Weil sich die Ingenieure ihre Gedanken darüber machen, wie sich das Fahrzeug in verschiedenen Situationen und auf verschiedenen Straßenbelägen bzw. bei verschiedenen Witterungsverhältnissen verhalten soll und darüber kann man nun einmal verschiedener Ansicht sein. Das gleiche gilt die Härte der Federung, den Abtrieb, die Farbe, die Lautstärke und der Tonfall, die Form der Karosserie usw.
Insbesondere beim Allradantrieb hat sich der Einsatzbereich ja stark gewandelt. Während der früher nötig war, um den Förster durch den Wald und den Röhrl um die Kurve zu bekommen, dient er heute in vielen Fällen dazu, um die überreichlich bereitgestellte Leistung bzw. das Drehmoment so auf die Straße zu bekommen, daß das ESP nicht gleich wieder eingreifen muß. 300 PS bzw. 600 Nm sind halt schon echt viel und während es der Porschefahrer vielleicht mögen mag, mit quietschenden Reifen loszufahren, ist der ein oder andere Audifahrer doch eher auf Understatement aus.
So, und dann kann man sich überlegen, wie man die Leistung verteilt und wenn man sie nach hinten verteilt, hat man beim Anfahren den Vorteil, daß das Auto ohnehin (wenn auch beim Allradantrieb weniger als bei Frontantrieb) nach hinten nickt, d.h. obwohl mehr Masse vorne liegt, erhöht sich hinten beim Anfahren das Gewicht (beachten: Masse vs. Gewicht (=Kraft)). Dadurch kann die Leistung bzw. das Drehmoment besser auf die Straße übertragen werden. Wenn man im Gebirge bei Schnee und Eis unterwegs ist, gehts nicht mehr darum, möglichst cool und stark beschleunigen zu können, sondern überhaupt vorwärts zu kommen. Dann ist natürlich mehr Leistung auf den Vorderrädern (also da, wo das Gewicht sitzt) gut. Aber da das heute bei vielen Autos ohnehin schon von der Elektronik geregelt wird, ist die „Standardeinstellung“ eigentlich gar nicht mehr so wichtig. Da ist dann innerhalb der Systemgrenzen alles möglich (siehe verlinkter Artikel zum quattro).