Hallo Tamii
Artgerecht und tierfreundlich? Nein!
Wie schon an anderer Stelle angemerkt wurde: Katzen sind Raubtiere! Und sie sind, anders als Hunde, keine Rudeltiere. Sie ordnen sich also nicht dem Menschen unter, sondern betrachten sich als gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen. Auf der Befehlsschiene läuft da also garnichts.
Der Jagdtrieb ist ihnen angeboren, den kann man ihnen nicht abgewöhnen.
Außerdem ist nicht die Katze - die sowieso nur ein mäßig erfolgreicher Vogelfänger ist - nicht das eigentliche Problem für die Vogelwelt, sondern der Mensch.
Will ich Dir geben ein Beispiel:
Von meiner Terrasse schaue ich in einen großen Obstgarten. Vor 30 Jahren wurde dieser noch zur Hälfte von unser Oma (Mutter des Hauswirtes) landwirtschaftlich genutzt. Außerdem gab es dort ein Dickicht aus Sauerkirschbäumchen sowie, direkt neben meiner Terrasse, eine ca. 10m hohe Eibe. In der Eibe und in den Sauerkirschen hauste eine Spatzenhorde, geschätzt um 100 Stück. Die fanden ihren Lebensunterhalt auf Omas „Landwirtschaft“ sowie auf einem benachbarten verwilderten Grundstück.
Bei uns lebten immer zwei Freilaufkatzen. Die haben zwar auch Vögel erwischt, aber der Jagderfolg war in dieser Hinsicht ziemlich mäßig. Ich schätze mal, pro Woche einen Vogel. Ihr Erfolg bei Mäusen war, zu Omas großer Freude, wesentlich größer.
Dann wurde Oma älter und konnte ihren geliebten Garten nicht mehr bearbeiten. Also hat ihr Sohn die gesamte Gartenfläche mit Gras eingesät. In dieser Aktion wurden auch die Sauerkirschen sowie die Eibe plattgemacht und plötzlich hatten wir kaum noch Vögel im Garten. Und zu allem Überfluss wurden unsere Katzen dann beschuldigt, am drastischen Rückgang der Vogelpopulation schuld zu sein!
Nicht die Katzen sind das Problem, sondern der Mensch.
Wenn Du nicht damit leben kannst, dass Deine Katze Dich, die erfolglose Jägerin, liebt und deshalb mit Frischfleisch versorgt (denn das ist Katzenart) dann suche ihr bei Leuten mit stärkeren Nerven ein gutes Quartier und gib sie ab.
Das klingt hart, aber so isses!
merimies