Wie viel Macht hat der Regisseur?

Guten Abend liebe Forumgemeinde,

(keine Spoilers hier!)

Zurzeit wird in der Star-Wars-Community heftig über den neuen Film diskutiert.
Der Film enthält einige unerwartete Wendungen, die in der Community kritisch ankommen.

Es gibt sehr oft Stimmen, wie »Regisseur hat den Film ruiniert!«, »Regisseur hat die Star-Wars-Geschichte vermaselt« usw.

Meine Frage: Hat Regisseur tatsächlich klare Befugnisse, den Skript jeder Zeit ohne Absprache mit Produzenten, Produktionsfirmen grundlegend zu ändern?
Oder ist es naiv (bei so einem Franchise wie Star Wars) nur auf Regisseur alles zu schieben, was die Entwicklung der Geschichte/Story angeht?

Ich hätte (nur meine Meinung) gesagt, dass die grundsätzlichen oder großen Änderungen im Skript schon mit Managern und Vorstand von z. B. LucasFilm abgesprochen werden.

Was denkt ihr? Bzw. weiß einer vielleicht genau, welche Befugnisse ein Regisseur diesbezüglich hat?

Viele Grüße
Alex

Hallo,

Schau doch mal in den Vertrag zwischen Regisseur und Produzent…

Ich hörte, dass es Verträge zwischen Drehbuchschreibern und Produzenten gibt, die den Drehbuchschreibern den Zugang zu den Dreharbeiten verbieten. Offenbar will man keinen Zwist am Set zwischen Regisseur und Autor haben.

Grüße

Hallo!

Das von Dir angesprochene Film-Metier ist mir fremd, aber dennoch kann ich aufgrund der Kenntnis anderer Bereiche sagen, dass sich keine Machtfragen stellen. Ob es um den soundsovielten James-Bond-Streifen, um eine Star-Wars-Folge oder ein Filmchen für die Werbekampagne eines Industrieprodukts geht, spielt für die grundsätzliche Vorgehensweise keine Rolle. Es geht um frei verhandelbare Vertragsinhalte zwischen allen Beteiligten, es geht um Zielgruppen und Budgets. Für Machtspielchen hat keiner Zeit und Geld. Wer grob quer schießt und sich an Vereinbarungen nicht hält, ist raus. In letzter Konsequenz hat die Hosen an, wer zahlt.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

wenn alles nur vom Regisseur abhängig wäre, wäre Star Wars nicht das, was es heute ist…

Angeblich waren die ersten Testvorführungen von Krieg der Sterne unterirdisch.
Erst nachdem Lukas´ damalige Ehefrau Marcia den Film in „Eigenregie“ komplett neu geschnitten hatte und bei den Testvorführungen beste Ergebnisse bekam, entschied der Produzent (!) dass der Film in die Kinos kommt.

Was dem Film auch einen Oskar für den besten Schnitt einbrachte, für George Lucas aber nur eine Nominierung für die beste Regie…

Grüße
Miamei

Das unterscheidet sich von Fall zu Fall. Manche Regisseure genießen nahezu Narrenfreiheit was Änderungen anbelangt, während andere strikt nach Skript oder Produzentenvorstellungen arbeiten müssen. Übrigens spricht der 1. Kameramann beim Dreh auch ein gehöriges Wörtchen mit und zwar dabei, in welchen Einstellungen Szenen gedreht werden. Die inhaltliche Umsetzung liegt allerdings schon nahezu bei 100 % beim Regisseur.