Wie Verwandschaft dokumentieren (Ahnen und Nachkommen)

Hallo,

Auslöser meiner Fragen ist Womit bei Ahnenforschung anfangen?

Kürzlich hatten wir Geschwister eine Diskussion über Vor- und deren Nachfahren. Nur lückenhaft konnten die Kinder, Enkel und Urenkel unserer Urgroßeltern erinnert werden.

Ich habe einen Urgroßvater noch gekannt und bin selbst Opa. Die Aufstellung soll also (zunächst) über sechs Generationen gehen.

Mein Werkzeug ist PHP und MariaDB.

Wenn ich für jede Person die Mutter und den Vater eintrage, müsste sich wohl das komplette Geflecht ergeben.

Allerdings ist schon mein Patenonkel (nur) angeheiratet an eine Großtante und hat keine Kinder. Der wäre also nicht dabei. Pro Person habe ich mal diese Daten vorgesehen:

grafik

Der Mutter- und Vatername wird nach deren Erfassung durch deren ID ergänzt.

Gerne lese ich Anregungen … Ich denke, Eheschließungen / Partnerschaften sind entbehrlich, es geht um die Blutsverwandschaft auf- und wieder absteigend in den Generationen.

Gruß, Peter

Die Mühe kannst Du Dir wahrscheinlich sparen. Ich empfehle das Open-Source Projekt Gramps. Für die Genealogie gibt es übrigens auch normierte Schnittstellen (GEDCOM). So kann Gramps etwa auch Daten von Online-Plattformen wie Geni oder MyHeritage importieren. Gramps verfügt übrigens auch über eine deutsche Benutzeroberfläche, wenn man es installiert. Bloß die Homepage habe ich leider bloß auf Englisch gefunden. Das WIKI ist auch auf Deutsch verfügbar.

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Hallo Fips,

danke für den Hinweis. Die Software muss man herunterladen und auf dem eigenen Rechner installieren?

Dann kann ja kein Externer mitarbeiten. Ich denke eher an internetfähige Software.

Gruß, Peter

Es gibt zwei Möglichkeiten wie man kollaborieren kann: entweder man tauscht die Daten im GEDCOM-Format aus (geht auch über Import-/Export-Schnittstellen) oder man nutzt eine Online-Plattform. Wir sind z.B. bei GENI und kommen da bislang immer noch mit der kostenlosen Variante klar (ist glaube ich begrenzt auf die Verwaltung von max. 100 Einträgen pro User). Unserem Stammbaum der Familie „Müller“ haben sich mittlerweile auch User mit Pro-Account angeschlossen. Im kostenlosen Zugang kann man immer jeweils den kompletten Stammbaum einsehen und auch exportieren nach GEDCOM. Durch die Aktivität von verschiedenen Usern die die Einträge verwalten, relativiert sich die Limitierung auf 100 Einträge. Gramps basiert übrigens auch auf Python und so weit ich weiß MariaDB.

Das hättest du von Anfang an auch mitteilen können.

Üblicherweise kann man von verschiedenen Personen eingegebene Daten auch zusammenführen, insofern spricht auch gegen ein Programm zum Installieren erstmal nichts. Relevant ist dabei nur die bereits von Fips erwähnte GEDCOM-Schnittstelle.

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Über diese Schnittstelle kann man übrigens auch zusätzlich noch Fotos und Dokumente austauschen! Außerdem kann man in Gramps auch mit mehreren Datenbanken parallel arbeiten.

Sorry, wenn du deshalb in eine Sackgasse gelaufen bist.

Könnten Insider als Hinweis verstehen.

Gerne hätte ich noch Anregungen, ob die Struktur der Daten für Vorfahren und Nachfahren einer Person geeignet ist. Ich programmiere und teste das z.Z.

Meines Wissens basiert Gramps genauso auf MariaDB! Kann sogar sein, dass es netzwerkfähig ist (es läuft ja auch z.B. unter Linux). Das hat mich persönlich bloß nie interessiert.

https://www.gramps-project.org/wiki/index.php/Database_Formats

https://www.gramps-project.org/wiki/index.php/De:Gramps_5.1_Wiki_Handbuch_FAQ_-FAQ#Kann_ich_Gramps_auf_einen_Linux_Webserver_installieren_und_es.C3.BCber_einen_Webbrowser_verwenden.3F

=> Es gibt noch weitere Alternativen wie GeneWeb oder webtrees (sh. Gramps-FAQ)!

Die sehe ich mir auf jeden Fall näher an, danke.

Sehr gut, an Fotos (z.B. Grabsteine mit Daten) habe ich auch gedacht.

Nö, aber dann hätte sich @Fips seine Antwort sparen können.

Was auch immer du mit „Insider“ meinst. Ich bin Diplom-Informatikerin und unterrichte u. a. auch PHP-Programmierung und Datenbanken. Und ich habe mich durchaus auch mit Ahnenforschung und dafür benötigte Software beschäftigt.

Dein „Hinweis“ könnte auch so gedeutet werden, dass du nur von PHP Ahnung hast und deswegen damit programmieren möchtest. Man muss aber nicht das Rad neu erfinden, zumal du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Ahnung von der GEDCOM-Schnittstelle hast und sicherlich keine Lust hast, die Schnittstelle bei deinem Programm (besser gesagt Skript) zu berücksichtigen. Also wird das eine Eintagsfliege, die irgendwann zumindest aus Kompatibilitätsgründen nicht mehr zu gebrauchen sein wird.

Mach’ ma’ …

Sind nur 101 Seiten in der neuesten Version: https://github.com/FamilySearch/GEDCOM/releases/download/v7.0.5/gedcom.pdf

Viel Vergnügen!

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So sieht Gramps aus:

grafik

Ein bedienbares Muster habe ich nicht gefunden. Gibt’s eins?

Was mir fehlt: Eine Zeitleiste, unter der die Lebenszeit der Personen von Jahr … bis Jahr … angeordnet wird. Ungefähr so:

Das eine geht kaum ohne das andere. Da gibt es dann drei Kinder eines Vaters von zwei verschiedenen Frauen, die nicht die Mütter aller drei Kinder sondern im einen Fall nur die Mutter eines und im anderen Fall die Mutter der beiden anderen Kinder ist. Und damit spalten sich an diesen Kindern sowohl deren Vor- als auch deren Nachfahren mütterlicherseits auf. Und jetzt denke noch einen Schritt weiter, dass diese Spaltung durchaus auch auf beiden Seiten passiert sein kann, und solche Spaltungen nicht nur einmalig, sondern in einem Stammbaum recht häufig passieren. Und dabei spielte früher die Frage, ob das ein oder andere Kind ehelich war, oder nicht eine ganz entscheidende Rolle.

Wenn Du Spaß daran hast, etwas eigenes zu programmieren, dann mache es. Aber auf der anderen Seite gibt es zig sehr gute, schon seit vielen Jahren etablierte Lösungen, in denen bereits sehr viel Hirnschmalz von Leuten drin steckt, die sich mehr als nur ein kleines Bisschen hobbymäßig mit der eigenen Familiengeschichte befassen, und für diverse Spezialfälle bereits passende Umsetzungen gefunden haben, die dann auch noch mit dem schon angesprochenen GEDCOM-Format kompatibel sind, über das man für spezielle Zwecke, die die eine Software ggf. nicht beinhaltet, dann recht problemlos eine weitere Software nutzen kann.

Wenn Du richtig einsteigen willst, und auch Interesse an online verfügbaren Quellen hast, solltest Du Dich mal bei www.compgen.de, dem Verein für Computer-Genealogie umsehen.

BTW: Mit dem „online mitarbeiten“ wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Viele Köche verderben den Brei! Es sollte immer einen den Hut dafür aufhaben, die single source of truth zu betreiben, damit nicht immer wieder die selben Fehler eingepflegt werden, die man gerade gefunden und beseitigt hat. Es gibt viele Menschen, die sich in diesem Bereich durch Masse statt durch Klasse hervor tun, und alles aufnehmen, was irgendwie zu passen scheint, ohne sich um saubere Belege zu kümmern, und zu dokumentieren, woher welche Information kommt, und wie deren Wahrheitsgehalt zu bewerten ist. Und dann wunderst Du Dich plötzlich, dass es an vielen Ecken und Enden nicht mehr weitergeht, nachdem Dir da jemand das ein oder andere Ei ins Nest gelegt und nicht kenntlich gemacht hat, dass es zu einer Person mehr als ein Geburtsdatum in unterschiedlichen Quellen gibt, oder unterschiedliche Namensschreibweisen, eine unterschiedliche Verwendung von Rufnamen, … gibt oder schlicht und ergreifend den falschen Hans Müller aus Kleinkleckersdorf aufgenommen hat.

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Servus,

sie können entscheidend wichtig sein, wenn so ein Dings sich im Aufbau befindet. Erstens geben Eintragungen zur Eheschließung den Hinweis zum Geburtsnamen der Mutter, unter dem diese getauft ist, manchmal auch zum Herkunftsort der Mutter, und zweitens sind sie oft genug der letzte Anhaltspunkt in einem Strang, der dann wieder aufgegriffen werden kann, wenn irgendein anderer Hinweis irgendwoher vorliegt.

In den Kirchenbüchern sind Taufen, Eheschließungen und Todesfälle verzeichnet. Ein Drittel dieser Daten ohne Not außen vor zu lassen, ist nicht zweckmäßig.

Das wirst Du aber selber sehen, sobald Du mit den verfolgten Vorfahrensträngen im 19. Jahrhundert angekommen bist. Bloß hinterher wird es halt fummelig, eine Dimension einzubauen, die nicht von vornherein angelegt war.

Schöne Grüße

MM

Ich weiß nicht genau, was Du meinst? Im Menü „Personen“ hat man die Datenmaske. Darauf basierend erfolgt die Visualisierung.

Unter „Berichte“ lassen sich verschiedene Auswertungen anfertigen (auch fürs WWW).

BTW: hast Du aus meinem letzten Posting noch gesehen, dass es auch spezielle Programme gibt fürs Web?

Aufsteigend (also zur Vor-Generation) scheint es max. zwei Eltern zu geben. Wer weiß, ob das so bleibt und ob klar ist, wer Mutter und wer Vater ist. :wink: Stichworte: Adoption, Mietschwangerschaft, künstliche Befruchtung durch unbekannten Samen, …

In meinem Konzept klicke ich auf den Vater (der wird zur Zentralperson mit Vor- und Nachkommen) und sehe seine fünf Kinder, bei denen er korrekt als Vater eingetragen ist. Klicke ich auf ein Kind und dann auf dessen Mutter, sehe ich nur vier Kinder. Wo ist das Problem, es gibt immer schon Halbgeschwister, die im (mir vorliegenden) Ahnenpass aber nicht als solche erkennbar bzw. als uneheliche verschwiegen werden.

Kann man in den gängigen Programmen auch den Baum der Nachkommen sehen?

Sorry, wenn ich keine Empfehlung installiere und teste, der Aufwand (und Frust) erscheint mir größer als in ein paar Wochen ein Programm im Web nach meinen Vorstellungen zu machen.

Dann können auch andere entfernte Verwandte ihren Ast eingeben ohne selbst ein entsprechendes Programm zu installieren. Insofern ist diese Datenaustausch-Schnittstelle eher was für Fachleute.

Ganz im Sinne von wer-weiss-was möchte ich auch kleine Portionen des Wissens sammeln.

Zu 1. ja

Zu 2. „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich!“ Nachvollziehen kann ich es nicht, sich als blutiger Anfänger an etwas zu versuchen, das es bereits x-fach in sehr guter Qualität von Leuten gibt, die da mit ganz, ganz anderem Hintergrundwissen heran gegangen sind und einen erheblich größeren Funktionsumfang mit sauberen Schnittstellen teilweise für umme zur Verfügung stellen.

Ich mache auch gerne mal kleine Fingerübungen um mich etwas fit zu halten/Neues zu lernen. Aber da suche ich mir dann Dinge, für die es sich lohnt eigenen Aufwand zu treiben, weil es noch keine - zumindest preislich interessante - Lösung gibt, ich eine spezielle zusätzliche Anforderung habe, … Hier steht z.B. gerade ein WLAN-fähiger CO-Sensor mit Anbindung an einen MQTT-Server im Prototyp rum, bei dem man den recht schnell alternden Sensor dann problemlos wird tauschen können. Das ist dann deutlich billiger und ressourcenschonender, als alle paar Jahre ein komplett neues Gerät kaufen zu müssen, und bindet sich auch noch perfekt in die Hausautomatisation ein. Die Kombination gibt es bislang nicht im Markt.

Genau. Der Verweis auf das x-fache ist extrem beliebig und nichtssagend. Vielleicht sollte ich eine Checkliste erstellen, um Empfehlungen zu bekommen.

Jetzt hast Du das Problem erkannt!

Du hast hier bislang nicht mehr und nicht weniger (und dies auch nur höchst rudimentär) beschrieben, was man als Basis für jegliche Software im Bereich Ahnenforschung/Verwaltung/Dokumentation braucht. Eine Tabelle in einer Datenbank, in der die einzelnen Personen eingetragen werden. Und dies ist nun einmal in jeglicher entsprechender Lösung enthalten (und zwar regelmäßig erheblich weitgehender als in deinem Ansatz). Dazu hast Du dann später ohne weitere Beschreibung noch ein Bild eines Zeitstrahls gepostet. Sorry, aber auf so einer Basis kann man Dir keine konkreteren Hinweise als die geben, die gegeben worden sind.

Und daher wäre es für Dich höchst hilfreich, Dir einfach mal ein paar der schon vorhandenen Lösungen anzusehen um zu erkennen, was ein solches Programm ausmacht, zu erkennen, was Du davon brauchst/haben willst (und wenn Du es selbst umsetzen willst, dir auch anzuschauen wie diese Features auf Basis welcher erhobener Daten umgesetzt worden sind), und dann auch die Dinge zu identifizieren, die Dir fehlen.

Wenn Du meinst, keine Zeit dafür zu haben/dir nehmen zu sollen/müssen, dich zunächst einmal anhand vorhandener Lösungen etwas in das Thema einzuarbeiten, und diese lieber in ein paar Zeilen Programmcode für „irgendetwas“ investieren willst, kannst Du das natürlich machen. Besonders schlau ist das aber nicht, und es lässt sich recht gut vorhersehen, was dabei raus kommen wird.

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Deshalb fragte ich weiter oben, wo man etwas online bedienen kann. Display-Copies mit viel Schrift in mehreren Rechtecken sagt mir nichts.

Jetzt muss ich bei mir noch einbauen, dass Menschen mit fehlendem Geburtsdatum unterm Zeitstrahl nicht vor ihren Eltern positioniert werden.

Man kann, wenn man sich nicht in einer bestimmten Richtung festgefahren hat, auch erstmal Beschreibungen im Internet lesen, wenn man denn ums Verrecken nicht einfach mal das Programm durch Installieren ausprobieren möchte. Gramps kann übrigens u. a. auch eine Zeitleiste darstellen:

Da fehlen sicherlich noch ‚zig Sachen, die vorhandene Programme bereits berücksichtigt haben, an die du aber noch nicht mal im Traum gedacht hast, aber mach ma‘ … Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß!