Dein Engagement in allen Ehren aber gerade dieses „Englisch in the Pub“ oder diese Führungen auf Englisch tragen mE eine hohe Gefahr/Wahrscheinlichkeit, sich ein künstliches, „deutsches Englisch“ anzugewöhnen, weil es an der Verprobung in der Realität fehlt. Selbst mit einem muttersprachlichen Kursleiter bewegt man sich dabei mE zu lange und zu viel in einem „geschützten Raum“, den die Realität der Sprachnutzung nun mal nicht bietet, und hat es eben weit überwiegend mit anderen Lernenden zu tun, die nicht die normale Sprachgeschwindigkeit haben, mit deutschem Akzent sprechen, typisch deutsche Fehler machen, …
So etwas auch „mal“ und ergänzend bzw. für eine bestimmte Zeit zu machen, ist sicherlich nicht verkehrt, Aber ich habe einfach diverse Leute kennengelernt, die ewig (oft über zehn Jahre) ausschließlich in solchen „Conversation“ Geschichten hingen, und sprachlich in der freien Natur gar nicht klar kamen. Da muss man mE irgendwann den Absprung schaffen, und sich selbst als auf einem Niveau begreifen, in dem es jetzt möglich und notwendig ist, sich dem realen Leben zu stellen (anfängliches Scheitern einkalkuliert).
Ähnlich kritisch sehe ich auch spezielle Sprachlern-Zeitschriften u.ä. Alles „nett“, aber auch da sollte man irgendwann den Absprung finden.
Echte Sprachkurse, um überhaupt erst einmal einen Grundstock zu schaffen, sind ein anderes Thema. Wenn ich mir ansehe, was unsere Au-Pair so über die Jahre alles in jeweils einem Jahr erreicht haben, dann war das schon toll. Aber auch die sagen immer wieder, dass das entscheidende Moment nicht der Kursbesuch, sondern das tagtägliche Verproben in der Familie und mit deutschen Freunden, … war.