Wie viel Watt produzieren Solarzellen?

Wie viel Watt produzieren Solarzellen durchschnittlich?
Mich interessiert mal, wie viel Watt pro m² an einem durchschnittlichen Tag bzw. wie viel Kilowattstunden pro Jahr und pro m² in Deutschland produziert wird.

Bitte nicht mit Kilowatt-Peak etc. kommen. Mich interessieren nur diese praktischen Angaben bei einer heute üblichen Solarzelle (mit 18 % Wirkungsgrad).

Danke.

Moin,

einfache Fragen habe es an sich, nicht einfach beantwortbar zu sein :wink:

Also:
die sog. Solarkonstante beträgt gute 1300 Watt pro Quadratmeter.
Die wird allerding oberhalb der Atmosphäre gemessen.
Nehmen wir an, daß durch atmosphärische Absorbtion und geometrische Faktoren rund die Hälte an Energie hängen bleibt, einigen wir uns auf 600 Watt pro Quadratmeter.
Dann hätten wir mit Deinen 18 % Wirkungsgrad gute 100 Watt pro Quadratmeter.

Bewölkung etc. muß natürlich seperat betrachtet werden.

Da ich alle Abschätzungen großzügig nach unten gerundet habe, dürfte es eine einigermaßen realistische Abschätzung sein.

Gandalf

Danke für deine Antwort.

Dann hätten wir mit Deinen 18 % Wirkungsgrad gute 100 Watt pro
Quadratmeter.

Nehme ich mal an, dass es 14 h am Tag hell ist -> 58 Watt
und dass es im durchschnitt immer etwas bewölkt ist -> 50% abziehen
dann haben wir 30 Watt pro m² im Tagesdurchschnitt.

Eine durchschnittliche Familie verbraucht im Monat vielleicht 200 kWh.
30 Watt * 24 h * 30 (Tage) = 21,6 kWh
Dass heißt, dass ich nur 10 m² Solarzellen brauchen, um eine Familie unabhängig vom externen Strom zu machen (mit Annahme, dass man die Energie effizient zwischenspeichern kann)!?
Demzufolge würde es reichen, die Garage oder den Carport mit Solarzellen zu bestücken oder auf ein Wohnblock Solarzellen zu montieren.

Hört sich erstmal gut an, doch leider ist das nicht wirklich wirtschaftlich, wenn man die Anschaffungskosten, den Kredit und die geringe Lebensdauer von 30 Jahren betrachtet :frowning:

Bewölkung etc. muß natürlich seperat betrachtet werden.

Wie sieht es aus, wenn es denn Bewölkt ist? Liefern die Solarzellen dann nur noch 50% der Energie oder ist es noch weniger?

Hi,
die 18% Wirkungsgrad beziehen sich vermutlich auf Monokristaline Zellen,
nicht aber auf Module.
hier gibts kleine Zwischenräume und eine Glasplatte die den Wirkungsgrad auf ca. 16% reduzieren.
weiters sind natürlich die geografischen Unterschiede zu berücksichtigen.

grob geht man im Jahresmittel von 2,5 Stunden Leistung also bei 16% Modulen von 400 Watt mal
365 Tage aus, pro m2, aber wohl gemerkt im Jahresmittel.
in der Sommerhälfte sinds mehr und im Winter weniger.

Polykristalline Zellen leisten bei bedecktem Himmel oder Regen weiniger als Monokristalline,
amorphe hingegen mehr.
Dafür haben amorphe Zellen einen geringeren Wirkungsgrad bei Sonnenschein, und sind zumindest sehr schnell gealtert, was aber mittlerweile bei modernen Zellen weitgehend behoben ist.
Amorphe Zellen sind relativ preisgünstig herzustellen, trotzdem würde ich persönlich Monokristallin empfehlen.
Typische Leistungen sind: (auch wenn du das vielleicht nicht Wissen willst) 190 Watt Peak bei ca. 80 mal 160 cm.

Der Ertrag lässt sich aber zum Beispiel durch eine Sonnennachführung steigern da damit die Erntedauer deutlich erhöht werden kann.
Dies wird aber sehr selten angewendet, da erstens meist mehr als genügend Dachfläche vorhanden ist, zweitens die Nachführung nicht so Wartungsfrei ist wie die einfache Montage, drittens der Preis für eine Nachführung, bei ständig fallenden Modulpreisen nahezu ident zu einer größeren Fläche ist.
Es kommen ja neben der Nachführung entsprechen bauliche und statische Maßnahmen dazu.
Dazukommen noch gestalterische Argumente.

Obs wirtschaftlich sinnvoll ist (abgesehen von einer umverteileten Einspeisevergütung) wird der Strompreis in einigen Jahren zeigen.

OL

Hallo,

Hört sich erstmal gut an, doch leider ist das nicht wirklich
wirtschaftlich, wenn man die Anschaffungskosten, den Kredit
und die geringe Lebensdauer von 30 Jahren betrachtet :frowning:

Was glaubst Du, was Strom in 10, 20, 30 Jahren kosten wird?!

Ansonsten ist es immer am wirtschaftlichsten, Strom garnicht erst zu verbrauchen :wink:

LG
Jochen

Wie viel Watt produzieren Solarzellen durchschnittlich?

Ich mache mit 36m² 4800kWh/Jahr (27 Module, monokristaline Zellen),
allerdings ist die Leistung nicht gleichmäßig verteilt. Im
schlechtesten Monat 100-150kWh und im besten 700-750kWh.

Gruß
Stefan

Ansonsten ist es immer am wirtschaftlichsten, Strom garnicht
erst zu verbrauchen :wink:

Das schaffen aber nur Supraleiter.

SCNR

Nehmen wir an…

Hallo,
lesen wir nach, wieviel Energie und wo:
https://photon.de:448/solarstrahlungskarte/atlas_06.pdf
Die Solarstrahlungskarte vom Deutschen Wetterdienst,
da noch den Wirkungsgrad draufgerechnet und den Winkel der Anlage zur Sonne und die Abschattung durch Nachbars Baeume und der Schmutz und…
Gruss Helmut

Hallo,
hier sind Beispielanlagen gelistet
http://www.solarwebseiten.de/Anlagen/anlagen.php
Gruss Helmut

Das schaffen aber nur Supraleiter.

Ist mein Küchenstuhl dann ein solcher?

SCNR

dito
J

Hallo,

Ebenso!

hier sind Beispielanlagen gelistet
http://www.solarwebseiten.de/Anlagen/anlagen.php

Das sind aber keine Photovoltaikanlagen!

Die drei, die ich angeklickt habe waren rumgerechnete Durchlauferhitzer
in kWh angegeben.

Gruß
Stefan

Gruss Helmut

Das sind aber keine Photovoltaikanlagen!
Gruß Stefan

Hallo,
Du hast recht, habs nicht gemerkt (um die Uhrzeit).
Es gab mal eine Seite mit zig Beispielhaeusern und deren Photovoltaikanlagen mit Ertraegen, ich meine beim Solarserver.de, finds nicht mehr.

Alternativ schau mal hier rein
http://www.pv-ertraege.de/cgi-bin/pvdaten/src/bundes…
Werte daraus:
Bundesweiter Durchschnitt 2006 : 966 kWh pro kWpeak
also je 1kW aufs Dach gebaut bringt knapp 1000 kWh Solarstrom im Jahr
im Mittel
je nach Ausrichtung, Wirkungsgrad, Region usw.
In der genannten Zahl duerften viele Altanlagen drin sein.

Gruss Helmut

Hallo Stefan,
seit Jahren suche ich nach einer solchen Antwort.
Eigentlich müsste Dir jeder Elektriker danken.
Mit Deiner Antwort kann jeder mal einen ehrlichen Kosten-Nutzen Vergleich anstellen.
Wenn Du jetzt noch Deine geografische Lage bekannt geben würdest, bekommst Du von mir einen *.

  • Volker -

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Volker,

seit Jahren suche ich nach einer solchen Antwort.

Die kann man recht einfach im Internet finden, es gibt hunderte
von Seiten die Erträge von PV-Anlagen darstellen.

Mit Deiner Antwort kann jeder mal einen ehrlichen
Kosten-Nutzen Vergleich anstellen.

Nee, leider geht das nicht so einfach. Überschlägig ja aber gerade
bei PV-Anlagen muß man mehr ins Detail gehen.

Wenn Du jetzt noch Deine geografische Lage bekannt geben

50,8390 Grad Nord und 6,2726 Grad Ost.
Übrigens weitere Angaben die du benötigst um überhaupt etwas
vergleichbares hinzubekommen sind:
45 Grad Dachneigung
Nahezu exakt Südausrichtung
Keinerlei Abschattung
http://www.profi-solar.de/solarstrom/referenzanlagen…

würdest, bekommst Du von mir einen *.

Wenn der so schwer zu bekommen ist dann behalt ihn lieber … :smile:

Gruß
Stefan

1 Like

Hi,
Als Befürworter von Solarenergie muß ich schon sagen daß bei diesem Investitionsvolumen und 4,8 MWh, schon der Vergleich zu zb.: ca. 2,2 RM Buchenscheiter mit einem Marktpreis von ca. 150-170 Euro jährlich und einem ähnlichem Energiegehalt den die Solaranlage im Jahr erwirtschaftet, sich die Frage stellt, ob es Sinn macht Photovoltaik für was anderes als für kleine Inselanlagen zu installieren.
Und nicht der Umweg über Biomasse, (vergasung etc.) dringend forciert gehört.
Die zum einen natürlich bedarfsorientiert zur Verfügung steht, andererseits mittels Mikroorganismen und Pilzen in Kombination mit zb. Brennstoffzellen ein ganz anders Potential haben.

Voraussetztung ist aber die regionale Bereitstellung der Biomasse.

OL

Voraussetztung ist aber die regionale Bereitstellung der
Biomasse.

Tja, und da ist das Problem mit der Biomasse. Du kannst erstens regional gar nicht soviel Biomasse bereitstellen, d.h. du müsstest Biomasse importieren und wie die z.B. in Indonesien oder Brasilien gewonnen wird, ist ja wohl hinlänglich bekannt.

Zweitens koppelst du dann den Ertrag der Landwirte an die Rohstoffpreise, d.h. es wird bei steigenden Rohstoffpreisen für den Landwirt wesentlich attraktiver Biomasse statt Nahrung zu produzieren. Der Effekt ist dann, dass Lebensmittel genauso teuer werden wie Energie und was das für die Armen dieser Welt bedeutet, sollte auch absehbar sein.

Biomasse eigenet sich deshalb IMO höchstens als Nischenenergieträger, der z.B. einige wenige Leute mit Holz zum Heizen oder einige wenige Anlagen zur Stromerzeugung mit Abfällen beliefert. Sie eignet sich aber nicht als hauptsächliche Lösung für unser Energieproblem.

1 Like

Hi,
Nun Ja die Antwort ist natürlich richtig, wenn man die „Energiepolitik“ der letzten Jahrzente
so als solche hinnimmt.
Da ich aber der Ansicht bin, daß Jahrzehnte verschlafen wurden, sehe ich doch in Biomasse , die letztlich meist gespeicherte Solarenergie ist ein großes Potential für die Zukunft, was gerade im vorliegendem Beispiel mit den 4,8 Mwh deutlich wurde.
Daß sich die Lebensmittel - Biomasseproduktion an humane Bedingungen hält, ist definitiv eine politische Verantwortung.
Daß ich ein Potential für die Zukunft darin sehe, heisst nicht, daß ich der Ansicht bin, daß es unbedingt umgesetzt wird, nein es kann entweder etwas besseres genutzt werden, oder es kann auch durch was schlechteres verdrängt werden.

OL

Hallo,
Du solltest nicht nur den Marktpreis, sondern auch mal den Wirkungsgrad mit betrachten. Dann sieht die Natur auf einmal ganz alt aus gegenüber einer Solarzelle.
Gruß
loderunner

Hi,
na das ist mir völlig klar das ich mit 36m2 keinen Wald bekomme der mir die Energie jährlich liefert,
aber daß 2 RM Biomasse doch eine vergleichbare Energiemenge darstellt war mir so deutlich nicht bewust.
Und jeder der sich nicht gerade fastfoodmäsig ernährt wird jede Menge Bioabfall (ob in der eigen Küche oder Restaurant) produzieren der in einer vergleichbaren Größenordnung liegt. Vom Kaffesatz bis zur Nußschale…
Wenn ich unseren Kompost so ansehe, so kommt da leicht eine entsprechende Menge zusammen.
und ich spreche nicht vom Verbrennen sondern vom Verstoffwechseln mittels Bakterien oder Pilzen.
Mir ist auch klar daß der Bioreaktor noch ein bischen was kostet, aber ich sehe darin schon eine sinnvolle Alternative.

angenommen eine 36m2 Solaranlage kostet heute 10-12.000 € Modulkosten
30 Jahre 2RM Buche kosten heute 60 x 70 € 4200 €
na dann ist der Unterschied auch nicht mehr soo groß, dafür daß man mit der Solarenergie keine Arbeit haben sollte.
Ja ok, Solarenergie macht Sinn schlieslich sind andere Energieträger wie Öl und Gas deutlich teurer als Holz.

OL

Moin,

30 Jahre 2RM Buche kosten heute 60 x 70 € 4200 €

genau! Heute.
Die Entwicklung der Holzpreise in den letzten Jahren hast Du mitgekriegt?! Da fällt es nicht weiter schwer eine grobe Prognose für die Zukunft zu treffen.

Gandalf