Wie verschiffe ich einen Container nach Nigeria?

Hallo ihr Lieben!

Nachdem ich bisher schon so oft die passenden Antworten auf meine Fragen gefunden habe, gibt es zu diesem Thema soweit ich es finden kann noch keine Antworten. Deswegen versuche ich mich jetzt mal als Fragesteller.

Folgendes:
Wir (ein kleiner Verein namens Geschwister Afrikas e.V.) versucht, Laborgeräte und Kleidung zu unseren Partnern in Nigeria zu versenden. Da unsere Möglichkeit, unser Material mit einem anderen Container mitzuschicken leider geplatzt ist, versuche ich nun herauszufinden, ob und wie wir es uns leisten könnten, einen eigenen Container nach Afrika zu senden. Nun sind wir da aber totale Neulinge. Deswegen meine Frage(n):

Kennt sich jemand mit Containerverschiffung aus und kann mir sagen, wo ich Antworten zu meinen Fragen über Anforderungen, Voraussetzungen etc. finde?

Wer weiß was über die Einfuhrbedingungen speziell in Nigeria (oder wo ich das nachlesen kann - die Seite des auswärtigen Amts konnte mir da nicht weiterhelfen, leider)?

Danke für jeden Tipp und jede Idee!!

Coliiie

Servus,

frage die Fracht einschließlich Einfuhrzollerledigung in Nigeria bei ein paar Speditionen an, die explizit Nigeria anbieten - die Hafen- und Zollbehörden in Lagos und Port Harcourt sind so gut wie vollständig kriminell. Es gibt keine realistische Aussicht, Ware ins Land zu bringen, wenn man nicht schmiert; das ist für Einzelne eine unberechenbare und potenziell extrem teure Sache, das muss man jemanden machen lassen, der das Geschäft kennt.

Deutsche Ingenieurunternehmen, die in Nigeria die maroden Öleinrichtungen zurechtflicken (Nigeria importiert trotz seiner Ölvorkommen Benzin, weil alle Raffinerien im Land kaputt sind), haben für ihre Techniker und Ingenieure, die dort ja eigentlich hoch willkommen sein müssten, besondere Gepäckaufkleber, die signalisieren „Alle Schmiergelder sind pauschal bezahlt“ - ohne diesen Aufkleber käme kein Schraubenschlüssel und kein Paar Socken unbehelligt nach Nigeria rein.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Spedition Schenker (auch irgendwo in Deiner Nähe) hat sich als recht zuverlässig (und kompetent) erwiesen…

Gruß
nicolai

Hallo!

Und der Verein hat vorher noch nie Waren verschickt nach Nigeria ?
Projekte wurden alle mit örtlichen Waren und durch örtliche Firmen durchgeführt ?
Das ist eigentlich auch völlig richtig. Warum 1000 € oder mehr für einen Transport zahlen um Waren hinzuschaffen,die man vor Ort kaufen kann ?

Außer für absolute Spezialteile sollte man es m.E. so machen. Kleidung(Gebrauchtkleidung aus Sammelcontainern in EU) gibts in Afrika überall und hat die örtlichen Textilhersteller ruiniert.

MfG
duck313

Nischenanbieter
Servus,

für diffizile Destinationen gibt es Spezialisten, die die jeweiligen Nischen besser kennen als die großen Generalisten. DB Schenker betreut Nigeria über einen nicht näher bezeichneten lokalen Partner von Johannesburg aus, das klingt für die Einfuhrzollerledigung nicht so verheißungsvoll. Für Nigeria kann ich keinen deutschen Spezialisten empfehlen - es gibt ein paar, die explizit Nigeria anbieten, an die würde ich mich halten; für die ebenfalls ziemlich fummelige Destination Libyen kenne ich Ungewitter und Emans, beide haben während der Embargozeit mit Libyen gearbeitet und können dort viel mehr „gehend machen“ als die Generalisten. Es gab da auch in der Zeit vor 2010 einen Österreicher, der die komplette Belegschaft eines Grenzübergangs auf seiner Lohnliste stehen hatte und auf diese Weise ganze Sattelzugladungen ohne Ursprungszeugnis ins Land bringen konnte.

Wie auch immer - das nützt jetzt nichts für Nigeria, kann aber beleuchten, dass es eben diese Nischen für Spezialisten gibt, in denen diese besser arbeiten als die weltweit agierenden großen Adressen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Moin,

Folgendes:
Wir (ein kleiner Verein namens Geschwister Afrikas e.V.)
versucht, Laborgeräte und Kleidung zu unseren Partnern in
Nigeria zu versenden. Da unsere Möglichkeit, unser Material
mit einem anderen Container mitzuschicken leider geplatzt ist,
versuche ich nun herauszufinden, ob und wie wir es uns leisten
könnten, einen eigenen Container nach Afrika zu senden. Nun
sind wir da aber totale Neulinge. Deswegen meine Frage(n):

Kennt sich jemand mit Containerverschiffung aus und kann mir
sagen, wo ich Antworten zu meinen Fragen über Anforderungen,
Voraussetzungen etc. finde?

Am besten Mittelständler und auf Westafrika spezialisierte Speditionen ansprechen. Die „großen“ (auch der hier schon genannte Schenker) können zwar prinzipiell „alles“ aber nicht alles gut. Und gerade wenn man Sendungen nach Westafrika und dazu noch keinen Plan von Containerverschiffungen hat, ist man bei den kleineren Spediteuren und Nischenanbietern oft besser aufgehoben.

Nicht ganz günstig aber mit viel Erfahrung für Westafrika gibt es z.B. http://www.baco-liner.de/contact/agents.html#germany

Wer weiß was über die Einfuhrbedingungen speziell in Nigeria
(oder wo ich das nachlesen kann - die Seite des auswärtigen
Amts konnte mir da nicht weiterhelfen, leider)?

Grundlegende Infos bekommst du hier: http://madb.europa.eu/

Unter procedures + formalities
Das Feld product code kann für allgemeine Infos aus leer gelassen werden).

Details sollte der Spedi raussuchen.

Gruß
André

Thx für die Tipps! Melde mich ein bisschen spät, weil ich es bisher noch nicht gerafft hatte, dass ich gar keine Mail von www bekomme. :blush: Werde mich nun weiter in die Fragen reinfuchsen und nach Nischenanbietern suchen. V.a. schaue ich mir mal die letzten beiden Links genauer an. Danke nochmal
btw: wir wollen nicht die Menschen vor Ort bevormunden oder sogar unterwandern - wir wollen ganz speziell angefragte Laborgeräte schicken, die unsere Partner(Nigerianer) angefragt haben, weil es sie so nicht einfach zu bekommen gibt.