Wie wird eine neue Heizungsanlage (Neubau) im Sommer getestet, eingestellt? Gibt es Protokolle hierüber?

Schönen guten Tag.
Mich würde folgendes interessieren.
Wenn ein Neubau im Sommer übergeben wird, wie wird dann die Heizungsanlage überprüft ob diese richtig läuft?
Wie läuft soetwas in der Praxis ab?
Wird einfach nur die Außentemperatur angegeben, ab wo die Anlage anspingt?
Wie wird der Abgleich der FBH im Sommer zur Übergabe überhaupt eingestellt?
Und welche Unterlagen über die Heizungsanlagen werden in der Regel erstellt?
Übergabeprotokoll? Daten von Heizkurve, Abgleich, Dimmensionierung etc.?

Besten Dank!

Ja, sollte es alles geben.

Übergabeprotokoll (Erstinbetriebnahme nach Herstelleranweisung) betrifft z.B. den Kessel und die Grundeinstellungen. Die Anleitung dazu enthält meist einen Vordruck, den der Heizungsbauer ausfüllt und abstempelt und dem Kunden übergibt.

Die „Heizkurve“ wählt er aus den Daten der Wärmebedarfsberechnung und Heizungsart nach Erfahrungswerten und Grundeinstellungen laut Anleitung zur Regelung aus. Sie steht ja als Wert in der Regelung drin und kann jederzeit abgelesen werden.
In der „Anleitung für den Betreiber“ (= Kunde) steht auch das wichtigste dazu drin, was es mit der Heizkurve auf sich hat und wie man sie ggf. nach oben (wird nicht warm genug) oder nach unten(wird zu warm) verstellt.

Bei Bedarf muss man diese Kurve korrigieren, denn ein Haus/die Nutzung verhält sich doch nicht immer so wie man es annimmt.

Grundsätzlich sollte das der Heizungsbauer machen, er kommt doch auch jährlich zur Wartung und spätestens da kann er gemeldete Störungen oder Mängel beseitigen.

Den Hydraulische Abgleich macht man nach den Daten der Wärmebedarfsberechnung( da sind auch die Heizkörper/Heizflächen bei FBH drin) und Rohrdimensionierung .
Diese Berechnung sollte vorliegen, sie war Teil der Baugenehmigung.

MfG
duck313

Danke!!!
Aber wie geschiet dies, wenn die Übergabe der Wohnung/Anlage im Sommer erfolgt?
Wie prüft der HB im Sommer, ob die Heizung richtig funktioniert?
Nur Anhand der Daten oder durch einen Testlauf?
DAnke

Auch im Sommer kann eine Heizung in Betrieb genommen werden, üblich macht sie das Warmwasser, also muss der Kessel dazu ordnungsgemäß laufen.
Die Außentemperaturregelung der Vorlauftemperatur wird nach Erfahrungswerten eingestellt.
Natürlich macht man einen Testlauf, auch für den Schornsteinfeger, der ja auch im Spiel ist.
Beim Test geht es aber um die Verbrennungswerte.

Man simuliert aber keinen Winter indem man den Außenfühler täuscht.
Wozu auch. Man stellt die Werte nach Erfahrungswerten in die Grundeinstellung- fertig.
Korrekturen macht man ggf. später, wenn man nochmals überprüft oder der Kunde etwas bemängelt.

Übrigens, bei FBH gibt es auch noch dafür ein „Aufheizprotokoll“. Es dienst aber dem Nachweis, das man den Heizestrich vorschriftsgemäß in Etappen und festen Temperaturen aufgeheizt hat. Das geht über mehrere Tage.
Es dient als Nachweis bei möglichen Estrichschäden.

MfG
duck313

hi,

nennt sich Funktionsheizen und dient auch dem Nachweis, dass die (Fußboden)Heizung ordnungsgemäß funktioniert.
Nebeneffekt ist, dass der Estrich entstehende Spannungen sofort abbaut und nicht erst nachdem der Belag verlegt wurde.
Was den Estrich betrifft, wäre anschließend ein weiteres Heizen bis zur Belegreife gut. Das zieht sich dann nochmals über mehrere Tage hin oder man senkt ab und heizt niedriger weiter. Kommt auf den Zeitdruck an und auch ob am falschen Ende gespart werden soll.

Estrichschäden in dem Sinne erkennt man dadurch nicht. Oder meinst du Schäden durch den Estrich(leger)?
Auch die Heizung ist da nicht zwingend betroffen. Nicht selten wird uzm funktionsheizen eine mobile Heizung verwendet. Möglich wenn a) Die Heizung die Leistung nicht bringt oder b) Die Heizung zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig ist.

grüße
lipi

Einen „berechenbaren“ Leistungstest hat der Heizungs-Altpapst Dr. Rietschel mit seinem Team vor langer Zeit entwickelt.
Wie man das macht, kann man hier aus Platzmangel nicht beschreiben.
Nur soviel: Soll die Raumtemperatur z.B. 21°C sein, dann muss die Aussentemperatur niedriger sein.
MfG