Hi!
Wirklich gern, ich stecke ja in einer ähnlichen Situation und ziehe da für mich schon auch was draus.
Zu allererst: Man scheint ja zu merken, dass da bei mir
irgendwas im Argen liegt.
Ja. Deutlich. Zu deutlich (für eine Bewerbung)
da muss ich dran
arbeiten und moechte das auch, allerdings ist das bei mir
alles so tief verwurzelt, dass ich ohne therapeutische Hilfe
da nicht weiterkomme.
gute Idee.
Da ich nicht noch laenger „fehlen“ kann,
warum nicht? Wie wäre es, die Dinge nacheinander anzugehen? Wie aussichtsreich ist eine Bewerbungsphase, wenn Du nicht so richtig einsatzfähig bist? Noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt?
muss ich sehen, wie sich das in Deutschland mit dem Beruf
vereinbaren laesst… also keine stationaere Therapie, sondern
nur nachmittags nach der Arbeit oder so.
Boah. Also, ich glaube, Du verschätzt Dich da ein wenig. Je nachdem, wie Deine Probleme gelagert sind. Aber einen neuen Job anzufangen und mal so nebenher eine Therapie nachmittags? Das klingt nach Burn-Out, in naher Zukunft.
Wie wäre es (wenn ein Arzt das für sinnvoll erachtet) mit einem Aufenthalt in einer Tagesklinik - 8,10 oder 12 Wochen. Und dann starten.
Und ja, ich weiß von was ich spreche.
Juli 2010 Kuendigung und nach Indien
Mai 2011 Arbeitsaufnahme
November 2012 Kuendigung, 14 Tage spaeter nach DE zurueck
Maerz 2013 - keine Arbeit gefunden, zurueck nach Indien
bis Februar 2014 - keine Arbeit und zurueck nach DE.
Warum im Anschreiben?
Im Anschreiben muesste ich es ja durchaus erwaehnen oder kurz
anreissen, dass ich „Hausfrau“ war, oder nicht?
Ich denke nicht.
Ist aus Deinem Zeugnis ersichtlich, dass Du gekündigt hast? Ich vermute: ja. Im Lebenslauf steht ja nirgends, wer ein Arbeitsverhältnis gelöst hat…
Ich bin
verdammt schlecht im Bewerbungen schreiben.
Das ist keine Schande, das solltest Du aber ändern. Bist Du beim Arbeitsamt zugange? Hast Du dort einen guten Arbeitsvermittler? Sprich mit ihm darüber - die haben Seminare im Angebot, die teilweise echt gut sind. Bewerbertraining oder sowas. Meine Stärken-Schwächen-Analyse, die ich mal in einem erstellt habe, war echt gut, ich nutze sie noch heute gern.
Ok, das war auch mehr nur zur Erklaerung fuer hier.
War mir grundsätzlich klar - das war aber so stark, dass ich meinte, nochmal daran erinnern zu müssen, dass die nichts in einer Bewerbung zu suchen haben.
Ok, das mit „nach mehreren Aufenthalten in Indien“ koennte
irgendwo rein, jedoch muss ich diese Zeiten doch im Lebenslauf
auffuehren, oder?
Nein, nicht so detailliert. Je mehr Details, desto mehr Anknüpfungspunkte für Fragen. Und Du willst ja nicht über Deinen Indien-Aufenthalt sprechen, sondern über Deine Stärken.
Ich wuerde ja gern rauslassen, dass ich
zwischendurch in DE war und das nicht klappte, aber ich frage
mich bereits jetzt, was ich spaeter im Gespraech sagen soll,
warum ich gekuendigt habe… und wenn ich dann sage, dass es
persoenliche Gruende sind, dann wird sicherlich gleich
gedacht, dass ich etwas verschleiern moechte oder ich einfach
nur faul war.
Jemand, der faul ist, geht doch nicht nach Indien??? Ich weiß ja nicht, was los war, aber „Pflegefall in meiner Familie“ oder sowas kann man ja kurz anreißen - im Gespräch.
Ich stimme dir schon zu, aber wie schon erwaehnt habe ich grad
hierbei das Gefuehl, dass wenn ich sage: „aus privaten
Gruenden habe ich das Arbeitsverhaeltnis aufgegeben“, dass die
dann gleich denken, ich war lange krank oder sowas… oder
faul, oder, oder oder…
Weil Du triftige Gründe hattest, nach Indien zu gehen.
Interessehalber: War eine lange Beurlaubung in der alten Firma nicht möglich?
Und diese privaten Gründe würde ich im Anschreiben nicht anführen, sondern das im Gespräch erläutern, auf Nachfrage.
In der Bewerbung reicht dieses „mehrere Aufenthalte in Indien“ und die dortige Beschäftigung.
Bei diesen Institutionen fuer Beamte habe ich den Eindruck,
dass alles so gradlinig wie moeglich und extrem logisch zu
erklaeren sein muss. Gerade in solchen Berufen wird ja sehr
darauf Wert gelegt, dass man aus geordneten Verhaeltnissen
kommt.
Zum Trost: Mein Mann hat vor einem Jahr in einer Behörde einen Job bekommen, gerade weil sein Lebenslauf nicht geradlinig war. Man weiß es nie. Und Du wirst aus Deinem Lebenslauf keinen schnurgeraden mehr machen können. Also bleibt die Flucht nach vorn: Steh dazu und verkaufe es gut und selbstbewusst.
Hab jetzt schon das Gefuehl, als waere es sinnlos, aber
probieren moechte ich es trotzdem.
Das kenn ich
Ich hatte bisher bei der ersten Pause fuer 2010 bis 2011 sowas
wie: Orientierung und Reisen in Nordindien (Stadt x, Stadt y,
Stadt z).
Waere das ok?
„Orientierung“? „Reisen“? Ich weiß nicht, ob das triftige Gründe sind. „Ich hatte mal bock auf Indien“ klingt irgendwie nciht so gut wie „ich hatte gute Gründe nach Indien zu gehen“.
Kommt natürlich auf Deine Gründe an, die Du hattest.
Aber „Ich habe Verantwortung für meine Familie in Indien und der bin ich nachgekommen“ wäre mir sympatischer als „Reisen und Orientierung“. Und die Orte sind uninteressant btw.
Wobei da auch gilt: Wenn du den Lebenslauf „aufblasen“ musst, dann kann man sowas aufführen. Ist er eh zu lang, dann muss man ja was weglassen.
Grüße
kernig