Wiederholender Reimlaut erlaubt?

Hallo,
zu meiner Hochzeit möchte ich ein Gedicht vortragen, bzw. ggf. auch singen. Nun habe ich allerdings festgestellt, dass ich an einer Stelle einen ähnlichen Reimlaut habe und frage mich, ob das am Ende nicht ein bisschen Einfallslos klingt. Ich möchte jetzt nicht das ganze Gedicht aufschreiben.
Die erste Strophe reimt sich „Klar“ und „war“. Dann kommt eine Zwischenstrophe, die ich im Moment aber noch nicht komplett habe (muß sich in einem Lied eigentlich immer alles reimen? :slight_smile: ).
In der zweiten Strophe würde sich dann „(dich) sah“ auf „Traualtar“ reimen. Dann kam mir der Gedanke, das es eigentlich fast genauso klingt und ob das nicht ein wenig zu gezwungen klingt…

Vielleicht kann mir dazu ja jemand etwas sagen

Vielen Dank

Bau es in ein Sonett um, da wird das sogar verlangt… ABBA ABBA CCD EED. Und natürlich muß ein Gedicht sich nicht reimen, die Definition von Lyrik ist „Text in gebundener Sprache“. Es gibt genügend lyrische Formen, die ohne Endreim funktionieren.

Ds Üblichste ist in Gedichten ist a a - b b.

Am zweitüblichsten a b - a b.-

Man kann es aber auch ganz anders machen. Guck mal hier in dem Gedicht von Heinz Erhard:

Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte,
fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol’.
So leb denn wohl.
Doch halt! Noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“

Also sprach sie und entwich.
Made junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine Made.
Ohne Gnade.
Schade.

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde.

Da wechselt nicht nur der Endreim, auch die Zeilenlänge wird in eigentlich unzulässiger Weise verkürzt.

Es kommt halt drauf an, wie man es vorfträgt. Bei Heinz Erhard haben alle herzlich gelancht. Wenn ich es vortrage, lachen die Leute auch.

Aber man könnte auch ganz anders betont vortragen, dann lacht garantiert keiner.

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Hi
ich würde mir da keine Sorgen machen.
Es gibt/gab in D einen „Sänger“ (der mit den Freundschaftsbändern), der „reimte“ mal in einem Lied:
„Auf einmal da
war keiner mehr da“…

eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, hab aber keinen gestört.

Achte lieber auf das Versmaß, damit das beim Vorlesen flüssig klingt und nicht holpert.

CU
HaWeThie

Servus,

um das Reimschema täte ich mir da keine Sorgen machen, aber so einen Beinahe-Reim solltest Du (meine ich) dringend vermeiden. Deswegen, weil dahinter der sehr peinliche Grundsatz lauert „ein Gedicht ist, wenn es sich reimt“.

Der Karl-Heinz heute, - wer hätt’s gedacht? -
den Sprung ins 67. Lebensjahr macht.
Drum wollen wir heute nicht lang fackeln
und gleich zu dem schönen Büffet hinwackeln,
das der Karl-Heinz für uns aufbauen lassen hat
mit Hausmacher, Saumaache un Kardoffelsalat,
und darum heben wir jetzt alle das Glas,
und sagen: „Karl-Heinz, mit Dir feiern macht richtig Spaß!“

Ziemlich scheiße, nicht wahr?

Dann doch lieber Prosa, aber schön.,

Schöne Grüße

MM

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