Wie würdet ihr folgende schwierige Fragen in einem VG beantworten?

Hi zusammen,

ich habe bald ein Vorstellungsgespräch und denke an den schwierigen Fragen. Gleichzeitig überlege ich mir, wie ich einige schwierige Fragen beantworte.Über mich: ich hatte verschiedene Jobs in meinem Land, um dort einige Erfahrungen einzusammeln. Beispielsweise habe ich meinen Eltern im Geschäft mit administrativen Aufgaben geholfen. Danach habe ich als Kauffrau gearbeitet.Dadurch dass ich mit diesen Jobs nicht genug verdiente und ich damit nicht die elterliche Unabhängigkeit erreicht hatte, und ich wiederum eine starke Neigung hatte, ein Technik-Studium anzufangen, entschied ich mich für Informatik. Gründe dafür waren auch meine analytische Fähigkeiten und mein Interesse für Mathematik und andere Fächer.In Deutschland hatte ich dann nach meinem Studium in einem Unternehmen lange Jahre gearbeitet. Dann als Freelancer in anderen Unternehmen. Da aber der Markt für die Technologie, die ich betreute schlecht geworden ist und ich keine weitere Aufträge habe und ich wiederum meinen Unterhalt selber irgendwie bezahlen muß, habe ich eine Tätigkeit, eine befristete Anstellung als Check In einem Flugunternehmen gefunden, wo ich temporär arbeite, bis ich eine Arbeit finden kann, womit ich alle meine Kosten bezahlen kann (mit meiner Arbeit als Check In verdiene ich nicht genug, um meinen Unterhalt zu bezahlen, weniger als was ich ausgebe).Vermutend werde ich gefragt:

  • Wie ist dazu gekommen, dass Sie im kaufmännischen Bereich gearbeitet haben und dann haben Sie sich für ein Informatikstudium entschieden?

ich kann hier nicht sagen: „ich verdiente nicht gut im kaufmännischen Bereich in meiner Heimat…“

  • Ja, aber Sie hätten hier auch etwas Kaufmännisches studieren können

Dieser Wunsch war auch immer da, aber als Weiterbildung in Kombination mit Technik, da meine Neigung mehr in Richtung Informatik ging. Selbstverständlich reizt mich diese Kombination.

  • Sie haben als Freelancer gearbeitet, dann arbeiten Sie im Customer Service Bereich, was machen Sie dort? Das ist aber unterbezahlt?

Da der Arbeitsmarkt in der Technologie X nicht mehr optimal ist und ich keine Aufträge mehr erhielt, hat sich diese Gelegenheit ergeben, im Customer Service Bereich arbeiten zu können, die ich gerne angenommen habe, da ich in der Vergangenheit dies auch gemacht habe. Für mich ist eine Gehaltssteigerung nicht wichtig, sondern Zufriedenheit in was ich tue und dass ich durch meine Arbeit auch Anderen zufrieden stellen kann. Was denkt ihr darüber? oder wie würdet ihr diese Fragen beantworten?. Gerne auch von einem Coach hier beraten :smile:.

Ich bin übrigens Bachelor of Science.

Moin, moin,

  • Wie ist dazu gekommen, dass Sie im kaufmännischen Bereich gearbeitet haben und dann haben Sie sich für ein Informatikstudium entschieden?

In den kaufmännischen Bereich bin ich (durch das Elternhaus) hineingewachsen, diese Tätigkeit war nie meine Berufung.

– ich kann hier nicht sagen: „ich verdiente nicht gut im kaufmännischen Bereich in meiner Heimat…“      (das klingt als wolltest Du den Job nur wegen des Geldes)

  • Ja, aber Sie hätten hier auch etwas Kaufmännisches studieren können

Dieser Beruf war ja noch nie mein Wunschberuf.
oder:
Dieser Wunsch war auch immer da, aber als Weiterbildung in Kombination mit Technik, da meine Neigung mehr in Richtung Informatik ging. Selbstverständlich reizt mich diese Kombination.

  • Sie haben als Freelancer gearbeitet, dann arbeiten Sie im Customer Service Bereich, was machen Sie dort? Das ist aber unterbezahlt?

Ich arbeite lieber in einer Stelle, für die ich überqualifiziert bin, als daheim zu sitzen und vom Amt Geld zu bekommen. Außerdem kannte ich diese Tätigkeit bereits.

Für mich ist das Gehalt nicht so wichtig wie die Zufriedenheit in was ich tue, da Beruf ja schließlich auch Berufung seien sollte.

Gerne auch von einem Coach hier beraten. Sorry, aber als CHEF (kein Coach) würden mir diese Antworten gefallen.

Ich bin nur Elektromeister, Dipl.Ing. & Chef.

mfg  tugu

Servus,

bloß ein paar Einfälle - keine Ahnung, ob das zu Dir passt (und das ist ausschließlich wichtig im Interview - die Leute hören auf Anhieb, ob Du von Dir redest oder irgendwas anderes):

  • Wie ist dazu gekommen, dass Sie im kaufmännischen Bereich
    gearbeitet haben und dann haben Sie sich für ein
    Informatikstudium entschieden?

_Gefallen hat mir die kaufmännische Tätigkeit schon, aber ich fand, dass da viel zu viel herumgewurstelt wird und man mit Techniken aus dem 16. Jahrhundert Dinge organisiert, die sich mit der Technik des 21. Jahrhunderts viel besser regeln lassen.

Um sowas in die Hand zu nehmen und dabei nicht immer bloß an der Anwender-Oberfläche herumzuplätschern, hab ich mit mit Informatik beschäftigt._

  • Sie haben als Freelancer gearbeitet, dann arbeiten Sie im
    Customer Service Bereich, was machen Sie dort? Das ist aber
    unterbezahlt?

Ja, ich finde auch, dass ich mehr und Besseres bringen kann - wenn Sie diese Stelle früher ausgeschrieben hätten, wäre ich auch schon früher zu Ihnen gekommen.

Schöne Grüße

MM

Vielen Dank für eure Anworten. Diese helfen mir weiter :smile:.

Hi Stud3.

Wieso nicht einfach die Wahrheit sagen?
Ich (natürlich nicht repräsentativ) finde deinen Lebenslauf respektabel und nachvollziehbar, dass man von seinen Interessen abweichen muss, wenn man „überleben“ muss.

Solche Leute wären mir als Chef 4x lieber als jemand „straighten“, wobei der Einzelfall entscheidet und die Chemie und der charakterliche Eindruck stimmen müsste.

ich weiß, eine recht laienhafte, nicht in die Sache zielende Antwort.
Gruß
living free.

Servus,

es gibt viele Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen.

Wenn man auf den ersten Blick ein wenig durcheinandergewürfelte Stationen im CV hat, ist es vorhersehbar, dass einer im Interview versucht, einen dazu zu bringen, dass man ihm seine Lebensgeschichte erzählt - und dann erfreut/erleichtert ist, wenn man das nicht tut, allenfalls knapp schildert, wo der rote Faden in der ganzen Geschichte ist und dann zu dem kommt, was man für ihn mitgebracht hat.

Schöne Grüße

MM