Wohl wissend, dass es sich um eine Schätzfrage handelt. Was glaubt ihr, kann man, was man im Hirn gespeichert hat, in Megabyte ausdrücken?
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hahahahahaahahaha owt
o!w!t!
Wieviel Prozent davon??
Wohl wissend, dass es sich um eine Schätzfrage handelt. Was
glaubt ihr, kann man, was man im Hirn gespeichert hat, in
Megabyte ausdrücken?
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob diese Bytes (Trilliarden GIGABYTES, nicht Megabytes!) sich nur im materiellen Hirn befinden oder etwa in einer Substanz? Bisher hat noch kein Forscher „die Suche nach der verlorenen Zeit“ im „verdrahteten“ Gehirn finden können: Bilder, Gerüche, Sprachstrukturen, Gefühle, Geschmackserinnerungen oder Lebenserfahrungen als einheitlich gebundenes Identitätsgefühl usw.
Die Formel: Je mehr Bytes im Kopf gespeichert sind, desto erfolgreicher verläuft das Leben, ist aber nur ein GLAUBE, mit dem man Milliarden Menschen zufriedenstellen kann, zweifellos ist das der Fall! Aber stimmt das wirklich? Wieviel Bytes, die man je gelernt hat, z. B. bei staatlichen Bildungsanstalten, sind für das Leben effektiv?
Wieviel Prozent davon?? Beispiel: Wenn ein Betriebswirt vom Studium das erste Mal eine Stelle in einer Firma antritt, weiß er zunächst ca. zwei Jahre lang nicht, sein gelerntes theoretisches Wissen effektiv in der Praxis einzusetzen, er weiß zunächst weniger als ein Lehrling. Er lernt zuerst sich NEU (!) zu orientieren, erst etwa nach zwei Jahren kann er effektiv mitarbeiten und für seine Firma GEWINNE erwirtschaften, wie z. B. Herr Dr. Josef Ackermann für die Deutsche Bank.
Das gilt für andere Berufe oft noch mehr als für Betriebs- und Volkswirte, z. B. für Ingenieure, Juristen, Ärzte usw. Deshalb stellt sich mir die ernsthafte Frage: Wieviel Prozent von allem im „Gedächtnis der Natur“ Gespeicherten sind wirklich effektiv für den Lebenserfolg??
CJW
Hallo!
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob diese Bytes (Trilliarden
GIGABYTES, nicht Megabytes!)
Wie kommst Du auf diese Schätzung?
Ich behaupte, dass es sehr viel weniger ist als von Dir angenommen. Die Leistung des Gehirns besteht nämlich nicht darin, Byte für Byte abzuspeichern, sondern die unglaubliche Datenmenge äußerst effizient zu komprimieren.
Bsp. Bilder: Eine Bitmap (.bmp) würde tatsächlich den Farbwert jedes einzelnen Bildpunktes abspeichern. Wenn wir den Farbwert durch eine Zahl zwischen 0 und 32767 codieren und ein Bild von 600*800 Pixeln speichern wollen, brauchen wir dafür 960 kB, also knapp 1 MB. Niemand (selbst nicht der tollste Gedächtniskünstler) könnte sich 960.000 fünfstellige Zahlen merken. Wenn ich das Bild der Mona Lisa wiedergeben müsste, fiele mir das extrem schwer. Was trägt sie? Sind ihre Hände zu sehen? Wenn ja: Wie hält sie sie? Ist im Hintergrund etwas zu erkennen? Wenn ja was? All das weiß ich nicht, und dennoch kann ich in Sekundenbruchteilen erkennen, ob ein beliebiges Frauenporträt die Mona Lisa ist oder nicht.
Wie das funktioniert, also wie ein Engramm aussieht, das ist bisher erst sehr vage erforscht. Und ich denke, dass kein Hirnforscher im Moment in der Lage ist, den „Speicherbedarf“ unser kompletten Erinnerung einzuschätzen.
Michael
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob diese Bytes (Trilliarden
GIGABYTES, nicht Megabytes!)Wie kommst Du auf diese Schätzung?
Kosmologisch und evolutionstheoretisch postuliert ist das eine rein philosophische Aussage, weil ich keine größere Zahl momentan wusste, sie müsste meiner Ansicht nach aber unendlich viel größer sein gegenüber einem jüdisch-christlichen Gott, der die Welt erschaffen hat…
Ich behaupte, dass es sehr viel weniger ist als von Dir
angenommen.
Das darst du gerne weiter behaupten und auch weiter glauben.
Die Leistung des Gehirns besteht nämlich nicht
darin, Byte für Byte abzuspeichern, sondern die unglaubliche
Datenmenge äußerst effizient zu komprimieren.
Beim ersten Teil deiner Aussage stimme ich uneingeschränkt zu, aber komprimieren? Wenn du den Menschen mit einem PC vergleichst, ja dann vielleicht. Für mich aber ist dieser Vergleich zu sehr an den Haaren herbeikonstruiert und gegen jedwede wirkliche Lebenserfahrung nicht überzeugend.
Bsp. Bilder: Eine Bitmap (.bmp) würde tatsächlich den Farbwert
jedes einzelnen Bildpunktes abspeichern. Wenn wir den Farbwert
durch eine Zahl zwischen 0 und 32767 codieren und ein Bild von
600*800 Pixeln speichern wollen, brauchen wir dafür 960 kB,
also knapp 1 MB. Niemand (selbst nicht der tollste
Gedächtniskünstler) könnte sich 960.000 fünfstellige Zahlen
merken. Wenn ich das Bild der Mona Lisa wiedergeben müsste,
fiele mir das extrem schwer. Was trägt sie? Sind ihre Hände zu
sehen? Wenn ja: Wie hält sie sie? Ist im Hintergrund etwas zu
erkennen? Wenn ja was? All das weiß ich nicht, und dennoch
kann ich in Sekundenbruchteilen erkennen, ob ein beliebiges
Frauenporträt die Mona Lisa ist oder nicht.
Du denkst viel zu mechanistisch in einer dir vielleicht selbst gar nicht bewussten konservativen Philosophie des Als Ob. Die heutige neue Wissenschaft und Philosophie hat längst das Unbewusste (richtiger: das dynamische Unbewusste) im Auge, und da stimmt nichts, was du nur rationalistisch und oberflächlich mit dem PC vergleichst, denn es gibt unzweifelhaft ein Unbewusstes, das man nicht nur rein oberflächlich mechanisieren sollte, weil es der wirklichen Lebenserfahrung widerspricht.
Wir sollten auch zwischen klassischen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften unterscheiden. Naturwissenschaftler machen oft dasselbe wie ein Pförtner: Sie versuchen alles, was außerhalb ihrer Weltanschauung liegt, zu reduzieren und zu absolutieren, wie das zum Beispiel ein Pförtner gegenüber einem Vorstandsmitglied macht, um sich und seine eigene Weltanschauung zu bestätigen (das macht auch jeder Wilde im Amazonas-Dschungel). Die harten Naturwissenschaften repräsentiert eine Philposophie der Mechanik, sind aber nicht überzeugend meines Erachtens auch für ein phänomenologisches Welt- und Menschenbild des Medienzeitalters (die Physik hat bekanntlich kein kompetentes Wissen über die Wirtschaft, geschweige denn über Humanismus!).
Wie das funktioniert, also wie ein Engramm aussieht, das ist
bisher erst sehr vage erforscht. Und ich denke, dass kein
Hirnforscher im Moment in der Lage ist, den „Speicherbedarf“
unser kompletten Erinnerung einzuschätzen.
Ich denke, dass in der letzten Zeit die Hirnforschung große Fortschritte gemacht hat, gegenüber ihren früheren Erklärungen, wo man das Gehirn exakt zu vermessen und zu wiegen versuchte, um daraus wissenschaftliche Erkentnisse zu ziehen oder mit der so genannten Zweikammer-Hemisphären-Theorie, wo man heute nur noch den Kopf schüttelt.
Die Hirnforschung hat sich früher viel mehr an der Chemie, Physik und Biologie orientiert und ihr eigentlicher Fortschritt war, sich jetzt mehr an den Human- und Geisteswissenschaften zu orientieren (so titelte z. B. die Zeitschrift „Psychologie Heute“ schon vor Jahren mit einer Abbildung eines Gehirns und einem Foto von Sigmund Freud und der Headline: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“). Wer heute die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung verfolgt, wird darin viele Erkenntnisse wiederfinden, die schon vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten von Psychologen und Philosophen postuliert wurden, z. B. „Der Spinoza-Effekt“ vom berühmtesten Hirnforscher der Welt, dem Amerikaner Professor Antonio R. Damasio (vgl. auch „Descartes Irrtum -Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn“, sowie die Erkenntnisse vieler andere Hirnforscher, die sich wiederum an Antonio R. Damasio orientieren!).
Natürlich bleibt die Frage, wieviel Prozent von dem seit 15 bis 20 Milliarden Jahren geschätzten Prozess für die Kapazität der im Gehirn gespeicherten Bytes bezogen auf den Lebenserfolg nützlich sind, unbeantwortbar.
Gruß
C.
Hallo!
Die Leistung des Gehirns besteht nämlich nicht
darin, Byte für Byte abzuspeichern, sondern die unglaubliche
Datenmenge äußerst effizient zu komprimieren.Beim ersten Teil deiner Aussage stimme ich uneingeschränkt zu,
aber komprimieren? Wenn du den Menschen mit einem PC
vergleichst, ja dann vielleicht. Für mich aber ist dieser
Vergleich zu sehr an den Haaren herbeikonstruiert und gegen
jedwede wirkliche Lebenserfahrung nicht überzeugend.
Wer von uns beiden hat sich denn darauf eingelassen, eine Byte-Zahl zu nennen? War ich das oder Du? Den Vergleich mit dem PC kannst Du deswegen nicht mir vorwerfen, sondern höchstens Dir oder dem Fragesteller selbst.
Du denkst viel zu mechanistisch in einer dir vielleicht selbst
gar nicht bewussten konservativen Philosophie des Als Ob. Die
heutige neue Wissenschaft und Philosophie hat längst das
Unbewusste (richtiger: das dynamische Unbewusste) im Auge, und
da stimmt nichts, was du nur rationalistisch und oberflächlich
mit dem PC vergleichst, denn es gibt unzweifelhaft ein
Unbewusstes, das man nicht nur rein oberflächlich
mechanisieren sollte, weil es der wirklichen Lebenserfahrung
widerspricht.
Habe ich gesagt, dass der Prozess des Lernens von Gesichtern gleich abläuft wie beim PC oder habe ich die Unterschiede betont?
Wir sollten auch zwischen klassischen Naturwissenschaften und
Geisteswissenschaften unterscheiden. Naturwissenschaftler
machen oft dasselbe wie ein Pförtner: Sie versuchen alles, was
außerhalb ihrer Weltanschauung liegt, zu reduzieren und zu
absolutieren, wie das zum Beispiel ein Pförtner gegenüber
einem Vorstandsmitglied macht, um sich und seine eigene
Weltanschauung zu bestätigen (das macht auch jeder Wilde im
Amazonas-Dschungel).
Immerhin haben die Naturwissenschaften ein objektives Kriterium dafür, was Gegenstand ihrer Forschung ist und was nicht: Die Beobachtung. Geisteswissenschaftliche Aussagen sind immer zu einem gewissen Teil beliebig.
Die harten Naturwissenschaften
repräsentiert eine Philposophie der Mechanik, …
Die Naturwissenschaften repräsentieren überhaupt keine Philosophie. Wer aber aus der Mechanik (oder einem anderen Teil der Naturwissenschaften) eine Philosophie zimmern will, der wird auf dem von Dir bemängelndem niedrigen Niveau stehen bleiben. Aber er treibt Philosophie, nicht Naturwissenschaft.
… sind aber nicht
überzeugend meines Erachtens auch für ein phänomenologisches
Welt- und Menschenbild des Medienzeitalters (die Physik hat
bekanntlich kein kompetentes Wissen über die Wirtschaft,
geschweige denn über Humanismus!).
Blabla … und was sagt die Philosophie über die Ursachen des Reaktorunglücks von Fukushima?
Die Hirnforschung hat sich früher viel mehr an der Chemie,
Physik und Biologie orientiert und ihr eigentlicher
Fortschritt war, sich jetzt mehr an den Human- und
Geisteswissenschaften zu orientieren (so titelte z. B. die
Zeitschrift „Psychologie Heute“ schon vor Jahren mit einer
Abbildung eines Gehirns und einem Foto von Sigmund Freud und
der Headline: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“).
Was für unglaubliches Missverständnis! Die Hirnforschung ist chemischer, physikalischer und biologischer als sie je war. Der Unterschied ist nur der, dass das was die Psychologen sich bisher aus den Fingern saugen mussten, nun nach und nach chemisch, physikalisch und biologisch verstehbar wird.
Ich bleibe dabei: Naturwissenschaftliche Fragen müssen naturwissenschaftlich beantwortet werden, und zwar auch dann (wie in diesem Fall), wenn die Antwort lautet, dass die Frage so nicht gestellt werden kann.
Michael
Dimensionslose Null?
Hallo,
ich meine, es handelt sich lediglich um Prozesse/Abläufe, wenn auch sehr komplexe. Im Wechselspiel mit u/o ausgelöst durch Trigger. Keine substantielle Speicherung wie in einer Scheune oder auf einer Festplatte. Daher dimensionslos. Oder multidimensional?.
Burnout als Beispiel: Prozessüberflutung.
Franz
Das macht es spannend
Wer von uns beiden hat sich denn darauf eingelassen, eine
Byte-Zahl zu nennen? War ich das oder Du? Den Vergleich mit
dem PC kannst Du deswegen nicht mir vorwerfen, sondern
höchstens Dir oder dem Fragesteller selbst.
Nur „als ob“.
Habe ich gesagt, dass der Prozess des Lernens von Gesichtern
gleich abläuft wie beim PC oder habe ich die Unterschiede
betont?
Nein, hast du nicht bzw. hast du, den Unterschied im Erkennen von Gesichtern betont.
Immerhin haben die Naturwissenschaften ein objektives
Kriterium dafür, was Gegenstand ihrer Forschung ist und was
nicht: Die Beobachtung. Geisteswissenschaftliche Aussagen sind
immer zu einem gewissen Teil beliebig.
Nein, es ist „alles“, was vom menschlichen Geist seit den Anfängen der Schrift durch ein kommunikatives Handeln produziert wurde und weiter, immer weiter, und jetzt EXPLOSIONSARTIG ins Unendliche kommuniziert wird, wovon die Naturwissenschaft ebenfalls ein (wichtiger!) Teil ist in der Mediengesellschaft einer globalen Weltvernetzung.
Die Naturwissenschaften repräsentieren überhaupt keine
Philosophie.
Sag bloß, da staune ich aber. Was ist es denn sonst, was sie uns so erzählen?!
Wer aber aus der Mechanik (oder einem anderen
Teil der Naturwissenschaften) eine Philosophie zimmern will,
der wird auf dem von Dir bemängelndem niedrigen Niveau stehen
bleiben. Aber er treibt Philosophie, nicht Naturwissenschaft.
Wenn du das so interpretieren willst, streiten wir um Worte, dann hast du recht, weil der Begriff Naturwissenschaft ein anderer ist als Philosophie.
Blabla … und was sagt die Philosophie über die Ursachen des
Reaktorunglücks von Fukushima?
Sehr viel, weil sie die Medien einschließt, woher, außer über die Medien, hast du sonst dein Wissen??
Was für unglaubliches Missverständnis! Die Hirnforschung ist
chemischer, physikalischer und biologischer als sie je war.
Der Unterschied ist nur der, dass das was die Psychologen sich
bisher aus den Fingern saugen mussten, nun nach und nach
chemisch, physikalisch und biologisch verstehbar wird.
Das stimmt so radikal nicht, wie du das interpretierst. Es gibt auch in der Psychologie eine Trennung und das ist auch völlig legitim für eine Wissenschaft über den Menschen selbst, weil es unendlich viele Modelle des Menschen geben MUSS(!!), um alle weltanschaulichen Positionen zu integrieren. Das ist aber kein Widerspruch innerhalb der Psychologie und Philosophie. Natürlich ist es legitim, die Hirnforschung zu MECHANISIEREN und sie chemisch, physikalisch und biologisch zu interpretieren - das ist natürlich nichts anders als Philosophie.
Ich bleibe dabei: Naturwissenschaftliche Fragen müssen
naturwissenschaftlich beantwortet werden, und zwar auch dann
(wie in diesem Fall), wenn die Antwort lautet, dass die Frage
so nicht gestellt werden kann.
Das ist ein grobes Mißverständnis, denn die Frage wurde ja gerade nicht naturwissenschaftlich gestellt, sondern vielmehr als Geisteswissenschaft. Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass Natur- und Geisteswissenschaften sich eher annähern und voneinander lernen. Das ist wie gesagt mein Eindruck, du kannst es natürlich anders sehen und das macht es doch spannend in einer globalen Medienvielfalt.
CJW
Hallo!
Blabla … und was sagt die Philosophie über die Ursachen des
Reaktorunglücks von Fukushima?Sehr viel, weil sie die Medien einschließt, woher, außer über
die Medien, hast du sonst dein Wissen??
Und wenn es keine Medien gäbe, wäre dann das Unglück nicht passiert? Das ist es ja gerade, was ich meine: Die Naturwissenschaft beschäftigt sich mit der stofflichen „wirklichen“ beobachtbaren Welt. Wenn man der Geisteswissenschaft ihre Gedanken nimmt, dann hört sie auf zu existieren. Wenn man der Naturwissenschaft ihre Gedanken nimmt, dann bleibt wenigstens ihr Forschungsgegenstand bestehen.
Das ist ein grobes Mißverständnis, denn die Frage wurde ja
gerade nicht naturwissenschaftlich gestellt, sondern vielmehr
als Geisteswissenschaft.
Im Gegenteil: Es wurde ausdrücklich nach der Größe des Menschlichen Gedächtnisses gefragt, als ob man diese Größe messen könnte. Das „Messen“ ist nun das ureigenste Betätigungsfeld der Naturwissenschaft.
Sie kann auf diese Frage zwar keine Antwort geben, jedoch nicht, weil es nicht in ihr Aufgabengebiet fällt, sondern weil das Gedächtnis anders strukturiert ist als in Bits und Bytes.
Im Übrigen habe ich den Eindruck,
dass Natur- und Geisteswissenschaften sich eher annähern und
voneinander lernen.
Das sehe ich auch so. Allerdings lernen die Geisteswissenschaften erheblich mehr von den Naturwissenschaften als umgekehrt. Damit möchte ich die Leistung der Geisteswissenschafen nicht gering schätzen. Es ist vielmehr eine Notwendigkeit: Je mehr die Naturwissenschaften ihre Beobachtungen ausdehnen, umso mehr dringen sie in Gebiete vor, die zuvor nur den Geisteswissenschaften vorbehalten gewesen waren.
Michael
Und wenn es keine Medien gäbe, wäre dann das Unglück nicht
passiert?
Schon, aber die Weltöffentlichkeit hätte dann auch nichts davon erfahren.
Das ist es ja gerade, was ich meine: Die
Naturwissenschaft beschäftigt sich mit der stofflichen
„wirklichen“ beobachtbaren Welt.
Nun, das ist ein Lernen, das die Geisteswissenschaften den Naturwissenschaften abgeschaut haben, denn so wie ich den neuen Trend in der Philosophie erkennen kann, lernt diese wiederum an real existierenden Phänomenen oder, wie es der neueste Begriff hergibt, an einer phänomenalistischen Realität und relativiert das Spekulieren auf das metaphysische „Absolute“ bzw. integriert dieses in das Menschliche.
Wenn man der
Geisteswissenschaft ihre Gedanken nimmt, dann hört sie auf zu
existieren. Wenn man der Naturwissenschaft ihre Gedanken
nimmt, dann bleibt wenigstens ihr Forschungsgegenstand
bestehen.
Bei der Geistewissenschaft doch ebenso, weil, wie der französische Philosoph (Dozent am Polytechnikum in Paris, wo Ingenieure ausgebildet wurden) in seiner Geschichtsphilosophie (Drei-Stadien-Theorie) postulierte als Grundlage der Soziologie bzw. der Sozialwissenschaften, zu denen ich auch Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Kommunikations- und Literaturwissenschaften u. a. zähle, im Jahre 1844 in seinem philosophischen Hauptwerk postulierte:
„Man darf sich dann… nur noch eine einzige Wissenschaft denken, die Wissenschaft vom Menschen oder genauer gesagt, die Sozialwissenschaft.“
Ich füge hinzu, um auf deine obige Aussage zu erwidern: Der Forschungsgegenstand in den Geisteswissenschaft bliebe auch dann, wie in der Naturwissenschaft, bestehen, weil der Mensch selber ja Natur is! Hätte er, wie die Tiere, keine Sprache kultiviert, bliebe er ja trotzdem im Sinne der Naturwissenschaft Forschungsgegenstand, den ich allerdings sehr viel höher werten möchte als z. B. nur Steine, Pflanzen und Tiere, mit der Begründung, dass seit Anfängen der Naturwissenschaft vor 2700 Jahren (vgl. Naturphilosophie!) der Mensch im Laufe der Millionen Jahre selbst zum Forschungsgegenstand wird.
Dies gilt sowohl für die Natur- als auch für die Geisteswissenschaften.
Im Gegenteil: Es wurde ausdrücklich nach der Größe des
Menschlichen Gedächtnisses gefragt, als ob man diese Größe
messen könnte. Das „Messen“ ist nun das ureigenste
Betätigungsfeld der Naturwissenschaft.
Ok.
Im Übrigen habe ich den Eindruck,
dass Natur- und Geisteswissenschaften sich eher annähern und
voneinander lernen.Das sehe ich auch so. Allerdings lernen die
Geisteswissenschaften erheblich mehr von den
Naturwissenschaften als umgekehrt. Damit möchte ich die
Leistung der Geisteswissenschafen nicht gering schätzen. Es
ist vielmehr eine Notwendigkeit: Je mehr die
Naturwissenschaften ihre Beobachtungen ausdehnen, umso mehr
dringen sie in Gebiete vor, die zuvor nur den
Geisteswissenschaften vorbehalten gewesen waren.
Ja das stimmt.
CJW
Hallo!
Ich füge hinzu, um auf deine obige Aussage zu erwidern: Der
Forschungsgegenstand in den Geisteswissenschaft bliebe auch
dann, wie in der Naturwissenschaft, bestehen, weil der Mensch
selber ja Natur is! Hätte er, wie die Tiere, keine Sprache
kultiviert, bliebe er ja trotzdem im Sinne der
Naturwissenschaft Forschungsgegenstand, den ich allerdings
sehr viel höher werten möchte als z. B. nur Steine, Pflanzen
und Tiere, mit der Begründung, dass seit Anfängen der
Naturwissenschaft vor 2700 Jahren (vgl. Naturphilosophie!) der
Mensch im Laufe der Millionen Jahre selbst zum
Forschungsgegenstand wird.
Erstens begann die Naturwissenschaft (bzw. das, was wir heute darunter verstehen) nicht vor 2700 Jahren, sondern vor ca. 400 Jahren mit den Experimenten von Galilei. Gerade deshalb wird ja zwischen Natur_philosophie_ und Natur_wissenschaft_ unterschieden.
Dies gilt sowohl für die Natur- als auch für die
Geisteswissenschaften.
Zweitens: Du weißt aber schon, was mit den Begriffen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft jeweils gemeint ist? Solange die physische Existenz des Menschen Gegenstand der Fragestellung ist, handelt es sich ganz eindeutig um naturwissenschaftliche Themen.
Michael
Erstens begann die Naturwissenschaft (bzw. das, was wir heute
darunter verstehen) nicht vor 2700 Jahren, sondern vor ca. 400
Jahren mit den Experimenten von Galilei. Gerade deshalb wird
ja zwischen Natur_philosophie_ und Natur_wissenschaft_
unterschieden.
Klar, ich wollte aber über Galilei hinaus zu den Anfängen der westlichen Philosophie einen Bezug herstellen, aber wenn du es so trennen willst, stimme ich dem natürlich historisch zu, das ist so Fakt.
Dies gilt sowohl für die Natur- als auch für die
Geisteswissenschaften.Zweitens: Du weißt aber schon, was mit den Begriffen
Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft jeweils gemeint ist?
Solange die physische Existenz des Menschen Gegenstand der
Fragestellung ist, handelt es sich ganz eindeutig um
naturwissenschaftliche Themen.
Die physische Existenz und mit ihr die geistige kann man auch geisteswissenschaftlich beschreiben. Aber als Naturwissenschaftler ist es eben reduziert nur auf das Physische (vgl. dagegen „Philosophy of mind“). Ich habe mit dieser Trennung kein Problem, ich respektiere sie.
CJW
Hi.
Wieviel Bytes, die
man je gelernt hat, z. B. bei staatlichen Bildungsanstalten,
sind für das Leben effektiv?
Anscheinend jeder einzelnen Bit.
Wieviel Prozent davon?? Beispiel: Wenn ein Betriebswirt vom
Studium das erste Mal eine Stelle in einer Firma antritt, weiß
er zunächst ca. zwei Jahre lang nicht, sein gelerntes
theoretisches Wissen effektiv in der Praxis einzusetzen, er
weiß zunächst weniger als ein Lehrling. Er lernt zuerst sich
NEU (!) zu orientieren, erst etwa nach zwei Jahren kann er
effektiv mitarbeiten und für seine Firma GEWINNE
erwirtschaften, wie z. B. Herr Dr. Josef Ackermann für die
Deutsche Bank.
Na jetzt sagst du selbst nichts anderes, dass dazu er neue Infos (massenweise) speichern musste.
Gruß
Balázs
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob diese Bytes (Trilliarden
GIGABYTES, nicht Megabytes!)Wie kommst Du auf diese Schätzung?
Kosmologisch und evolutionstheoretisch postuliert ist das eine
rein philosophische Aussage, weil ich keine größere Zahl
momentan wusste, sie müsste meiner Ansicht nach aber unendlich
viel größer sein gegenüber einem jüdisch-christlichen Gott,
der die Welt erschaffen hat…Ich behaupte, dass es sehr viel weniger ist als von Dir
angenommen.Das darst du gerne weiter behaupten und auch weiter glauben.
Die Leistung des Gehirns besteht nämlich nicht
darin, Byte für Byte abzuspeichern, sondern die unglaubliche
Datenmenge äußerst effizient zu komprimieren.Beim ersten Teil deiner Aussage stimme ich uneingeschränkt zu,
aber komprimieren? Wenn du den Menschen mit einem PC
vergleichst, ja dann vielleicht. Für mich aber ist dieser
Vergleich zu sehr an den Haaren herbeikonstruiert und gegen
jedwede wirkliche Lebenserfahrung nicht überzeugend.Bsp. Bilder: Eine Bitmap (.bmp) würde tatsächlich den Farbwert
jedes einzelnen Bildpunktes abspeichern. Wenn wir den Farbwert
durch eine Zahl zwischen 0 und 32767 codieren und ein Bild von
600*800 Pixeln speichern wollen, brauchen wir dafür 960 kB,
also knapp 1 MB. Niemand (selbst nicht der tollste
Gedächtniskünstler) könnte sich 960.000 fünfstellige Zahlen
merken. Wenn ich das Bild der Mona Lisa wiedergeben müsste,
fiele mir das extrem schwer. Was trägt sie? Sind ihre Hände zu
sehen? Wenn ja: Wie hält sie sie? Ist im Hintergrund etwas zu
erkennen? Wenn ja was? All das weiß ich nicht, und dennoch
kann ich in Sekundenbruchteilen erkennen, ob ein beliebiges
Frauenporträt die Mona Lisa ist oder nicht.Du denkst viel zu mechanistisch in einer dir vielleicht selbst
gar nicht bewussten konservativen Philosophie des Als Ob. Die
heutige neue Wissenschaft und Philosophie hat längst das
Unbewusste (richtiger: das dynamische Unbewusste) im Auge, und
da stimmt nichts, was du nur rationalistisch und oberflächlich
mit dem PC vergleichst, denn es gibt unzweifelhaft ein
Unbewusstes, das man nicht nur rein oberflächlich
mechanisieren sollte, weil es der wirklichen Lebenserfahrung
widerspricht.
Bedenke aber, dass wir keine bessere Methode für die Erforschung haben.
Da die Neuronen aber ganz genau und immer (ausnahmslos) auf die selbe Art und Weise reagieren kann man mit Recht von Isomorphie reden.
Wie komplex und effektiv ein Algorithmus werden kann ist so weit wir wissen nicht begrenzt.
Allerdings sind seine Grenzen auch bekannt.
Und warum sollte das „Unbewusste“ nach andere noch auf nicht auszudenkende Art funken?
Wir sollten auch zwischen klassischen Naturwissenschaften und
Geisteswissenschaften unterscheiden.
Auf keinen Fall. Wir sehen genau wohin das geführt hat (in die Wüsste der Metaphysik:smile:.
Und das tun heute die mit diesem Problem sich beschäftigen (endlich)nicht mehr.
Ich denke, dass in der letzten Zeit die Hirnforschung große
Fortschritte gemacht hat, gegenüber ihren früheren
Erklärungen, wo man das Gehirn exakt zu vermessen und zu
wiegen versuchte, um daraus wissenschaftliche Erkentnisse zu
ziehen oder mit der so genannten
Zweikammer-Hemisphären-Theorie, wo man heute nur noch den Kopf
schüttelt.
Und ich sehe, dass die Alchemie und Astrologie in der letzter Zeit auch etwas weitergekommen sind.
Fehlt noch die Wandlung von der Metherologie zu Mereronomie:smile:
Mein Lieber, irgendwo soll man doch anfangen müssen, wenn man in der peinlichen Lage ist keinen direkten Draht zum Allwissender zu besitzen:smile:
Gruß
Balázs
Hi.
Je mehr die
Naturwissenschaften ihre Beobachtungen ausdehnen, umso mehr
dringen sie in Gebiete vor, die zuvor nur den
Geisteswissenschaften vorbehalten gewesen waren.
Und da sie keine Daten zu Verfügung hatten (oder oft einfach ignorierten) haben sie nur wild spekulieren können. Altehrwürdige philosophische Irrtümer wurden erst durch die Naturwissenschaft aus der Welt geschaffen.
Es ist nicht zu übersehen wie die verschiedene Philosophien einander widersprachen und immer noch tun. So was ist undenkbar in der Naturwissenschaften.
Philosophie ohne Naturwissenschaft (harte Fakten) ist meistens Blabla Z.B Schoppenhauer Abhandlung über Sexualität und Homosexualität ist ein riesengroßer Lachnummer. Der man hatte offensichtlich keine Ahnung von tuten und blasen.Woher den auch diese Phänomene zu erforschen war ja Tabu seiner Zeit. Philosophen neigen oft dazu über etwas zu reden wovon sie keine Ahnung haben aber Bescheid zu wissen glauben.
Mir ist kein Philosoph (bis ca.1900) bekannt dem die experimentelle Durchleuchtung seines eigenen Denkapparates im Sinne gekommen wäre bzw. gefordert hätte.
Gruß
Balázs
Lustige Frage, lustige Antwort. Das Gehirn baut sich ständig den Anforderungen nach um. So entsteht endlos Speicherkapazität. Willst Du neu, kriegst Du neu. Umdenken ist des Gehirns Devise. Der Arbeitsspeicher. Alles was Du vor etlichen Jahren erlebt hast, was schon lange vobei ist und nicht mehr soooo wichtig für Dich ist geht als „rar.dat“ ins hintere Gedächtnis. Klein, erledigt, aber nicht vergessen. Abrufbar. Nichts, aber rein gar nichts was Du je erlebt, gesehen, gehört oder sonst irgendwie was hast ist im Gehirn vergessen. Nur sortiert nach Wichtigkeit. Und Wichtigkeiten ändern sich. Um die Leistung des Gehirns in Terra zu definieren - ? - unmöglich. Um eine intelligente Lebensform in Art des Menschen und seines Hirns zu bauen?
Mit heutiger Technik bräuchtest Du ca. einen Prozessor in der Größe der Erde…
und nicht mal dann ist eine eigene Intelligenz programmiert. Denn Intelli programmieren ja nur wir, wir Menschen. Zumindest geben wir damit an. Haha.
Stell Dir einfach mal nur vor, es gäbe keine Computer, kein Netzwerk…
Wie würdest DU DANN SEIN ?
Alles Liebe für den Nachdenkenden,
Diehna.