Wie viel Prozent der Christen (oder auch alle anderen) meiden heute Fleisch zu essen?

Tach ihr Lieben. Wie viele von euch halten sich an das „Gebot“? Ich für meinen Teil bin nicht gläubig, esse heute aber aus Respekt kein Fleisch. Wie ist das bei euch?
Wünsche noch ein schönes langes Osterwochenende :slight_smile:

Ich esse nur geschächtetes Lamm- oder Hammelfleisch, egal ob Ostern ist, das ist ohnehin ein Fest der Kufr.

Hallo Surana,

welches Gebot?
Ich kenne die Bibel ziemlich gut, aber so ein Gebot ist mir dort nicht untergekommen.

Gruss Harald

Hi surana, bin gläubig oder sagen wir so, ich finde es gut, sich Gedanken zu machen über das Leben hier und was danach kommt (oder kommen könnte) und mag die Gemeinschaft mit Leuten, die mit der Endlichkeit ihres Lebens unzufrieden sind und darüber nachdenken.
Die Regeln allerdings nehme ich nicht sonderlich ernst. Hab heute mit der ganzen Familie auch eine Suppe gegessen mit etwas Speck drin. Wer sich dran halten will und wem es aber wichtig ist, der soll es gern tun. Und wenn ich in Gemeinschaft jemand durch das Nichteinhalten solch einer Regel jemand ärgern würde, würde ich es auch sein lassen!
Römerbrief Kap.14 Vers 3 z.B. sagt: Wer alles isst, soll den nicht verachten der nicht alles isst und umgekehrt. Das ganze Kap. ist da ziemlich interessant und lesenwert.

HG dani

An Gott glaubst Du nicht?
Wem gehört Dein Respekt wenn Du heute kein Fleisch ist?
Du wolltest nur mal ein bisschen sticheln? Aber da erreichst Du doch niemanden.
Mein Lieber, solches Gebot gibt es gar nicht.

Sie ist heute Gras, wie immer, vermutlich.

burger for the win

Fastentraditionen bei den Christen

Mal wieder eine seltsam formulierte Frage. Auch wenn sie speziell an die hier mitlesenden Christen gerichtet ist: Wie soll denn ein je Einzelner wissen, wieviele von denen sich an dieses traditionelle christliche Fastengebot halten?

Trotzdem ein paar Worte dazu - in Erinnerung daran, daß das hier mal ein Brett „Religionswissenschaft“ war im Rahmen eines ehemaligen „Expertenforums zum Austausch von Wissen“:
Fastenregeln gehören in der Christentumsgeschichte, basierend auf auch im damaligen Judentum schon vorhandenen Gebräuchen, mit zum ältesten Bestand von Gemeindetraditionen. Auch, wenn längst nicht alles, was sich in der Geschichte der christl. Kirchen, sowohl der lateinischen als auch der griechischen, syrischen und ägyptischen, als Gebote und verpflichtenden Lehren herausschälte, bereits in der Textsammlung des sog. Neuen Testamentes schriftlich manifestiert war (dieses wurde ja erst am Ende des 2. Jhdts kanonisiert), so gab es dennoch Verpflichtungen, die mit dem Gemeindeleben und auch mit den jeweiligen Liturgien unabdingbar verknüpft waren. Sich daran zu halten, war Inhalt des auch nach außen sichtbaren „Bekenntnisses“.

Einer der damals bedeutenden und weitverbreitet gelesenen Texte war die „Didache“, genauer „Die Lehre der zwölf Apostel“ (Διδαχη των δωδεκα αποστολων), die wohl gegen Ende des 1. Jhdts verfaßt wurde, allerdings später nicht in den Kanon des NT aufgenommen wurde. Dort ist eindeutig zu erkennen, daß damals bereits Fastensitten festgelegt waren. So z.B. in der diesbezüglich vielzitierten Passage Kap. 8.1.:
Bei eurem Fasten haltet es aber nicht mit den Heuchlern; diese fasten nämlich am zweiten und fünften Tage nach dem Sabbat, ihr aber sollt fasten am vierten Tage und am Rüsttag.
Im Original:
(Αἱ δὲ νηστεῖαι ὑμῶν μὴ ἔστωσαν μετὰ τῶν ὑποκριτῶν. νηστεύουσι γὰρ δευτέρα σαββάτων καὶ πέμπτῃ· ὑμεῖς δὲ νηστεύσατε τετράδα καὶ παρασκευήν.)

Der erste Teil diese Satzes nimmt unverkennbar Bezug auf das Matthäusevangelium, Math. 6.16:
Wenn ihr fastet, seit nicht finsterblickend wie die Heuchler (hypokrites); sie verstellen nämlich ihre Gesichter, damit sie sich den Leuten als Fastende zeigen.

Jedenfalls zeigt der o.g. Didache-Text, daß damals bereits der Mittwoch und der Freitag (4. und 6. Tag der Woche nach dem Sabbat) als Fastentag in den Gemeinderegeln als geboten bestimmt war. Allerdings, wie man aus den unzähligen Dokumenten der späteren Jahrhunderte weiß, waren das keine religiösen Gebote wie der Dekalog oder das Nächstenliebe-Gebot. Auch waren es keine dogmatischen Festschreibungen von Glaubensinhalten, wie sie seit den Konzilien ab dem 4. Jhdt üblich waren. Aber unter den westlichen, lateinischen Kirchen war es letztlich die römische (ab dem Konzil von Trient als „römisch-katholische“ bezeichnete) Kirche, die Fastenregeln verpflichtend festschrieb im Codex Iuris Canonici (CIC), und zwar in dem Sinne, daß ein Verstoß dagegen als „Sünde“ deklariert wurde.

Die betreffenden Satzungen finden sich ebendort unter CIC 1243 - CIC 1253. Nach dem Vaticanum II. wurde die Unbedingtheit der Pflicht allerdings von Papst Paul VI für die röm.-Katoliken aufgehoben. Nur der Aschermittwoch und der Karfreitag blieb wohl in diesem Bekenntnis bedingungslose Pflicht. Wieweit das von den Katholiken in Deutschland noch ernstgenommen wird, weiß ich nicht. In Protestantischen Bekenntnissen ist Fasten hier und da Tradition des Gemeindelebens, aber nicht in irgendeinem Sinne verpflichtend.

Gruß
Metapher

esse nur noch wenig Fleisch…ca. nur noch ein Fünftel der Menge,die ich früher mal gegessen habe. Gibt soviele leckere Produkte von Aldi und CO., da fällt es Einem echt leicht. Auch bei der vegetarischen Wurst gibt es eine grosse Auswahl…nur so kann man helfen, das Tierleid zu mildern