Wie war die Gender Role des Mannes in den 50ern

In der Schule habe ich das Präsentationsthema "Wie war die Gender Role des Mannes in den 50er (und 60er) Jahren.
In Büchern habe ich jedoch größtenteils nur Informationen über die heutige Rolle des Mannes und generell über den Mann gefunden.
Ich weiß, dass der Mann das Oberhaupt der Familie war, im Gegensatz zur Frau gearbeitet und die Familie ernährt hat, Entscheidungen treffen musste und überhaupt qualifiziert sein musste um eine Familie zu ernähren.
Gab es nur eine Rolle des Mannes, denn ich weiß, dass es heute verschiedene Rollen und Männertypen gibt? Habe ich irgendetwas vergessen?
Des weiteren wüsste ich gerne was passiert, wenn ein Mann zur damaligen Zeit nicht in die Rolle gepasst hat, also welchen Einfluss das auf ihn selbst hatte und wie die Gesellschaft ihn sah. Außerdem fallen mir nicht so viele Beispiele zu einem Mann ein, der nicht in diese Rolle gepasst hat. Ich würde mich sehr auf Antworten freuen.

Hallo, Makrelenfischer,

tolles Thema! Um es gleich vorweg zu sagen: Nein, es gab tatsächlich nur das Rollenklischee des rechtschaffen arbeitenden und seine Familie ernährenden „Vati“. Erklärlich, dass nach dem verlorenen Krieg ein neues Heldenbild geschaffen werden musste, denn „Für Führer und Vaterland“ auf dem Feld der Ehre zu fallen hatte sich ja als wenig nachhaltiges Ideal erwiesen.
Entsprechend dem „vater-Mutter-Kind“-Klischee mutierte dann auch die Flakhelferin und Trümmerfrau zur Cocktailschürzchen-Mutti, die die Nase rümpfte über alles Vulgäre, wie zum beispiel die Nacktszene in „Die Sünderin“ (1951, s. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_S%C3%BCnderin).
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die beiden christlichen Kirchen seinerzeit einen ungleich größeren Einfluss auf das Alltagsleben und den allgemeinen Wertekanon hatte. „Man(n)“ ging sonntags zum Gottesdienast und zumindest inoffiziell wurden die Moralvorstellungen wie Virginität vor der Ehe, Treue und Ablehung von Ehescheidung eingehalten. Im Scheidungsrecht galt seinerzeit noch das Schuldprinzip, und eine schuldig geschiedene Frau war gesellschaftlich indiskutabel, während einem schuldig geschiedenen Mann zugute gehalten wurde, dass seine Exfrau ihm z.B. keinen angenehmen Feierabend gestaltet hatte (sehr wichtig!) und er deshalb sein Glück anderweitig gesucht hatte.
Überhaupt galt ein (hetero-)sexuell aktiver Mann als „Draufgänger“ oder - wenn bereits bejahrt - „Schwerenöter“, während eine sexuell aktive Frau inakzeptabel war. Uneheliche Kinder waren als Folge dieser Denkungsart Kinder zweiter Klasse. Dass Männer zu 50% an deren Entstehen beteiligt waren, interessierte niemanden. Unverheiratete Mütter waren „Gefallene Mädchen“ und durch ihre Promiskuität selbst Schuld an ihrem Elend.
Die seinerzeit aufmüpfige Nachkriegs-Jugend (Anfänge des Rock 'n Roll; Bill Haley, Elvis Presley, in Deutschland 1957 Peter Kraus: „Tutti Frutti“) ließ jedoch bereits ahnen, dass die nächste Generation diese starren patriarchalen Muster durchbrechen würde, (s. Film „Die Halbstarken“, 1956, http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Halbstarken), was dann ja Ende der 60er Jahre in Form einer breiten Protestbewegung auch passierte.
Interessant ist hinsichtlich der herrschenden Rollenklischees zudem, dass männliche Homosexualität (d.h. die verbreietste - wenn auch nur im Geheimen stattfindende - nicht-konforme Lebensform) noch bis in die neunziger Jahre unter Strafe stand (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/%C2%A7_175). Die Schein-Ehe homosexueller Männer war bis in die 70er Jahre geradezu die Norm; mehr oder weniger offen ausleben konnten die betroffenen Männer ihre Beziehungen allenfalls - traditionell - im Künstlermilieu. Es gibt einen Film, der die 50er Jahre zwar sehr artifiziell darstellt, dieses Thema jedoch sehr gut aufgreift: „Far From Heaven“ mit Dennis Quaid und Julianne Moore.
Allgemein zum Thema gibt es z.B. bei Google Books ein Buch „Die Fünfziger Jahre“ Hrsg. Dieter Bänsch, in dem es sich zu stöbern lohnt.(s. http://books.google.de/books?id=zMzuMLHFKN4C&pg=PA16…). Die mit dem Link aufzurufende Seite betont z.B., dass bereits in der Kindheit die Jungen („Stammhalter“) eindeutig den Mädchen gegenüber vorgezogen wurden (naja, so gesehen nicht ganz so verwunderlich nach einem Krieg, der tausende Männer und männliche Jugendliche das Leben gekostet hatte), und dass sie z.B. nicht dazu erzogen wurden, im Haushalt mitzuarbeiten, zu kochen, zu waschen oder zu bügeln. Sie wurden von klein auf auf eine Versorgungsehe programmiert, in der es eine Frau zuhause gab, die das alles - als Gegenleistung für die Lohnarbeit des Gatten - zu erledigen hatte.
Eine Beziehung auf Augenhöhe konnte auf diese Weise schwerlich entstehen; die Überlegenheit des Mannes wurde vielmehr als gottgegeben betrachtet. Dass die Abhängigkeit der Frau künstlich hervorgerufen wurde, indem man Mädchen den Zugang zu höherer Bildung und Selbstständigkeit mit dem Argument „Du heiratest ja doch“ vorenthielt, wurde noch bis weit in die 60er Jahre hinein nicht als Problem wahrgenommen.
„Meine Frau muss nicht arbeiten“, verkündete der Ehemann stolz, und der Gesetzgeber erlaubte es Frauen noch bis 1957 nicht, ohne Einwilligung des Gatten berufstätig zu sein.
Die psychischen Folgen für die männliche Kriegsgeneration waren verheerend. Sie wurden gesellschaftlich genötigt, den bürgerlichen Helden zu spielen und waren nicht dazu in der Lage, ihre Kriegstraumata aufzuarbeiten.
Erst Mitte/Ende der 60er Jahre begann die Nachkriegsgeneration damit, eine Aufarbeitung der Vergangenheit einzufordern (s. A. und M. Mitscherlich, „Die Unfähigkeit zu trauern“, 1967 http://www.bbpp.de/tutzing30-11-2007.htm), und die starren Verhältnisse, das Totschweigen des Erlebten und das Ignorieren der eigenen Gefühlswelt (incl. Sexualität) aufzubrechen.

Für weiter Fragen stehe ich gern zur Verfügung!

Das Thema ist interessant, über MÄnnerrollen in den 50ern gibt es wirklich leider wenig Literatur. Soweit ich es beurteilen kann, ist der Weg, den sie eingeschlagen haben richtig: Die Rolle des mannes von seiner Rolle als Allein-Ernährer-der-Familie abzuleiten, insofern war das Tätigkeitsfeld des Mannes generell außerhalb der Familie im Berufsleben angesiedelt. Ein anständiges gehalt, öffentliches Ansehen und ein berufliche Karriere brachten ihm Bestätigung als Mann ein.
Dies sind nur ein paar schnelle Gedanken, da ich auf gepackten Koffern sitze und für drei Wochen in Urlaub fahre - also nicht mehr weiterhelfen kann. Viel Erfolg!
Schöne Grüße
Elperu

Vielen Dank, das hat mir sehr geholfen. Waren die „Halbstarken“ also Männer, die das Rollenklischee nicht erfüllten?
Ich suche zudem noch nach anderen Beispielen, die das Rollenklischee nicht erfüllen und die vlt keiner (Jugend)subkultur angehören. Z.B ein alleinerziehender Vater? Hatte er es schwer zu dieser Zeit? Oder was war mit einem Mann der unfähig war, eine Familie zu ernähren?
Wieso konnten Homosexuelle ihre Homosexualität im Kunstmetier ausleben? Und war es nicht auch so, dass Homosexuelle in den USA in Städten an den Ozeangrenzen wie San Franzisko eher akzeptiert wurden oder war das erst in den 60ern?

Ja, die so genannten „Halbstarken“ hingen rauchend vor Kinos rum, trugen „Nietenhosen“ (=Blue Jeans", seinerzeit noch ein verpöntes Kleidungsstück und für Mädchen noch bis in die 60er Jahre tabu!) und Lederjacken statt Anzüge, und die Tänze galten als „obszön“.
Die Rock’n Roll-Bewgung („Negermusik“, „Halbaffen“) wurde im bürgerlichen Lager als potentiell gewalttätig, promiskuitiv und antisozial diffamiert, genau wie später die Studenten der 68er Bewegung, die es übrigens ohne ihre aufmüpfigen Vorgänger wahrscheinlich nicht gegeben hätte. Die Rock’n-Roller waren nämlich nach dem 2. Weltkrieg die ersten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich offen dazu bekannten, ihr Leben nicht nach den Vorstellungen der Elterngeneration - die ja durchaus noch heftig „braun“ durchsetzt war - gestalten zu wollen. Mit der Rock’n-Roll-Bewegung entstand übrigens auch ein eigener Wirtschaftszweig, der sich speziell an eine jugendlche Käuferschicht wandte (Musik, Kleidung, Presseerzeugnisse).
Andere Beispiele für Vertreter eines nicht dem herrschenden Rollenklischee entsprechenden Lebenswandels waren politisch Aktive, die z.B. gegen die Wiederbewaffnung der Bunderepublik demonstrierten. Damals entstand bereits eine Anti-Atom-Bewegung (siehe: http://www.atomwaffena-z.info/print/atomwaffen-initi…). Aber obwohl diese Proteste von SPD und Vertetern der Kirche mitgetragen wurden, galten „Linke“ und „Sozis“ als potentiell gefährliche Staatszersetzer. Die Angst vor „den Russen“, „den Kommunisten“ und der „Gelben Gefahr“ (China) war sicherlich ein Resultat der beiden Weltkriege. Dennoch muss man sagen, dass die bürgerlichen Medien sich unisono auf „linke Staatsfeinde“ eingeschossen hatten und mit Zähnen und Klauen eine christdemokratische Regierung als das einzig Seligmachende propagierten.
Alleinerziehende Väter im heutigen Sinne gab es nicht. Alleinstehende Väter griffen generell auf Mütter und Schwestern als Erzieherinnen zurück oder verheirateten sich ganz schnell wieder. Es gab den - allseits bedauerten - „Witwer mit Kind“, der ganz schnell eine neue Familie gründen musste, da Männer als erziehungsunfähig galten. Von daher waren z.B. geschiedene Männer als allein erziehende Väter schlicht undenkbar (was natürlich nicht bedeutet, dass es sie in Einzelfällen nicht gegeben hat). Dabei muss man jedoch unbedingt in Betracht ziehen, dass der Familienzusammenhalt seinerzeit bedeutend größer war als heute. Zudem lebte man als Familie oft über Generationen an ein- und demselben Ort und. Dazu kam, dass viele Frauen durch die beiden Kriege verwitwet waren; insofern fand sich letztlich fast immer eine weibliche Person, die sich mutterlosen Kindern widmete.
Zu Deiner nächsten Frage:
Ein Mann, der unfähig war, (s)eine Familie zu ernähren, war „asozial“. Dazu muss man sagen, dass es zu Wirtschaftswunderzeiten genug Arbeitsplätze gab, auch für Ungelernte (z.B. auf dem Bau oder im Kohleabbau). Eine ganze Republik musste aus Trümmern wiedererstehen, d.h.Arbeit gab’s in Hülle und Fülle. Schwierig war es für die zahlreichen Kriegsversehrten, denen beispielsweise ein Arm oder Bein fehlte. Darunter waren zu Beginn der 50er Jahre viele, die sich lediglich als Bettler und Hausierer durchschlagen konnten, aber eine gesellschaftliche Reputation war ihnen - obwohl „für Führer und Vaterland“ verstümmlet bzw. kriegsversehrt - verwehrt (Jedenfalls solange sie sich nicht organisiert hatten, wie die starke Lobbs der Kriegsblinden, zum Beispiel). Psychische Schäden (Kriegstraumata), die zu Arbeitsunfähigkeit führten, wurden nicht einmal in Fachkreisen (Psychiatrie) thematisiert. Sie waren tabu.
Zu Deiner Frage „Wieso konnten Homosexuelle ihre Homosexualität im Kunstmetier ausleben?“
Weil Künstlerclicquen seit Menschengedenken Exzentrik oder nicht-bürgerliche Verhaltensweisen leichter „verziehen“ werden. Nicht, dass man sich als schwuler Künstler oder lesbische Künstlerin outen durfte! Aber in Theater-, Film- und anderen Kunstkreisen finden sich ja in der Regel Aussenseiter zusammen, die eben kein geregeltes Einkommen und keinen Pensionsanspruch suchen. Und die sind untereinander traditionell auch toleranter.
Dein Winwand:…war es nicht auch so, dass Homosexuelle in den USA in Städten an den Ozeangrenzen wie San Franzisko eher akzeptiert wurden oder war das erst in den 60ern?
Das war erst gegen Ende der 60er der Fall, allerdings nicht mit geamtgesellschaftlicher Relevanz. Diese neue Toleranz entstand lediglich in Kreisen politisch und kulturell Engaierter (siehe Anti-Vietnamkriegs-Bewegung, Hippie-Bewegung, Frauanbewegung, Sudentenbewegung. Dass die Vorstellungen dieser Gruppen offener, menschenfreundlicher, liberaler und toleranter waren heißt nicht, dass die bürgerliche Mehrheit deswegen ihre Meinung über Homosexualität, Sex vor der Ehe, wechselnde Intimpartner und soldatisches Heldentum änderte! Im Gegenteil! Kirchen und bürgerliche Parteien liefen Sturm gegen den „Sittenverfall“, und homosexuelle Künstler mussten definitiv um ihre Karriere bangen, wenn ihre sexuelle Orientierung aufflog. Schwulsein vertrug sich nicht mit den einhellig als verbindlich erachteten kirchlichen Moralvorstellungen. Zitat: „…auch prominente Künstler des 20. Jahrhunderts waren meist bemüht, ihre Neigung geheim zu halten. So galt Rock Hudson stets als großer Frauenheld, um erst nach Bekanntwerden seiner Aids-Erkrankung zu „gestehen“, dass er schwul sei. Kaum bekannt waren zu ihren Lebzeiten auch die - bisexuellen - Affären der Hollywoodstars Rudolpho Valentino, Cary Grant und James Dean. Von „Frau zu Frau“ verkehrten Judy Garland, die Garbo und Marlene Dietrich, die gerne in Männerkleidung auftrat, was zu ihrer Zeit als skandalös galt, aber auch eine neue Moderichtung kreierte.“
Es gab keine offiziellen Schwulentreffs, keine offiziellen Schwulen-Zeitschriften und unter Gleichgeschlechtlichen in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen war absolut tabu. Dagegen wandte sich erst 1969 (!) erstmals eine Demonstration, derer heute noch als „Christopher Street (Memorial) Day“ gedacht wird, und deren Jahrestag mittlerweile auch in Deutschland gefeiert wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Street_Day )
Noch fragen?
Dann bitte her damit! ;o)))

Es gibt ja gewisse Klischees über Homosexuelle Männer, wie z.B. dass alle Schwulen „weibisch“ seien, dass sie oft ihre Partner wechseln, dass sie pervers sind usw. Woher kommen diese Klischees, und in welchen steckt wirklich etwas Wahres?
Passt ein homosexueller Mann deswegen nicht ins Rollenbild des Mannes, weil er keine Familie zum ernähren hat?

Ohje…
Das ist ein für diesen Rahmen definitiv zu umfangreiches Forschungsgebiet…
In aller Kürze:
Zunächst einmal legen nicht alle homosexuellen Männer dem weiblichen Klischee entsprechende Verhaltensweisen an den Tag. Das ist ein Vorurteil, auf dessen Basis sich der Durchschnittsbürger gern über „Tunten“ lustig macht (Lesben sind übrigens ebenfalls nicht zwangsläufig „halbe Kerle“!).D.h. nicht alle homosexuellen Männer benehmen sich affektiert und effeminiert, aber diejenigen, die es tun, halten traditionell für das Rollenklischee der „Schwuchtel“ her. Eine „Schwuchtel“ ist eben „kein richtiger Mann“ - was auch immer sich der Durchschnittsspießer unter einem solchen vorstellt! - und „ein richtiger Mann sein“ gilt in manchen Kreisen eben als das höchste zu erstrebende Gut (Nebenbei: ich kenne eine ganze Reihe „richtiger Männer“, die ihrerseits mit „richtigen Männern“ liiert oder „verpartnert“ sind!).
Das heißt, der schwule Mann passt deswegen nicht ins (bürgerlich determinierte) Rollenbild des Mannes, weil er sich einem weitverbreiteten Vorurteil zufolge nicht „männlich“ verhält. Die Frage, ob sich prügeln, saufen, und schnelles Autofahren „männliche“ Qualitäten sind, sei dahingestellt. Gehandelt werden sie jedenfalls nach wie vor so; insbesondere in gewissen TV-Serien ;o)
Dass auch schwule Männer sich „männlich“ (= machomäßig schlecht) benehmen „können“, scheint bisher niemandem aufgefallen zu sein…
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Homophobie (Abwehr bzw. Angst vor gleichgeschlechtlicher Sexualität) irgendwann, als wir noch auf Bäumen lebten, aus dem Selbsterhaltungstrieb ergeben hat: Schwule Männer pflanzen sich nicht fort und tragen von daher nicht zum Überleben des Stammes bei. Das ist jetzt rein hypothetisch, denn da man den Fortpflanzungsvorgang als solchen ja noch garnicht erforscht hatte, kann es genauso gut sein, dass unsere ältesten Vorfahren es mit Jeder und Jedem aus dem Stamm getrieben haben. Das halte ich für wesentlich wahrscheinlicher. In jedem Fall aber gab es ursprünglich wohl kaum eine „moralische“ Anwehrhaltung gegen gleichgeschlechtlichen Verkehr, sondern lediglich - wenn überhaupt! - eine ganz vitale (s. „Fortpflanzung“). Ich betone das deswegen, weil viele behaupten, Homophobie sei ein „natürlicher Abwehrreflex“! Da bin ich anderer Auffassung.
Aber wie dem auch sei: Als wir dann „von den Bäumen herunter kamen“, d.h. als die Domestizierung von Tieren und die Vorratshaltung erfunden war und viel, viel später dann die großen antiken Hochkulturen entstanden, wurde männliche Homosexualität nicht nur nicht tabuisiert, sondern sogar als lobenswert erachtet und in künstlerischen Darstellungen verewigt.
Ich kann mich täuschen, aber meines Erachtens hat erst das aufstrebende Christentum aufgrund einzelner Bibelstellen Onanie und gleichgeschlechtliche Liebe „verteufelt“. Da die (mittelalterlich-)kirchliche Unterdrückung von Sexualität jedoch auch den dem reinen Lustgewinn dienenden heterosexuellen Geschlechtsverkehr einschloss, ist das allerdings letzlich keine spezifische Angelegenheit.
Ich glaube, dass Homophobie in unserem Zeitalter nach wie vor (wie in den 50er/60ern!) gesellschaftlich und familiär anerzogen wird. Konservative Eltern möchten, dass ihre Kinder der Norm entsprechen, gesellschaftlich reussieren und ggf. für den Fortbestand des Namens/der Familie sorgen. Eine Mann-Mann-Beziehung ist jedoch - Westerwelle hin, Lagerfeld her - in manchen Berufen nach wie vor karrieregefährdend und wird in manchen - besonders in ländlichen - Kreisen nach wie vor nicht gern gesehen.
Aber immerhin hat man mittlerweile Folgendes begriffen:
In der Pubertät experimentieren und spielen beide Geschlechter mit ihrer Rollenidentität. Dazu gehören auch gleichgeschlechtliche Kontakte (bei Mädchen und Frauen kräht kein Hahn danach, und Lesbisch- sein war auch nie strafbar!). Wenn nun ein Jugendlicher in seinem religiösen, familiären oder schulischen Umfeld oder in seinem Freundeskreis ein negatives, verächtliches Bild von Schwulen vermittelt bekommen hat und sich trotzdem - was völlig normal ist! - in der Pubertät (und ggf. nur temporär) zu Gleichgeschlechtlichen hingezogen fühlt, entwickelt er zwangsläufig Schuldgefühle und wird diese durch besonders dick aufgetragenes Machotum und ggf. schwulenfeindliche Sprüche oder Aktionen zu kompensieren versuchen. Das kann bis zu gewalttätigen Übergriffen führen. Ohne wissenschaftlichen Beweis, rein „aus dem Bauch heraus“ habe ich bei homophoben Menschen immer den Eindruck, dass sich ihre Aggressionen letzlich gegen sich selbst und die eigenen Gefühle richten.
Auf die 50er Jahre zurückkommend: Normatives Verhalten war sozusagen ehernes Gesetz. JEDE Abweichung wurde gebrandmarkt. Homosexualität insbesondere, weil die erwachsenen männlichen Deutschen nach dem Krieg vor der gesamten Welt als Verbrechergeneration da standen. Deahalb wurde in allen Bereichen des Lebens versucht, durch „Wohlanständigkeit“ und Angepasstheit das miserable Image des Nazi und/oder Kriegsverlierers zu korrigieren. Es war eine Nation von „lieben Vatis“ und fleißigen Kirchgängern. Eine putzmuntere Tunte hatte da leider keinen Platz…

Hallo erst mal,

das ist natürlich eine sehr breit gestellte Frage, die sich so nicht eindeutig beantworten lässt.
Zunächst müsste das natürlich eingeschränkt werden, für die Gender Role der deutschen Arbeiter-Männer zwischen 30 und 40 Jahren z.B. lässt sich eine solche Frage schon viel eher beantworten.
Für diese kleine Gruppe will ich versuchen dir ein Bild zu malen, das aber auch keine allgemeine Gültigkeit hat.
Es herrschte in den fünfziger Jahren in Deutschland tatsächlich eine gutbürgerliche Fassade in der eine klare Rollenzuordnung maßgeblich war und im Vergleich zur heutigen Vielfalt der Ausformungen, war das zumindest an der Oberfläche damals nicht möglich.
Frauen die noch während der Kriegsjahre an allen Ecken und Enden gearbeitet hatten, kehrten großflächig nach Hause zurück und nahmen die Haus- und Familienarbeit wieder auf(diese hatten sie auch davor bereits übernommen - nun wurde sie wieder Hauptwirkungsstätte). Männer (zwischen 30 und 40 aus der Arbeiterschicht) gingen einer geregelten vollen Berufstätigkeit nach. Das Normalarbeitsverhältnis, das heute nur noch selten ist, war damals gangundgebe(dank der Gewerkschaften), dies bedeutet, dass ein Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitgeber langfristig angelegt, sozialversicherungspflichtig sowie vollzeit ausgeübt wurde. Dieses Normalarbeitsverhältnis war gleichzeitig so etabliert, dass der Lohn als „Familienernährerlohn“ ausgelegt wurde. (Dies ist eine der Wurzeln des noch immer nicht überwundenen Gender-Pay-Gap). In den 50er und 60er Jahren war es dementsprechend möglich in Deutschland von einem (männlichen) Einkommen eine Familie zu ernähren. Dies hatte auch zur Folge, dass weibliche Berufstätigkeit als überflüssig und Traditionsgefährdend wahrgenommen wurde.
Soweit die Fassade, dahinter gab es natürlich auch schon damals verschiedenste Ausformungen, allerdings eben im Verborgenen.

Soviel erst mal, ich hoffe ich konnte helfen…

Eine Sache würde ich gerne noch wissen. Wie wurden Homosexuelle in Deutschland bestraft als sowas noch strafbar war? War es auch in den USA strafbar oder gingen nur irgendwelche intoleranten Personengruppen gewaltsam gegen Schwule vor?

Hallo,

einen guten Überblick zum Thema bietet die website http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexuali…

Eine gesamthistorische, weltweite Timeline der Strafbarkeit von Homosexualiät findest Du unter
http://en.wikipedia.org/wiki/Timeline_of_LGBT_history

Die Geschichte des Deutschen Paragraphen 175 von 1935-1994 sah folgendermaßen aus:

1935 01.09. tritt die durch die Nationalsozialisten (am 28.06.1935) verschärfte Neufassung des § 175 in Kraft

Unzucht zwischen Männern
§ 175.
I. Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen läßt, wird mit Gefängnis bestraft.
II. Bei einem Beteiligten, der zur Zeit der Tat noch nicht einundzwanzig Jahre alt war, kann das Gericht in besonders leichten Fällen von Strafe absehen.

Erschwerte Fälle
§ 175a.
Mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren, bei mildernden Umständen mit Gefängnis nicht unter drei Monaten wird bestraft:

  1. ein Mann, der einen anderen Mann mit Gewalt oder durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben nötigt, mit ihm Unzucht zu treiben oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen zu lassen;
  2. ein Mann, der einen anderen Mann unter Mißbrauch einer durch ein Dienst-, Arbeits- oder Unterordnungsverhältnis begründeten Abhängigkeit bestimmt, mit ihm Unzucht zu treiben oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen zu lassen;
  3. ein Mann über einundzwanzig Jahre, der eine männliche Person unter einundzwanzig Jahren verführt, mit ihm Unzucht zu treiben oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen zu lassen;
  4. ein Mann, der gewerbsmäßig mit Männern Unzucht treibt oder von Männern sich zur Unzucht mißbrauchen läßt oder sich dazu anbietet.

Anmerkung
zu § 175: Durch Streichung des Wortes „widernatürlich“ wurde die traditionsreiche Einschränkung auf sogenannte „beischlafsähnliche Handlungen“ (Anal-, Oralverkehr) beseitigt. Der Straftatbestand war erfüllt, wenn
"objektiv das allgemeine Schamgefühl verletzt und subjektiv die wollüstige Absicht vorhanden war, die Sinneslust eines der beiden Männer oder eines Dritten "[zu]„erregen“(RGSt 73, 78, 80 f). Eine gegenseitige Berührung war ab jetzt nicht mehr erforderlich.
Nach Kriegsende hielt der BGH an der erweiterten Auslegung fest, gleichzeitige Onanie wurde ebenso wie der Zuschauer beim Triolenverkehr nach § 175 bestraft. Der BGH leited aus dem Merkmal „treiben“ die Forderung nach einer Handlung, die „stets eine gewisse Stärke und Dauer haben“ (BGHSt 1, 293 ff) müsse ab.

1957 10.05. Das Bundesverfassungsgericht bestätigt die Vereinbarkeit des § 175 in der nationalsozialistischen Fassung von 1935 mit dem Grundgesetz
Die Strafbestimmung verstößt nicht gegen das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, den Grundsatz der Gleichbehandlung von Mann und Frau (lesbische Liebe war kein Straftatbestand) und sei auch kein typisch nationalsozialistisches Unrecht.

Bundesverfassungsgericht:
Gleichgeschlechtliche Betätigung verstößt eindeutig gegen das Sittengesetz! (BVerfGE 6, 389 ff)

1969 25.06. Erstes Gesetz zur Reform des Strafrechts

Unzucht zwischen Männern
§ 175 I. Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren wird bestraft

  1. ein Mann über achtzehn Jahre, der mit einem anderen Mann unter einundzwanzig Jahren Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen läßt,
  2. ein Mann, der einen anderen Mann unter Mißbrauch einer durch ein Dienst-, Arbeits- oder Unterordnungsverhältnis begründeten Abhängigkeit bestimmt, mit ihm Unzucht zu treiben oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen zu lassen,
  3. ein Mann, der gewerbsmäßig mit Männern Unzucht treibt oder von Männern sich zur Unzucht mißbrauchen läßt oder sich dazu anbietet.

II. In den Fällen des Absatzes I Nr. 2 ist der Versuch strafbar.
III. Bei einem Beteiligten, der zur Zeit der Tat noch nicht einundzwanzig Jahre alt war, kann das Gericht von Strafe absehen.

Anmerkung
zu § 175: Damit war die Strafbarkeit der sogenannten „einfachen Homosexualität“ aufgehoben. Das - wohl auch die Interessen der Bundeswehr spiegelnde - doppelte „Schutzalter“ führte zu absonderlichen Konstellationen auch z.B. bei mehrjährigen Beziehungen.
Diese Änderung hatte über das Strafrecht hinaus Fernwirkungen.

1973 23.11. Viertes Gesetz zur Reform des Strafrechts
§ 175
I. Ein Mann über achtzehn Jahre, der sexuelle Handlungen an einem Mann unter achtzehn Jahren vornimmt oder von einem Mann unter achtzehn Jahren an sich vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

II. Das Gericht kann von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen, wenn

  1. der Täter zur Zeit der Tat noch nicht einundzwanzig Jahre alt war oder
  2. bei Berücksichtigung des Verhaltens desjenigen, gegen den sich die Tat richtet, das Unrecht der Tat gering ist.

Anmerkung
zu § 175: Damit war offiziell die rechtstheorethische Forderung nach einer Strafbegründung nach dem Prinzip des Rechtsgüterschutzes (s. Beccaria, Hommel) erfüllt (Als Rechtsgut wurde die ungestörte geschlechtliche Reifung zum [heterosexuellen] Mann postuliert.].
Der Übergang von den „Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit“ zu „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ (so die Bezeichnung des alten/neuen Abschnittes im Strafgesetzbuch) spiegelte sich auch in der Umbenennung: Von „Unzucht“ zu „sexuelle Handlung“.
Mit dem Tatbestandsmerkmal „an“ wurde das Erfordernis der körperlichen Berührung vom Gesetzgeber bestimmt.

1994
1994 31.05.: 29. Strafrechtsänderungsgesetz (gilt ab 11.06.1994)

§ 182 (Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen)
(1) Eine Person über achtzehn Jahre, die eine Person unter sechzehn Jahren dadurch mißbraucht, daß sie

  1. unter Ausnutzung einer Zwangslage oder gegen Entgelt sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder von ihr vornehmen läßt oder
  2. diese unter Ausnutzung einer Zwangslage dazu bestimmt, sexuelle Handlungen an einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Eine Person über einundzwanzig Jahre, die eine Person unter sechzehn Jahren dadurch mißbraucht, daß sie

  1. sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder
  2. diese dazu bestimmt, sexuelle Handlungen an einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen,

und dabei die fehlende Fähigkeit des Opfers zur sexuellen Selbstbestimmung ausnutzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(3) In den Fällen des Absatzes 2 wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, daß die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.

(4) In den Fällen der Absätze 1 und 2 kann das Gericht von Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn bei Berücksichtigung des Verhaltens der Person, gegen die sich die Tat richtet, das Unrecht der Tat gering ist.

Siehe auch einen Zeitungsartikel zum „Jubiläum“ der Legaliät: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Vor-35-J…
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USA:
Zu den nach einzelnen Bundesländern unterschiedlichen US-Gesetzen kannst Du Dich umfassend informieren unter „Sodomy laws in the United States“:
http://en.wikipedia.org/wiki/Sodomy_laws_in_the_Unit…
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Ein Tipp für eigene Recherchen:

Google anclicken, Frage auf Stichworte verkürzen (z.B. Strafbarkeit; Homosexualität) und auf enter drücken ;o)
Funktioniert 100%ig!
Und wenn es um den anglophonen Sprachraum geht: LEO-Übersetzungsseite Deutsch/Englisch anclicken (http://dict.leo.org/) und die Stichworte - wenn man sie nicht sowieso auf Englisch kennt - übersetzen lassen.
Dann vorgehen wie oben.

Viel Erfolg bei der Arbeit. Das Resultat würde mich denn schon interessieren…

Mit den besten Wünschen: Ulrike B.

Hallo Du,
also bezüglich der gender role des Mannes der Fünfzigerjahre (in der BRD, nehme ich einfach mal an? In anderen Ländern sieht die Lage natürlich ganz anders aus; einiges mag auf die DDR übertragbar sein, dafür kann ich aber keine Gewähr geben) kann ich nur aus zweiter oder dritter Hand Auskunft geben, da ich selbst 1989 geboren wurde. Auch habe ich mich mit diesem Thema nie explizit befasst, sollte ich wohl hinzufügen (also nicht mit den 50ern). Aber ein paar kleinere Punkte hätte ich Deiner Aufzählung hinzuzufügen:
Fast alle deutschen Männer in den 50ern waren im Krieg auf Seiten der Nazis aktiv gewesen, mit mehr oder weniger Begeisterung, mehr oder weniger vielen und schweren Verbrechen auf dem Konto und Gewissen. In jedem Fall war das Interesse dieser Männer (wie im Übrigen auch der Frauen, aber eben mit der soldatenspezifischen Motivation), sich möglichst unpolitisch zu geben, die Vergangenheit ruhen zu lassen, sich ans neue deutsche Kollektiv anzupassen. Ob aus Gründen der Traumatisierung, der Schuldgefühle oder der Angst vor Verfolgung: Zahlreiche Männer sprachen wenig bis gar nicht mit ihren Familien oder in der Öffentlichkeit über den Krieg; nichtsdestotrotz war das Thema selbstverständlich nicht an sich abgefrühstückt. Es schwebte im Raum, in Wohnzimmer, Esszimmer, Kollegium. Das Tabu der offenen Reflexion verstärkte das Bild des Mannes als schweigsam, hart, in sich gekehrt. Ebenso wie manche Dissident_innen der Nazizeit begaben sich einige in eine Art innerer Emigration. Andere widmeten sich dem Aufbau der BRD; der Typus des anpackenden Unternehmers wurde (wieder-)geboren und dann in den 60ern ja auch mit immer mehr Erfolg bedacht, der sich in Familien-PKW oder Urlaub in Italien zeigte.
In den 50ern wurde noch recht viel improvisiert, was Arbeitsverhältnisse, Wohnverhältnisse, Lebensverhältnisse anging. Wenige Männer konnten es sich leisten, Spezialisten zu sein; Arbeit oder Weiter-/Umbildungsmöglichkeiten mussten in der Regel angenommen werden. In diesem Bereich wie im generellen sozialen Leben galt daher enormer Anpassungsdruck. Homosexualität war illegal (nach einem alten Nazigesetz, das selbst längeren Blickkontakt unter Männern unter Strafe stellte und erst in den 60ern gestrichen wurde), die Vergewaltigung unwilliger Ehefrauen hingegen legal (bis in die späten 80er, wenn nicht 90er Jahre - bin gerade unsicher). Sofern es möglich war, sollte im Nachkriegsdeutschland alles seinen gewohnten Gang gehen. Nonkonformisten hatten es nicht leicht (Nonkonformistinnen noch schwerer, wie üblich). Progressiver Einfluss in diesem Bereich kam aus dem USA, etwa mit dem sehr beliebten Elvis Presley, erst später so richtig in (West-)Deutschland an.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem zugegebenermaßen etwas improvisierten Textchen etwas weiterhelfen…
Viele Grüße!

Tut mir leid, da kann ich dir nicht weiterhelfen.

Grüsse !

Hallo,

wenn man von Geschlechtsrollen spricht, meinst man meist den allgemeinen Standard. Ausnahmen bestätigen die Regel. So waren die Beatles allein schon wegen ihrer langen Haare in den 60ern ein Skandal.

Erst wenn z.B. die langen Haare mit zu den Möglichkeiten des Rollen-Standards gehören, hat sich die Geschlechtsrolle verändert.

Frauen habe übrigens auch in den 50er und 60er Jahren gearbeitet, nur leider wurde ihre Arbeit (in der Familie) nicht bezahlt. Daher spricht man heute von Erwerbsarbeit, wenn man bezahlte berufliche Tätigkeiten meint.

Im Unterschied zu den beiden Geschlechtsrollen gibt es natürlich noch viele andere Rollen in der Soziologie, da differenziert es sich dann aus …

Sorry, das weiß ich nicht :-/

Ich habe per Mail am 1.10.2010 geantwortet, aber das scheint hier nicht auf, also der Vollständigkeit halber meine Antwortmail:
Hallo,

sorry für die späte Antwort, ich hoffe, es ist nicht zu spät! Das Thema ist etwas schwierig, da es in den 1950ern noch keine Men Studies gegeben hat. Was mir spontan eingefallen ist, ist die Untersuchung Erving Goffmanns, „Das Arrangement der Geschlechter“, zu finden u.a. im Buch Interaktion und Geschlecht" (http://www.amazon.de/Interaktion-Geschlecht-Campus-%…).

Sonst gibt’s auch noch einen eigenen Blog dazu: http://genderroles1950.blogspot.com/ und auch einige Artikel, die müsstest Du allerdings kaufen:
http://www.jstor.org/pss/2776608
http://www.jstor.org/pss/2776619
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1540-45…

Weitere Bücher wären:
Geschlecht und Männlichkeit: Soziologische Theorie und kulturelle Deutungsmuster
Remake - Premake: Hollywoods romantische Komödien und ihre Gender-Diskurse 1930 - 1960

Ich hoffe, Du findest was. Ich denke, das letzte Buch könnte gerade für ein Schulreferat spannend sein.

Beste Grüße!