Wie weit hört man einen Überschallknall?

Moin,

wie weit kann man einen Überschallknall, ausgelöst durch zwei Düsenjäger in 8km Höhe über dem Meer hören? Sind da 60…70km Entfernung auf der Erdoberfläche möglich? Es muss kein „Knall“ mehr ankommen, aber ein deutlich hörbares, plötzliches Geräusch sollte es schon sein.

VG
J~

Hallo,

ich las neulich noch von 80 Kilometern „Reichweite“ des Knalls. Insofern:

Ja, das haut dann schon hin.

Gruß
C.

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ui, das ist ganz schön weit. Danke für deine Antwort. Dann habe ich neulich wohl tatsächlich die deutschen Abfangjäger über Rügen gehört obwohl ich weit entfernt auf der anderen Uferseite der Ostsee am Strand war. Es klang aber nicht wie ein typischer Überschallknall wie man ihn im kalten Krieg ja immer mal wieder hörte. Eher wie eine Explosion oder ein entfernter Raketenflug bzw -einschlag. Ich konnte es bisher nicht recht zuordnen.

VG!
J~

Das ist durchaus normal. Mit der Entfernung wird der Knall immer mehr zu einem dumpfen Grollen. Wobei, das erzeugen die Triebwerke mit Nachbrenner auch ganz ohne Überschall.

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Dank auch an dich. Also wie ein Gewittergrollen war es eher nicht. Es war lauter und der Anstieg der Lautstärke war wie ich es in Erinnerung habe auch viel stärker.
Vermutlich sind die Düsenjäger früher nicht in so großen Höhen geflogen - jedenfalls erinnere ich mich nicht an solche Art Geräusche.

VG
J~

Laut KI (chatgpt):
In der Regel kann der Überschallknall eines Kampfjets in einem Umkreis von etwa 20 bis 40 Kilometern noch gehört werden.
Das halte ich auch für realistisch(er) als 80 Km

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hast du dazu evtl eine passende Flughöhe parat? Bei diesem Flug las ich was von 8km.

VG
J~

Gleiche Quelle (KI, ChatGPT):
Bei einer Flughöhe von 8 km (etwa 26.000 Fuß) kann der Überschallknall eines Kampfjets in der Regel in einer Entfernung von etwa 15 bis 30 Kilometern noch gehört werden. Diese Angabe ist jedoch eine grobe Schätzung und kann von verschiedenen Faktoren abhängen.

Der genaue Einflussfaktor auf die Ausbreitung des Überschallknalls in dieser Höhe kann von der Atmosphärenbedingungen, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Windgeschwindigkeit und anderen Variablen abhängen. Es ist wichtig anzumerken, dass der Überschallknall in höheren Höhen möglicherweise nicht so weit reicht wie in niedrigeren Höhen, da die dünner werdende Atmosphäre den Schall weniger effizient übertragen kann.

Aus früheren Erfahrungen halte ich eine Hörbarkeit des Knalls von Überschalljägern in 60 bis 80 km Entfernung zu Lande für sehr, sehr unwahrscheinlich.
Überm Meer weiß ich nicht.

Zusatzverstaendnissfrage:
verstehe ich das richtig:
Es gibt nicht nur einen „Knall“ beim durchbrechen der Schallmauer, aber es knallt die ganze Zeit, abhaengig vom standpunkt?
Z.B. wenn ein Flugzeug die ~1200 km/h in >100km entfernung ueberschritten hat und mit 1500km/h auf mich zufliegt, hoehrt man dann trotzdem den Knall wenn es an mir vorbei ist?
danke,
erdbrink

Hi, @erdbrinker !
Schau mal hier:
(Erster Absatz, Beitrag geht noch weiter. Die erklären es ziemlich anschaulich. )


Quelle: phyx.at
Gruß, K.

Moin,

heute mal rein empirisch: Neuburg an der Donau ist ca 80 km von meinem Wohnort entfernt, der Flugplatz Lechfeld etwa 20 km. Lechfeld ist inzwischen nur noch Ersatzflugplatz, wenn in Neuburg die Startbahn geflickt werden muss, dann üben die mit ihren Eurofightern in Lechfeld. Auch italienische Tornados kommen gern mal für eine Woche zu Besuch.

So lang in Lechfeld kein Flugbetrieb ist, herrscht Ruhe am Himmel (bis auf die Airliner, die in Memmingen landen), andernfalls scheppert es laufend, und zwar immer als Doppelschlag, der von einer Maschine erzeugt wird, nicht von zweien.

Gruß
Ralf

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Nein, früher (80er/90) übte man den Tiefflug. Davon ist man abgekommen. Ich habe den Artikel übrigens wieder gefunden:
Überschallflüge in der Region Stuttgart: Knall von Eurofighter schreckt Menschen auf (stuttgarter-nachrichten.de)

„Der Knall kann bis zu einer Entfernung von 80 Kilometern hörbar sein. Extrem laut war das Geräusch beispielsweise am Morgen gegen 9.45 Uhr in der Stadt Göppingen zu hören.“

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Wer behauptet das … der Jonas Schöll, als Redakteur? :thinking:Er gibt keine wiss. Quelle an.

Ich möchte es bezweifeln, da ich direkt neben einem Militärflugplatz aufgewachsen bin.
Oft gab es einen zweifachen Knall … na ja, und bei Übungen entsprechend mehr. :roll_eyes:
Und es kam sogar vor, dass der Putz von der Decke flog, die Flughöhe war damals wahrscheinlich niedriger als heute.

Bei etwas entfernt wohnenden Verwandten, am Ausbildungsort, Studiumort usw. (alle teils weit unter 80 km) war aber nix davon zu hören, wenn es bei uns gerade mal wieder laut zuging.

Es sei denn, ich war so dran gewöhnt, dass es mir nicht auffiel.
Oder diese heutigen Abfangjäger/Eurofighter sind schwerer, soll ja auch eine Rolle spielen.

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Hm, ja. Ich habe zwar nie direkt am Flughafen gewohnt, aber mein Vater, der so an die zehn Jahre Starfighter flog, hat mir eben noch versichert, dass man bis heute nicht in 10 Kilometer Höhe startet und dementsprechend auch am bzw. über dem Flughafen nicht in 10 km Höhe die Schallmauer durchbricht.

Hier ist übrigens auch von 80 km die Rede und da wird - in indirekter Rede - das Luftfahrtamt der Bundeswehr zitiert:
Eurofighter sorgen erneut für lauten Knall | nw.de

Was willst du damit sagen … dass ich nicht am Flugplatz gewohnt habe? :smile:

In dem Artikel steht „bis zu 80 km“ … ok, das ist sehr allgemein, es könnte ja recht große Flugzeuge betreffen.

Ich will damit sagen, dass man die Entfernung eines Flugzeuges nur dann gut einschätzen kann, wenn man entweder am Radarschirm sitzt oder das Flugzeug sieht. Ob ein Flugzeug nun in 20, 40 oder 80 km „knallt“ kann man mangels Sichtkontakt am Boden nicht abschätzen - auch nicht, wenn man qua Wohnsitz Expertin für Militärluftfahrzeuge ist.

Wer sagt denn, dass die Flugzeuge nie sichtbar waren…

Aber ok, das ist ein Argument, wenngleich schon die Häufigkeit der Knalle für Wohnort/Flugplatznähe sprechen.

Wir reden darüber, wie weit ein Überschallknall zu hören ist. Ich bin bislang davon ausgegangen, dass es unstrittig ist, dass man ihn weiter als 10 km (*) hören kann und es jetzt nur noch um die Frage geht, ob es 20, 40, 60 oder gar 80 Kilometer sind und da kommen wir eben an den Punkt, dass man zwar etwas hört, aber nicht sieht und es eben so ist, dass man bei etwas, das sich bewegt und das man nicht sieht, nicht einschätzen kann, wie weit es entfernt ist.

(*) Ich erwarb übrigens tatsächlich die Allgemeinen Tauglichkeitsnachweise Luftraumspäher und Radarflugmelder und kann Dir versichern, dass es mit selbst mit geübtem Auge echt schwer ist, in einer Entfernung von 10 Kilometer ein Kampflugzeug von einem übriggebliebenen Wolkenfetzen, einem Gänsegeier oder einer fliegenden Bratwurst zu unterscheiden. Allenfalls die Geschwindigkeit hebt ersteres von den nachfolgenden ab. Ein Radar kann so etwas tatsächlich ungleich besser, aber ich zweifle daran, dass Ihr so ein Ding im Keller stehen hattet.

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Moin,

spaßeshalber habe ich eben mal die Entfernung des Horizonts aus Sicht eines Flugzeugs in 8km Höhe berechnet. Das sind tatsächlich 320km! Ich mit meinen bis zu 70km* Abstand befand mich also noch in „Sichtweite“ der Schallquelle. Natürlich kann da nicht so gut in einer geraden Linie durchsehen und schon gar nicht was erkennen. Aber für den Schall kann das doch durchaus in erster Näherung eine direkte Verbindung sein. Auch wenn sich die Luft bewegt und auch keine konstante Dichte aufweist.

Jetzt bin ich über solche Ausbreitungsweiten gar nicht mehr so erstaunt :slight_smile:

VG
J~

*bezieht sich auf die Erdoberfläche und nicht die Sichtachse, aber das kann man vernachlässigen