Zunächst einmal schlage ich vor, Du liest Dir meine Antworten (auch die von vorhin an Jule) noch einmal sorgfältig durch und versuchst, sie zu verstehen. Da ist nämlich schon alles gesagt, was zu sagen ist.
Welche Hintergründe gibt es denn zu diesen Paragraphen?
Diese Paragraphen regeln Zuständigkeiten. Zuständig für Dich ist der Pfarrer des Ortes, in dem du wohnst, der Bischof der Diözese, in der Du wohnst und schließlich der Papst in Rom, der sich aber wohl kaum persönlich um Dich kümmern wird. Eben deswegen gibt es ja Bischöfe und Pfarrer, die sich um die Gläubigen in ihrem Amtsbezirk, in dem sie idR auch wohnen, kümmern. Ist ja irgendwie schon sinnvoll, oder nicht? Es wäre ja wohl kaum sinnvoll, wenn für die Katholiken Münchens statt Reinhard Kardinal Marx nun Bischof Iornzuul Adoboh zuständig wäre - der kümmert sich dafür um die Gläubigen der Diözese Katsina-Ala in Nigeria.
Wenn Du willst, dass ein anderer Pfarrer oder Bischof für Dich zuständig ist, dann musst Du eben umziehen oder Dir zumindest in dessen Amtsbereich einen Nebenwohnsitz nehmen. Was ist daran so schwierig zu verstehen?
Zusätzliche Anmerkung. Du bist exkommuniziert, weil Du gegen die folgenden kirchenrechtlichen Pflichten verstoßen hast:
_Can. 209 — § 1. Die Gläubigen sind verpflichtet, auch in ihrem eigenen Verhalten, immer die Gemeinschaft mit der Kirche zu wahren.
Can. 222 — § 1. Die Gläubigen sind verpflichtet, für die Erfordernisse der Kirche Beiträge zu leisten, damit ihr die Mittel zur Verfügung stehen, die für den Gottesdienst, die Werke des Apostolats und der Caritas sowie für einen angemessenen Unterhalt der in ihrem Dienst Stehenden notwendig sind._
Der wesentliche Verstoß ist übrigens nicht Can. 222, also die Verweigerung der Kirchensteuer, sondern Can. 209 - dass Du mit Deinem Austritt aus der öffentlich-rechtlichen Körperschaft nicht die Gemeinschaft mit der Kirche gewahrt hast. Offensichtlich hast Du nicht vor, diesen Exkommunikationsgrund durch mehr als ein Lippenbekenntnis aufzuheben. Gemeinschaft mit der Kirche wahrt man ganz konkret da, wo man lebt, arbeitet, wohnt - also in der Gemeinde. Nicht dort, wo man gelegentlich mal im Urlaub hinfährt.
Freundliche Grüße,
Ralf
P.S. - übrigens kein Katholik, nicht einmal Christ …