Wiedervereinigung Alternativen

Hallo,

Die Arbeitsproduktivität war recht hoch. Aber mit einer Schippe schafft auch der produktivste Arbeiter nicht annähernd soviel wie einer mit nem Bagger.

naja, du scheinst nie einen DDR-Betrieb vonn Innen gesehen zu haben, geschweige denn in einem gearbeitet zu haben.

Stimmt, aber man kann sich informieren. Und wenn der Arbeiter noch nicht mal eine Schippe oder etwas zu buddeln hat, dann kann er noch so produktiv sein wie er will. Nach meinen Informationen kam es oft genug vor, dass nichts gemacht werden konnte, weil Material, Ersatzteile oder sontswas fehlte.

Und da wird es sicher auch Menschen geben, die sagen, dass Strom sehr gefährlich ist, während andere den Defibrillator einsetzen.

der Vergleich hinkt gewaltig.
Beim Defi dauert der „Stromstoß“ nur 3-40ms (4000V DC)
Zitat:
„Bei Wechselstrom mit 50 Hz kann schon bei einer Stromstärke von 10 mA und bei einer Einwirkdauer länger als 2 Sekunden zum Tode durch Herzstillstand führen.“

Naja und? Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es Situationen gibt, in denen sehr schnell gehandelt werden muss und dass es auch mal unkonventioneller Methoden bedarf.
Und bei einem schon vorhandenem Herzstillstand führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jedes Nichtstun oder auch nur stundenlanges Debattieren nicht dazu, dass es besser wird.

Grüße

Hallo,

Du und angus, Ihr streitet um des Kaisers Bart :wink: .

Die Produktivität in der DDR war miserabel. Eine Folge der Planwirtschaft (mitunter eher planlos), der Art der Reparationsleistungen an die UdSSR und der schon vorher in Ostdeutschland herrschenden Strukturschwäche im 1. Wirtschaftssektor.

Die Leistungsbereitschaft der Leute war sicher ähnlich hoch wie in der BRD. Aber Produktivität wird definiert als „…eine volkswirtschaftliche Kennzahl für Leistungsfähigkeit. Sie bezeichnet das Verhältnis zwischen produzierten Gütern und den dafür benötigten Produktionsfaktoren.“ (Wikipedia)

Die DDR hatte doch realistisch betrachtet historisch gar keine Chance eine Produktivität wie in der BRD zu entfalten. Mittlerweile sieht dies jedoch ganz anders aus.

Gruß
vdmaster

Hallo,

das wäre Dir in BaWü oder Bayern wohl eher nicht passiert.

Gruß
vdmaster

Hallo auch,

Du und angus, Ihr streitet um des Kaisers Bart :wink: .

Ich hab in einem DDR-Betrieb gelernt und gearbeitet…ich brauch mich nicht streiten. Ich weiss es.

Die Produktivität in der DDR war miserabel.

genau

Eine Folge der
Planwirtschaft (mitunter eher planlos), der Art der
Reparationsleistungen an die UdSSR und der schon vorher in
Ostdeutschland herrschenden Strukturschwäche im 1.
Wirtschaftssektor.

Dazu noch die Abschaffung der Privatwirtschaft anfang der 1970er…

Die Leistungsbereitschaft der Leute war sicher ähnlich hoch
wie in der BRD.

zugegebener Maßen nicht bei allen…aber Schmarotzer gibt es überall.

Aber Produktivität wird definiert als „…eine
volkswirtschaftliche Kennzahl für Leistungsfähigkeit. Sie
bezeichnet das Verhältnis zwischen produzierten Gütern und den
dafür benötigten Produktionsfaktoren.“ (Wikipedia)

eben…und genau das Verhältnis war bescheiden.

Die DDR hatte doch realistisch betrachtet historisch gar keine
Chance eine Produktivität wie in der BRD zu entfalten.

deswegen ja auch die Devise:
„Überholen ohne Einzuholen…“

Mittlerweile sieht dies jedoch ganz anders aus.

Gottseidank

Gruß und schoenen Sonntag
ANgus

Moin,

es mag ja sein, dass Du dies als Einverleibung betrachtest.
Ich nicht. Der Duden gibt zum Verb einverleiben folgendes
wieder: „einer Sache, besonders dem eigenen Besitz,
[unrechtmäßig, gewaltsam, annektierend] zuschlagen,
eingliedern, hinzufügen“

in diesem, juristischen Sinne meinte ich das Wort nicht. Eher in einem moralischen, umgangssprachlichen.

Die DDR trat in völlig
freien Stücken zum Geltungsbereich des GG der BRD hinzu.

Naja, man könnte die Vermutung aufstellen, dass die Bevölkerung in der DDR zu dieser Zeit nicht sehr geschult war, was politische Prozesse anbelangt, und dass sich dieses gewisse Personen(kreise) in der damaligen BRD zu nutze gemacht hätten.

VG
J~

Mit Sicherheit auch, der Sprung war durch den Wegfall vieler Fächer bedingt.

Chemie, Physik, Biologie wurden im Osten Jahre früher gelehrt. Mathematik bewegte sich da schon auf einem ganz anderen Niveau, damit das funktioniert.

Geschichte, Deutsch, Kunst, Sport und Co bewegten sich auf ähnlichem Niveau und bis auf die Baby-Sprache bei der Benennung der Wortarten gabs kaum Unterschiede.

Am Schwersten fand ich den Wechsel bei den Sprachen. Englisch fehlten mir 2 Jahre und Französisch immerhin ein halbes. Dafür gabs kein Russisch mehr.

Ich habe die Schule unmittelbar nach der Wende gewechselt, weil noch keiner so richtig wusste, wie das mit den Ostschulen weitergeht und meine Mutter gern wollte, dass ich auf ein Gymnasium gehe.

Nach einem Jahr bin ich wieder auf ein Gymnasium in Ostberlin gewechselt und nachdem ich das im Westen verschenkte Jahr wieder aufgeholt hatte, gings auch wieder.

Soweit ich weiß, hat sich inzwischen aber das ostberliner Niveau an Westberlin angeglichen.

Hallo,

(…)einverleiben(…)

in diesem, juristischen Sinne meinte ich das Wort nicht. Eher
in einem moralischen, umgangssprachlichen.

Naj, der Duden gibt auch kein „Juristendeutsch“ wieder, sondern schon die Umgangssprache. Moralisch kann ich hier auch nicht gelten lassen, da es ja aus freien Stücken geschah. Aber Du wirst wohl meinen, dass sich das Verb eben so (im Osten?) eingebürgert hat, um die schnelle Hauruck-Methode zu bezeichnen. Das kann ich akzeptieren, allerdings ohne negativen Beigeschmack.

Die DDR trat in völlig
freien Stücken zum Geltungsbereich des GG der BRD hinzu.

Naja, man könnte die Vermutung aufstellen, dass die
Bevölkerung in der DDR zu dieser Zeit nicht sehr geschult war,
was politische Prozesse anbelangt, und dass sich dieses
gewisse Personen(kreise) in der damaligen BRD zu nutze gemacht
hätten.

Da muß ich doch lächeln: die „unwissenden“ Brüder und Schwestern aus dem „zurückgebliebenen“ Osten wurden von „Besserwessis“ geschasst ?
Vergiß bitte nicht, dass es

a. die Abstimmung mit den Füßen gab, was für Ost und West schlecht war. Übrigens hat sich das seit der Wiedervereinigung nicht geändert, vgl. die Entwicklung der Bevölkerungszahlen der letzten Jahre.

b. es waren hartgesottene Staatsrechtler von Ost und West, die die Wiedervereinigung im Detail ausgehandelt haben.

Und unterm Strich hat es sich doch massiv für die ehemaligen Bürger der DDR (als auch die der Klein-BRD) gewaltig gelohnt.

Gruß
vdmaster

Hallo,

ist es möglich, dass Du ncht auf einem naturwissenschaftlichen, sondern auf einem humanistischen Gymnasium gelandet warst ?

Das durchschnittliche Niveau der Gymnasien Anfang der 90er wurde von BaWü und Bayern weit überschritten.

Gruß
vdmaster

http://www.tagesspiegel.de/berlin/die-besser-ossis/4…

http://www.welt.de/print-welt/article281168/Ost-Berl…

Da sieht man den Unterschied recht deutlich, noch 2003. Meine Anscheinsvermutung ist, dass es im Westen der Anteil der ausländischen bzw. Kinder mit Migrationshintergrund sind, die das Niveau abgesenkt haben. Oder war die Mauer um die Stadt schlecht fürs Hirn ?

Aber ansonsten sieht es eher mau mit den Schulen in Ostdeutschland aus, zumindest nach dem PISA-Ländervergleich (D) aus 2000:

http://www.mpib-berlin.mpg.de/Pisa/PISA_E_Zusammenfa…

Der letzte Link spricht dann (auch wenn es 10 Jahre später ist) eher gegen Deine aus eigener Erfahrung gemachte (evtl. pauschalisiert auf die gesamte DDR projezierte) Sichtweise.

Kann ja auch gut sein, dass sich in der Hauptstadt der DDR, da zentral regiert, die geistige (zumindest die verwaltungstechn.) Elite sammelte, während es da im Westteil der Stadt anders aussah.

Also nach wie vor ein offenes Thema. Kein abschließendes Fazit möglich, wenn ich das richtig sehe.

Gruß
vdmaster

Hallo auch,

es gab in der DDR von Dranske bis Sonneberg einen einheitlichen Lehrplan und einheitliche Schulbücher. Die Abschlussprüfung am Ende der 10.Klasse POS waren einheitlich…das „Zentralabitur“ ist also keine Erfindung des „Westens“. Eine 1 in Mathe war eine 1…egal ob man in Ostberlin, Kleinkleckersdorf oder Himmelfahrt zu Schule ging.
Zum Abitur bzw. „Erweiterte Oberschule“, vergleichbar mit einem „Gymnasium“ kamen nur 2 Schüler pro Klasse…ergo war der Leistungsdruck entsprechend groß…oder halt die „Qualität“ der Seilschaften. Dazu gab es noch drei Plätze für eine „Berufsausbildung mit Abitur“…Vergleichar mit einem „FAchabitur“ im Westen.

Ich bin in Ostberlin zur Schule(10.Klassen POS) gegangen und war nicht der Beste…als ich meinem Meister in Niedersachsen gemacht habe war ich total enttäuscht vom Niveau der Teilnehmer. Von 30 Meisterschülern hatten nur zwei schon mal etwas von der „Dissoziation von Säuren“ oder zB. vom „Eutektischen Punkt“ gehört…und jetzt darfst du mal raten woher die Beiden kamen…

Mein Sohn geht auf ein „Berufliches Gymnasium Technik“…er hatte im ersten Halbjahr der 11.Klasse Chemie und darin eine 1…nu macht er aber den physikalischen Zweig weiter und hat somit für immer und ewig seine 1 in Chemie! Hä? ist das nicht krank?
Achja…Biologie hat er gar nicht mehr…wozu auch! Er geht ja auf ein technisches Gymnasium!

Und jetzt erklär mir noch mal einer die Arroganz gegenüber „ostdeutschen“ Mitmenschen!

So und jetzt reden wir mal über die Berufsausbildung in der ehemaligen DDR…

Gruß Angus

Mod: Dezente Erinnerung
Hi allerseits
Ich habe gewisse Probleme, in diesem Teilthread noch einen Bezug zum Thema dieses Brettes zu finden.

LG
Mike
[MOD dahier]