Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben? Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Diese Frage ist viel zu allgemein so nicht zu beantworten.
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Lieber Martin,
ich bin kein Hellseher und kann das daher nicht beantworten.
Ansonsten hilft die hiesige Presse bzgl. der Informationen, wie viel Geld in die Rettungsfonds gezahlt wird. Ob weitere aufgelegt werden, weiß niemand.
Was das „Verschenken“ angeht: Wir tun das ja nicht aus Nächstenliebe (schön wär’s), sondern um etwaige Rückkopplungen und Effekte, die uns sodann betreffen würden, abzumildern oder abzuwenden.
Insofern trifft die Almosenmetaphorik nicht zu.
Liebe Grüße
CK
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Guten Morgen,
ihre Frage impliziert, dass Geld an die Griechen „verschenkt“ worden sei.
Ich möchte dies wie folgt beantworten:
Zunächst muss man in die Neunziger Jahre zurück: Zur Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Heute gehören dem EURO 17 Staaten der 27 Mitglieder der EU an.
Die Stabilität des Euros wurde gestützt durch Stabilitätskriterien, welche die EU-Kommission kontrollieren und ggf. sanktionieren sollte. Das Griechenland dem Euro beitreten konnte, ist der Intervention von Gerhard Schröder zu „verdanken“. Leider wurde versäumt, den Stabilitätskriterien auch eine gemeinschaftliche Sozialpolitik beizufügen. Übrigens auch ein Versäumnis der sozialistischen Internationale und der europäischen Gewerkschaften.
Was heißt es nun, wenn wir Geld an die Griechen „geben“. Zunächst profitiert Deutschland vom Euro: Durch die Außenhandelsbilanz und durch die EU-Programme der EU wie z.B. den Europäischen Sozialfonds (ESF) oder zu Beginn der Neunziger Jahre durch die Ziel 1 Förderung für die neuen Bundesländer.
Aber Deutschland profitierte auch durch eine schwache Lohnentwicklung im Vergleich zu den anderen OECD Staaten.
Die Banken - insbesondere die französischen Banken - haben ein hohes Portfolio an griechischen Staatsanleihen -. Andererseits. Würde man die Europäische Solidarität verlassen, so müsste Griechenland zurück zur Drachme. Das hätte eine enorme Abwertung zur Folge. Schon jetzt erhält eine Lehrerin dort nur noch ca. 25 % im Vergleich zum letzten Jahr.
Eine Vergemeinschaftung der Schulden gibt es ja schon durch den Euro, nämlich durch eine gemeinsame Zinspolitik.
Die Lobbyisten der Banken haben ein Klima geschaffen, indem Sie den Staaten die Schuld geben. In Wahrheit ist es wohl eine Mischung aus Spekulation, in Griechenland fehlender Steuereinnahmen und einer verfehlten Koordination von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Durch die jüngsten Beschlüsse von Brüssel wurde im Prinzip die Agenda 2010 auf eine europäische Ebene, also die nachfrageorientierte Politik an den rand gedrängt durch eine angebotsorientierte Politik.
Fraglich ist, ob die Fiskalunion kompatibel mit dem Haushaltsrecht des Bundes, also auch dem GG ist.
Ja, weiter Geld an Greichenland, aber unter Beteiligung der Gläubiger (also der Banken), klare Regeln auf europäischer Ebene gegen Lohndumping, Stärkung der europäischen Gewerkschaften, mehr Demokratie auf europäischer Ebene (also des EU-Parlaments, Direktwahl der Kommission durch die Bürger, Transparenz bei Tagungen des Ministerrats, grd.s Kontrollrechte durch die nationalen Regierungen).
Herzliche Grüße aus Bochum:
Thomas Bente
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Hallo,
deine Frage ist sehr provokativ und ich glaube, dass das leider nicht so einfach zu beantworten ist.
Verschenkt ? Bisher wurde noch gar nichts verschenkt - bisher wurden lediglich Garantien gegeben und was ich persönlich für richtig halte: Endlich wurden diejenigen, die an Griechenland aufgrund der nicht so guten Bonitäten „bessere Zinsen“ bekamen und immer auf den Ausgleich der „Risiken“ durch den Staat gehofft haben mit einem Schuldenschnitt beteiligt. Aber: Wer zahlt denn für diesen Schuldenschnitt ? Das sind Menschen, die z.B. mit Lebensversicherungen vorgesorgt haben - die werden jetzt geringere Renditen etc. bekommen. Das sind Menschen, die auf Renten gehofft haben, die werden jetzt aufgrund von steigenden Inflationsraten „nicht mehr soviel für ihre Renten bekommen“. Aber: Was ist die Alternative ?
Wir wären mit unser DM auch sehr schnell das Zentrum von Spekulanten geworden und ich wage zu behaupten, dass wir ohne den Euro heute mit unser DM viel schlechter dastehen würden. Wir sollten bitte nicht vergessen, dass wir eine exportorientierte Nation sind - im Euroraum machen wir ein nicht zu verachtenswertes Geschäft. Uns kann es also nicht egal sein, wenn der Euro gegen die Wand fährt - das würde uns alle sehr hart treffen. Auch wir in Deutschland sind keine Musterknaben was Staatsschulden betrifft - wir haben sogar damit angefangen, dass die Stabilitätskriterien aufgeweicht wurden.
Aus meiner Sicht alles nicht so einfach - und ich sehe zur derzeitigen Politik leider auch keine Alternative. Wenn unser Export anfängt zu lahmen und Forderungen aus dem Euroraum uneinbringlich werden und dann Investoren aus aller Welt den Euroraum meiden - wäre das die Alternative ?
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Ich vermute mal, dass diese Frage rhetorisch ist und Sie damit Ihre Unzufriedenheit ausdrücken wollen…
Das ist leider noch nicht absehbar!
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Hallo,
ich finde bereits die Fragestellung falsch. Deutschland „gibt nicht Griechenland Geld ab“, sondern versucht zusammen mit anderen Nettozahlern im Euroraum (die werden oft vergessen, die Franzosen, die Holländer, die Österreicher, Luxemburger, Finnen etc.) eine griechische Staatspleite abzuwenden. Geht Griechenland pleite, dann müssen seine Kreditgeber, vor allem französische und deutsche Banken den Zahlungsausfall verkraften, was sie nicht unbedingt können. Indem diese Staaten den Griechen Geld geben, verfolgen sie eigenen Interessen, damit sie ihre Großbanken nicht retten müssen.
Das Geld, von dem dabei die Rede ist, ist zu einem sehr großen Teil Bürgschaft, d.h. es wird nicht das Geld nach Griechenland gekarrt, sondern für den Fall der Fälle griechische Zahlungen abgesichert.
Wie teuer der ganze Spaß wird, weiß ich nicht. Ich weiß es noch nicht einmal ansatzweise. Erst heute habe ich jedoch mal gehört, dass die 500 Mrd., die von dem permanenten Eurorettungsschirm bereit gehalten werden sollen, im Ernstfall bei Weitem nicht ausreichen würden.
Deutschland ist sicherlich mit einem sehr großen Batzen Geld dabei, das ist gar keine Frage. Allerdings ist es gerade Deutschland, das mit dafür verantwortlich ist, genauer Herr Kohl, dass die Griechen mit ins Euro-Boot genommen wurden, obwohl sie dies damals schon nur durch Bilanzfälschung erreicht haben, was sie seitdem mehrmals wiederholten. Deutschland ist auch mit dafür verantwortlich, dass die wiederholten Bilanzfälschungen nicht zu härteren Konsequenzen für Griechenland geführt haben. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass gerade Deutschland ist das Land, das vom Euro bislang am meisten profitiert hat. Deutschland war lange Zeit Exportweltmeister und über 60% seines Außenhandels wickelt es mit EU-Staaten ab. Die Rettung des Euros liegt somit in Deutschlands ureigenstem Interesse.
MfG
Hans Wurst
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.
Hallo,
Deutschland bürgt gemäss seiner Wirtschaftskraft für ca 20% dessen, was die EU den hilfsbedürftigen Ländern an Finanzmitteln zu Verfügung stellt. Jedesmal wenn Sie also zahlen in den Nachrichten hören, sollten Sie die Summe ansehen, die tatsächlich von der EU (ESM oder EFSF) gezahlt wird, davon 20% errechnen, dann wissen Sie was deutschland beisteuert.
beste Grüße
Dr. Michael Esser
Guten Tag,
wie viel Geld wird Deutschland noch an Griechenland abgeben?
Es wurde ja bereits viel Geld an sie „verschenkt“.