Wie würdet ihr dieses verhalten beurteilen und wie verhaltet ihr euch?

Hey Community habe 2-3 Fragen zu einem privaten Thema was mich manchmal beschäftigt.

  1. Angenommen ihr sitzt jemanden , Auge um Auge, gegenüber. Bei Bahnen sind es 8 auf der und 8 auf der. Wie reagiert ihr. Schaut ihr den Leuten ins Gesicht, oder versucht ihr was anderes, das man kein Blickkontakt hat und auch keins bekommt.

  2. Bekommt mein Gegenüber es eigentlich auch mit, wenn man sich komisch oder eingeengt reagiert ( bei 4er Sitzen 1 frei er und 1 frei ich )? So tun als ob man was mit dem Handy macht obwohl man nix macht. So eine Art Schutzreaktion oder Respekt und Höflichkeitsreaktion?

  3. Ist das so eine Art ,Selbstbewusstsein Störung, und was kann man am besten dagegen machen.

Danke euch schonmal im Voraus.

Also mein gegenüber kurz anzusehen ist doch völlig normal. Langes „Anstarren“ könnte jedoch von gewissen Personen schon als Provokation empfunden werden. Ist natürlich sehr von der jeweiligen Person abhängig.

Wenn er/sie es mitbekommen will, dann auf jeden Fall. Respekt oder Höflichkeit bringt man wohl nicht mit gestellter Handynutzung rüber. Und was meinst du denn mit „Schutzreaktion“?

Nein, gestört ist garnichts. Gib dich einfach ganz normal.

Hallo,

Dich scheint zu beschäftigen, dich laufend rechtfertigen zu müssen (Rechtfertigungszwang).

Dabei gibt es dafür eigentlich keinen triftigen Grund. Es sei denn, Du fährst unentwegt schwarz (notorischer Schwarzfahrer).

Ich sitze übrigens nicht gerne. Die meiste Zeit des Tages verbringe ich berufsbedingt schon nur in sitzender Position. Ein Stehplatz in öffentlichen Bussen und Bahnen ist mir von daher sogar sehr lieb. Ohne mich festzuhalten, ertaste ich durch meine Fußsohlen jeden Richtungswechsel der Bahn, den ich dann in Balance auszugleichen versuche. Ja ich gebe es zu. ich bin Skateboardfahrer.

Noch jemand?

Die Fahrgäste auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, an die ich mich mit fragendem Blick wende, befassen sich aber mit völlig anderen Dingen. Ist das zu fassen?! Nicht wenige schauen aufs Smartphone, andere aus dem Fenster, Dritte sind im Gespräch vertieft oder haben die Augen verschlossen, als würden sie schlafen usw. Ich fühle mich eigentlich niemals beobachtet. Als wäre ich Luft. Dabei sehne ich mich doch so sehr danach, dass mir endlich der Engel meiner Träume begegnet und die alles entscheidende Frage in diesem einen Moment sich von selbst beantwortet…

Andererseits ist es so, dass mich die übrigen Fahrgäste auch nicht wirklich interessieren. Die meisten halte ich für bieder, unscheinbar. langweilig, ungepflegt, verhüllt, teils für ziemlich abgehoben. Über zwei Stationen zieht sich das so hin. Vor dem Zielort erwehre ich mich allen, die versuchen, vorbeidrängelnd, mit mir zur gleichen Zeit auszusteigen.

Auf Berufspendler mit Fahrrad wird nicht gern Rücksicht genommen. Dann schließlich quillt die Schar Reisender zusammen mit mir aus die S-Bahn und es geht noch einmal 2 km zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto bis nach Hause.

Am nächsten Tag stehe ich kurz vor 5 auf dem Bahnsteig. Bis zum Eintreffen der Bahn mache ich eine Anzahl von Yogaübungen. Mit meinen Fortschritten über die Jahre bin ich sehr zufrieden. So. dass ich, für andere nicht sichtbar, mein Fahrrad beschwingt in die Bahn schiebe und fixiere. Mit dem Rücken zum Fahrrad stelle ich mich wieder in Fahrtrichtung auf und träume davon, im Winter die schönste Abfahrt meines Lebens auf dem Snowboard stehend zur Skistation hinab zu gleiten…

LG mki

Servus,

in den Viererpaketen in der Straßenbahn und in den gruseligen Heulsusen der Baureihen 425 und 426 ist man dermaßen eng mit dem Gegenüber zusammengeklemmt, dass es sicher sinnvoll ist, nach dem üblichen Blickkontakt zur Begrüßung (mit oder ohne Worte - allein mit dem Blickkontakt wird bereits signalisiert, dass man nichts Böses im Schilde führt) dem Blick des Gegenübers auszuweichen, um die regelrecht körperliche Bedrängnis aus der beengten Situation zu nehmen.

Wenn jemand bereits den ersten kurzen Blickkontakt vermeidet, weil er anderen objektiv nicht in die Augen schauen kann (das gibts z.B. bei manchen ‚Aspergern‘), kriege ich das mit (danach hast Du ja gefragt) und lasse es dabei bewenden. Wat gejt meck dat an?

Auch, wenn er ihn vermeidet, weil er zwar in meine Augen schauen könnte, aber offenbar nicht möchte, kontrolliere ich kurz, ob ich Anlass dazu gebe (z.B. weil ein Rotzfaden aus meiner Nase hängt, eine Nudel sich an mein Ohr verirrt hat oder ein Äderchen in einem Auge unbemerkt aufgegangen ist und es tiefrot eingefärbt hat), und dann ist es mir auch egal: Wenn die Leute im Krieg nichts Schlimmeres täten als Blicken auszuweichen, befänden wir uns auf einer wunderbar schönen Welt!

Schöne Grüße

MM

Je beengter die Situation, desto normaler ist es eigentlich dem direkten Blickkontakt auszuweichen. Befindet sich ein Mensch „zu nah“ bricht er gewissermaßen in „dein Gebiet“ ein ohne dich zu fragen…da sich dies im öPNV jedoch nicht vermeiden lässt, entsteht Stress…durch Vermeiden von direktem Blickkontakt soll ausgedrückt werden „ich bedrohe dich nicht - und stelle keine Gefahr da“
Ab welcher Nähe sich ein Mensch „bedrängt“ fühlt ist dabei sehr unterschiedlich… bei Interesse mal „Distanzzone“ bzw. „Distanzzonentheorie“ googlen

Wahrscheinlich eher nich…man glaubt in der Regel, dass man viel „lesbarer“ ist, als man es wirklich ist.

Nö ich glaub das is ganz normal…solange es dir nicht sosehr zusetzt, dass du nicht mehr Bahn fahren kannst oder so.