Wie wird ein E-Herdes an den Sicherungskasten angeschlossen?

Direkt vorweg: Ich habe nicht die Absicht, Änderungen an einer elektrischen Anlage vorzunehmen. Die Frage dient der reinen Befriedigung von Neugier.

Wie werden die drei Phasen eines E-Herdes an Sicherungen und Fehlerstromschutzschalter angeschlossen?


Folgendes Bild findet sich in einer Unterverteilung einer Wohnung (Nummerierung digital nachgezeichnet, um Lesbarkeit zu verbessern):

Auf dem Blatt in der Tür findet sich folgende Legende:

Der Schutzschalter soll also auf 13-15 liegen, die Absicherung des E-Herdes auf 16-18. Der Schutzschalter erstreckt sich doch aber von 13-16. Wurde nun eine Phase des Herdes direkt an den Schutzschalter angeschlossen oder handelt es sich schlicht um einen Fehler bei der Beschriftung (zumal die Sicherung auf 24 unbeschriftet ist)? Oder kann es noch etwas ganz anderes sein?

Wie gesagt, ich frage aus reiner Neugier. Vielen Dank für alle Antworten oder Kommentare :slight_smile:

Hallo!

Das ist „nur“ falsch beschriftet.

Der FI ist 4 Teilungseinheiten breit und geht somit von 13 - 16

Herd wird sich direkt anschließen, also die nächsten 3 Automaten, also Nr. 17 - 19 ( übrigens, das kann man ja leicht probieren !)

der Rest dann sinngemäß, es verschiebt sich alles um 1 Nummer nach rechts .

Die 3 Schmelzsicherungen für den Durchlauferhitzer sind auch unglücklich beschriftet, denn es sind ja nur 3 Sicherungen,die aber ca. 4 Plätze im Verteiler einnehmen (also 1-4)

Ach so, oben fehlt ein schmaler Abdeckstreifen aus Isoliermaterial neben den Sicherungen.
Sollte man schauen, ob der nicht rausgefallen ist und irgendwo im Verteiler liegt (außen) sonst bei Gelegenheit nachbessern lassen.
Mag sein es ist pingelig, aber es soll außer Fingern auch dünnere „Dinge“ abhalten im Kasten herumzustochern und einen Schlag zu bekommen !

MfG
duck313

Nachtrag:

So müsstest Du die Beschriftung ändern:

13- 16 FI
17 - 19 Herd
20 GS
21 WM
22 Trockner
23 Steckdosen 1
24 Licht, Steckdosen 2

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Tach, ist nur ein Beschriftungsfehler.

Fehlerstrromschutz ist 1-4,
alles weitere verschiebt sich um 1.

Ich möchte auf jeden Fall anmerken:
Auf Beschriftungen darf und wird sich ein Profi niemals verlassen!
Vor Arbeiten muss die Spannungsfreiheit immer mit einem geeigneten Spannungsprüfer festgestellt werden.
Ein geeigneter Spannungsprüfer hat zwei Messspitzen und wurde unmittelbar vor der Verwendung auf Funktion geprüft.

Zudem muss ich anmerken:
Der Durchlauferhitzer könnte auch über den FI-Schalter laufen.
Das wäre nach den VDE Normen meist nicht notwendig.
Wenn der DLE bei euch über den FI läuft, dann ist der FI vermutlich stark unterdimensioniert.
Der ist nur für 40A Laststrom ausgelegt.
Der DLE wird vermutlich schon 32A ziehen,
wenn dann am Herd noch auf zwei Platten Spaghettiwasser zum Kochen gebracht wird und Hackfleisch scharf angebraten wird, dazu noch der Sonntagsanzug im Wäschetrockner liegt, dann haben wir ganz praktisch 32A + 16A + 10A = 58A über den für maximal 40A ausgelegten Kontakten und Strombahnen des Fehlerstromschutzschalters.

Ach ja:

  • 50% der Elektriker machen das auch im jahr 2018 „aus Gewohnheit“ immer noch falsch und sehen da kein Problem drin, weil da schon nix passieren wird
  • 25% wissen, dass sie da Pfusch in Kauf nehmen, aber der mit 63A belastbare FI kostet ja 20€ mehr
  • 25% setzen ganz einfach einen FI ein, der zur Aufgabe passt, auch wenn der halt teurer ist.

Nachtrag:
12 ist vermutlich ein Stromstoßschalter, wahrscheinlich für das Flurlicht.
Die drei Sicherungen für den Durchlauferhitzer solltest du:

Einmal ganz herausschrauben. Haben die alle drei den selben Wert, z.B, 32A?

Befindet sich tief untem im Sockel, also da wo die Sicherung hereinkommt, eine Metallhülse, die farbig ist?

Die wird aus Bequemlichkeit oft vergessen. Diese „Passhülse“ verengt den Durchmesser des Lochs so, dass man keine Sicherung hereinschrauben kann, deren Wert größer ist, als die Leitung aushält.
Sie sollte gelb sein, dann passen maximal 25A Sicherungen herein (für Durchlauferhitzer bis 18kW).
Oder schwarz, dann passen (leider) 32A, 35A und auch 40A Sicherungen herein.
Für 21kW DLE sind 32A ausreichend, 24kW brauchen 35A und die recht seltenen 27kW Geräte müssen 40A Sicherungen haben.

Danach die drei Sicherungen wieder kräftig hereinschrauben. Nicht mit einem Werkzeug mit Gewalt anziehen, aber schon recht kräftig mit der Hand schrauben. Lose sitzende Sicherungen werden extrem heiß und da kann es auch mal schmoren.

Ohne die Passhülsen kann der Laie (niemand ruft einen Elektriker, um eine Schraubsicherung zu wechseln!) nämlich „aus Versehen“ bis zu 63A in den Sicherungssockel einsetzen. Und dass, obwohl die Leitung dahinter vielleicht maximal 25A aushält.

Passhülsen fehlen bei Installationen in Wohnungen extrem häufig - sowas ist wirklich fahrlässig!
Wenn man wenigstens (wie ich) bei Schraubsicherungen IMMER den Maximalwert der einzusetzenden Sicherung in den Plan schreiben würde.

Passhülsen keinesfalls selber einsetzen, die liegen wenige Millimeter nebem dem spannungsführenden Kontakt!

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Danke euch für die umfangreichen Antworten! Das mit dem Durchlauferhitzer werde ich Mal checken :slight_smile:

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