Hallo,
Es bieten sich hier zwei Probleme:
- die Netzspannung ist selten wirklich genau 50 Hz, manchmal
ist sie 45 und manchmal fast 60, jedenfalls nach dem
Frequenzzähler bei uns in der Uni.
Die Netzspannungsfrequenz ist sogar SEEHHHR genau. Was nicht so genau ist, ist die Messung derselben. Wegen der vielen Störungen, die zu einer Verzerrung der Netzspannung bis hin zu fehlenden Halbwellen führen. Je nachdem, wie der Frequenzzähler eingestellt ist (->Triggerpegel = Spannung, bei der ein Durchgang gezählt wird) und örtliches Stromnetz (wer hängt noch am gleichen Trafo, evt. ein Industriebetrieb mit großen, oft geschalteten Motoren bzw. an einer Hochschule das EMaschinenlabor oder das Hochspannungslabor) zählt das Messgerät eben nicht nur die Nulldurchgänge der Netzspannung. Da müssen geeignete Filter Störungen genügend unterdrücken.
- Mein Oszilloskop zeigt so kleine Frequenzen nicht sehr
sauber an.
Wie wird die Frequenz denn in Deinem Osci angezeigt? Kann man nicht einfach am Schirm auszählen (Ablenkfrequenz und Anzahl der ‚Divisions‘), wie lang eine Halbwelle ist? Da könntest Du am Bild übrigens sehen, warum der Frequenzzähler Unsinn anzeigt und daß die Netzfrequenz schon sehr stabil ist. Btw muß der Eingang bei so niedrigen Frequenzen natürlich auf ‚DC‘ stehen. Denn 50Hz ist für ein Osci, das bis 10MHz oder mehr geht, schon ziemlich Gleichspannung, was den Frequenzgang anlangt.
Aber wie dem auch sei, nimm einfach die Netzwechselspannung aus einem Kleintrafo, geh mal von 50Hz aus, miss Eingangs- und Ausgangsspannung an einem Spannungsteiler und rechne ein wenig herum. Auf 8 Stellen hinter dem Komma wirst Du zwar nicht kommen, aber die Größenordnung kann man dann schon abschätzen (Ablesefehler > 1%, Gerätefehler ca 5%). Notfalls vergleich den unbekannten mit bekannten Kondensatoren, wenn Du Deinem Ergebnis nicht traust.
Axel