Wie weit Pinie in Vorgarten entfernen, dass sie nicht mehr wächst

Hallo,

wir haben vor 15 Jahren eine Pinie in unseren Vorgarten gepflanzt, die in zwischen ca. 3m Höhe erlangt hat. Nun hat unser Nachbar aufgrund dessen dass eine Pinie ein Flachwurzler sei Angst, dass sie seine Abwasserrohre beschädigen könnte. Da die Pinie auch uns zu wuchtig geworden ist, wollen wir sie also nicht nur allein aus Haftungsgründen eben entfernen. Nun wissen wir nicht, ob es dabei genügen würde sie bodennah abzuschneiden oder ob sie tatsächlich komplett inkl. der Wurzeln entfernt werden müsste.

Ich freu mich auf Eure Antworten.

Thorsten

Hallo,

die Pinie ist ein Pfahlwurzler.

Tankred.

Vielen Dank, aber das beantwortet leider nicht meine Frage. Der Ärger mit dem Nachbarn ist vorprogrammiert und der Nachbar ist grundsätzlich im Recht. Klar ist die Pinie ein Pfahlwurzler. Sie bildet jedoch auch Seitenwurzeln aus. Da ich aber nicht mit Sicherheit sagen kann, ob diese sein Abwasserrohr verletzen können, wollten wir die Pinie entfernen.
Dabei geht es darum, ob wir das Wachstum auch ohne komplette Ausgrabung verhindern können, weil wir umliegend noch andere Pflanzen haben, die der Ausgrabung ebenfalls zum Opfer fallen würden.

LG

Entfernt die Pinie mit der Pfahlwurzel und trennt alle Seitenwurzeln ab, die verrotten dann und richten keinen Schaden mehr an.

Hallo,

Mir scheint an sinnvollsten, den Baum auf übliche Art zu fällen, das verbleibende Wurzelwerk tendiert bei Koniferen praktisch nie zum Wiederaustrieb. Allerdings dauert durch den Harzgehalt das Verrotten extrem lange, da könnte ein professionelles Wurzelstockfräsen hilfreich sein. Da wissen Baumschulen usw. mehr dazu.

LG

Silberloewe99

Du schreibst in deinem UP: „… dass eine Pinie ein Flachwurzler sei …“ und jetzt:

Leicht verwirrt?

Nein, nicht leicht verwirrt.
Die erste Angabe über die Wurzelart in meinem Thread war quasi ein „Zitat“ meines Nachbarn, weshalb ich die Pinie entfernen sollte. Vielleicht hatte ich das nicht so deutlich gemacht. Als ich dann sogar auf den Link geklickt hatte, den mir der Nachbar in seinem freundlichen Brief geschrieben hatte (Baumkunde.de), entdeckte ich, dass er wohl entweder einen falschen Baum aufgerufen hatte oder er einfach nicht lesen konnte. Denn dort stand eindeutig, dass die Pinie ein Pfahlwurzler ist. Allerding habe ich dann weitere Seiten aufgerufen und überall wird der Wurzeltyp unterschiedlich angegeben. Was ist nun aber richtig?

Die Pinie allerdings ist nun astfrei und es steht nur noch der Stamm mit einem Schild „Ich musste sterben, weil ein Nachbar es so wollte!“ Im Frühjahr werden wir dann das Wurzelwerk entfernen.
Aber wer Wind sät, wird Sturm ernten. Wir haben nun ebenfalls unsere „Sorgen“ zu seinen Vernachlässigungen in einem Brief verfasst.

LG

Hallo Thorsten,
leider zu spät - und ob nützenswert ungewiss, aber erstmal - ist die rechtliche Lage häufig nicht so eindeutig und so schnell definierbar. In Berlin sind Kiefern (Pinus) z.B. durch die Baumschutzverordnung geschützt, da dürfte man nur mit Genehmigung fällen, jedes Bundesland handhabt das etwas anders. Es gibt oft Lösungen, bevor eine Fällung ergriffen werden muss, manchmal auch unkonventionelle, die etwas Kreativität, und manchmal etwas Mühe bedürfen. Wurde die Möglichkeit einer Wurzelsperre bedacht? Wenn Du sagst, ‚weil es ein Nachbar so wollte‘ heißt das also nicht, ‚daß es unbedingt so hätte sein müssen‘ - richtig? Warum also so früh aufgegeben? Sollte der Stamm immer noch stehen, denke ich ist die Chance, das der Baum nochmal austreibt äußerst gering. Sollte er noch stehen und tatsächlich ausgetrieben haben, ist es nicht zu spät. Massive Wurzelsperre, erfordert Arbeit und Aushubarbeiten, würde das Problem lösen. Eine Pinie in Deutschland, das ist etwas sehr besonderes und sehr seltenes. Und auch wenn es eine Schwarzkiefer wäre - Schutz und Erhalt solcher Bäume, wenn nicht als Nutzholz bestimmt oder tatsächlich unumstößlich Bauschäden verursachend, sollten immer an erster Stelle stehen. Bitte gib in Zukunft nicht schon auf, wenn es in Wirklichkeit noch garnicht zu spät ist - egal um welche Thematik es sich handelt. Liebe Grüße, Stephan (Landschaftsgärtner, Landaschaftspfleger)

er ist immer

PS: Nicht selten ist es auch so, daß die Schäden, die durch eine Fällung entstehen (z.B. Absacken des Erdbodens, Lockerung des Bodens nach Zerfall des Wurzelwerkes, adverse Prozesse (Fäulnis) im Boden, Standfestigkeitsminderungen bei Nachbarbäumen) unverhältnismäßig größer sind, als die Auswirkungen oder Unannehmlichkeiten, die ein (lebender) Baum hervorrufen kann.
Und außerdem: Die Angst VOR etwas ist noch keine BEGRÜNDUNG.