bekommst Du keine Arbeit mehr“ und dann wird vermutlich noch diese Bruecke zu meiner psychisch kranken Mutter geschlagen a la „du faengst ja an, wie deine Mutter…“ und sowas moechte ich einfach vermeiden :frowning:

Juli 2010 Kuendigung und nach Indien
Mai 2011 Arbeitsaufnahme
November 2012 Kuendigung, 14 Tage spaeter nach DE zurueck
Maerz 2013 - keine Arbeit gefunden, zurueck nach Indien
bis Februar 2014 - keine Arbeit und zurueck nach DE.

Warum im Anschreiben?

Im Anschreiben muesste ich es ja durchaus erwaehnen oder kurz
anreissen, dass ich „Hausfrau“ war, oder nicht?

Ich denke nicht.
Ist aus Deinem Zeugnis ersichtlich, dass Du gekündigt hast?
Ich vermute: ja. Im Lebenslauf steht ja nirgends, wer ein
Arbeitsverhältnis gelöst hat…

In Indien kriegt man ja nicht so ein richtiges Zeugnis, sondern das nennt sich Relieving letter, aber ja, da steht das auch drin. Also irgendwie kommt’s ja dann raus. Und irgendwas muss ich dann parat haben im Gespraech.
Und ich kann im Anschreiben also einfach nur auf meine Taetigkeit eingehen ohne zu sagen, warum die vor ueber einem Jahr beendet wurde?

Ich bin
verdammt schlecht im Bewerbungen schreiben.

Das ist keine Schande, das solltest Du aber ändern. Bist Du
beim Arbeitsamt zugange? Hast Du dort einen guten
Arbeitsvermittler? Sprich mit ihm darüber - die haben Seminare
im Angebot, die teilweise echt gut sind. Bewerbertraining oder
sowas. Meine Stärken-Schwächen-Analyse, die ich mal in einem
erstellt habe, war echt gut, ich nutze sie noch heute gern.

Momentan noch nicht. Ich bin ja noch in Indien und von hier aus gestaltet sich das etwas schwierig. Ich komme grad jetzt mit dieser Sache, weil in 11 Tagen Bewerbungsschluss fuer die Anwaerterstellen im September 2014 sind. Daher „eilt“ das grad etwas.

Ok, das mit „nach mehreren Aufenthalten in Indien“ koennte
irgendwo rein, jedoch muss ich diese Zeiten doch im Lebenslauf
auffuehren, oder?

Nein, nicht so detailliert. Je mehr Details, desto mehr
Anknüpfungspunkte für Fragen. Und Du willst ja nicht über
Deinen Indien-Aufenthalt sprechen, sondern über Deine Stärken.

Ok, dann reicht fuer den Lebenslauf:
Juli 2010 nach Indien
Mai 2011 Arbeit
November 2012 Hausfrau?
Das sieht sooo doof aus mit Hausfrau. Haushaltsfuehrung im Ausland mit Vertiefung sportlicher Kenntnisse im Gewichttraining?

Ich wuerde ja gern rauslassen, dass ich
zwischendurch in DE war und das nicht klappte, aber ich frage
mich bereits jetzt, was ich spaeter im Gespraech sagen soll,
warum ich gekuendigt habe… und wenn ich dann sage, dass es
persoenliche Gruende sind, dann wird sicherlich gleich
gedacht, dass ich etwas verschleiern moechte oder ich einfach
nur faul war.

Jemand, der faul ist, geht doch nicht nach Indien??? Ich weiß
ja nicht, was los war, aber „Pflegefall in meiner Familie“
oder sowas kann man ja kurz anreißen - im Gespräch.

Ach so nee, natuerlich nicht. Ich meinte eher die letzte Arbeitslosigkeit in Indien. Die hing ja mehr damit zusammen, dass ich hier ohne Studienabschluss keine Arbeit kriege… das kann ich im Gespraech erklaeren, aber im Lebenslauf oder Anschreiben ja nicht.

Nach Indien bin ich gegangen, weil ich meine Familie/Wurzeln besser kennenlernen wollte. Das kann ich im Gespraech ja auch erklaeren, aber wieder nicht im Lebenslauf und Anschreiben. :-/

Interessehalber: War eine lange Beurlaubung in der alten Firma
nicht möglich?

Nein, die gab es nur fuer solche Pflegefaelle oder so, aber das war ja nicht der Fall.

In der Bewerbung reicht dieses „mehrere Aufenthalte in Indien“
und die dortige Beschäftigung.

Bei diesen Institutionen fuer Beamte habe ich den Eindruck,
dass alles so gradlinig wie moeglich und extrem logisch zu
erklaeren sein muss. Gerade in solchen Berufen wird ja sehr
darauf Wert gelegt, dass man aus geordneten Verhaeltnissen
kommt.

Zum Trost: Mein Mann hat vor einem Jahr in einer Behörde einen
Job bekommen, gerade weil sein Lebenslauf nicht geradlinig
war. Man weiß es nie. Und Du wirst aus Deinem Lebenslauf
keinen schnurgeraden mehr machen können. Also bleibt die
Flucht nach vorn: Steh dazu und verkaufe es gut und
selbstbewusst.

Das ist wenigstens ein kleiner Trost, danke :smile:

„Orientierung“? „Reisen“? Ich weiß nicht, ob das triftige
Gründe sind. „Ich hatte mal bock auf Indien“ klingt irgendwie
nciht so gut wie „ich hatte gute Gründe nach Indien zu gehen“.
Kommt natürlich auf Deine Gründe an, die Du hattest.
Aber „Ich habe Verantwortung für meine Familie in Indien und
der bin ich nachgekommen“ wäre mir sympatischer als „Reisen
und Orientierung“. Und die Orte sind uninteressant btw.

Es gibt ja keine triftigen Gruende. Das ist es ja. Das war fuer mich triftig genug, dass ich meine Familie und das Leben in Indien kennenlernen wollte. Ein Personaler findet das sicher unwichtig.
Aber ich kann doch nicht in den Lebenslauf schreiben:
Juli 2010 - Umzug nach Indien (oder doch? Da ist ja dann eine Luecke bis Mai 2011. Solang kann ja kein Umzug dauern…)

Wobei da auch gilt: Wenn du den Lebenslauf „aufblasen“ musst,
dann kann man sowas aufführen. Ist er eh zu lang, dann muss
man ja was weglassen.

So viel steht nicht drin. Ich komme mit Schul- und Ausbildung und den zwei Arbeitsstellen nach der Ausbildung auf 1 1/2 Seiten.

Das Psychologiebrett :smile:

Wie aussichtsreich ist eine Bewerbungsphase, wenn Du nicht so
richtig einsatzfähig bist?
Noch mit ganz anderen Dingen
beschäftigt?

Na weil ich dann ja eine noch laengere Luecke im Lebenslauf
haette. Dann kommt sicher gleich die Frage, warum ich nicht
sofort schon was angefangen habe, als ich wieder im Lande war
(2014 dann).

Die fette Frage von mir bleibt.

Wie wäre es (wenn ein Arzt das für sinnvoll erachtet) mit
einem Aufenthalt in einer Tagesklinik - 8,10 oder 12 Wochen.
Und dann starten.

Oh, echt? Ich hab leider gar keine Ahnung, weil ich sowas noch
nie gemacht habe. Ich moechte aber auch nur ungern
„krankgeschrieben“ sein,

Aaalso, wenn Du dir morgen ein Bein brichst, überlegst Du dann auch, ob Du lieber oder lieber nicht krank geschrieben sein möchtest?
Warum bei psychischen Erkrankungen/ Problemen?

denn dann kommen Fragen in der
Famiilie auf, warum ich denn noch keine Arbeit gefunden habe

Bist Du denen Rechenschaft schuldig?

und diese Vorwuerfe mit „je laenger du raus bist aus der
Arbeitswelt, desto eher bekommst Du keine Arbeit mehr“

Unkenrufe.

dann wird vermutlich noch diese Bruecke zu meiner psychisch
kranken Mutter geschlagen a la „du faengst ja an, wie deine
Mutter…“ und sowas moechte ich einfach vermeiden :frowning:

Möglich - umso wichtiger ist eine Behandlung/Therapie. Sonst wirds nicht besser.

In Indien kriegt man ja nicht so ein richtiges Zeugnis,
sondern das nennt sich Relieving letter, aber ja, da steht das
auch drin. Also irgendwie kommt’s ja dann raus. Und irgendwas
muss ich dann parat haben im Gespraech.

Und ich kann im Anschreiben also einfach nur auf meine
Taetigkeit eingehen ohne zu sagen, warum die vor ueber einem
Jahr beendet wurde?

Ich hatte z.B. fast immer befristete Verträge - das ist nur in den Zeugnissen angegeben, sonst nirgends. Einen Grund für das Ende einer Tätigkeit habe ich noch nie angegeben.

Momentan noch nicht. Ich bin ja noch in Indien und von hier
aus gestaltet sich das etwas schwierig. Ich komme grad jetzt
mit dieser Sache, weil in 11 Tagen Bewerbungsschluss fuer die
Anwaerterstellen im September 2014 sind. Daher „eilt“ das grad
etwas.

ok, das ist ein Grund. Also jetzt eine Bewerbung abschicken und wenns nicht klappt, nächstes Jahr nochmal…
Das hatte ich mir übrigens auch überlegt (die Altersgrenze wurde hier grad hochgesetzt, so dass ich „darf“)

Ok, das mit „nach mehreren Aufenthalten in Indien“ koennte
irgendwo rein, jedoch muss ich diese Zeiten doch im Lebenslauf
auffuehren, oder?

Nein, nicht so detailliert. Je mehr Details, desto mehr
Anknüpfungspunkte für Fragen. Und Du willst ja nicht über
Deinen Indien-Aufenthalt sprechen, sondern über Deine Stärken.

Ok, dann reicht fuer den Lebenslauf:
Juli 2010 nach Indien
Mai 2011 Arbeit
November 2012 Hausfrau?

„Hausfrau“ - ich weiß nicht, das geht nur mit Kindern, und da nennt man das vielleicht Familienphase…

Neuorientierungsphase?

Nach Indien bin ich gegangen, weil ich meine Familie/Wurzeln
besser kennenlernen wollte. Das kann ich im Gespraech ja auch
erklaeren, aber wieder nicht im Lebenslauf und Anschreiben.

In der Bewerbung reicht dieses „mehrere Aufenthalte in Indien“
und die dortige Beschäftigung.

„Orientierung“? „Reisen“? Ich weiß nicht, ob das triftige
Gründe sind. „Ich hatte mal bock auf Indien“ klingt irgendwie
nciht so gut wie „ich hatte gute Gründe nach Indien zu gehen“.
Kommt natürlich auf Deine Gründe an, die Du hattest.
Aber „Ich habe Verantwortung für meine Familie in Indien und
der bin ich nachgekommen“ wäre mir sympatischer als „Reisen
und Orientierung“. Und die Orte sind uninteressant btw.

Es gibt ja keine triftigen Gruende. Das ist es ja. Das war
fuer mich triftig genug, dass ich meine Familie und das Leben
in Indien kennenlernen wollte. Ein Personaler findet das
sicher unwichtig.

Oder superspannend.

Aber ich kann doch nicht in den Lebenslauf schreiben:
Juli 2010 - Umzug nach Indien (oder doch? Da ist ja dann eine
Luecke bis Mai 2011. Solang kann ja kein Umzug dauern…)

Ich weiß gar nicht, ob grundsätzlich ein Umzug was im Lebenslauf zu suchen hat.

seit 2010-jetzt. Aufenthalt in Indien
2011-2012 der Job in Indien

Und im Anschreiben: Nach meinem Aufenthalt in Indien kehre ich im März nach Deutschland zurück und suche Arbeit. Sinngemäß natürlich.
Was von Deinem Auslandsaufenthalt, Deinen vorherigen Stationen kann Dir bei der neuen Stelle nützlich sein? Plus persönliche Eignung / Motivation. Punkt

So, ich hör hier mal auf.
Vielleicht meldet sich ja noch jemand von der „anderen“ Seite und sieht alles ganz anders?
Außerdem muss ich meinen Lebenslauf noch „pimpen“ für die Messe morgen.

Grüße
kernig

Danke, danke, danke. Du hast schon viele Fragen beseitigt. :smile:

Eine Frage noch wegen der Reihenfolge:

Du nanntest ja jetzt
2010 bis jetzt - Indienaufenthalt (zum Beispiel)
2011 - 2012 - Job

Kann ich da „2010 bis jetzt“ so zusammengefasst lassen oder eher
Indienaufenthalt
Job
Indienaufenthalt ?
Und wenn zusammenlassen in deiner Reihenfolge oder andersrum?

Sorry fuer diese vielen Fragen, hab da aber so ueberhaupt keinen Plan von.

Ich druecke dir die Daumen fuer deinen Versuch und fuer die Messe! :smile:

LG
Lini

Ich fürchte…
Hi!

Danke, danke, danke. Du hast schon viele Fragen beseitigt. :smile:

Ohne Anspruch auf Erfolg, möchte ich noch anmerken. Auf Grundlage von versch. Äußerungen von allen möglichen Leuten gemischt mit meiner persönlichen Logik.

Kann ich da „2010 bis jetzt“ so zusammengefasst lassen oder
eher
Indienaufenthalt
Job
Indienaufenthalt ?

Ich fände das komisch.
Und würde das zusammenfassen. 2010 bis 2013 oder sowas.

Und wenn zusammenlassen in deiner Reihenfolge oder andersrum?

Keine Ahnung, ich fürchte, dafür gibt es keine Anleitung :smile:

Sorry fuer diese vielen Fragen, hab da aber so ueberhaupt
keinen Plan von.

Daneben liegen kann man immer. Es gibt ein paar grundsätzliche Dinge bei einer Bewerbung, die sind wirklich ein Muss, andere ein absolutes No-Go (Rechtschreibfehler!). Aber dazwischen bleibt relativ viel Raum sich darzustellen.

Ich druecke dir die Daumen fuer deinen Versuch und fuer die
Messe! :smile:

Kann ich brauchen.
Grüße
kernig